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Warum sind Schalldämpfer verboten?

Gefragt von: Edeltraud Wolter  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Schalldämpfer sind in Deutschland – anders als beispielsweise Zielfernrohre – im waffenrechtlichen Erlaubnisverfahren der zugehörigen Waffe gleichgestellt. Bei Verwendung an erlaubnispflichtigen Waffen sind somit der Erwerb und der Besitz von Schalldämpfern durch Privatpersonen ebenso erlaubnispflichtig.

Warum Schalldämpfer verboten?

Der Grund für dieses restriktive Vorgehen ist, dass der Gesetzgeber eine von den Schalldämpfern ausgehende erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung und eine Begünstigung der Jagdwilderei unterstellt. Das Bundesinnenministerium hat daher in der Verwaltungsvorschrift zum Waffengesetz (vgl.

Welche Nachteile hat ein Schalldämpfer?

Dieses Zubehör hat nur wenige Nachteile: Die Waffe wird mit ihm etwas länger und schwerer, damit auch etwas unhandlicher. Mit einer angepassten Lauflänge kann dieser Nachteil kompensiert werden, teilweise verbessert sich die Balance der Waffe dadurch sogar. Die Handhabung des Schalldämpfers ist sehr einfach.

Wo sind Schalldämpfer verboten?

Jagdrechtliche Verbote der Verwendung von Schalldämpfern wurden in den letzten Jahren in den meisten Bundesländern aufgehoben. Inzwischen bestehen nur noch in Bayern, Bremen und Hamburg entsprechende Verbote, wobei in Bremen und Bayern meist Ausnahmen zugelassen werden.

Wann ist ein Schalldämpfer erlaubt?

Jäger dürfen Schalldämpfer für Langwaffen künftig allein auf Jagdschein und ohne Voreintrag erwerben. Der Schalldämpfer muss dann bei der Waffenbehörde angemeldet werden. Es dürfen jedoch nur Schalldämpfer für Waffen für Zentralfeuermunition verwendet werden, nicht für Randfeuerpatronen.

Schalldämpfer | Grundwissen zur Anschaffung - Jagdkrone

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Was bringt ein Schalldämpfer wirklich?

Der Schalldämpfer reduziert allerdings nur die Schallemission, die von den beim Schuss aus der Laufmündung ausströmenden, unter hohem Druck stehenden und explosionsartig expandierenden Gasen ausgeht, die mechanischen Geräusche einer eventuell vorhandenen Nachladeautomatik dagegen werden nicht gedämpft.

Wie viel dB dämpft ein Schalldämpfer?

Schalldämpfer reduzieren die Schalldruckpegel am Ohr im Regelfall auf unter 140 Dezibel und machen damit sogar Gehörschutz verzichtbar.

Wie laut ist ein Schuss 9mm?

Feststellungen: Während die 9mm Supersonic aus einer ungedämpften Pistole einen Wert von rund 109 dB erreicht, erreicht die exakt gleiche Munition aus einem ungedämpften Gewehr nur noch rund 102 dB.

Wie viele Schalldämpfer darf ein Jäger besitzen?

Für Langwaffen dürfen Jäger einen Schalldämpfer allein auf Jagdschein und ohne Voreintrag erwerben. Nach dem Kauf des Schalldämpfers muss dies aber innerhalb von 2 Wochen bei der Behörde gemeldet werden. Auch in Österreich ist die Nutzung eines Schalldämpfers für die Jagd erlaubt.

Wie lange hält ein Schalldämpfer?

2000 Schuss. Bei 2000 Schusse ist eine Reinigung empfohlen.

Wie laut ist ein Jagdgewehr mit Schalldämpfer?

Die Sicherheitsvorkehrungen fürs Ohr sind nicht übertrieben, denn eine großkalibrige Jagdwaffe erreicht einen Schalldruckpegel von 150–170 Dezibel, je nach Kaliber. Das ist ausreichend, um einen irreparablen Schaden am Gehör zu verursachen.

Warum mit Schalldämpfer weniger Rückstoß?

Schalldämpfer vermindern den Mündungsknall deutlich und beugen damit Schäden am Gehör von Jäger und Jagdhund vor. Neben dem Mündungsknall reduzieren sie auch den Rückstoß der Waffe in ganz erheblichem Umfang.

Für welche Kaliber sind Schalldämpfer erlaubt?

Hallo, für das Kaliber 17HMR ist der Schalldämpfer auch geeignet.

Warum sind IR Aufheller verboten?

Manche Modelle haben einen integrierten IR-Aufheller. Wird ein solches an einem Zielfernrohr befestigt, liegt laut Waffenrecht eine Straftat vor, die zum Versagen der Zuverlässigkeit und zum Verlust des Jagdscheines führt. An einer Beobachtungsoptik ist solch ein Gerät kein Problem, am Zielfernrohr schon.

Was ist der beste Schalldämpfer?

Platz 1: Roedale Precision Hunter 55+

Das ist bei einem Schalldämpfer mehr, als es sich anhört. Der Käufer hat also nicht nur die Möglichkeit zur Nutzung größerer Kaliber, der SD bietet auch ein Quäntchen mehr Sicherheit vor den Folgen von Geschosspendeln oder einer etwas schiefen Aufnahme.

Was ändert sich für Jäger?

Was ändert sich künftig für Jäger? Jäger können künftig ohne gesonderte waffenrechtliche Erlaubnis die für den Gehörschutz wichtigen Schalldämpfer erwerben und besitzen. Ferner wird das bestehende waffenrechtliche Verbot der Verwendung von Nachtsichtaufsatzgeräten aufgehoben.

Wie viel dB hat ein Gewehr?

Bis 180 Dezibel (dB) entstehen beim Schuss.

Wie lange kann man Munition verwenden?

Munition hält ewig, wenn man sie trocken und kühl lagert... Munition wird sogar "besser", wenn man sie warm bis heiß lagert... dann verändert sich das Pulver zum "Besserem"...

Wie weit ist ein Schuss zu hören?

Die Spanne ist weit und geht je nach den individuellen Gegebenhei- ten von etwa 1000 bis 5000 m.

Wie laut ist eine 9mm mit Schalldämpfer?

Der Schalldämpfer wirkt wie ein Laufgewicht. Unter Gehörschutz scheint das Verschlussgeräusch lauter als der Schuss. Wir ermittelten nur für das Verschlussgeräusch etwa 73 dB.

Wie viel Schuss mit Schalldämpfer?

Die maximale Arbeitstemperatur eines zivilen Jagdschalldämpfers liegt bei etwa 200 Grad. Die sind nach etwa 10 Schüssen mit einem Standardkaliber, wie . 308 Win.

Wie laut ist ein Scharfschützengewehr?

Ein Büchsenschuss kann, abhängig von Kaliber, Lauflänge und Laborierung, an der Mündung bis zu 170 Dezibel (dB) laut sein. Die Schadensgrenze ist aber weit früher erreicht. Ein Schalldämpfer sollte den Mündungsknall bis unterhalb des gesetzlich festgelegten, maximal erlaubten Spitzenschallpegels von 137 dB reduzieren.