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Warum wird der Sand knapp?

Gefragt von: Frau Prof. Caroline Kunze  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Vor allem Bauboom und Landgewinnung sorgen für zunehmende Knappheit der wertvollen Ressource. Der weltweite jährliche Verbrauch von Sand beläuft sich auf rund 50 Milliarden Tonnen – und hat sich damit in den letzten zwei Jahrzehnten verdreifacht.

Wie lange reicht der Sand noch?

Durch den weltweiten Bauboom hat sich die Sandnachfrage in 20 Jahren verdreifacht, heißt es vom UN-Umweltprogramm UNEP. Genaue Zahlen gibt es nicht, Schätzungen gehen aber davon aus, dass zwischen 30 und 50 Milliarden Tonnen Sand und Kies weltweit pro Jahr verbraucht werden.

Wird Sand wirklich knapp?

Sand und Kies werden zunehmend abgebaut. Der internationale Bauboom und weltweit notwendige Küstenschutzmaßnahmen führen dazu, dass ein scheinbar allgegenwärtiger Rohstoff knapp wird: Sand. Auch in Nord- und Ostsee gibt es Abbaugenehmigungen, auf Kosten der Natur.

Wann wird Sand knapp?

Folgen des weltweiten Sandabbaus

In Bericht des UN-Umweltprogramms aus dem Jahr 2022 wird auf den ökologischen Einfluss des weltweiten Sandabbaus und seine Folgen aufmerksam gemacht. Sand nehme in seinen natürlichen Vorkommen wichtige ökologische Funktionen ein.

Warum ist Sand ein knapper Rohstoff?

Kaum ein Stoff wird in so großen Mengen nachgefragt: Rund 50 Milliarden Tonnen werden weltweit jedes Jahr benötigt. Somit ist Sand global tatsächlich nach Süßwasser der meistverbrauchte Rohstoff. Vor allem durch den Bauboom in Asien ist die Nachfrage in den vergangenen Jahren geradezu explodiert und steigt weiter.

Der Sand wird knapp Mit offenen Karten ARTE

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Ist Sand unendlich?

„Bislang nutzten wir Sand, als wäre er unendlich. Doch es dürfte – genau wie beim Öl – ein Fördermaximum geben,“ sagt Pascal Peduzzi vom UNEP. Außerdem ist Sand nicht gleich Sand.

Wie viel Sand gibt es auf der Welt?

7,5 Trillionen Sandkörner - nur an Stränden

In einer Untersuchung der Universität Hawaii wurde berechnet, wie viel Sand es an allen Stränden auf der Welt gibt. Dafür haben sie deren ungefähre Breite und Tiefe multipliziert - und kamen dabei auf 7,5 Trillionen Sandkörner.

Was passiert wenn es keinen Sand mehr gibt?

Die Folgen für die empfindlichen Ökosysteme sind oft verheerend. Flussbetten sinken ab, Küsten erodieren, die Fauna in den Ozeanen wird zerstört, ganze Inseln verschwinden. Schutzmechanismen, die eigentlich Stürme und Tsunamis abhalten, werden außer Kraft gesetzt.

Woher kommt der Sand in Deutschland?

Dass Sand in der Sahara aufgewirbelt wird und mit dem Wind nach Europa getragen wird, ist ein normales Wetterphänomen, das hierzulande vor allem im Frühjahr und Sommer auftritt: Etwa fünf bis fünfzehnmal pro Jahr zieht er über Marokko und Frankreich nach Deutschland.

Warum ist Sand so wertvoll?

Klären wir zunächst, was den Rohstoff Sand eigentlich so wertvoll macht. Sand ist ein äußerst wichtiger Rohstoff, da er buchstäblich das Fundament der boomenden Bauwirtschaft darstellt, indem er maßgeblich für die Herstellung von Stahlbeton benötigt wird.

Kann man Sand künstlich herstellen?

Sand kann auch künstlich hergestellt werden. Dazu wird eine feste Gesteinsmasse mechanisch zerkleinert. Diesen Zerkleinerungsvorgang nennt man auch Brechen. Künstlich hergestellter Sand wird daher auch Brechsand genannt.

Wo wird in Deutschland Sand abgebaut?

So müssen wir zum Beispiel auch die Folgenutzung sichern", erklärt Thomas Steglich, Geschäftsführer im Kieswerk Zeithain in Sachsen. Hier werden bereits seit Ende der 1960er-Jahre Sand und Kies an der Elbe abgebaut. Und zwar etwa 1 Million Tonnen durchschnittlich pro Jahr. Dies reißt große Löcher in die Landschaft.

