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Warum werden Kinder gezwungen zu arbeiten?

Gefragt von: Frau Prof. Sybille Schäfer  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Oft geht es dabei um das blanke Überleben. Statt zu lernen und eine richtige Ausbildung zu bekommen, müssen viele Kinder von klein auf arbeiten. Häufig geht es auch darum, die Schulden der Eltern abzuarbeiten. Besonders in Südasien gibt es die sogenannte Schuldknechtschaft.

Unter welchen Umständen müssen Kinder Arbeiten?

Für legale Beschäftigung haben die meisten Staaten per Gesetz ein Mindestalter zwischen 14 und 16 Jahren festgelegt. In Deutschland ist das Mindestalter 15 Jahre mit einigen Ausnahmen für leichte Tätigkeiten – Zeitungsaustragen ist zum Beispiel auch für jüngere Jugendliche erlaubt.

Warum gibt es so viel Kinderarbeit?

Die Hauptursache für Kinderarbeit ist Armut. Verstärkt wird Kinderarbeit durch Naturkatastrophen und Kriege, die oft ganze Ernten und Häuser, sprich die Lebensgrundlagen der ohnehin schon schwächsten Familien zerstören.

Warum ist Kinderarbeit ein Teufelskreis?

Teufelskreis aus Armut und Kinderarbeit

Schätzungen zufolge erwirtschaften arbeitende Kinder 15 bis 30 Prozent des Haushaltseinkommens. Ein weiterer Grund für Kinderarbeit scheint die schlechte Qualität von Schulen zu sein: Vielerorts fehlen Lehrer und Unterrichtsmaterialien.

Was sind die 10 Kinderrechte?

Hier die wichtigsten Kinderrechte in Kurzform:
  • Gleichheit. Alle Kinder haben die gleichen Rechte. ...
  • Gesundheit. ...
  • Bildung. ...
  • Spiel und Freizeit. ...
  • Freie Meinungsäußerung und Beteiligung. ...
  • Schutz vor Gewalt. ...
  • Zugang zu Medien. ...
  • Schutz der Privatsphäre und Würde.

kurz erklärt: Kinderarbeit

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Wie lange arbeiten Kinderarbeiter?

Was ist Jugendlichen erlaubt? Die Beschäftigung von Jugendlichen ab 15 Jahren ist zulässig. Zu den Einschränkungen gehört, dass sie höchstens acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich beschäftigt werden dürfen - allerdings nur montags bis freitags, nicht aber am Wochenende.

Wo Kinder arbeiten müssen?

Die meisten Kinderarbeiter und Kinderarbeiterinnen leben in Afrika und in Asien. Insgesamt arbeiten mehr Jungen als Mädchen, jedoch helfen Mädchen häufig viel im Haushalt, die häufig nicht in die Zahlen miteinbezogen werden. 71 Prozent arbeiten in der Landwirtschaft.

Wer profitiert von der Kinderarbeit?

Zu den Profiteuren zählen demnach auch deutsche Autokonzerne. Führende Elektronikhersteller wie Apple, Samsung oder Sony, aber auch deutsche Autokonzerne wie BMW, Daimler und Volkswagen profitieren nach Angaben von Amnesty International von Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo.

Warum ist Kinderarbeit ein Problem?

Weltweit schuften 218 Millionen Kinder unter gefährlichen, ausbeuterischen Bedingungen. Armut und Bildungsmangel sind die Hauptgründe, bleibende Schäden an Körper und Seele die Folge.

Wie viel verdient ein Kind bei der Kinderarbeit?

Kinder sind billige Arbeitskräfte und verbessern den Lebensunterhalt ihrer Eltern. Außerdem werden Kinder als geschickte und flinke Arbeiter geschätzt. Trotzdem verdient ein Kind trotz der schweren Arbeit viel weniger als seine Eltern: etwa 26 Pfennige pro Tag.

Was macht Kinderarbeit mit Kindern?

Kinderprostitution und -pornografie. Einsatz von Kindern als Soldaten. Illegale Tätigkeiten, wie zum Beispiel Drogenschmuggel. Arbeit, die die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet, also zum Beispiel Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit.

In welchem Land arbeiten die meisten Kinder?

Indien, Bangladesch und die Philippinen sind einer US-Erhebung zufolge die Länder mit dem höchsten Anteil an Kinderarbeit an der heimischen Produktion. In Afrika werden Kinder vor ... allem in den Minen der Demokratischen Republik Kongo ausgebeutet.

Sollte man Kinderarbeit verbieten?

Um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern müssen in vielen Ländern schon die Kleinsten Geld verdienen. Generell verbieten sollte man das nicht, meinen Experten. Es komme aber entscheidend auf die Umstände an.

