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Warum sterben so viel ältere Menschen an einer Lungenentzündung?

Gefragt von: Gotthard Wiese  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten Komplikationen bei älteren Krankenhauspatienten ab 60 Jahren: Bei schwerem Verlauf stirbt etwa jeder zehnte an den Folgen der sogenannten Pneumonie. Hohes Alter, Mangelernährung und Bettlägerigkeit erhöhen das Risiko für eine Infektion der Atemwege um ein Vielfaches.

Wie gefährlich ist Lungenentzündung bei älteren Menschen?

Je älter der Patient ist, umso schwerer ist der Verlauf einer Pneumonie und umso eher treten Komplikationen auf. Während bei unter 30-Jährigen die Mortalität der Pneumonie 1,5 Prozent beträgt, liegt sie bei Menschen über 65 Jahre bei etwa 30 Prozent, berichtet Univ.

Wie wahrscheinlich ist es an einer Lungenentzündung zu sterben?

Es wird geschätzt, dass jährlich etwa 400.000 bis 600.000 Menschen an einer ambulant erworbenen Lungenentzündung erkranken. Rund 270.000 bis 290.000 davon müssen im Krankenhaus behandelt werden – vier bis dreizehn Prozent dieser Patientinnen und Patienten versterben.

Warum sind Infektionen bei Senioren so gefährlich?

Nicht selten bleiben Infektionen bei Senioren lange asymptomatisch oder symptomarm, werden daher spät diagnostiziert und verlaufen schwer und komplikationsreich. Zudem erhöhen schwere Infektionen das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, und verschlimmern den Verlauf neurodegenerativer Erkrankungen.

Wie lange lebt man mit einer Lungenentzündung?

Der Heilungsverlauf und die Dauer einer Lungenentzündung gestalten sich unterschiedlich und kann zwei bis drei Wochen oder bei einer schweren chronischen Lungenentzündung bis zu drei Monate umfassen.

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Wie verläuft der Tod bei Lungenentzündung?

Der Tod tritt vielmehr dadurch ein, dass die Blut-Luft-Schranke gestört ist. Durch den resultierenden Sauerstoffmangel wird der Betroffene zunehmend komatös. „Sauerstoffmangel allein“, so Thöns, „bewirkt eher Glücksgefühle als Atemnot.

Wie entsteht eine Lungenentzündung bei alten Menschen?

Betroffen sind vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, daher oft ältere Personen über 60 Jahren, aber auch Kinder, deren Immunabwehr noch nicht voll ausgebildet ist. Zudem begünstigen Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes Mellitus oder neurologische Erkrankungen die Entstehung einer Lungenentzündung.

Können sich alte Menschen von einer Lungenentzündung erholen?

Bei Menschen, die durch hohes Alter und mögliche chronische Erkrankungen wie Herz- oder Nierenschwäche sehr gebrechlich geworden sind, kann eine Lungenentzündung so schwer verlaufen, dass sie sich nicht mehr davon erholen.

Wie fühlt man sich bei einer Lungenentzündung?

Als Symptome einer Lungenentzündung mit typischem Verlauf können auftreten:
  • Fieber und Schüttelfrost.
  • Husten mit oder ohne Auswurf.
  • Atembeschwerden, wie schnelle und flache Atmung oder Luftnot.
  • Schneller Puls.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl und Schwäche.

Hat man bei einer Lungenentzündung Schmerzen?

Die Patienten fühlen sich sehr krank. Es folgt zunächst trockener Husten, später Husten mit Auswurf. Die Kranken atmen meist schnell und flach, einige leiden unter Luftnot. Auch Schmerzen in der Brust oder im Rücken treten manchmal auf.

Was ist wenn ältere Menschen Wasser in der Lunge haben?

Das „Wasser in der Lunge“ behindert den Sauerstoffaustausch. Mögliche Folgen sind Atemprobleme bis hin zum Atemstillstand. Verlauf und Prognose: Unbehandelt führt ein Lungenödem zum Atemstillstand.

Warum sind bettlägerige Pneumoniegefährdet?

- Bei bettlägerigen oder sehr alten Menschen funktioniert manchmal der Hustenreflex nicht richtig. Sie verschlucken sich beim Essen und Nahrung gelangt in die Lunge. Auch dies kann zu einer Lungenentzündung führen. - Unsere Luftwege sind mit feinen Flimmerhärchen bedeckt.

Was ist eine schwere Lungenentzündung?

