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Warum sind stille Reserven Eigenkapital?

Gefragt von: Rudi Bär  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Stille Reserven sind im Prinzip Eigenkapital, das nicht in der Bilanz eines Unternehmens auftaucht. Es mindert den ausgewiesenen Wert des Unternehmens im Vergleich zum tatsächlichen Wert, wenn man das Vermögen zu gering oder die Schulden zu hoch einschätzt bzw. angibt.

Warum macht man stille Reserven?

Warum werden stille Reserven gebucht? Stille Reserven werden gebildet, um den Gewinn eines Unternehmens für Außenstehende niedriger scheinen zu lassen, als er tatsächlich ist. Dies wiederum wirkt sich auf eine niedrige Steuerzahlung des Unternehmens aus, was ein Ziel für ein jedes Unternehmens darstellt.

Werden stille Reserven in der Bilanz ausgewiesen?

Stille Reserven stellen den Unterschiedsbetrag zwischen dem Eigenkapital und dem tatsächlich vorhandenen Vermögenswerten dar. Dabei werden diese nicht in der Bilanz ausgewiesen, da sie beispielsweise aus Bewertungsunterschieden entstehen können.

Was versteht man unter stillen Reserven?

Stille Reserven sind Bestandteile des Eigenkapitals, die sich nicht aus der Bilanz ablesen lassen. Sie werden auch als stille Rücklagen, stille Selbstfinanzierung oder Bewertungsreserven bezeichnet.

Wo sind stille Reserven enthalten?

Gemäß den Steuervorschriften dürfen externe, sowie auch interne Rechnungen stille Reserven enthalten. Zum einen sind sie zu erkennen bei einer Unterbewertung von Aktiva, sowie durch eine Überbewertung von Passiva.

Können stille Reserven als Eigenkapital dienen?

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Wie erkennt man stille Reserven?

Die Differenz zwischen dem in der externen Bilanz ausgewiesenen und dem effektiven Eigenkapital nennt man stille Reserven. Stille Reserven entstehen durch Unterbewertung von Aktiven oder durch Überbewertung von Passiven.

Was ist der Unterschied zwischen stillen Rücklagen und stillen Reserven?

Stille Reserven – häufig auch als stille Rücklagen oder Bewertungsreserven bezeichnet – entstehen durch eine Bewertung von Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten eines Unternehmens, die so vom tatsächlichen Wert abweicht, dass ein versteckter Wertüberschuss entsteht.

Werden stille Reserven abgeschrieben?

Selbst bei geringwertigen Wirtschaftsgütern, die sofort als Aufwand verbucht werden (Buchwert = 0 EUR), können sich stille Reserven bilden. So kann beispielsweise ein sofort abgeschriebener Tisch oder Stuhl zum Bilanzstichtag noch einen tatsächlichen Wert von 200 EUR haben.

Wie kann ein Unternehmen stille Reserven bilden?

Stille Reserven: Entstehung

Stille Rücklagen entstehen entweder durch eine Unterbewertung der Aktiva oder durch eine Überbewertung der Passiva. Unterbewertungen auf der Aktivseite der Bilanz sind sowohl bei Anlage- als auch bei Umlaufgütern möglich.

Sind Reserven Eigenkapital?

Die Reserven gehören zum Eigenkapital. Rückstellungen sind Verbindlichkeiten gegenüber Dritten, mit welchen unter Umständen zu rechnen ist, bei welchen man aber noch nicht genau weiss, wann und in welcher Höhe sie wirksam werden und ob der Leistungsgrund überhaupt eintritt.

Wer kann stille Reserven bilden?

Wie können sich bei Immobilien stille Reserven bilden? Häufig werden Anlagegüter mit einem niedrigeren als dem tatsächlichen Wert in der Bilanz gelistet. Dadurch entstehen stille Reserven. Wird die Anlage später mit einem höheren Wert veräußert, löst sich die stille Reserve auf und wird zum Gewinn.

Welche Arten von stillen Reserven gibt es?

Betriebswirtschaftlich wird zwischen drei Arten von stillen Reserven unterschieden - Zwangsreserven, Ermessensreserven und Willkürreserven.

Wann werden stille Reserven realisiert?

Stille Reserven entstehen, wenn Wertsteigerungen von Vermögenswerten buchmässig nicht berücksichtigt werden, oder bei Abschreibungen, die höher sind als die tatsächliche Entwertung.

Ist der Firmenwert eine stille Reserve?

Anders ausgedrückt: Um diesen Firmenwert abzuleiten, wird der Substanzwert (der Zeitwert des Eigenkapitals sowie die stillen Reserven) vom Kaufpreis abgezogen. Liegt ein negativer Firmenwert vor, spricht man dagegen vom sogenannten „bad will“.

