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Warum Umkippen bei Blutabnahme?

Gefragt von: Herr Heinz Geiger B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Dabei ist der ganze Körper zunächst für kurze Zeit intensiv auf erhöhte Aufmerksamkeit eingestellt, der Blutdruck steigt. Dann aber fährt der Körper den Kreislauf ganz schnell wieder runter. Das bedeutet, dass Blutdruck und Herzschlag rapide absinken.

Warum wird man beim Blut abnehmen ohnmächtig?

Bis zu 10% der Blutspender erle- ben bei der Blutentnahme deshalb unangenehme körperliche Symptome, die von leichtem Schwindel bis hin zur Ohnmacht reichen. Bei diesen Men- schen ist das Nervensystems besonders aktiv, wodurch es zu einer Weitstellung der Blutgefäße in der groben Muskulatur kommt.

Was tun gegen Ohnmacht bei Blutabnahme?

Da die Venen bei Wärme stärker hervortreten, lohnt es sich, den Arm warm zu halten, wenn du zur Blutabnahme gehst. Vorher warm zu duschen oder zu baden, macht tatsächlich Sinn. Ebenso steigert Muskelbewegung die venöse Aktivität (denk an die pumpende Bewegung mit deiner Hand).

Was kann bei einer Blutabnahme schief gehen?

Bei der diagnostischen Blutabnahme besteht keine nennenswerte Infektions- oder Verletzungsgefahr. Eventuell kann es zu psychisch ausgelösten Kreislaufproblemen kommen, in sehr seltenen Fällen zum Schock.

Warum kippe ich um?

Fehlregulation des Kreislaufs

Ursache einer kreislaufbedingten Ohnmacht ist meist ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie), vor allem bei großen und schlanken Menschen. Ausgelöst wird diese Form der Ohnmacht zum Beispiel durch einen heftigen Schreck, Luftdruckschwankungen oder den Anblick von Blut.

Blutentnahme - AMBOSS Video (Blut abnehmen / Venenpunktion / Blutabnahme)

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Was passiert wenn man umkippt?

Ein Nervenreflex löst einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks aus, der Herzschlag verlangsamt sich. Das Blut sackt aus dem Kopf in die Beine. Dem Patienten wird zunächst schwindlig, nach wenigen Sekunden stürzt er zu Boden.

Ist es gefährlich wenn man ohnmächtig wird?

In den meisten Fällen ist eine Synkope nicht gefährlich. Die Bewusstlosigkeit verschwindet in der Regel nach ein paar Sekunden und Betroffene haben keine weiteren Beschwerden. Die Ohnmacht kann gefährlich sein, wenn jemand, der das Bewusstsein verliert, unkontrolliert hinfällt und sich dabei verletzt.

Kann man beim blutabnehmen Fehler machen?

Probleme bei der Blutentnahme können auftreten, wenn die oberflächlichen Venen entweder sehr dünn und schwer zu finden sind. Oder sie sind normal dick, aber unter einer dicken Fettschicht versteckt. Die dritte Möglichkeit sind Rollvenen, die sich im Bindegewebe leichter verschieben, als das normalerweise der Fall ist.

Was passiert wenn eine Vene durchstochen wird?

Die Einstichstelle wird dick:

Die Vene ist geplatzt oder durchstochen und es bildet sich unmittelbar ein Hämatom im Gewebe. Ziehen sie die Nadel sofort heraus. Die Einstichstelle durch Komprimierung und durch Kühlung versorgen.

Wann darf man keine Blutentnahme machen?

Prinzipiell existieren keine Kontraindikationen für eine Blutentnahme. Vor der Durchführung muss aus rechtlicher Sicht stets eine Einwilligung des Patienten vorliegen.

Was passiert wenn man bei einer Blutspende umkippt?

Diese Art von Kreislaufproblemen tritt meistens nach der Blutspende, oft direkt nach dem Aufstehen von der Spenderliege auf und führt wegen der kurzen Bewußtlosigkeit zum Sturz. Statistisch kommt es bei circa 14 Prozent der gestürzten Spender zu einer Verletzung, die meistens im Bereich des Kopfes auftritt.

Wie werde ich die Angst vor Ohnmacht los?

Strategie 1: In Bewegung bleiben

Regelmäßige sportliche Aktivitäten und Entspannungsübungen können Angstreaktionen langfristig mindern. Bei manchen Störungen helfen sie auch im Akutfall, unter anderem weil sich körperliche Entspannung und Erschöpfung physiologisch schlecht mit einer Angstreaktion vereinbaren lassen.

Was kann man gegen Blutphobie machen?

