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Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag machen?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hans-Werner Maier B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Aufhebungsverträge schaden den betroffenen Arbeitnehmern fast immer. Wer einen Aufhebungsvertrag unterschreibt, hat danach fast immer Probleme beim Arbeitslosengeld. In der Regel setzt die Agentur für Arbeit eine Sperrzeit von mindestens 12 Wochen fest.

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Nachteile eines Aufhebungsvertrags

Es findet keine Anhörung durch den Betriebsrat statt. Der besondere Kündigungsschutz für Schwangere oder Schwerbehinderte gilt nicht. Du riskierst eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld, wenn Du den Aufhebungsvertrag ohne Rücksprache mit der Agentur für Arbeit unterzeichnest.

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Außerdem wird die Abfindung unter Umständen mit dem Arbeitslosengeld verrechnet. Die Nachteile eines Aufhebungsvertrages für Arbeitnehmer auf einen Blick: Da man als Arbeitnehmer mit dem Unterzeichnen eines Aufhebungsvertrages der Kündigung zugestimmt hat, entfällt für die ersten zwölf Wochen das Arbeitslosengeld.

Wann macht ein Aufhebungsvertrag Sinn?

Aufhebungsverträge sind in der Regel dann sinnvoll und ratsam, wenn es schneller als mit einer Kündigung gehen soll, wenn Sie kein Interesse am Fortbestand des Arbeitsverhältnisses mehr haben und/oder wenn keine sozialrechtlichen Nachteile beim Arbeitslosengeld zu befürchten sind.

Was ist besser ein Aufhebungsvertrag oder eine Kündigung?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.

Aufhebungsvertrag - Was müssen Arbeitnehmer beachten? | Betriebsrat Video

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Wie überzeuge ich meinen Arbeitgeber von einem Aufhebungsvertrag?

Überzeugen Sie Ihren Chef von der Dringlichkeit eines Aufhebungsvertrages. Sodann sollte folgendes beachtet werden, damit der Aufhebungsvertrag eine runde Sache wird: Zur Sicherheit, zu Beweiszwecken und weil es das Gesetz verlangt, muss der Aufhebungsvertrag immer schriftlich abgefasst werden.

Was sollte auf jeden Fall in einem Aufhebungsvertrag stehen?

Im Aufhebungsvertrag müssen das Datum des Beschäftigungsendes, die beiden Parteien sowie der Ort und das Datum stehen. Hinsichtlich des genauen Inhalts gibt es großen Gestaltungsspielraum. Ratsam sind Regelungen zum Resturlaub, einer Abfindungszahlung, zum Arbeitszeugnis und einer Freistellung.

Kann ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Höhe der Abfindung hat sich folgende Faustregel ergeben: Sie beträgt ein halbes Brutto-Monatsgehalt des Arbeitnehmers, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer in dem Unternehmen tätig war.

Wie lange ist man nach Aufhebungsvertrag krankenversichert?

Wie lange besteht nach einem Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung weiter? Die Krankenversicherung ist mit sofortiger Wirkung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erloschen. In der Regel ist der Arbeitnehmer dann durch die Arbeitsagentur versichert.

Welche Vor und Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag ist hingegen gerade keine Kündigung. Deshalb finden auch nicht die Kündigungsfristen Anwendung. Sie können sich auf jeden beliebigen Termin einigen, um das Arbeitsverhältnis zu beenden. Dies hat für Sie den Nachteil, dass Sie unter Umständen von heute auf morgen arbeitslos sind.

Warum will der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag?

Für den Arbeitgeber hat der Aufhebungsvertrag den Vorteil, dass er das Arbeitsverhältnis sicher beendet. Er muss bei der einvernehmlichen Beendigung keine Kündigungsgründe haben und spart sich unter Umständen einen langen Prozess um die Wirksamkeit der ausgesprochenen Kündigung.

Warum wollen Arbeitgeber Aufhebungsvertrag?

Für den Arbeitgeber hat ein Aufhebungsvertrag vor allem den Vorteil, dass er sich nicht zwangsläufig an die gesetzlichen Kündigungsfristen halten muss. Zudem können Mitarbeiter, die vom Kündigungsschutz betroffen sind, durch einen Auflösungsvertrag aus dem Beschäftigungsverhältnis entlassen werden.

Was muss im Aufhebungsvertrag stehen um keine Sperrzeit zu bekommen?

