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Warum wenig Männer in Kitas?

Gefragt von: Wolf-Dieter Rothe-Schmidt  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Der geringe Zulauf an männlichen Erziehern wird in der (Fach-)Öffentlichkeit in erster Linie mit der geringen Entlohnung und sozialen Anerkennung des Berufsfeldes begründet. Doch monetäre Aspekte allein erklären den geringen Anteil an männlichen Erziehern in Kitas nicht ausreichend.

Warum gibt es mehr weibliche Erzieher als männliche?

Gründe für den Frauenüberschuss in der Kita

Der Erzieher-Beruf erfährt sozial wenig Anerkennung, wie es oft bei den sogenannten Frauenberufen der Fall ist. Die Tätigkeit als Erzieher wird schlechter entlohnt als viele sogenannte Männerberufe; in den ersten zwei Jahren der schulischen Ausbildung gibt es kein Gehalt.

Warum sollten Männer in der Kita arbeiten?

Kinder profitieren von männlichen Erziehern

Männer bringen ein erweitertes Spiel- und Bewegungsangebot mit. Sie können einen möglichen familiären Mangel an männlichen Bezugspersonen ausgleichen und somit vor allem bei Jungs das Aggressions- und Gewaltverhalten positiv beeinflussen.

Warum ist Erzieherin ein Frauen Beruf?

Die nationalsozialistische Ideologie und deren pädagogische Vorstellungen sahen eine strenge Rollendifferenzierung vor. Die Verklärung der Frau als Mutter führte dazu, dass eben diese Rolle sowie die der Hausfrau als erstrebenswertes Ziel und Verpflichtung jeder Frau angesehen wurden.

Wie viele Männer arbeiten in Kitas?

Männeranteil in Kitas

"47.695 Männer waren im Jahr 2020 in Kindertageseinrichtungen tätig. Ihre Anzahl hat sich damit seit 2010 mehr als verdreifacht. Diesen Zuwachs spiegelt auch die Männerquote: Der Anteil der männlichen Beschäftigten im pädagogischen und leitenden Personal ist zeitgleich von 3,6% auf 7,1% gestiegen.

"Mehr Männer in KiTas! Aber warum?" "Kinder brauchen Männer!"

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Warum sollten mehr Männer in Kitas?

Kitas sollen zu Einrich- tungen werden, in denen Jungen und Mädchen Männer und Frauen als Vorbilder erleben. Im Rahmen des ESF-Modellprogramms „MEHR Männer in Kitas“ werden innovative Ideen zur Gewinnung männlicher Fachkräf- te für Kindertagesstätten entwickelt und erprobt.

Wie viel Prozent der Erzieher sind männlich?

Aktuell liegt der Männeranteil am pädagogischen Personal in Kinderkrippen bei 3 Prozent, in Kindergärten bei 5 Prozent und in Horten für schulpflichtige Kinder bei 15 Prozent. Die Einstellungen der pädagogischen Fachkräfte zu Männern in der frühen Bildung sind noch positiver.

Ist Kindergärtnerin ein sozialer Beruf?

Kindergärtnerin ist eine umgangssprachliche Berufsbezeichnung für Erzieherinnen. In diesem sozialen Beruf beschäftigt man sich mit der Erziehung, Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Sollte es mehr männliche Erzieher geben?

Laut einer Studie des DELTA-Instituts für Sozial- und Ökologieforschung sind 90 Prozent der Fachkräfte der Auffassung, dass männliche Erzieher für die Entwicklung von Jungen und Mädchen wichtig sind und neue Impulse für die pädagogische Arbeit in die Kita einbringen.

Was dürfen männliche Erzieher nicht?

Männliche Erzieher stehen von Tag eins schon unter Generalverdacht. Auch das Küssen und Knuddeln von Kindern ist nicht erlaubt, in der Praxis kommt es jedoch bei Kolleginnen ab und zu vor: Sie nehmen Kinder auf den Schoß oder geben ihnen einen Kuss auf den Kopf.

Wie viel Prozent der Erzieher sind weiblich?

Rund 93 Prozent des Personals waren im vergangen Jahr weiblich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag anlässlich des Kindergartentages am 21. April mitteilte.

Wie viele männliche Erzieher gibt es?

So viele männliche Erzieher gibt es in Deutschland

Die Zahlen: Knapp 36.000 männliche Erzieher gab es 2018 bundesweit in den Kitas, ein Anteil von gut 6 Prozent. Als Tagesväter sind aktuell 1.600 Männer tätig, das entspricht laut Statistischem Bundesamt einer Quote von 3,8 Prozent in der gesamten Tagespflege.