Sind Kapitalrücklagen stille Reserven?

Stille Reserven sind Kapitalrücklagen, die durch Überbewertungen von Verbindlichkeiten und Unterbewertung von Sachanlagen entstehen können. Sie dürfen in einem Unternehmen nicht bilanziert werden und können sowohl bei Kapitalgesellschaften als auch bei Personengesellschaften auftreten.

Was sind stille Reserven im Betriebsvermögen?

Stille Reserven sind der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem höheren Teilwert eines Wirtschaftsgutes. Stille Reserven entstehen durch eine Wertsteigerung des Wirtschaftsgutes oder durch zu hohen Abschreibungen. Sehr häufig sind stille Reserven im Immobilienbesitz enthalten.

Warum hält man die Bilanzsumme niedrig?

Die Bilanzsumme ist möglichst niedrig zu halten. Je geringer die Bilanzsumme ist, desto besser sind viele Finanzkennziffern. Außerdem werden dann Größenklassen eingehalten, die Vereinfachungen in der Buchhaltung und in der Veröffentlichungspflicht oder bessere Fördermöglichkeiten bringen.

Was sind Rücklagen stille Reserven?

Egal ob man von Stillen Reserven, Stillen Rücklagen oder Bewertungsreserven spricht, es geht hierbei um ein und dieselbe Sache: Vermögenswerte, die nicht in der Bilanz auftauchen. Dadurch wird eine genaue Bilanzierung erschwert und das Betriebsvermögen kann nicht exakt bestimmt werden.

Werden stille Reserven versteuert?

Vom steuerbaren Kapital erfasst sind die stillen Reserven somit nur insoweit, als sie als Gewinn versteuert worden sind. Solche stille Reserven stellen meistens steuerlich nicht anerkannte und daher zum Gewinn aufgerechnete Abschreibungen und Rückstellungen dar.

Sind Kapitalreserven gesetzliche Reserven?

Erste Reservezuweisung: Zuweisung an die allgemeinen gesetzlichen Reserven (diese umfasst aus Sicht des Rechnungslegungsrechts die gesetzliche Kapitalreserven sowie die gesetzliche Gewinnreserven) beträgt 5% des Jahresgewinnes, bis diese 20% des einbezahlten Grundkapitals (Aktien- und Partizipationsscheinkapital) ...

Wie entstehen kapitaleinlagereserven?

Es handelt sich um eine steuerfreie Rückzahlung der Kapitaleinlagereserve (KER). Sie entsteht, wenn Investoren für eine Aktie mehr als den Nennwert zahlen. Wenn etwa eine Aktie der Flughafen Zürich AG 162 Franken kostet und der Nennwert 10 Franken beträgt, fliessen 152 Franken in die Kapitalreserve.

Was sind Reserven aus Kapitaleinlagen?

Reserven aus Kapitaleinlagen sind Einlagen, Aufgelder und Zuschüsse von Inhabern von Beteiligungsrechten (z.B. Aktionäre) an eine Kapitalgesell- schaft oder Genossenschaft. Werden bei einer Kapitalerhöhung neue Aktien über dem Nennwert ausgegeben, wird das Aufgeld der sogenann- ten Agio-Reserve zugewiesen.

Was ist frei verwendbares Eigenkapital?

b) Frei verwendbares Eigenkapital

Laufende Verluste, die in der letzten genehmigten Jahresbilanz bestehende freie Reserven verringert haben, müssen aber berücksichtigt werden. Nicht anwendbar auf Erwerb durch Universalsukzession; hier ist der überzählige Bestand abzubauen oder durch Kapitalherabsetzung zu liquidieren.

Ist Agio steuerbar?

Werden bei einer Kapitalerhöhung neuen Aktien über dem Nennwert ausgegeben, wird das Aufgeld der Agio-Reserve zugewiesen. Solche Reserven sind mit der Unternehmenssteuerreform II seit 2011 steuerlich dem Grundkapital gleichgestellt. Somit gilt das Kapitaleinlageprinzip und nicht mehr das Nennwertprinzip.

Wann liegt eine unterbilanz vor?

Die Unterbilanz liegt vor, wenn der rechnerische Wert des Netto-Vermögens unter den Betrag des Stammkapitals sinkt. Das Netto-Vermögen errechnet sich nach den allgemeinen Bilanzierungsgrundsätzen für die Jahresbilanz gem. § 42 GmbHG i.V.m. den handelsrechtlichen Bilanzierungsvorschriften.