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Warum wird der Bau von Dämmen oft sehr kritisch gesehen?

Gefragt von: Frau Gudrun Block B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Wärmedämmung ist brennbar und erhöht die Brandgefahr
Die häufig eingesetzten Kunststoffschäume (Polystyrol) und auch die meisten ökologischen Dämmstoffe sind brennbar, werden aber durch Zugabe von Flammschutzmitteln in der Regel „schwer entflammbar“ (DIN EN 13163 B1).

Was spricht gegen Dämmung?

Dämmung führt zu Schimmelbildung

Schimmel bildet sich, wo es feucht ist. Feuchtigkeit bildet sich an kühlen Stellen, weil dort die Luftfeuchtigkeit kondensiert und sich Flüssigkeit bildet.

Warum nicht dämmen?

Gefährlich sind besonders unverputzte Fassaden mit Styropor-Dämmung, diese könnten entzündet werden. Das Feuer breitet sich dann schnell über die ganze Fassade aus. Ist die Fassade verputzt, kann aber kaum noch was passieren.

Ist eine gute Wärmedämmung gut für die Umwelt?

Dämmen trägt zum Klimaschutz bei

Ein gedämmtes Haus ist praktizierter Klima- und Ressourcenschutz. Denn je weniger Heizenergie Sie benötigen, desto weniger klimaschädliche CO2-Emissionen entstehen. Zugleich schonen Sie endliche Ressourcen wie Erdöl und Erdgas.

Warum ist Dämmung so teuer geworden?

Der Grund für die Preiserhöhungen: Das PUR-Vorprodukt Methylendiphenylisocyanat (MDI) für die Produktion von PU-Dämmplatten ist zur Zeit Mangelware. Laut dem Industrieverband Polyurethan-Hartschaum wird es in wenigen Anlagen in Europa, Nordamerika und Asien hergestellt.

Lohnt sich Dämmung? Wirtschaftliche Amortisation und ökologische Bilanz bei der Dämmung von Gebäuden

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Wird Dämmung teurer?

"Dämmmaterial und vor allem Holz und Stahl sind viel teurer geworden", sagt Niko Demeester, stellvertretender Direktor des Dachverbands. Eine Umfrage des Dachverbands Confederatie Bouw unter mehr als 400 Bauunternehmen zeigt, dass die Preise für viele Baustoffe bis November 2021 um 15 bis 25 Prozent gestiegen sind.

Warum ist Dämmmaterial knapp?

Die bedingt durch Corona entstandene Knappheit verschiedener Rohstoffe auf dem Weltmarkt treibt die Nachfrage nach Mineralwolle-Dämmstoffen zusätzlich an und führt zudem zu deutlichen Kostensteigerungen bei den Rohstoff-Einkäufen.

Wie sinnvoll ist dämmen wirklich?

Ist ein Gebäude nur unzureichend isoliert, geht ein bedeutender Teil der mit einer Heizungsanlage erzeugten Wärmeenergie ungenutzt verloren. Die Wärmedämmung sorgt somit dafür, dass Wärmeenergie effizienter genutzt wird. Dadurch werden Emissionen gesenkt, die Umwelt geschont und gleichzeitig Heizkosten gesenkt.

Kann man zu viel dämmen?

Fehler: Zu wenig oder gar nicht

Es geht damit los, dass Dämmen Pflicht ist. Wer mehr als zehn Prozent eines Bauteiles erneuert, muss dämmen. Wie viel, das steht in dem Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), und zwar verbindlich. Wer zu geringe Dämmstärken einbaut, der verstößt gegen diese Verordnung.

Welche Dämmung ist nachhaltig?

Beispiele für Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien
  • Zellulose. Die Zellulose ist schimmel- und schädlingsresistent und ihr Rohstoff, das Altpapier, ist in großer Menge vorhanden. ...
  • Hanf. ...
  • Schilfrohr. ...
  • Seegras. ...
  • Schafwolle. ...
  • Holzweichfaser.

Warum Altbau nicht dämmen?

Eine schlecht gedämmte Gebäudehülle, alte Fenster oder ein ungedämmtes Dach treiben die Heizkosten in die Höhe. Allein über ein schlecht gedämmtes Steildach geht bis zu 40% der Heizenergie verloren. Mit einem gut gedämmten Eigenheim können Sie Ihre Heizkosten deutlich senken.

Sollte man ein Haus dämmen?

Die Fassade zu dämmen ist nicht immer Pflicht, aber oft wirtschaftlich sinnvoll. Die Fassade zu dämmen ist nur dann Pflicht, wenn im Zuge von Instandsetzung mehr als 10 Prozent der Fläche erneuert wird. Laut Gebäudeenergiegesetz muss die Außendämmung dann einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) einhalten.