Wie viele weibliche Erzieher gibt es in Deutschland?

Nichtsdestotrotz ist die Anzahl der weiblichen Fachkräfte um ein Mehrfaches höher. Im Jahr 2021 arbeiteten knapp 654.000 Frauen im Bereich der Kinderbetreuung.

Wie viele Kinder gehen in Deutschland in die Kita?

Anzahl der Kitas und der Kinder in der Tagesbetreuung

Insgesamt mehr als 3,2 Millionen Kinder (nicht Schulkinder) werden aktuell in einer Tageseinrichtung betreut (1).

Sind Erzieherinnen Beamte?

Erzieherinnen und Erzieher gehören zum Öffentlichen Dienst, wenn sie bei einer Kommune (Landkreis, Stadt, Gemeinde) oder bei einem Bundesland (z.B. Land Berlin, Land NRW) beschäftigt sind. Auch Erzieher*innen in kommunalen Eigenbetrieben und in Landesbetrieben der Bundesländer zählen zum Öffentlichen Dienst.

Was ist der Unterschied zwischen Kindergärtnerin und Erzieherin?

Erzieher sind pädagogische Fachkräfte, die eine Ausbildung an einer Fachschule, einer Fachakademie oder einem Berufskolleg durchlaufen haben. Kindergärtner dagegen ist eine in Deutschland zwar noch teilweise gebräuchliche, aber veraltete Berufsbezeichnung.

Wie viel verdiene ich als Kindergärtnerin?

Gehaltsspanne: Kindergärtner/-in in Deutschland. 40.801 € 3.290 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 36.287 € 2.926 € (Unteres Quartil) und 45.876 € 3.700 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Wie viel Prozent arbeiten als Erzieher?

Erzieher in Kitas Männeranteil krabbelt auf 5,2 Prozent

Fünf Jahre zuvor lag der Anteil demnach noch niedriger: bei 3,6 Prozent. Den höchsten Anteil von Männern in der Kindertagesbetreuung hatte im vergangenen Jahr Hamburg mit 10,5 Prozent. Das Schlusslicht war nach Angaben der Statistiker Bayern mit 3,6 Prozent.

Wie viele Erzieher werden pro Jahr ausgebildet?

Eine der erfolgreichen Maßnahmen der Vergangenheit setzte an der Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an: Die Kapazitäten wurden ausgeweitet, sodass im Schuljahr 2016/17 mehr als 32.000 neu ausgebildete Fachkräfte das Ausbildungssystem verlassen haben. Zehn Jahre zuvor waren es nur knapp 18.000.

Wie viele Erzieherinnen fehlen in Deutschland?

Bundesweit fehlen bereits jetzt über 100.000 Erzieher*innen. Bis 2030 rechnen Studien sogar mit bis zu 230.00 fehlenden Fachkräften. Die Auswirkungen sind bereits für alle Beteiligten deutlich spürbar: Träger können den Familien nicht ausreichend Kitaplätze zur Verfügung stellen, Betreuungszeiten müssen gekürzt werden.

Warum dürfen männliche Erzieher nicht wickeln?

Teilweise hat das dazu geführt, dass männliche Erzieher die Kinder in der Einrichtung nicht wickeln dürfen. Da ist das überholte alte Männerbild vorhanden, das den Mann als Gewalttäter und potentiellen Missbraucher sieht.

Was darf eine Erzieherin nicht?

Erzieher dürfen also bei der Betreuung der Kinder nicht "mehr“ als die Eltern, sondern müssen die Grenzen des elterlichen Sorgerechts einhalten: Und das ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung (§ 1631, Abs. 2 BGB) und der Schutz des Kindeswohls (§ 1666 BGB).

Wie oft wird im Kindergarten gewickelt?

In Kindertageseinrichtungen wird gewickelt und das jeden Tag. Es geht nicht nur um das Saubermachen des Kindes, sondern darum, dass das Wickeln eine wichtige pädagogische Tätigkeit ist.

Wer darf Kinder Wickeln?

Im Berufspraktikum dürfen die Azubis wickeln, ebenso in der "praxisintegrierten Ausbildung" über drei Jahre. Einzige Ausnahme: Während eines vier- bis achtwöchigen Blockpraktikums in Kitas sollen Erzieher in Ausbildung nicht wickeln. Das gelte für Männer wie für Frauen - und auch bei anderen Ausbildungsstätten.