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Warum wird der Harz nicht aufgeforstet?

Gefragt von: Falk Springer  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Knapp 1.200 Hektar Fläche wurden im Harz den Angaben zufolge bisher aufgeforstet. Trockenheit, Winderosionen, aber auch fehlendes forstliches Pflanzgut würden der Aufforstung allerdings Probleme bereiten. Der Verbiss von Pflanzen durch Wild behindere die jungen Bäume zudem beim Wachstum.

Wird der Harz wieder aufgeforstet?

Seit Mitte September werden junge Bäume im Harz gepflanzt. Im Kampf gegen vom Borkenkäfer verursachte Schäden werden im Harz sogenannte Containerpflanzen gesetzt.

Warum Waldsterben im Harz?

Der Nationalpark Harz und weitere Wälder in Deutschland sind laut Experten stark bedroht. Die Hauptursache für das Waldsterben ist der fortlaufende Klimawandel. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimwandels.

Welche Bäume werden im Harz gepflanzt?

Gepflanzt werden Berg-Ahorn und Erle. An einigen Stellen sollen auch Lärchen stehen. Damit sollen vor allem abgestorbene Fichtenwälder ersetzt werden. Diese hielten dem veränderten Klima einfach nicht mehr gut stand, sagte Pauline Zenetti vom Bergwaldprojekt.

Was passiert mit dem Holz aus dem Harz?

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Nationalpark Harz: Klimawandel auf dem Brocken I tagesthemen mittendrin

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Wem gehört der Wald im Harz?

Zum Harz gehören gewaltige Waldflächen, Naturschutzflachen wie der Hochwald, aber auch viel ehemaliger DDR Staatsforst. Einer der größten Waldbesitzer im Harz ist heute Clemens Ritter von Kempski. Der Ritter hat familiäre Wurzeln im Harz und kaufte 1994 das größte zusammenhängende Waldstück in Ostdeutschland.

Warum gehen Borkenkäfer nur Fichte?

Borkenkäferarten sind „sekundäre“ Schädlinge, d.h. sie finden nur in kränkelnden und absterbenden Bäumen günstige Entwicklungsbedingungen. Durch Trockenheit, Windwurf oder Schneebruch geschwächte Nadelbäume (meist Fichten) dienen somit als Brutstätte.

Warum sind die Bäume im Harz kaputt?

Hitze, Trockenstress und Stürme: Das Landschaftsbild ändert sich massiv. Der Wald im Harz ist ein erschreckender Anblick. Luftbildaufnahmen zeigen, wie großflächig die Bäume geschädigt sind. Es sind die Folgen von Dürre, Stürmen und Borkenkäfern.

Welcher Wald ist im Harz?

In den tieferen und mittleren Lagen setzen sich zunehmend auch wieder die ursprünglich hier heimischen Laubwälder durch. In den höheren Lagen, der natürlichen Heimat der Fichte, setzen wachsen auch wieder Fichten nach - gemischt mit einigen Ebereschen, die ebenfalls dem rauen Klima trotzen.

Wie tief Loch für Baum?

Wie groẞ muss das Loch für den Baum sein? Das Pflanzloch für einen Baum soll etwa doppelt so breit und etwas tiefer als seine Wurzeln sein. So hat der Baum ausreichend Platz, um starkes Wurzelwerk zu bilden.

Warum nur Fichten im Harz?

Warum gibt es im Harz vorwiegend Fichten-Monokulturen? Um zu verstehen, weshalb im Harz primär Fichtenwälder vorzufinden sind, ist ein Blick in die Historie des Harzes notwendig. Bereits vor 3.000 Jahren, in der Bronzezeit, begann der Harzer Bergbau mit der systematischen Erzgewinnung am Rammelsberg in Goslar.

Wer ist der natürlicher Feind des Borkenkäfers?

Weitere natürliche Feinde von Borkenkäfern wie Räuber (Ameisenbuntkäfer, Spechte), Parasitoide (Schlupfwespen) und Krankheitserreger (Pilze) können zwar in großer Anzahl auftreten, unterbrechen oder verhindern eine Massenvermehrung aber nicht.

Wo ist das Waldsterben am schlimmsten?

Besonders stark betroffen sind Nordrhein-Westfalen (68.000 Hektar), Thüringen (rund 30.000 Hektar), Niedersachsen (26.280 Hektar) sowie Hessen (26.100 Hektar). Die frisch befallenen Bäume müssten so rasch wie möglich aus dem Wald.

