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Warum steigen Aktien nicht bei Inflation?

Gefragt von: Edelgard Seeger  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Bei hohen Inflationsraten schrumpft das Vermögen. Aktien sind Sachwerte, folglich wird ihnen von vielen ein automatischer Schutz vor der Teuerung zugesprochen.

Was passiert mit Aktien bei einer Inflation?

Da eine niedrigere Inflation mit niedrigeren Zinssätzen und höheren Ausgaben verbunden ist, steigt die Nachfrage nach Aktien, da die Unternehmen hohe Einnahmen erzielen – dies führt zu einer Aufwertung des Aktienkurses.

Warum fallen bei Inflation die Aktienkurse?

Da die Inflation den “Diskontsatz” höher machte, wurde der heutige Wert der zukünftigen 10.000 EUR reduziert. Dasselbe passiert mit Aktien. Da der Kurs einer Aktie nur der risikoadjustierte Barwert der zukünftigen Cashflows des Unternehmens ist, wird er bei steigender Inflation ebenfalls sinken.

Sind Aktien bei einer Inflation sicher?

Niedrige Inflationsraten sind ein ideales Umfeld für Aktien

Bei jährlichen Preissteigerungen zwischen 8 und 18 Prozent fiel sie noch weiter auf 1,8 Prozent. Allerdings: Die realen Aktienrenditen sinken bei einem Inflationsanstieg nicht im selben Umfang, zeigen Regressionsanalysen.

Welche Aktien kaufen bei hoher Inflation?

Interessant sind auch der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser („Calgon“, „Clearasil“), Coca-Cola, McDonald's, die Softwareschmieden SAP und Oracle, der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil, die Tabakkonzerne Philip Morris und British American Tobacco sowie der Rohstoffkonzern BHP Billiton.

Wie beeinflusst Inflation den Aktienmarkt?

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Wohin mit dem Geld bei Inflation?

Nutzen Sie Anlageklassen wie Aktien und Immobilien, teilweise auch Unternehmensanleihen sowie Crowdlending und Crowdinvesting, die höhere Zinsen als die Inflationsrate aufweisen. Gold sollte eine Ergänzung darstellen, ist aber eher Krisenwährung als Inflationsschutz. Gold ist nur wertvoll, weil es selten ist.

In was investieren bei Inflation?

Daher ist es in Zeiten hoher Inflationsraten und niedriger Zinsen sinnvoll, einen Teil des Ersparten in sogenannte Sachwerte zu investieren. Sachwerte sind physische Anlagegüter mit einem materiellen Wert, wie etwa Immobilien, Edelmetalle oder Aktien.

Wie schützen Aktien gegen Inflation?

Heinrich: Festverzinsliche Anleihen, vor allem solche mit niedrigem Zins, sollte man ebenfalls meiden. Neben dem Verlust der Kaufkraft gibt es hier das Risiko von Kursverlusten. Wenn Staaten oder Unternehmen wegen der Inflation höher verzinste Anleihen ausgeben, sinkt der Wert der alten, schon umlaufenden Papiere.

Wer profitiert von einer hohen Inflation?

Inflation nützt Schuldnern und schadet Gläubigern. Denn mit der Geldentwertung schrumpft auch der reale Wert von Forderungen. Der größte Gewinner ist deshalb der Staat. Ist die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem er sich Geld geliehen hat, schmelzen seine Schulden auf wunderbare Weise dahin.

Kann es sein dass das Geld bald nichts mehr Wert ist?

Zum Glück ist es unwahrscheinlich, dass die Inflation für die nächsten Jahrzehnte bei drei bis vier Prozent verharrt. Die Zielmarke der Europäischen Zentralbank sind zwei Prozent. Dann dauert es immerhin 35 Jahre, bis das Vermögen nur noch die Hälfte wert ist.

Was passiert mit Gold bei einer Inflation?

Steigt die Inflation, entwertet das Papiergeld schneller, wohingegen Sachwerte stabil bleiben – also eben auch Gold. Doch der Boom auf das Edelmetall ist schnell wieder verflogen. Mittlerweile haben die Goldpreise sowohl in Euro als auch in Dollar fast ihre Vorkriegslevel wieder erreicht.

Ist es ratsam sein Geld von der Bank zu holen?

Was umfasst die gesetzliche Einlagensicherung? Die gesetzliche Einlagensicherung ist EU-weit vorgeschrieben. Bei allen Banken in der Europäischen Union ist das Geld bis 100.000 Euro geschützt. In die Einlagensicherung fallen klassische Einlagen wie Gelder auf Girokonten, Sparbücher, Tagesgeld, Festgeld oder Sparbriefe.

Was schützt wirklich vor Inflation?