Um die viele Blutphobiker begleitende Ohnmacht zu verhindern, lernt der Patient vor der Konfrontation die Methode der so genannten „Applied Tension“ (angewandte Anspannung). Zunächst üben sie, die Oberschenkelmuskeln etwa 15 bis 20 Sekunden lang fest anzuspannen, was dem „Absacken“ des Blutes im Körper entgegenwirkt.

Ist es schlimm wenn eine Vene geplatzt?

Als Folge läuft Blut ins umgebende Gewebe und die Einstichstelle wird dick. In den meisten Fällen haben Betroffene danach einen deutlichen Bluterguss in der Armbeuge. Innerhalb von ein bis zwei Wochen ist die "geplatzte Vene" normalerweise wieder verheilt. Einer späteren Blutabnahme steht dann nichts im Weg.

Warum wird der Arm blau nach Blutabnahme?

Der Hauptgrund ist, dass man nicht lange genug und nicht fest genug auf die Einstichstelle drückt. Der Druck sollte 3 bis 5 Minuten aufrechterhalten werden. Immer einen gleichbleibenden Druck ausüben (nie klopfen).

Welche Venen darf man nicht punktieren?

Vorsicht in der Ellenbeuge: Hier liegen Arterien und Nerven recht nahe an der Vene. Fehlpunktionen sind möglich. Klagt der Patient über heftige, untypische Schmerzen, hat man wahrscheinlich einen Nerv getroffen und muss die Punktion abbrechen.

Warum findet man keine Venen?

Weil Venen unter dem Unterhautfettgewebe liegen, sind sie bei viel Fettgewebe manchmal nicht so leicht auffindbar. "Kleinkinder zwischen einem halben und zwei Jahren haben häufig viel Speck." Dort seien die Venen mitunter nur schwer zu finden.

Was tun wenn man keine Vene findet?

Schlechte Venen finden Fachpersonen unter der Haut kaum. Sie sind entweder dünn oder durch eine Fettschicht verdeckt.
...
Folgende Methoden helfen, die Venen des Patienten besser sichtbar zu machen:
  1. warmes Wasser,
  2. Beklopfen der Vene,
  3. Nitrospray,
  4. Stauschlauch,
  5. Arm hängen lassen.

Wie lange kann man bewusstlos sein?

Meistens dauert die Bewusstlosigkeit nicht länger als 30 Sekunden an, besteht sie mehrere Minuten, kann das auf einen epileptischen Anfall hindeuten. Die meisten Synkopen haben allerdings vaskuläre, also kreislaufbedingte Ursachen oder es liegt eine Störung oder Erkrankung des Herzens zugrunde.

Bei welchem Blutdruck wird man bewusstlos?

Fällt der Blutdruck etwa beim systolischen (oberen) Wert unter 70 mmHg, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet, wir werden ohnmächtig. Häufig steckt eine Fehlregulation des Kreislaufs dahinter.

Warum wird man plötzlich bewusstlos?

Die Antwort ist nicht einfach, denn es gibt mehrere Erklärungen: Besonders häufig führen Entgleisungen des Kreislaufs zur plötzlichen Ohnmacht. Angst, Schmerzen oder Stress können zu einer Überreaktion des Nervensystems (einer vasovagalen Synkope) führen. Es kommt zum plötzlichen Blutdruck- und/oder Pulsabfall.

Kann man einfach so umkippen?

Eine Synkope ist eine kurze Ohnmacht, auch Kreislaufkollaps genannt. Der Betroffene verliert für wenige Sekunden das Bewusstsein. Meist ist die Ursache eine Mangeldurchblutung des Gehirns. Der Grund dafür ist oft harmlos.

Kann man sich an den Anblick von Blut gewöhnen?

Hier lernt der Betroffene in einem ersten Schritt, die Ohnmachts- und Schwächeanfälle durch wechselnde Phasen von Muskelanspannung und -entspannung zu verhindern. In einem zweiten Schritt wird er zunehmend an den Anblick von Blut gewöhnt, zum Beispiel durch Bilder von Verletzungen oder Filme von Operationen.

Habe Angst vor Blutabnahme?

Ängste vor Spritzen oder Blutabnehmen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Wichtig ist dabei zu wissen: Je stärker die Vermeidung ist, desto stärker wird mit der Zeit die Angst davor. Wenn sie sehr ausgeprägt ist, kann man von einer Spritzenphobie sprechen.

Kann man bei einer Panikattacke umkippen?

Eine der größten Befürchtungen bei einer Panikattacke ist es, ohnmächtig zu werden und umzukippen. Durch die Psychotherapie wird Ihnen klar, dass das Schwindel- und Beklemmungsgefühl keine körperliche Ursachen hat, sondern „nur“ durch die Angst entsteht.

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