Warum ist der Harz so kahl?

Kahlflächen haben sich 2021 vergrößert

Krisenstab-Chef Thomas Balcerowski (CDU) – Landrat des Landkreises Harz – bezeichnete den Kampf um den Wald als große Herausforderung. Als Gründe nannte er neben der Trockenheit auch die politischen Rahmenbedingungen.

Was ist mit den Bäumen los?

In den Jahren 2019 und 2020 sei die "Sterberate" der Bäume im Vergleich zu den Vorjahren "deutlich höher geworden". Vor allem ältere Bäume über 60 Jahre seien vom Absterben bedroht, heißt es in dem Bericht. Derzeit betrage die Fläche, die potenziell wieder aufgeforstet werden müsste, 277.000 Hektar.

Was kann man gegen den Borkenkäfer machen?

von Borkenkäfern befallene Bäume schnellstmöglich eingeschlagen werden (bevor die Käfer wieder ausfliegen und neuen Befall verursachen), das Holz aus dem Wald abgefahren wird, bei Kupferstechergefährdung (ein kleinerer Borkenkäfer) auch Gipfelmaterial unschädlich gemacht wird (Häckseln, Verbrennen).

Wann begann das Waldsterben im Harz?

Ganz dramatisch war die „Große Wurmtrocknis“, die zwischen 1770 und 1800 wütete. Anfangs schlug man die zuerst befallenen Bäume ein, um das Holz zu retten.

Woher kommt der Borkenkäfer im Harz?

Oben, um den Brocken herum ist sie beheimatet. Die Fichten hier im Nationalpark wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt und kommen ursprünglich aus Norwegen. Deutsche Wälder leiden unter anhaltender Trockenheit und dem Borkenkäfer, der sich über geschwächte Nadelbäume hermacht.

Können Laubbäume Harzen?

Der einzige harzführende Laubbaum, der in Deutschland gedeiht, ist der Amberbaum. Er liefert das begehrte Harz „Styrax“. Bekannte, nicht einheimische Harze sind Weihrauch von Boswellia-Arten, Myrrhe von Commiphora-Strauch und Benzoe von Storaxbäumen.

Warum schädigt der Borkenkäfer den Baum?

Dabei zerstören sie die “Kohlenhydratleitungen” der Bäume. Die Krone kann so ihre Nährstoffe nicht mehr ins Wurzelwerk transportieren. Dadurch sterben die Feinwurzeln ab, die zur Wassergewinnung nötig sind. So vertrocknet der Baum dann langsam, was der hauptsächliche Grund für das Absterben dieser Bäume ist.

Welche Bäume greift der Borkenkäfer nicht an?

Der Schädling fällt demnach nicht mehr nur über den Fichtenbestand in Wäldern her, sondern auch über Douglasen und Kiefern. Hintergrund: Die rasante Vermehrung der Forstschädlinge. Vor allem in Nordrhein-Westfalen seien die Waldschäden im vergangenen Jahr besonders drastisch aufgrund von Dürre und Sturmschäden.

Welche Bäume mag der Borkenkäfer nicht?

Der Buchdrucker (Ips typographus) ist ein brauner Käfer, der etwa vier bis fünf Millimeter lang wird. Unter seinem großen Halsschild ist der Kopf meist nicht zu sehen. Am liebsten ernährt er sich von der Gemeinen Fichte, aber auch vor Lärchen, Douglasien, Schwarzkiefern oder Weißtannen macht er nicht halt.

Wie tötet der Borkenkäfer Bäume?

Das gefährliche aller Borkenkäferarten ist, dass sie unter der Rinde ihre Eier ablegen. Die schlüpfenden Larven fressen die wichtigsten Schichten des Baumstammes unter der Rinde und zerstören die Lebensadern des Baumes. Ist der Saftfluss in die Krone vollständig zerstört, ist der Baum nicht mehr zu retten.

Wer ist der größte Waldbesitzer in Deutschland?

Der größte Waldeigentümer in Deutschland ist der Freistaat Bayern mit rund 778.000 Hektar, die im Wesentlichen von den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) bewirtschaftet werden. Der Bund hat 366.000 Hektar durch den Geschäftsbereich Bundesforst bewirtschafteten Wald.

Wer ist der größte Waldbesitzer in Europa?

Svenska Cellulosa (SCA) ist Europas größter privater Waldbesitzer mit 2,6 Millionen Hektar Forst, was rund 6 Prozent der schwedischen Waldfläche entspricht.