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Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag unterschreiben?

Gefragt von: Werner Reinhardt  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Aufhebungsverträge schaden den betroffenen Arbeitnehmern fast immer. Wer einen Aufhebungsvertrag unterschreibt, hat danach fast immer Probleme beim Arbeitslosengeld. In der Regel setzt die Agentur für Arbeit eine Sperrzeit von mindestens 12 Wochen fest.

Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag machen?

Die Nachteile eines Aufhebungsvertrags im Überblick

Keine Anhörung durch den Betriebsrat. Keine Kündigungsschutzklage möglich. Meist geringere Abfindung. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld droht (bis zu 3 Monaten).

Hat Aufhebungsvertrag Nachteile?

Die 5 größten Nachteile eines Aufhebungsvertrags
  • Kein Kündigungsschutz.
  • Keine Kündigungsfrist: Das Ende von einem Tag auf den anderen.
  • Keine Unterstützer: Betriebsrat wird nicht angehört.
  • Sperrzeit beim Arbeitslosengeld.
  • Es gibt kein Zurück!
  • Mit Aufhebungsvertrag immer zuerst zum Anwalt.
  • Noch Fragen? Wir helfen!

Welche Vor und Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Die Vorteile eines Aufhebungsvertrages für Arbeitnehmer auf einen Blick: Die Kündigungsfristen müssen nicht eingehalten werden, sodass man schnell in einem neuen Job beginnen kann. Wenn dies vertraglich vereinbart wurde, steht dem Arbeitnehmer mit dem Aufhebungsvertrag ein qualifiziertes, gutes Arbeitszeugnis zu.

Was ist besser ein Aufhebungsvertrag oder eine Kündigung?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.

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Warum will der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag?

Der Aufhebungsvertrag ermöglicht es Arbeitgebern, sich ohne Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfristen von einem Arbeitnehmer zu trennen. Aufhebungsverträge bieten Arbeitgebern mehr Flexibilität bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen, weisen jedoch auch Risiken auf.

Was darf nicht im Aufhebungsvertrag stehen?

Ein Aufhebungsvertrag beendet ein Arbeitsverhältnis einvernehmlich. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer dürfen ihn erstellen. Er ist nur schriftlich gültig – die elektronische Form ist unzulässig. Vereinbarungen zu u. a. Betriebsgeheimnissen, Resturlaub oder Abfindung sind durch einzelne Klauseln geregelt.

Ist ein Aufhebungsvertrag sinnvoll?

Aufhebungsverträge sind in der Regel dann sinnvoll und ratsam, wenn es schneller als mit einer Kündigung gehen soll, wenn Sie kein Interesse am Fortbestand des Arbeitsverhältnisses mehr haben und/oder wenn keine sozialrechtlichen Nachteile beim Arbeitslosengeld zu befürchten sind.

Wer zahlt Krankenversicherung bei Aufhebungsvertrag?

Wie lange besteht nach einem Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung weiter? Die Krankenversicherung ist mit sofortiger Wirkung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erloschen. In der Regel ist der Arbeitnehmer dann durch die Arbeitsagentur versichert.

Was ist besser Abfindung oder Aufhebungsvertrag?

„Bei einer einvernehmlichen Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch einen Aufhebungsvertrag gibt es keinen Anspruch auf Abfindung. Ob und in welcher Höhe eine Abfindung gezahlt wird, ist reine Verhandlungssache zwischen Arbeitnehmer und -geber.

Welche Argumente für Aufhebungsvertrag?

Die Vorteile des Aufhebungsvertrages liegen auf der Hand: Arbeitnehmer können ohne Einhaltung der Kündigungsfrist das Unternehmen verlassen. Ein Rechtsanspruch auf den Aufhebungsvertrag besteht aber nicht. Hier sind Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen gefragt.

Was passiert wenn man einen Aufhebungsvertrag unterschreibt?

In einem Aufhebungsvertrag kommen Sie mit Ihrem Arbeitnehmer einvernehmlich überein, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Im Gegensatz zur Kündigung stimmt der Arbeitnehmer dem Aufhebungsvertrag also freiwillig zu. Die Kehrseite: Der Arbeitnehmer ist nicht verpflichtet, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.

