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Warum stirbt der Wald im Harz?

Gefragt von: Frau Prof. Maren Rapp B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der Nationalpark Harz und weitere Wälder in Deutschland sind laut Experten stark bedroht. Die Hauptursache für das Waldsterben ist der fortlaufende Klimawandel. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimwandels.

Warum gibt es im Harz so viele Bäume tot?

Auslöser für das Fichtensterben sind die Borkenkäfer, die sich durch die Leitungsbahnen der Fichten fressen. Gesunde Fichten wehren sie mit Baumharz ab - ein natürlicher Mechanismus, der aufgrund der langanhaltenden Trockenheit und Hitze der vergangenen Sommer nicht mehr funktioniert.

Warum wird der Harz abgeholzt?

Kahlflächen haben sich 2021 vergrößert

Dabei sind die Flächen des Nationalparks Harz nicht mitgezählt. Krisenstab-Chef Thomas Balcerowski (CDU) – Landrat des Landkreises Harz – bezeichnete den Kampf um den Wald als große Herausforderung. Als Gründe nannte er neben der Trockenheit auch die politischen Rahmenbedingungen.

Wann begann das Waldsterben im Harz?

Ganz dramatisch war die „Große Wurmtrocknis“, die zwischen 1770 und 1800 wütete. Anfangs schlug man die zuerst befallenen Bäume ein, um das Holz zu retten.

Wem gehört der Wald im Harz?

Zum Harz gehören gewaltige Waldflächen, Naturschutzflachen wie der Hochwald, aber auch viel ehemaliger DDR Staatsforst. Einer der größten Waldbesitzer im Harz ist heute Clemens Ritter von Kempski. Der Ritter hat familiäre Wurzeln im Harz und kaufte 1994 das größte zusammenhängende Waldstück in Ostdeutschland.

Was tun, wenn die Fichten sterben? - Der Streit um den Waldwandel | Doku

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Wer ist der größte Waldbesitzer in Deutschland?

Der größte Waldeigentümer in Deutschland ist der Freistaat Bayern mit rund 778.000 Hektar, die im Wesentlichen von den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) bewirtschaftet werden. Der Bund hat 366.000 Hektar durch den Geschäftsbereich Bundesforst bewirtschafteten Wald.

Wo ist der Wald im Harz noch intakt?

Im Nationalpark gibt es Schluchtwälder nur auf sehr kleinen Flächen, dennoch tragen sie nicht unerheblich zur natürlichen Artenvielfalt des Harzes bei. Man kann sie beispielsweise im Eckertal oder im Ilsetal erleben.

Warum sterben so viele Fichten ab?

Wegen Trockenheit und Borkenkäfern sind die Flachwurzler auf weiten Flächen abgestorben. Und in 25 Jahren könnte es Fichten hierzulande nicht mehr geben.

Wer ist der natürlicher Feind des Borkenkäfers?

Insgesamt hat der Borkenkäfe rund 300 natürlich Feinde. Beispielsweise räuberische Käfer und parasitische Wespen. Die wichtigsten Arten stellt die WSL in seiner neuen Broschüre vor. Dazu gehören der Buntkäfer, der Jagdkäfer, der Rindenglanzkäfer, die Langbeinfliegen, aber auch Milben oder auch Brackwespen.

Warum gibt es so viele Fichten im Harz?

Aufgeforstet wurde in den vergangenen Jahrhunderten mit schnellwachsenden Fichten , die allerdings nur wenig an ihre neuen Standorte angepasst und damit anfällig für Stürme und Schädlinge sind. Der Nationalpark Harz muss diesem Kultur-Wald deshalb stellenweise helfen, wieder zu einem Natur-Wald zu werden.

Wohin geht das Holz aus dem Harz?

Ein Teil des Holzes aus dem Harz wird exportiert

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Warum schädigt der Borkenkäfer den Baum?

Dabei zerstören sie die “Kohlenhydratleitungen” der Bäume. Die Krone kann so ihre Nährstoffe nicht mehr ins Wurzelwerk transportieren. Dadurch sterben die Feinwurzeln ab, die zur Wassergewinnung nötig sind. So vertrocknet der Baum dann langsam, was der hauptsächliche Grund für das Absterben dieser Bäume ist.

Was macht der Borkenkäfer?