Aktienfonds. Breit gestreute, weltweit anlegende Aktienfonds sind wegen ihrer hohen Renditechancen eines der besten Mittel gegen Inflation. Zwar haben sie ein relativ hohes Risiko, doch bei einer Anlagedauer von mindestens zehn Jahren ist das überschaubar. Anders als Immobilien sind sie auch für kleines Geld zu haben.

Was passiert mit einem ETF bei Inflation?

Für Sparerinnen und Sparer mindert Inflation die Kaufkraft in der Zukunft. Sie kostet also indirekt Rendite. Als ETF-Sparerin oder Sparer sind Sie vor allem dann betroffen, wenn Inflation eine Auswirkung auf die in Ihrem ETF enthaltenen Unternehmen bzw. den Index hat.

Was passiert bei einer Inflation mit Immobilien?

Bei einer Inflation steigt die Immobilie, ebenso wie andere Produkte, im Preis. Währenddessen verliert hingegen das Geld an Wert. Oftmals ist die Rede von einem Ausgleich der Geldentwertung durch die im Preis steigenden Immobilien.

Wie kann ich mein Geld vor dem Crash retten?

In ein vernünftig diversifiziertes Depot gehören: Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen guter Schuldner wie Schweiz, Norwegen, Kanada, Australien Brasilien und Südkorea; Immobilien und Gold. Gold ist die ultimative Absicherung gegen ein wie auch immer geartetes Extrem-Krisenszenario.

Warum sollte man nie viel Geld auf der Bank haben?

Grund 1: Zweiklassengesellschaft

Die Grenzen sind bei jeder Bank unterschiedlich und natürlich kann ein wenig Vitamin B auch nicht schaden. Aber grundsätzlich gilt, dass Kunden mit weniger Geld auch weniger Qualität und Service erhalten als die mit viel Geld.

Wie viel Geld sollte man maximal auf dem Konto haben?

Einige Experten empfehlen einem Singlehaushalt, mindestens drei, besser sechs verfügbare Monatsnettogehälter zu sparen. Bei voll berufstätigen Paaren sollten drei Monatseinkommen gespart werden. Andere Banker setzen eine fixe Summe, meist 10.000 Euro an, um die Höhe des Notgroschens zu beziffern.

Wie viel Geld darf man zuhause sparen?

Bargeldgrenze von 5000 Euro Die Schein-Debatte

Und auch das Horten von Bargeld hat seine Kosten, die an das Ausmaß drohender Strafzinsen durchaus heranreichen – wenn man es denn nüchtern betrachtet. Sie wollen 100.000 Euro in bar aufbewahren? Das machen Sie doch sicher nicht unter dem Kopfkissen.

Sollte man bei Inflation Gold kaufen?

Expertin: "Gold ist keine perfekte Absicherung"

Damit ein Investment als Inflationsschutz angesehen werden kann, sollte sein Wert laut "CNBC" immer dann steigen, wenn auch die Inflation in Form der Verbraucherpreise anzieht.

Was wird Gold in 10 Jahren Wert sein?

Jahrhunderts 100 US-Dollar in das gelbe Metall investiert haben, jetzt fast sechsmal so viel haben. Aber in den nächsten zehn Jahren werden Sie noch viel mehr damit verdienen. Der Ökonom Charlie Morris prognostiziert, dass bis zum Jahr 2030 eine Feinunze Gold mehr als 7 000 US-Dollar kosten wird.

Ist es möglich dass Gold wertlos wird?

Gold wird sehr wahrscheinlich nie ganz wertlos sein: Wer Angst vor einem Währungscrash hat, kann über den Kauf von Gold nachdenken. Der Goldpreis schwankte in der Vergangenheit aber stärker als eine Investition in weltweit gestreute Aktien und brachte langfristig nicht einmal halb so viel Rendite.

Wann hört Inflation auf?

Für Juli 2022 geht das Statistische Bundesamt von einem weiteren leichten Rückgang der Inflationsrate auf noch 7,5 Prozent aus, nach 7,6 Prozent im Juni. Möglicherweise machen sich Tankrabatt und 9-Euro-Ticket als Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung bemerkbar.

Wie endet eine Inflation?

Das sind die Gründe für das Ende der Inflation

Es geht darum, dass der höchste Punkt der Teuerung überschritten sein könnte und die Zeichen vermehrt auf Entspannung stehen. Dies bedeutet zwar nicht ein Sinken der Preise - immerhin aber keine weiteren riesigen Steigerungen mehr.

Wann ist der Euro kaputt?

Ob es im Jahr 2022 zum Ende des Euro kommt, ist fraglich. Immerhin ist der Euro schon recht oft beerdigt worden.