Was passiert wenn man einen Aufhebungsvertrag nicht unterschreibt?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Was bedeutet ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Ein Aufhebungsvertrag ist eine vertragliche Abmachung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Beide Parteien lösen das Arbeitsverhältnis in diesem Fall einvernehmlich auf und haben auch beide Einfluss auf die Regelungen im Aufhebungsvertrag.

Wird man bei einem Aufhebungsvertrag beim Arbeitsamt gesperrt?

Wird ein Aufhebungsvertrag geschlossen, ohne dass der Arbeitnehmer einen wichtigen Grund dafür hat, wird ihm eine Sperrzeit auferlegt. Außerdem droht eine Anrechnung der Abfindung auf das Arbeitslosengeld. Diese Konsequenzen sind unabhängig davon, von wem die Initiative für den Vertragsschluss ausgegangen ist.

Was tun nach Aufhebungsvertrag?

Der Aufhebungsvertrag muss beim Arbeitsamt schnellstmöglich gemeldet werden. Kündigen Sie das Arbeitsverhältnis selbst, prüft die Arbeitsagentur grundsätzlich, ob eine Sperrzeit gegen Sie verhängt wird. Gleiches kann auch bei einem Aufhebungsvertrag der Fall sein.

Kann ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer keinen Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag. Stimmt der Arbeitgeber dem Aufhebungsvertrag nicht zu, können Sie ihn nicht dazu zwingen. Ein Aufhebungsvertrag kann nur geschlossen werden, wenn sich beide Parteien einig darüber sind.

Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Höhe der Abfindung hat sich folgende Faustregel ergeben: Sie beträgt ein halbes Brutto-Monatsgehalt des Arbeitnehmers, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer in dem Unternehmen tätig war.

Wie sieht ein guter Aufhebungsvertrag aus?

Form wahren: Für Aufhebungsverträge gilt die „Schriftform“ nach Paragraf 623 BGB: Das Dokument muss von beiden Seiten unterschrieben sein. „Aufhebungsvertrag“ muss allerdings nicht darüberstehen; es genügt, wenn sich das inhaltlich aus dem Schreiben ergibt.

Wann ist ein Aufhebungsvertrag ungültig?

Ein Aufhebungsvertrag ist unwirksam, wenn er gegen ein gesetzliches Verbot verstößt. Gegen ein gesetzliches Verbot können z.B. Aufhebungsverträge verstoßen, die wegen eines Betriebsübergangs geschlossen werden.

Wie bekomme ich eine gute Abfindung?

Um nach einer Kündigung eine möglichst hohe Abfindung zu erhalten, sollten Sie sich an folgende 5-Schritte halten.
  1. Prüfen Sie Ihre Chancen auf eine Abfindung. ...
  2. Handeln Sie zügig. ...
  3. Tragen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen. ...
  4. Nehmen Sie rechtliche Unterstützung in Anspruch. ...
  5. Verhandeln Sie die Abfindungshöhe.

Wie lange muss man nach Aufhebungsvertrag noch arbeiten?

Einerseits besteht die Gefahr, dass die Agentur für Arbeit eine sogenannte Sperrzeit (oder auch „Sperrfrist“) verhängt. Für die Dauer der Sperrzeit erhalten Sie kein Arbeitslosengeld. Sie beträgt meist 12 Wochen.

Kann man trotz Aufhebungsvertrag Arbeitslosengeld bekommen?

Der Arbeitnehmer hat trotz des Aufhebungsvertrags einen Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn er einen wichtigen und nachweisbaren Grund für den Abschluss des Aufhebungsvertrags hatte.

Kann man mich zwingen einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben?

Beachten Sie: Ihr Arbeitgeber kann Sie nicht dazu zwingen, den Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen! Ebenso wenig darf er von Ihnen fordern, dass Sie sich sofort entscheiden. Eine angemessene Bedenkzeit muss gewährt werden (BAG-Urteil vom 16. Januar 1992, Az.

Wie viel kann man bei einem Aufhebungsvertrag verlangen?

Bei einem Aufhebungsvertrag ist eine Abfindung in Höhe von einem halben oder einem vollen Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr üblich. Dabei wird von der sogenannten Regelabfindung gesprochen. Diese kann unter Umständen aber auch bei 0,25 Gehältern pro Jahr liegen.