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Warum Übelkeit bei Bestrahlung?

Gefragt von: Frau Dr. Hertha Weiß  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Bei Bestrahlungen im Bauchbereich kann die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts geschädigt werden und Übelkeit verursachen. Im Kopf-Hals-Bereich sind Schleimhautschäden oft mit Schmerzen verbunden, was ebenso Übelkeit und Appetitlosigkeit hervorrufen kann.

Was hilft bei Übelkeit bei Strahlentherapie?

Durch trockene, stärkehaltige Nahrungsmittel (Kräker, Zwieback, Toast) kann Erbrechen verhindert werden. Günstig sind kalte Getränke. Essensgerüche in der näheren Umgebung vermeiden. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Wie lange hält Übelkeit nach Bestrahlung an?

Übelkeit und Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen von Radio- und Chemotherapie. Die Beschwerden treten meist innerhalb weniger Stunden auf, können sich aber auch erst 1-5 Tage nach der Therapie zeigen. Üblicherweise halten die Beschwerden bis 1 bis 2 Tage nach der Therapie an, manchmal aber auch 3 oder 4 Tage.

Wann beginnen Nebenwirkungen bei Strahlentherapie?

Akute Nebenwirkungen können bereits während der Strahlentherapie auftreten, während Spätfolgen typischerweise erst nach Monaten oder auch Jahren entstehen können.

Wie anstrengend ist eine Strahlentherapie?

Viele Betroffene verkraften die Behandlung sehr gut und sind wenig bis gar nicht eingeschränkt. Andere Patientinnen und Patienten empfinden die Zeit der Bestrahlung jedoch insgesamt als anstrengend – obwohl sie kaum sonstige Nebenwirkungen verspüren und ihre Erkrankung gut auf die Behandlung anspricht.

Ablauf einer Strahlentherapie

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Wie fühlt man sich nach einer Bestrahlung?

Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung des Bauchbereichs sein. Bei einer Hirnbestrahlung kann es zum Haarverlust kommen. Eine Bestrahlung kann auch die Ursache für Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sein, aber auch diese Symptome sind meist nur vorübergehend.

Wie viele Minuten dauert eine Bestrahlung?

Es besteht zu jeder Zeit Sicht-​ und gegenseitiger Sprechkontakt über Monitore und Mikrophone, wenn die eigentliche Bestrahlung abläuft. Bitte rechnen Sie für die erste Bestrahlung 30-45 Minuten Zeit ein. Die Bestrahlung selbst dauert dann nur wenige Minuten.

Warum darf man während der Bestrahlung nicht duschen?

Im Bestrahlungsfeld möglichst nur kurz waschen oder abduschen, damit die Haut nicht aufweicht. Dabei auch an den entstehenden Wasserdampf denken! Lauwarmes Wasser verwenden, da die Haut unter Umständen empfindlicher als sonst auf kalte und warme Temperaturen reagiert.

Wie lange dauert die Erholung nach Strahlentherapie?

In der Regel dauert die Erholung nach der Strahlentherapie nur wenige Wochen. Nebenwirkungen sind oft schon nach zwei, meist aber nach vier bis sechs Wochen abgeklungen. Es ist allerdings möglich, dass Nebenwirkungen sogar erst eine Woche bis zehn Tage nach Ende der Therapie ihren Höchststand erreichen können.

Was passiert mit Tumor bei Bestrahlung?

Strahlentherapie setzt ionisierende Strahlen gezielt gegen bösartige Tumoren ein. Ionisierend bedeutet, dass die Strahlung Moleküle aufbrechen kann. Bezogen auf den Tumor heißt das, dass die DNA der Tumorzellen Schaden nimmt und so die Zelle abstirbt.

Was tun gegen Übelkeit als Nebenwirkung?

Häufig können schon pflanzliche Präparate, so ein schonender Magen-Darm-Tee aus Pfefferminze, Kamille oder Fenchel eine Übelkeit mindern. Traditionell wird auch Ingwer oder grüner Tee angewendet. Ist die Übelkeit durch eine Übersäuerung des Magens entstanden, können Antazida die Beschwerden lindern.

Warum ist man nach der Bestrahlung müde?

Bestrahlungen des Bauches können die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt schädigen. Dadurch entstehen Durchfälle, die zu einem Verlust von Wasser und Salzen führen können. Auch das kann zu der ausgepräg- ten Müdigkeit beitragen.

Was kann man essen bei Strahlentherapie?