Einige aber sind gefährliche Waldschädlinge - sie befallen auch gesunde Bäume. Unter günstigen Bedingungen vermehren sie sich sprunghaft und können Waldbestände flächig zum Absterben bringen. Borkenkäfer bohren sich durch die Rinde ihrer Wirts-Baumarten wie der Fichte und legen dort Brutgänge für ihre Nachkommen an.

Was hat der Borkenkäfer mit dem Klimawandel zu tun?

Durch den Temperaturanstieg in allen Höhenstufen verlängert sich nun der Zeitraum, in dem eine Entwicklung der Borkenkäfer möglich ist. Andererseits läuft die Generationsabfolge auch in den Hochlagen rascher ab, weshalb mehr Borkenkäfer gebildet werden können.

Warum sterben so viele Tannen?

Zu viel Hitze, zu wenig Regen: Der deutsche Wald leidet. Insbesonders die Fichten sterben seit einigen Jahren massenhaft ab. Sie leiden unter Wassermangel und werden geschädigt durch den Borkenkäfer, der sich in dem zunehmend trockenen und heißen Klima vermehrt.

Warum gibt es so viele Borkenkäfer?

Borkenkäfer und Co.

Die Trockenheit hat zu einer Massenvermehrung der Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher geführt. In den von der Dürre geschwächten Bäumen haben die Borkenkäfer ideale Bedingungen für die Vermehrung gefunden. Die befallenen Bäume sind vor allem Fichten.

Was mag der Borkenkäfer nicht?

Diese verströmen einen besonderen Duft, der viele Borkenkäfer anlockt. Fichten, Eichen und Buchen stehen weit oben auf dem Speiseplan der Käfer. Aber auch vor Thuja, Scheinzypresse, Wacholder und Bastardzypresse machen einige Arten nicht halt.

Wie alt kann ein Borkenkäfer werden?

Borkenkäfer sind sehr kälteresistent und überleben tiefste Frosttemperaturen. Sie überwintern als Käfer, Larve und Puppe unter der Rinde bzw. als Käfer im geschützten Bodenbereich. Borkenkäfer können bis zu zwei Jahre alt werden.

Ist der Borkenkäfer für den Menschen gefährlich?

In der Entwicklung von der Larve bis zum Weibchen, das neue Eier ablegt, brauchen sie drei Blutmahlzeiten. Gefährlich für den Menschen sind sie vor allem deswegen, weil sie Erreger der Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Warum sterben die Fichten in Deutschland?

Lange galt die schnellwüchsige Fichte deutschlandweit als lukrativer »Brotbaum« der Forstwirtschaft und wurde auch in Regionen angepflanzt, in denen sie von Natur aus nicht vorkam. Das rächt sich jetzt: Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer lassen die Bestände großflächig absterben.

Warum stirbt der deutsche Wald aus?

Unseren Wäldern geht es schlecht. Deutschlandweit sterben in nicht gekanntem Ausmaß ganze Waldflächen ab. Grund ist vor allem die extreme Trockenheit der letzten Jahre und damit einhergehend eine größere Anfälligkeit für Schädlinge. Nie zuvor in der Erdgeschichte hat sich das Klima so schnell verändert.

Kann sich eine Fichte erholen?

Tipps. Je eher Sie auf braune Nadeln Ihrer Fichte achten und bei übermäßigem Nadelverlust reagieren, desto eher kann sich Ihre Fichte auch wieder erholen.

Welche Bäume haben Hartz?

Im Wald fällt besonders das Harz der Fichte und Kiefer auf. Aber auch die Europäische Lärche, die Douglasie und der Mammutbaum produzieren Harz in Harzkanälen. Die Tanne stellt eine Ausnahme dar. Sie hat keine Harzkanäle im Holz, junge Tannen bilden jedoch Harzblasen in der Rinde aus.

Warum heißt es der Harz?

Seinen Namen verdankt der Harz seiner rauen Landschaft und dem harten Klima: Er stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen Begriff "hart", was "raues Bergland" bedeutete.

Warum harzt eine Fichte?

Kommt es zu einem Schaden an der Baumrinde, tritt an dieser Stelle der Balsam aus, um die Wunde zu verschließen. Mit der Zeit verfestigt er sich dann und wird zu Harz. Harz soll aber nicht nur offene Wunden versorgen, sondern auch vor Fressfeinden schützen.