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Warum sind Pilze radioaktiv?

Gefragt von: Katrin Langer  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Kontamination von Pilzen ist sowohl vom Cäsium-137-Gehalt in der Umgebung des Pilzgeflechts (Myzel) als auch vom speziellen Anreicherungsvermögen der jeweiligen Pilzart abhängig. Die Belastung einer Pilzart schwankt innerhalb eines Standorts wesentlich stärker als die Änderungen von Jahr zu Jahr.

Warum sind Pilze immer noch radioaktiv belastet?

Achtung giftig: Neue Pilze dank Klimawandel

Für Pilze, die im Handel verkauft werden, gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm. Wildpilze dagegen können laut dem Pilzbericht des BfS vor allem in bestimmten Regionen in Deutschland deutlich höhere Cäsiumwerte aufweisen.

Sind Pilze radioaktiv?

Manche Pilzsorten besonders stark radioaktiv belastet

Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Ende September 2020 mitteilte, können einige Pilzarten noch bis zu einige tausend Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse aufweisen. Die Einheit Becquerel gibt die Anzahl der radioaktiven Zerfälle pro Sekunde an.

Wo sind Pilze noch radioaktiv belastet?

Belastung vor allem im Süden Bayerns, im Osnabrücker Land und in Teilen Norddeutschlands hoch. Stärker belastet seien Pilze vor allem in Regionen, in denen nach der Atomkatastrophe überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert worden sei, heißt es in einer Mitteilung des Bundesamtes.

Was passiert wenn man radioaktive Pilze isst?

Wildpilze in Süddeutschland radioaktiv belastet

Vor allem in einigen bayerischen Regionen ist beim Pilzesammeln Vorsicht geboten. Radioaktives Cäsium-137 kann sich im Gewebe einlagern und Zellen und DNA schädigen. Langfristig können so zum Beispiel Leukämien entstehen.

Tschernobyl-Pilz wandelt Radioaktivität in Energie um! | Breaking Lab

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Ist Deutschland noch radioaktiv?

Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch immer stark mit Cäsium-137 belastet. Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald – ist vom Tschernobyl-Fallout 1986 besonders betroffen.

Sind Pilze aus Polen radioaktiv?

Obwohl die osteuropäischen Länder stärker noch als Bayern vom radioaktiven Fallout betroffen waren, sind die offiziell eingeführten Pilze aus Polen oder der Ukraine wenig belastet.

Sind Pilze noch verstrahlt?

35 Jahre nach Tschernobyl Pilze in Deutschland immer noch verstrahlt. Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind Wildpilze aus Wäldern weiterhin radioaktiv kontaminiert, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Sind Champignons verstrahlt?

Doch auch heute noch weisen Pilze aus den betroffenen Regionen eine bis zu sechsfach höhere Strahlenbelastung auf. Auf den Markt dürfen diese verstrahlten Pilze natürlich nicht.

Kann man Pfifferlinge aus Russland bedenkenlos essen?

Die höchsten gemessenen Werte in den letzten vier Jahren betrugen 434 Bq/kg in einer Probe Pfifferlinge aus Russland und 221 Bq/kg in einer Probe Pfifferlinge aus dem Raum Wolfhagen im Landkreis Kassel - beide Proben liegen immer noch deutlich unter dem zulässigen Höchstwert.

Sind Pilze in Bayern radioaktiv?

Demnach sind vor allem der Bayerische Wald, Mittenwald an der Grenze zu Österreich und das Donaumoos südwestlich von Ingolstadt betroffen. Teilweise wurden laut dem Bundesamt über 4000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Pilze gemessen. Der Grenzwert für Pilze im Handel liegt bei 600 Becquerel.

Sind Pfifferlinge noch verstrahlt?

Würde man 700 Gramm der „verstrahlten“ Pfifferlinge verzehren, hat das BfS ausgerechnet, entspräche das in etwa der Strahlenbelastung eines Fluges von Frankfurt nach Gran Canaria.

In welchen Gebieten Deutschlands ist die radioaktive?

