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Warum sind Silos so gefährlich?

Gefragt von: Frau Dr. Liselotte Schott  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Bei Arbeitsunfällen in Silos handelt es um sogenannte Gärgasunfälle. Gärgase sind Luftmischungen, die bei Gärprozessen entstehen. Sie enthalten einen höheren Kohlenstoffdioxidanteil als normale Luft und sind schwerer als diese. Deshalb sinken sie an den Boden des Silos und bilden dort einen sogenannten Gärgas-See.

Warum ist Silo gefährlich?

Gärgasvorkommen beim Silieren: Nitrose Gase NOX

Ihr Geruch ist sehr unangenehm und stechend, ihre Farbe bräunlich-orange. Je nach Konzentration und Kontaktdauer können Reizungen und Verätzungen von Schleimhäuten sowie Atemwegen bis hin zu lebensbedrohlichen Lungenödemen und Atemlähmungen entstehen, so Stelzer.

Kann man im Silo sterben?

Unfälle in Silos: Drei Tote in Bayern und Niedersachsen

In zwei Silos sind innerhalb von zwei Tagen drei Männer ums Leben gekommen. Rettungsversuche an beiden Standorten blieben ohne Erfolg. Regensburg/Rosdorf. In Bayern und Niedersachsen sind drei Männer innerhalb von zwei Tagen bei Unfällen in Silos gestorben.

Welches Gas ist im Silo?

Mit welchen Gärgasvorkommen muss ich beim Silieren rechnen? Kohlendioxid CO2 entsteht durch die Veratmung des im Futterstock vorhandenen Sauerstoffs durch aerobe Mikroorganismen. Bereits wenige Stunden nach dem Silierbeginn ist der komplette Sauerstoff im Gärraum durch CO2 ersetzt.

Wann wird Silo gefahren?

Entweichen aus dem Silo braune oder rostrote Gase, so handelt es sich um nitrose Gase. In diesem Fall muss der umliegende Bereich umgehend abgesperrt werden, damit weder Menschen noch Tiere in den Gefährdungsbereich gelangen können.

Warum Blindgänger so gefährlich sind (Ganze Folge) | Quarks

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Was passiert in einem Silo?

Nach dem Einfahren des Erntegutes ins Silo und dessen luftdichter Abdeckung kommt es im Silostock zu vielfältigen biologischen Prozessen. Milchsäuregärung: Auf den Futterpflanzen vor- kommende Milchsäurebakterien (MSB) vergären den Pflanzenzucker zu Milchsäure.

Warum sind Silos hoch?

Der Grund liegt darin, dass sich ein Teil der Gewichtskraft von Schüttgut über die Scherkraft der Relativbewegung im Schüttgut und Reibungskraft an der Silowand hier vertikal abstützt.

Wie giftig ist CO2?

CO2 (Kohlenstoffdioxid) ist ein geruchloses unsichtbares Gas. Es ist ein natürlicher Bestandteil unserer Atemluft und wichtig für Steuerungsvorgänge in unseren Körpern. Man kann es daher nicht per se als giftig ansehen.

Welche Gefahren gehen von CO2 aus?

CO2-Gehalte und deren Gefährlichkeit
  • 0,5 %: Maximale Arbeitsplatzkonzentration.
  • 1 %: Symptome nach einigen Stunden.
  • 4 %: Atemfrequenz erhöht, Benommenheit, Herzklopfen.
  • 9 %: tödlich innerhalb von 5 bis 10 Minuten.
  • 14 %: Durchschnittswert, bei dem die Kerze erlischt.
  • 20 %: tödlich innerhalb kurzer Zeit.

Welche Gase sammeln sich am Boden?

Beurteilung der Zusammensetzung

Bodenluft besteht hauptsächlich aus Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff, kann aber je nach Standort (z.B. Deponie) auch hohe Anteile an Methan enthalten. Kohlenstoffdioxid und Methan entstehen durch natürliche mikrobielle Abbauprozesse im Boden.

Warum ertrinkt man in Hirse?

Futtersilos sind nützlich – und brandgefährlich. In ihnen entstehen neben dem tödlichen Kohlendioxid auch Nitrosegase. Die Folge: Die Silos können nicht nur zum Tod durch Ersticken führen, sondern sind durch Methan-Entwicklung auch hochexplosiv.

Kann man in Getreide versinken?

Schüttgüter wie Getreide, Schrote, Grieße und Mehle werden immer wieder zur tödlichen Falle. Die bgn bekommt mit erschreckender Regelmäßigkeit Fälle auf den Tisch, bei denen die Gefahr des Versinkens teilweise komplett unterschätzt wird.

