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Warum verkauft Deutschland Plastikmüll?

Gefragt von: Hermann-Josef Michel B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023
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So viel Müll produziert Deutschland
Ein Teil des restlichen Mülls wird zur Energieerzeugung verbrannt, mehr als die Hälfte landet aber auf Deponien. Zudem kümmert sich Deutschland nicht nur selbst um seinen Abfall. Ein Teil wird ins Ausland exportiert, meist weil es günstiger ist.

Warum verkauft Deutschland seinen Müll?

Warum wird der Müll nach Asien verschifft? Für uns mag Müll unappetitlich sein, aber es gibt Menschen, die verdienen gutes Geld damit. Deswegen wird der Abfall zum Teil in Länder exportiert, in denen die Menschen wesentlich weniger verdienen.

Was macht Deutschland mit dem Plastikmüll?

Laut dem Umweltbundesamt verwertet die Abfallwirtschaft Kunststoffabfälle nahezu vollständig: Im Jahr 2017 seien 47 Prozent aller gesammelten Kunststoffabfälle recycelt und 53 Prozent der Abfälle energetisch verwertet worden - also verbrannt.

Wohin exportiert Deutschland Plastikmüll?

155 800 Tonnen beziehungsweise 20 % wurden in den europäischen Nachbarstaat exportiert, der mit dem Hafen in Rotterdam einen wichtigen Umschlagplatz für Seefracht besitzt. An zweiter Stelle folgte mit 107 600 Tonnen an Kunststoffabfällen die Türkei. 14 % aller Exporte gingen dorthin.

Warum hat Deutschland so viel Plastikmüll?

Zu den bedeutendsten Ursachen für den Eintrag von Plastikmüll in die Meere gehören die massenhafte Verbreitung von Einwegplastik und die fehlenden Strukturen zum Sammeln und zur weiteren Verarbeitung von Abfällen.

Wie deutscher Plastikmüll Asien verdreckt

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Wer kauft Deutschen Plastikmüll?

Für Deutschland ist der wichtigste Abnehmer heute Malaysia – vor den Niederlanden und der Türkei. Im vergangenen Jahr exportierte Deutschland zehn Mal so viel Plastikmüll nach Malaysia wie noch im Jahr 2010.

Welches Land verursacht den meisten Plastikmüll weltweit?

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind einer US-Studie zufolge die größten Verursacher von Plastikmüll weltweit. Rund 42 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle erzeugte das Land demnach im Jahr 2016.

Warum wird deutscher Müll nach Afrika gebracht?

Millionen Tonnen Elektromüll wie zum Beispiel Handys, Computer und Fernseher gelangen meist per Schiff aus Europa oder den USA nach Afrika. Unzählige Kinder versuchen an diesem Ort auf den Schrottplätzen Rohstoffe zu gewinnen – dabei spart sich der globale Norden die teure Entsorgung im Ursprungsland.

Warum wird der Müll ins Ausland verkauft?

Der Müll, den wir hier in Deutschland produzieren, wird auch ins Ausland verkauft. Zum Beispiel nach Indonesien oder auf die Philippinen. Denn dort liegt das Lohn-Niveau deutlich unter dem, was die Arbeit in Europa kostet.

Warum importieren Länder Plastikmüll?

Plastikmüll ist nämlich eine Ware, die in anderen Ländern billiger recycelt werden kann. Deshalb schicken die westlichen Länder ihren Müll lieber in Schwellenländer, in denen die Umweltgesetze noch nicht so streng geregelt sind, anstatt sich um die Wiederaufbereitung ihres Abfalls zu bemühen.

Warum muss Deutschland sein Plastikmüll verschiffen?

Deutschland lagert Abfallproblematik in andere Länder aus

Diese stehen dadurch nicht für die dort anfallenden Abfälle zur Verfügung. Deutschland lagert somit nicht nur die eigene Abfallproblematik in andere Länder aus, sondern erschwert zusätzlich eine umweltfreundliche Abfallverwertung in den Zielländern.

Welches Land recycelt am meisten Plastik?

Den Spitzenwert von 100,00 erreicht Südkorea, auf den nächsten Plätzen folgen Schweden, Japan, die Schweiz, die Niederlande und Deutschland. Laut Studie ist Deutschland nach Island der zweitgrößte Recycler der OECD. In Island würden pro Einwohner jährlich 366 kg Abfall recycelt, in Deutschland 303 kg.

Wird Müll in Deutschland wirklich getrennt?