Ist Primark Kinderarbeit?

unterstützt: In seinem „Code of Conduct“ spricht sich das Unternehmen Primark gegen Kinderarbeit aus. Dieser basiert auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UNDHR) und den Standards der internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Wo Arbeiten Kinder heute noch?

In welchem Sektor arbeiten die Kinder? Die meiste Kinderarbeit - für Jungen und Mädchen gleichermaßen - findet nach wie vor in der Landwirtschaft statt. 70 Prozent der Kinder zwischen fünf und 17 Jahren in Kinderarbeit arbeiten im Agrarsektor (112 Millionen).

Ist Kinderarbeit strafbar?

Kinderarbeit ist verboten. Unbeschadet günstigerer Vorschriften für Jugendliche und abgesehen von begrenzten Ausnahmen darf das Mindestalter für den Eintritt in das Arbeitsleben das Alter, in dem die Schulpflicht endet, nicht unterschreiten.

Wie wird Kinderarbeit bestraft?

Wer vorsätzlich handelt und dabei das Kind in seiner Gesundheit oder Arbeitskraft gefährdet, kann nach § 58 Abs. 5 JArbSchG mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden.

Wer kontrolliert Kinderarbeit?

Jugendliche in den Gemeinden übernehmen Verantwortung. Dafür wählen die Gemeinden zunächst ein Komitee, das die unterschiedlichen Aktivitäten gegen Kinderarbeit steuert und überwacht.

Was dürfen 10 Jährige Arbeiten?

Erlaubt sind beispielsweise Babysitten, Nachhilfe geben, leichte Gartentätigkeiten oder Zeitung austragen, wenn dabei nicht schwer getragen oder gehoben werden muss. Eine abschließende Aufzählung geeigneter Tätigkeiten enthält § 2 der Kinderarbeitsschutzverordnung (KindArbSchV).

Bei welchen Marken gibt es Kinderarbeit?

Prada, Versace, Louis Vuitton – Luxusmarken gehören längst zum Image der Reichen und Schönen. Teure Markenklamotten sind ein Statussymbol; wer Louboutins oder Louis Vuitton – Taschen trägt, kann mühelos der Welt seinen Wohlstand demonstrieren.

Was sind die Vorteile von Kinderarbeit?

Eine andere Geschichte: Kinderarbeit in Würde

beteiligt, erlangen sie Selbstbewusstsein und lernen, gemeinsam mit anderen produktiv für die Gemeinschaft zu sein – wichtige Werte in vielen Kulturen. Nicht-ausbeuterische Arbeit von Kindern steht auch nicht automatisch dem Schulbesuch im Wege.

Welche Folgen hat die Arbeit für die Zukunft der Kinder?

Diese Arbeiten schaden oft der Gesundheit der Kinder und viele Kinder sterben durch Unfaelle oder an Krankheiten. Die Folgen: Die Arbeit der Kinde hinterlaesst oft koerperliche und seelische Schaeden. a) koerperliche Folgen: Verletzungen, Krankheiten, Vergiftungen, sexueller Missbrauch / Aids, fruehes Altern.

Warum gibt es Kinderhandel?

Hauptsächlicher Antriebsmotor des Kinderhandels ist die Armut. Sie fördert die Bereitschaft armer Familien, ihre Kinder, die sie oft kaum ernähren können, an einen Mittelsmann abzugeben, der ihnen verspricht, dass ihr Kind einen bezahlten Job bekommt, beispielsweise als Haushaltshilfe oder in der Gastronomie.

Warum lassen Eltern Kinderarbeit zu?

Die Ursachen von Kinderarbeit liegen im wirtschaftlichen Ungleichgewicht dieser Welt und in einem Teufelskreis von mangelhaften Sozialsystemen, fehlender Bildung, Armut und Ausbeutung.

Was kann ich tun um Kinderarbeit zu verhindern?

  1. MAßNAHMEN ZUR BEENDIGUNG. DER KINDERARBEIT.
  2. MASSNAHMEN AUF NATIONALER EBENE.
  3. DAS PROBLEM MUß ERKANNT WERDEN.
  4. ANSTRENGUNGEN IM BILDUNGSBEREICH.
  5. ARBEITSGESETZE BESSER DURCHSETZEN.
  6. KINDER DURCH ERWACHSENE ERSETZEN.
  7. HANDEL MIT WAREN UNTERBINDEN, DIE VON KINDERN. HERGESTELLT WURDEN.
  8. GEWERKSCHAFTS- UND ANDERE MENSCHENRECHTE.