Von einer schweren Lungenentzündung spricht man, wenn lebenswichtige Organe wie das Herz, die Nieren oder der Kreislauf zu versagen drohen oder wenn die Lungen nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen können.

Wie schnell führt Lungenödem zum Tod?

Ein akutes Lungenödem bei Linksherzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der unbehandelt zum Atemstillstand und damit in wenigen Minuten zum Tod des Patienten führen kann. Eine frühzeitige Alarmierung von Rettungsdienst und Notarzt ist erforderlich.

Wann mit Lungenentzündung auf Intensivstation?

Bei schweren Lungenentzündungen kann eine Behandlung auf Intensivstation notwendig sein, bis hin zur Beatmung über eine Maske (NIV-Therapie) oder auch die Beatmung über einen Atemwegsschlauch (Intubation) in Narkose.

Warum kann man im Alter nicht mehr laufen?

Die Gangstörungen treten meist in Verbindung mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Orthopädische Ursachen – Schwächen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates, z.B. Sarkopenie, Verletzungen oder Erkrankungen der Knochen, Gelenke oder der Wirbelsäule, wie Bandscheibenvorfall, Arthrose etc.

Was darf man bei einer Lungenentzündung nicht machen?

In jedem Fall sollten sich Patienten mit einer Pneumonie körperlich schonen, bei Fieber wird der behandelnde Lungenfacharzt Bettruhe empfehlen. Bei besonders schweren Verläufen ist sogar eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich. Davon betroffen sind vorrangig ältere und immungeschwächte Personen sowie Kleinkinder.

Warum Bettruhe bei Lungenentzündung?

Bettruhe und Antibiotika helfen. Bettruhe ist bei einer diagnostizierten Lungenentzündung angesagt. Viel schlafen und viel trinken unterstützt das angekratzte Immunsystem wieder auf die Beine zu kommen und die Krankmacher aus den Lungenbläschen zu befördern.

Was Essen und Trinken bei Lungenentzündung?

5 Lebensmittel, die deine Lungenfunktion unterstützen
  • Ingwer. In der Ingwerwurzel sind verschiedene Verbindungen enthalten, die die Funktion der Lunge unterstützen. ...
  • Oregano. Wenn du Probleme mit der Lunge hast, solltest du regelmäßig Oregano essen. ...
  • Zwiebeln. ...
  • Fisch. ...
  • Milchprodukte.

Was sind die Folgen einer Lungenentzündung?

Infolge einer Pneumonie kann es auch zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder zu einer Eiteransammlung im Gehirn (Hirnabszess) kommen. Außerdem sind entzündliche Veränderungen an Herz, Gelenken und Knochen zu befürchten.

Wie lange dauert es bis Antibiotika bei Lungenentzündung wirkt?

Bei einer leichten bis mittelschweren Lungenentzündung genügt eine Antibiotika-Therapie von etwa fünf bis sieben Tagen. Durch die Einnahme des Antibiotikums sinkt das Fieber nämlich meist nach wenigen Tagen und die Betroffenen fühlen sich rasch besser.

Wie schläft man am besten bei Lungenentzündung?

Atemerleichternde Schlafposition

Oberkörper hochlagern! Entweder am Rücken, besser auf der Seite liegen, der oben liegende Arm wird durch einen Polster unterstützt.

Kann eine Lungenentzündung aufs Herz gehen?

Eine beträchtliche Anzahl von Patienten, die wegen einer Lungenentzündung stationär behandelt werden müssen, entwickeln während und nach dem Krankenhausaufenthalt Herzrhythmusstörungen. Das ergab eine jetzt vorgestellte Untersuchung amerikanischer Forscher.

Was ist die Ursache für eine Lungenentzündung?

Eine Lungenentzündung wird meist von Bakterien verursacht. Welche das sind, hängt unter anderem davon ob, wo man sich ansteckt. Selten entstehen Lungenentzündungen durch Viren oder Pilze. Aber auch dann sind oft zusätzlich Bakterien im Spiel.

Was kann eine Lungenentzündung auslösen?

Ursachen. Ursache einer Pneumonie ist meist eine Infektion der Lungenbläschen und/oder des Lungengewebes mit Bakterien, seltener mit Viren, Pilzen oder Parasiten. Manche Lungenentzündungen werden jedoch auch durch andere Reize verursacht, wie zum Beispiel eingeatmete Gase, Stäube oder durch Strahlen.