Mülltrennung ist sehr wichtig und verfehlt ihre Wirkung nicht. Nur wenn Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Verbundstoffen, Glas, Papier, Pappe oder Karton getrennt von Restmüll entsorgt und sortenrein separiert werden können, ist effizientes Recycling möglich.

Was passiert mit Plastikmüll in Malaysia?

Doch das Land hat 2018 seine Grenzen für Kunststoffabfälle aus dem Ausland geschlossen. Seitdem haben sich andere Staaten als Zielländer etabliert: Mit gut 170.000 Tonnen wurde die größte Menge deutschen Plastikmülls 2020 nach Malaysia exportiert.

Was macht der Staat gegen Plastikmüll?

Ab dem 1. Januar 2022 gilt in Deutschland ein Verbot für Plastiktüten. Künftig dürfen leichte Plastiktüten mit Wandstärken von 15 bis 50 Mikrometern nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 1,49 Milliarden leichter Plastiktüten an private Verbraucherinnen und Verbraucher abgegeben.

Was passiert mit dem gelben Sack in Deutschland?

Nach ihrer Abholung kommen die Gelben Säcke und der Inhalt der Gelben Tonnen in Sortieranlagen, wo die Abfälle nach Materialart sortiert werden. Die Anlagen unterscheiden zunächst zwischen Verpackungen aus Weißblech, Aluminium, Kunststoff und Verbundverpackungen.

Was macht Deutschland mit seinem Müll?

Jeder Mensch in Deutschland wirft pro Jahr durchschnittlich 156 Kilogramm Abfälle in die schwarze Tonne. Der Inhalt der Restmülltonne wird vorrangig verbrannt. Doch nur ein Drittel dieser Abfälle ist „echter“ Restmüll; zwei Drittel sind Bioabfälle und Wertstoffe, die in ein Recycling gehen könnten.

Wer exportiert am meisten Müll?

Wohin die deutschen Exporte von Plastikmüll gehen, zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts. Auch wenn Deutschland bei den Exporten pro Kopf im Mittelfeld liegt – in absoluten Zahlen hat Deutschland 2021 mit rund 766.000 Tonnen die meisten Plastikabfälle exportiert.

Warum ist Müll so wertvoll?

In den meisten Dingen, die wir wegwerfen, weil sie nicht mehr funktionieren, verbraucht oder verdorben sind, stecken wertvolle Rohstoffe. Beim Recycling werden die Rohstoffe aus dem Müll getrennt und für die Herstellung neuer Dinge wiederverwertet.

Warum importiert China Müll?

Seit ungefähr 30 Jahren importierte China Müll aus aller Welt, zum einen wegen finanzieller Anreize und zum anderen aufgrund von Mangel an Rohstoffen. Es ist in der Regel preiswerter und weniger aufwändig, Sekundärrohstoffe zu recyceln, als sie komplett neu zu produzieren.

Welches Land trennt am besten Müll?

1. Japan trennt viel Müll, produziert aber auch viele Abfälle.

Wie Deutscher Müll Asien verdreckt?

Jahr für Jahr exportieren europäische Länder Hundertausende Tonnen gemischten Plastikmüll, vor allem nach Asien. Dort verdrecken die Abfälle Landstriche und Gewässer. Viele Staaten sind für eine stärkere Regulierung.

Welches Land hat am wenigsten Müll?

Mit circa 6,5 Tonnen wurde in Liechtenstein 2017 am wenigsten Verpackungsmüll produziert. Darauf folgen Island mit 51,2 Tonnen und Luxemburg mit 137,7 Tonnen.

Wie viel Plastikmüll pro Kopf Deutschland?

Kunststoff: Produktion vs.

In den EU-Ländern entstehen jährlich im Durchschnitt rund 34 Kilogramm Verpackungsabfall aus Plastik pro Einwohner. Deutschland liegt mit knapp 40 Kilogramm Pro-Kopf deutlich über dem Durchschnitt. Der größte Anteil an Kunststoffabfällen findet sich in Verkaufsverpackungen wieder.

Wie viel Plastikmüll gibt es in Deutschland?

Im Jahr 2019 fielen in Deutschland 6,28 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Etwa 85,2 % dieser Abfälle entstanden nach dem Gebrauch der Kunststoffe (sog. Post-Consumer-Abfälle). Die restlichen 14,8 % fielen bei der Herstellung und vor allem bei der Verarbeitung von Kunststoffen an.