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Warum Wasserstoff nicht für Autos?

Gefragt von: Rupert Krämer  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Zum schlechten Wirkungsgrad und den hohen Kosten für die Infrastruktur kommen dann auch noch höhere Anschaffungs- und Wartungskosten. Denn ein Wasserstoffauto ist ähnlich aufgebaut wie ein Elektroauto, besitzt aber zusätzlich noch eine hochkomplexe Brennstoffzelle und einen speziellen Tank.

Warum kein Wasserstoff für Pkw?

Wasserstoff als Treibstoff ist teurer als Strom

Man braucht viel Strom, um aus Wasser Wasserstoff zu gewinnen. Dieser wird danach in Gastanks gelagert und nach dem Tanken im Auto in Strom umgewandelt - der teure Prozess ist ein grundlegender Nachteil.

Warum E-Auto und nicht Wasserstoff?

Elektroautos verfügen über eine sehr hohe Effizienz. Rund 70 Prozent der gespeicherten Strommenge kommen tatsächlich als Antriebsleistung zum Tragen („Tank to Wheel“-Effizienz). Bei Wasserstoffautos ist dieser Wert mit etwa 20 Prozent im Vergleich zu Stromern deutlich geringer.

Warum macht Wasserstoff keinen Sinn?

Aufwendige & kostenintensive Herstellung

Wie Strom ist Wasserstoff kein Primärenergieträger, der einfach irgendwo abgebaut und verwendet werden kann. Wasserstoff muss zuerst erzeugt werden und dafür braucht es Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas oder auch Biomasse und Wasser. Es muss also Energie von außen zugeführt werden.

Warum kein Wasserstoff Verbrennungsmotor?

Grundsätzliches Problem dabei ist der geringe Wirkungsgrad, der etwa nur halb so hoch liegt wie in der Brennstoffzelle. Außerdem ist das Gas extrem flüchtig, so dass Motor und Kraftstoffleitungen sehr stark abgedichtet werden müssen.

STAT E-STICS #27 | Warum Wasserstoff-Autos nicht die Zukunft sind - Elektroauto News

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Hat der Wasserstoff Verbrennungsmotor eine Zukunft?

Wasserstoff hat zudem eine geringere Energiedichte je Liter als Benzin oder Diesel, es muss also eine größere Menge in den Motor eingespritzt werden. Im April 2021 schaffte dann ein umgerüsteter Corolla in einem 24-Stunden-Rennen über 1500 Kilometer.

Kann ein Benzinmotor mit Wasserstoff fahren?

Der Wasserstoffmotor kann so ausgelegt werden, dass er sowohl mit Wasserstoff als auch Benzin oder Diesel betrieben werden kann. Durch den höheren Wirkungsgrad der Brennstoffzelle wird ein kleineres Tankvolumen als beim Verbrennungsmotor benötigt. Wasserstoffautos sind innerhalb weniger Minuten betankt.

Warum Wasserstoff nicht die Zukunft ist?

Der Anteil an nachhaltigem Wasserstoff beträgt weltweit aber heute gerade einmal 2 Prozent. Und es gibt noch ein Problem: Das grüne Verfahren ist nicht besonders effizient: Bis zu einem Drittel der nutzbaren Energie geht verloren – vor allem durch Abwärme.

Was ist der Autoantrieb der Zukunft?

Die klimafreundliche Alternative: Wasserstoffautos

Eine große Hoffnung für den Antrieb der Zukunft ist das Wasserstoffauto. Der Wasserstoff wird zum Träger von elektrischer Energie. In dem Fahrzeug sind Brennstoffzelle samt Wasserstofftank verbaut, in denen Sauer- und Wasserstoff getrennt voneinander aufbewahrt werden.

Warum E Autos nicht die Zukunft sind?

Doch die beiden Politikwissenschaftler Ulrich Brand und Mathias Krams von der Universität Wien gehen davon aus, dass es mit einer bloßen Antriebswende nicht getan sein wird: Denn auch Batterie- oder Brennstoffzellen-Autos verbrauchen massenhaft Platz, Ressourcen und Energie, verursachen Klimazerstörung und Feinstaub.

Warum Batterie statt Wasserstoff?

Damit kommt das batteriebetriebene E-Auto je nach Modell auf einen Wirkungsgrad von 70 bis 80 Prozent. Beim wasserstoffbetriebenen E-Auto sind die Verluste deutlich größer: 45 Prozent der Energie gehen bereits bei der Gewinnung von Wasserstoff durch die Elektrolyse verloren.

Was sind die Nachteile von Wasserstoff?

Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff ist schwierig, wenn man ihn z.B. mit fossilen Brennstoffen vergleicht. Er kann nicht einfach durch Pipelines gepumpt oder in LKWs verladen werden. Das bringt noch mehr Kosten für Wasserstoff-Brennstoffzellen als Energiequelle mit sich.

Wird Wasserstoff die Zukunft sein?