Wie lange hält eine Gebäudedämmung?

LANGE LEBENSDAUER VON WDVS

Dass Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) sehr langlebig sind, ist bereits wissenschaftlich belegt. So ergab beispielsweise eine Langzeituntersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (Fraunhofer IBP), dass von einer Lebensdauer von 40 bis 60 Jahren auszugehen ist.

Sollte man ein altes Haus dämmen?

Muss mein altes Haus unbedingt gedämmt werden? Diese Frage stellt sich früher oder später jedem Eigentümer eines alten Hauses. Hierzu gibt es aber nur eine richtige Antwort: Nein, Sie müssen nicht! Es gibt kein Gesetz in der Bundesrepublik, das den Hauseigentümern die Dämmung einer alten Immobilie vorschreibt.

Bis wann müssen alte Häuser gedämmt werden?

Grundsätzlich hat der Käufer zur Dämmung von Dach oder Dachboden zwei Jahre Zeit. Bei Einzug im Jahr 2021 ist also auch diese Nachrüstpflicht spätestens 2023 zu erfüllen.

Was bringt 10 cm Dämmung?

10 cm Dämmstoff ergibt einen U-Wert von 0,4 W/m²K. 20 cm Dämmstoff ergibt einen U-Wert von 0,2 W/m²K. 40 cm Dämmstoff ergibt einen U-Wert von 0,1 W/m²K.

Wo geht die meiste Wärme im Haus verloren?

Kommen wir nun aber zu den Ergebnissen: Den größten Wärmeverlust beim energieheld-Haus hat die Fassade zu verantworten. Hier werden gut 30 Prozent des gesamten Wärmeverlustes nach außen an die Umwelt abgegeben. Dicht gefolgt wird die Außenwand vom Dach. Durch dieses entweichen 20 Prozent der Wärme aus dem Haus.

Wo bringt Dämmung am meisten?

Bis zu 35 Prozent Wärme verliert ein Altbau über ungedämmte Außenwände, bis zu 20 Prozent übers nicht gedämmte Dach. Die Dämmung von Fassade und Dach bringt deshalb besonders viel, ist aber auch besonders kostspielig.

Was spart Dämmung?

Energie und Heizkosten eines Hauses lassen sich durch eine gute Wärmedämmung deutlich senken. Ein Altbau verliert bis zu 35 Prozent der erzeugten Wärme über nicht gedämmte Außenwände, bis zu 20 Prozent über ein ungedämmtes Dach. Diese Wärmeverluste lassen sich nicht ganz vermeiden – aber deutlich senken.

Woher kommt der Mangel an Baustoffen?

Was sind die Gründe der Lieferengpässe von Baustoffen? In der Baubranche gibt es hauptsächlich drei Gründe für die Lieferengpässe: Arbeitskräftemangel: Seit der Corona-Pandemie fehlen immer wieder Arbeitnehmer:innen, weil sie erkranken, aus Angst zu Hause bleiben oder ganz aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Warum gibt es keine Baustoffe mehr?

Zusammengefasst lässt sich der Baustoffmangel auf folgende Aspekte zurückführen: Von Corona geschädigte Produktionsabläufe (Kurzarbeit, zeitweise heruntergefahrene Produktion) Waldbrände und Unwetter in den USA. Immense Nachfrage in China, dadurch mehr Export.

Welche Baustoffe werden 2022 teurer?

Seit der Ukraine-Krise steigen die Baustoffpreise für Betonstahl oder Bitumen weiter. Besonders stark stiegen die Preise für Dieselkraftstoff – und zwar um 31,2 Prozent von Februar 2022 auf März 2022. Eine genauere Aufschlüsselung zu weiteren Baustoffen finden Sie in den nächsten Absätzen.

Was kostet 1 m2 Dämmung?

Für die Fassadendämmung fallen Kosten in Höhe von 50 bis 300 Euro pro m2. Eine Hohlschichtdämmung mittels Einblasdämmung kostet zwischen 15 und 30 Euro je m2. Wärmedämmverbundsystem (WDVS) 90 bis 180 Euro je m2. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade 170 und 300 Euro pro m2.

Was ist die beste Dämmung?

Als herausragender Dämmstoff kann Kalziumsilikat bezeichnet werden. Die starren Platten machen keine Dampfsperre erforderlich und besitzen gute baubiologische Eigenschaften. Eine Schimmelbildung wird durch den hohen pH-Wert unterbunden. Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen ist die Wärmeleitzahl allerdings etwas höher.

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