Essen Sie mehrere kleine Portionen am Tag, das ist weniger belastend für den Darm. Nehmen Sie sich Zeit beim Essen. Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter am Tag (z.B. Wasser, Eistee, Tee, Joghurt, Suppe, etwas Bier oder Wein sind erlaubt). Essen Sie gekochtes oder gedämpftes Gemüse und regelmässig Früchte.

Woher kommt Übelkeit ohne Erbrechen?

Übelkeit ohne Erbrechen spricht eher für eine Ursache im Gehirn beziehungsweise im Bereich des Stoffwechsels und weniger für einen Auslöser im Magen-Darm-Trakt (wie Bauchgrippe, Blinddarmentzündung).

Welche Vitamine nach Bestrahlung?

Kurz vor der Bestrahlung fügte man den Krebszellen eine hohe Dosis von Vitamin C zu. Diese Zellen wurden von der Strahlentherapie wirkungsvoller zerstört, als Krebszellen, die kein Vitamin C erhielten. Die Forscher kamen daher zu dem Schluss, dass Vitamin C die Wirkung der Strahlentherapie wesentlich unterstützt.

Was passiert nach der letzten Bestrahlung?

Bei vielen Patienten bleiben nach einer Bestrahlung keine sichtbaren Veränderungen an Haut oder inneren Organen zurück. Sie müssen trotzdem wissen, dass einmal bestrahltes Gewebe empfindlicher bleibt, auch wenn man davon im Alltag nicht sehr viel merkt.

Ist man nach Bestrahlung geheilt?

90 Prozent der Patienten gelten zwei Jahre nach der Therapie als geheilt. Doch auch wenn die Behandlung längst abgeschlossen ist, leidet etwa ein Drittel der Patienten an Spätfolgen von Tumor, Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie. Viele irren dann mit diffusen Symptomen von Arzt zu Arzt.

Kann Tumor während Bestrahlung wachsen?

Treffen ionisierende Strahlen auf einen Tumor, schädigen sie seine Erbsubstanz. Die Folge: Die Krebszelle kann sich nicht mehr teilen, der Tumor nicht weiter wachsen. Im besten Fall schrumpft das Geschwulst und bildet sich vollständig zurück. Während der Bestrahlung werden auch umliegende Körperzellen getroffen.

Was darf man nicht während Bestrahlung?

Vermeiden Sie während der Bestrahlung enge Kleidung. Tragen Sie stattdessen Kleidung aus Baumwolle oder synthetischen Materialien, die nicht scheuert oder einengt. An Cremes oder Salben darf ebenfalls nur verwendet werden, was der Arzt ausdrücklich erlaubt. Ihr Arzt wird Sie über die Hautpflege informieren.

Wann fallen die Haare nach Bestrahlung aus?

In den allermeisten Fällen wachsen die Haare zwei bis drei Monate nach Ende der Bestrahlung wieder nach.

Was kann trinken bei Bestrahlung?

Bei bestimmten Krebstherapien, wie Chemo- oder auch Strahlentherapie sollte ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden, um die durch die Therapie abgebauten Zellen über die Nieren auszuschwemmen. Ideal sind stilles Wasser, Kräuter- oder Früchtetee sowie Obst- oder Gemüsesäfte.

Wie viel kostet eine Strahlentherapie?

Momentan kostet die Behandlung mit Protonenstrahlen rund 18 000 Euro pro Patient, neunmal so viel wie eine konventionelle Strahlentherapie. Ob sich der enorme finanzielle Mehraufwand medizinisch rechtfertigen lässt, darüber sind sich Experten jedoch uneins. Momentan wird noch mit Röntgen- und Gammastrahlen bestrahlt.

Was muss ich bei einer Strahlentherapie beachten?

Üblicherweise kann man vor einer Bestrahlung ganz normal essen oder trinken. Werden Magen oder Darm mit bestrahlt, kann es allerdings sein, dass man nüchtern bleiben muss. Auch zu Voruntersuchungen, bei denen man eventuell ein Kontrastmittel erhält, muss man unter Umständen nüchtern sein.

Kann man nach einer Strahlentherapie Auto fahren?

Kann ich selbst mit dem Auto zur Strahlentherapie fahren? Häufig ja. Sie dürfen aber nicht Auto fahren bei einer Strahlentherapie des Gehirns und bei manchen Kombinationsbehandlungen aus Strahlentherapie und Chemotherapie sowie bei der Einnahme bestimmter Medikamente, die die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Was ist schlimmer Bestrahlen oder Chemo?

„Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirke“.

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