Um hierfür nicht mit einer Sperrzeit belastet zu werden, muss der Aufhebungsvertrag durch einen wichtigen Grund gerechtfertigt sein, vgl. § 159 Abs. 1 SGB 3. Wann ein wichtiger Grund vorliegt, ist gesetzlich jedoch nicht vorgeschrieben.

Wird man bei einem Aufhebungsvertrag beim Arbeitsamt gesperrt?

Wird ein Aufhebungsvertrag geschlossen, ohne dass der Arbeitnehmer einen wichtigen Grund dafür hat, wird ihm eine Sperrzeit auferlegt. Außerdem droht eine Anrechnung der Abfindung auf das Arbeitslosengeld. Diese Konsequenzen sind unabhängig davon, von wem die Initiative für den Vertragsschluss ausgegangen ist.

Kann man wegen Depression gekündigt werden?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

Was passiert mit meinem Urlaub bei Aufhebungsvertrag?

Schließen Sie einen Aufhebungsvertrag ab, beenden Sie so das Arbeitsverhältnis. Resturlaub, den Sie nicht mehr nehmen können, ist Ihnen dann auszuzahlen. Sie erhalten also Geld für jeden offenen Urlaubstag. Ihr Urlaubsanspruch verfällt somit nach einem Aufhebungsvertrag nicht automatisch.

Hat man bei einem Aufhebungsvertrag Anspruch auf Urlaub?

Kompaktwissen: Resturlaub bei Aufhebungsvertrag

Ja, Ihr Urlaubsanspruch bleibt bestehen. Es ist ratsam, im Aufhebungsvertrag auch den Umgang mit den verbleibenden Urlaubstagen zu regeln. Kann ich auf meinen gesetzlichen Urlaubsanspruch verzichten? Unter Umständen ist dies möglich.

Sollte man einen Aufhebungsvertrag unterschreiben?

In einem Aufhebungsvertrag kommen Sie mit Ihrem Arbeitnehmer einvernehmlich überein, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Im Gegensatz zur Kündigung stimmt der Arbeitnehmer dem Aufhebungsvertrag also freiwillig zu. Die Kehrseite: Der Arbeitnehmer ist nicht verpflichtet, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.

Was bedeutet ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Ein Aufhebungsvertrag ist eine vertragliche Abmachung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Beide Parteien lösen das Arbeitsverhältnis in diesem Fall einvernehmlich auf und haben auch beide Einfluss auf die Regelungen im Aufhebungsvertrag.

Wie lange hat man Zeit um einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben?

Eine schriftliche Zustimmung ist nicht erforderlich – nur der Arbeitgeber muss unterschreiben. Jedoch hat der Arbeitnehmer in den meisten Fällen die Möglichkeit, binnen 3 Wochen gegen eine Kündigung vorzugehen. Da klingt ein Aufhebungsvertrag scheinbar viel besser.

Was passiert mit Resturlaub und Überstunden bei einem Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag muss schriftlich erfolgen; beide Parteien müssen zustimmen. Kündigungsfristen oder ähnliches gibt es bei einem Aufhebungsvertrag nicht. Resturlaub und Überstunden können entweder ausbezahlt oder als Ausgleichstage während der Freistellung angerechnet werden.

Wie kommt man am schnellsten aus einem Arbeitsvertrag raus?

Der einfachste Weg, den Arbeitsvertrag vorzeitig zu beenden, ist ein Aufhebungsvertrag. Hier spielt der Arbeitnehmer mit offenen Karten und bittet den Arbeitgeber, ihn vorzeitig aus dem Arbeitsverhältnis zu entlassen.

Wie gehe ich bei einem Aufhebungsvertrag vor?

Du kannst dadurch – wie mit einer Kündigung – dein Arbeitsverhältnis beenden, nur müssen hier Arbeitnehmer und Arbeitgeber beide zustimmen. Und zwar mit einer Unterschrift. Der Aufhebungsvertrag muss in schriftlicher Form und von beiden Seiten unterschrieben sein, nur dann ist er gültig.

Wer zahlt bei Aufhebungsvertrag?

Wer also eine hohe Abfindung erhält, muss davon Krankenversicherungsbeiträge zahlen, wenn er freiwillig krankenversichert ist. Bei der Pflichtversicherung ist das anders. Dort werden Beiträge nur vom Arbeitseinkommen, der Rente oder sonstigen Versorgungsbezügen bzw. aus dem Arbeitslosengeld gezahlt (§§ 226 -229 SGB V).

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