Welche Länder exportieren Sand?

Im europäischen Vergleich erreichten die Niederlande (176Millionen US-Dollar), Deutschland (156,9 Millionen US-Dollar) und Belgien (120 Millionen US-Dollar) die größten Exportwerte.

Was wird in Zukunft knapp?

Die Zukunftstechniken werden auch durch die Verfügbarkeit von Metallen wie Gallium, Neodym, Indium, Germanium und vielleicht Scandium bestimmt. Gerade diese Rohstoffe werden im Jahr 2030 stark nachgefragt werden. Dabei ist Gallium ein Nebenprodukt bei der Aluminiumherstellung.

Welches Land importiert am meisten Sand?

China importierte im Jahr 2020 Sand im Wert von circa 244 Millionen US-Dollar und belegte damit Platz eins im weltweiten Vergleich. Im gleichen Jahr verzeichnete Belgien Sandimporte von rund 145 Millionen US-Dollar und Deutschland und die Niederlande von jeweils nahezu 94 Millionen US-Dollar.

Wie lange halten die Ressourcen der Erde noch?

Allein aus den gesicherten Reserven ließen sich demnach noch 133 Jahre lang Steinkohle und 270 Jahre lang Braunkohle gewinnen. Erdgas sollte für etwa 40 Jahre den Bedarf decken. Auch Uran - grundlegend für die Atomstromproduktion - steht Schätzungen zufolge noch rund 65 Jahre lang zur Verfügung.

Wie lange noch Sahara Sand?

Den Vorhersagen zufolge soll die Wüstenluft am Freitag, 22.04.2022, den Süden und den Westen von Deutschland treffen.

Wann geht der Saharastaub weg?

Monatsbeginn bringt Saharastaub, bleibt aber weitgehend trocken. Am kommenden Sonntag ist der 1. Mai 2022 – Wer heuer zum Monatsbeginn dem Brauchtum nachgehen will, hat gute Karten; nur der Saharastaub begleitet Deutschland beim Tanz in den Mai.

Wem gehört der Sand?

Schwarzer: Die Frage ist: Wem gehört der Sand? Sand wird als Allgemeingut angesehen. Und er wird vor allem in Bereichen abgebaut, wo man es nicht sieht. Mit Verboten allein wird man aber nicht weit kommen.

Kann Sand ausgehen?

Kann uns wirklich eines Tages der Sand ausgehen? Seit Jahren warnen Forscher vor diesem Szenario und das hat einen Grund: Unter anderem Bau- und Computerindustrie verbrauchen immer mehr Sand. Unglücklicherweise sind sie dabei auf ganz bestimmte Sorten angewiesen - die Sandkörner müssen möglichst kantig sein.

Wo wird Sand gestohlen?

Viele Länder vor allem in Südostasien haben den Export von Sand verboten. Jedoch wird weiter mit dem Rohstoff gehandelt – nur eben illegal. Die sogenannte "Sand-Mafia" operiere besonders erfolgreich in Indien, erklärt Aurora Torres.

Wie stellt man Sand her?

Sand ist winziges Gestein

Unsere Alpen zum Beispiel bestehen auch aus Gestein. Solches Gestein ist während Millionen von Jahren der Sonne, dem Regen und dem Wind ausgesetzt. Durch die Zusammenwirkung von Hitze, Kälte, Wind und Wetter wird das Gestein in kleinere Brocken, Steine, Kies und Körner verwandelt.

Wie viel Sand gibt es am Meer?

Aber eine Schätzung, die auf nachvollziehbaren Annahmen basiert, ist möglich: Gemäss einer Berechnung der Universität von Hawaii gibt es 7,5 Trillionen Sandkörner (7 500 000 000 000 000 000) an den Weltmeeren.

Was gibt es mehr Wasser oder Sand?

Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Doch in einigen Regionen fehlt Wasser fast vollständig: Sie sind Wüsten und bestehen zu großen Teilen aus Sand.

Wie alt ist Sand?

Sande als Lockersediment an der Erdoberfläche können immerhin mehr als eine Million Jahre alt sein. Als Sonderfall ist Sand zu sehen, der aus den Kalkskeletten abgestorbener Meerestiere entstanden ist, beispielsweise aus Muschelschalen oder Korallen.