Was ist in einem Silo Bauernhof?

ist ein Behälter zur Herstellung und Lagerung von Silage. Am verbreitetsten sind: Hochsilos aus Metall, Beton oder Kunststoff; sie werden von oben her oder durch Klappen unten befüllt und geleert.

Wie viel CO2 stößt ein Mensch am Tag aus?

Der Mensch atmet pro Tag ungefähr ein Kilogramm CO2 aus. Je nach Aktivität und Körpergewicht schwankt dieser Wert zwischen 0,5 und 5,5 Kilogramm. Doch dieses CO2 trägt nicht zum Klimawandel bei. Denn unsere Atmung ist Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs und erhöht nicht die CO2-Konzentration in der Atmosphäre.

Wie viel Methan stößt ein Mensch aus?

Der Ausstoß von Gas bewegt sich beim Mensch zwischen 200 und 2000 ml pro Tag. Der Durschnitt liegt hier bei 600 ml täglich. Wird die Ernährung durch blähende Lebensmittel wie Kohl oder Bohnen bereichert, erhöht sich der stündliche Ausstoß der Gase von circa 15 ml auf bis zu 176 ml pro Stunde.

Welches Land produziert am meisten CO2?

Den höchsten CO2 -Ausstoß je Einwohnerin bzw. Einwohner verzeichnete von allen G20-Staaten Saudi-Arabien mit 17,0 Tonnen. Es folgten Australien mit 15,2 Tonnen, Kanada mit 14,4 Tonnen und die Vereinigten Staaten mit 13,7 Tonnen. China rangierte mit rund 8,2 Tonnen vor der EU (5,9 Tonnen).

Kann man durch CO2 sterben?

Eine erhöhte Konzentration von CO2 in der Umgebungsluft kann bei Menschen zu Kopfschmerzen führen und letztlich Bewusstlosigkeit auslösen. Eine Konzentration von acht Prozent oder mehr kann nach 30 bis 60 Minuten zum Tode führen.

Ist CO2 in Bier?

300 Gramm CO2 für einen Liter Bier

Neben dem Transport spielen auch der Wasser- und Energieverbrauch im Brauprozess eine Rolle, ebenso die Lagerung. Alles in allem verbraucht ein Liter Bier in etwa 300 Gramm CO2.

Was passiert mit CO2 im Körper?

Im Blut gelöstes Kohlenstoffdioxid aktiviert in physiologischer und leicht gesteigerter Konzentration das Atemzentrum des Gehirns. In deutlich höherer Konzentration führt es zur Verminderung oder Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes, zunächst zur Atemdepression und schließlich zum Atemstillstand.

Was kostet ein Tiefsilo?

Dieser besteht aus einer ca. 10 cm dicken Tragschicht und einer etwa 4 cm hohen Gussasphaltschicht. Bei guter Ausführung und Qualität liegen die Kosten im Bereich von 35 €/m². Für 2 m hohe Wände (L- und U-Elemente) fallen weitere Kosten inklusive Transport, Aufstellen und Verfugen der Wandelemente von rund 30 €/m² an.

Was kostet ein Hochsilo?

Das ergibt sich aus Erschließungs- und Baukosten von 110 € pro m2 Lagerfläche (inkl. Erdarbeiten, Unterbau, System für Oberflächenwasser und belastetes Wasser, Asphaltboden und Wände). Die Kosten variieren je nach Situation!

Was heißt Silo auf Englisch?

Speicher m (Plural: Speicher) The farmer stored the grain in the silo. — Der Bauer lagerte das Getreide in dem Speicher.

Warum gibt es Silo?

Silagen dienen in Biogasanlagen als energiereiches Substrat. Häufig wird Maissilage eingesetzt, da Mais einen hohen Ertrag an Trockenmasse pro Fläche ermöglicht. Zudem liefert Maissilage bei der Vergärung einen hohen Gasertrag. Aber auch andere Ganzpflanzensilagen gewinnen an Bedeutung.

Wie lange braucht ein Silo zum Gären?

Das Öffnen eines Silos vor der ausreichenden Gärdauer von 8-10 Wochen kann zu einer Nacherwärmung durch Hefepilze und/oder vermehrtem Schimmelpilzbefall führen. Bei der Nacherwärmung verbrauchen die Hefen zunächst den noch vorhandenen wasserlöslichen Restzucker.

Ist in Silage Alkohol?

Denn der Alkohol, genauer das Ethanol, das in der Silage vorkommt, wird von Hefen gebildet. Diese bauen unter Sauerstoffabschluss, also „anaerob“, den vorhandenen Zucker zu Alkohol um.