Derzeit kostet die Herstellung von grünem Wasserstoff mehr als doppelt so viel als das vergleichsweise schmutzige, graue Gegenstück. Aber das wird sich ändern. Je mehr erneuerbare Energien wir haben - und der weltweite Anteil soll bis 2040 auf 45 Prozent steigen -, desto erschwinglicher wird grüner Wasserstoff werden.

Kann Wasserstoff Benzin ersetzen?

Wasserstoff kann auch in Benzinmotoren verwendet werden. Es wird viel Energie bei der Wasserstoffproduktion benötigt.

Wie schädlich ist Wasserstoff für die Umwelt?

Blauer Wasserstoff ist eine fossile und klimaschädliche Energiequelle, weil er aus Erdgas hergestellt wird. Bei Förderung und Transport wird durch Leckagen klimaschädliches Methan freigesetzt. Und auch die Herstellung von blauem Wasserstoff erfolgt nicht völlig emissionsfrei.

Was ist umweltfreundlicher Elektro oder Wasserstoff?

Das erzeugt Strom. Bei der Effizienz wird es dann schon schwierig für diese Technologie. Beim Verhältnis von aufgewandter zu nutzbarer Energie schneiden nämlich Elektroautos besser ab: In Batterie-Autos führen 73% der aufgewendeten Energie zur Fortbewegung, bei Wasserstoff-Autos 22%. Der Rest geht verloren.

Wie lange wird es noch Benzin Autos geben?

So stehen Umweltverbände & der VDA zum möglichen Verbot von Benzin- & Dieselautos. Mehrere Umweltverbände haben im März 2021 in einem gemeinsamen Brief die deutschen Autobauer aufgefordert, bis spätestens 2030 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen.

Welches Auto sollte man 2022 kaufen?

Diese drei Autos werden 2022 wichtig:
  • VW ID.Buzz – elektrischer Bulli im Retrodesign. Optisch lehnt sich der ID. ...
  • BMW X1 – die Neuauflage dürfte an Länge zulegen. Der X1 wird bulliger als sein Vorgänger und dürfte vor allem in der Länge wachsen. ...
  • Mercedes GLC – mit riesigem Hochkant-Display aus der C-Klasse.

Kann man einen Diesel auf Wasserstoff umrüsten?

Mit relativ wenig Aufwand lassen sich bereits konstruierte Diesel-Motoren auf Wasserstoff umrüsten. Vor allem die Kolben, die Einblasung und die Turbolader müssen im Wesentlichen angepasst werden, aber auch die Zündung wird neu abgestimmt.

Was spricht gegen Wasserstoffantrieb?

Was gegen den Antrieb mit Wasserstoff spricht

Der Wirkungsgrad: Die Technologie der Brennstoffzelle ist verlustreich. Die größten Posten dabei sind die Wasserstoff-Gewinnung durch Elektrolyse aus Ökostrom, die 30 Prozent verbraucht, sowie die Kompression oder Verflüssigung, die weitere 20 bis 30 Prozent erfordern.

Haben E-Autos wirklich eine Zukunft?

Insgesamt ist der Trend klar: Die Elektrifizierung der Antriebe, über die so viele Jahre diskutiert wurde, vollzieht sich plötzlich rasend schnell. Begleitet wird dieser Sprung in Richtung E-Mobilität von einer Modelloffensive der Hersteller, bis 2024 hat die Industrie 600 neue E-Auto-Modelle angekündigt.

Wann kommt Wasserstoff für Pkw?

Nach der Einführung der zweiten Generation des Toyota Mirai im Jahr 2021 entwickeln auch andere Autohersteller wie BMW oder der Volkswagen-Konzern wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. So will BMW in diesem Jahr 100 Wasserstoff-Testfahrzeuge auf Basis des X5 bauen. Und Kia hat ein Wasserstofffahrzeug für 2028 angekündigt.

Was stösst ein Wasserstoffmotor statt CO2 aus?

Denn Wasserstoff verbrennt ohne CO2-Emissionen. Zwar sorgt Motorenöl, das beim Betrieb verbrennt, für etwas Emissionen. Aber die sind so gering, dass der Motor immer noch als CO2-neutral eingestuft wird. Es entstehen auch kleinere Mengen Stickoxid (NOx).

Welche Autos lassen sich auf Wasserstoff umrüsten?

Lediglich zwei Pkws sind derzeit im Markt, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Der Toyota Mirai inzwischen in der zweiten und deutlich attraktiveren Version und der Hyundai Nexo. Das war es dann schon. Eine der Gründe für das geringe Angebot ist die relativ teure Technik der Brennstoffzelle.

Wie explosiv ist Wasserstoff?

Reiner Wasserstoff kann nicht brennen. Werden in Luft unter atmosphärischem Druck circa 4 % Wasserstoff eingemischt, dann lässt sich dieses Gemisch mit einer Zündquelle entzünden. Explosionsgefahr herrscht hier jedoch noch nicht. Diese ist erst ab einer Wasserstoffkonzentration von 18 % gegeben.