Die Regionen mit den höchsten Radonkonzentrationen und auch den meisten radonbedingten Karzinomen liegen in Thüringen und Sachsen (darunter die ehemaligen „Wismut“-Abbaugebiete), in Ostbayern entlang der Grenze zu Tschechien und Österreich sowie in der Eifel.

Sind Wildschweine radioaktiv?

Auch 36 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl sind Pilze und Schwarzwild in den Wäldern Bayerns immer noch verstrahlt. Besonders Wildschweine sind radioaktiv belastet.

Wie hoch ist die aktuelle Strahlung in Tschernobyl heute?

Die mittlere Strahlenbelastung der Bevölkerung infolge der von Tschernobyl nach Deutschland verfrachteten Radioaktivität beträgt gegenwärtig weniger als 0,01 mSv (Millisievert) pro Jahr.

Sind Zuchtchampignons belastet?

Zuchtpilze wie Champignons sind hingegen eine sehr gute Alternative, denn sie sind frei von radioaktiver Belastung und Schwermetallen.

Wie fühlt sich Verstrahlung an?

Erste Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Sie treten wenige Stunden nach dem Beschuss des Körpers mit der Strahlung auf. Dann klingen sie vorübergehend ab, um nach einigen Tagen als Appetitlosigkeit, Übermüdung und Unwohlsein zurückzukehren und einige Wochen anzudauern.

Ist Wild radioaktiv?

Vom ehemaligen Bundesministerium für Gesundheit wurden zwei größere Studien zur Erhebung der radioaktiven Belastung von Wildfleisch in Auftrag gegeben. Die eine Studie zeigte, dass etwa 10 % der untersuchten Wildschweine und etwa 4 % der untersuchten Rehe Cäsium-137-Werte über dem Grenzwert von 600 Bq/kg aufweisen.

Ist Tschernobyl immer noch verseucht?

Doch sie ist nur auf 100 Jahre ausgelegt. Die Explosion von Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der heutigen Ukraine hat 150.000 Quadratkilometer Land stark verstrahlt. Das einst belebte Pripjat ist seit 1986 eine Geisterstadt. Eine Zone von 30 Kilometern um Tschernobyl bleibt für tausende Jahre unbewohnbar.

Ist Tschernobyl noch radioaktiv?

Der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl setzte 1986 radioaktive Stoffe in die Atmosphäre frei, darunter Jod, Cäsium, Strontium und Plutonium. In Mitteleuropa ist für die Strahlung, der Mensch und Umwelt dadurch auch heute noch ausgesetzt sind, nur noch Cäsium-137 von Bedeutung.

Wo sollte man keine Pilze sammeln?

Verbote beim Pilze sammeln
  1. Es ist verboten, seltene Pilzarten wie Trüffel oder Grünlinge zu sammeln. ...
  2. Es ist außerdem verboten, im Wald gesammelte Pilze zu verkaufen. ...
  3. Ein Sammelverbot besteht in öffentlichen Parks, Naturschutzgebieten und Nationalparks, auf Verjüngungsflächen und Flächen auf denen Holz geschlagen wird.

Sind Pfifferlinge radioaktiv?

Nach Deutschland eingeführte Wildpilze unterliegen bezüglich der kumulierten Cäsi-​um-134- und Cäsium-​137-​Radioaktivität einer Einfuhrkontrolle. Die im Handel an-​gebotenen Pfifferlinge stammen meist aus Gebieten ohne radioaktive Belastung.

Warum gibt es keine deutschen Pfifferlinge?

Die meisten Pilze in den Gemüseabteilungen stammen aus Osteuropa. Das liegt daran, dass in unseren Wäldern für Pfifferlinge, Steinpilze, Birkenpilze, Rotkappen oder Morcheln die "Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten" gilt.

Warum sind Wildschweine verstrahlt?

Nahrung ist entscheidend

Die Strahlung der Wildschweine schwankt je nach Jahr und Jahreszeit. Entscheidend ist die Nahrung, wie die Untersuchungen des Jagdwirts zeigen. Je weniger die Tiere im belasteten Waldboden nach Nahrung wühlen, desto weniger sind sie verstrahlt.