Zum Inhalt springen

Warum schrumpfen die Städte?

Gefragt von: Frau Prof. Cindy Merkel B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
sternezahl: 4.5/5 (13 sternebewertungen)

Ausgelöst wurden die Schrumpfungsprozesse durch einen ökonomischen Strukturwandel, der in allen westlichen Industrienationen seit Beginn der 1970er Jahre zu beobachten war und der zu einem massiven Arbeitsplatzverlust im produzierenden Gewerbe führte Zur Auflösung der Fußnote[1].

Was passiert wenn eine Stadt schrumpft?

Wenn eine Stadt schrumpft, heißt das zunächst einmal, dass die Bevölkerungsdichte abnimmt. Abwanderungsprozesse finden statt und die Bevölkerungszahl sinkt. Aus unterschiedlichen Gründen werden die Menschen motiviert, ihre Stadt zu verlassen und sich in neuen Städten oder Dörfern anzusiedeln.

Welche Städte in Deutschland schrumpfen?

Die Bevölkerungszahl sinkt in Deutschland vor allem in zwei Kernen: In den Städten alindustrialisierter Regionen wie Bochum, Herne und Lüdenscheid. Die gesamten neuen Bundesländer mit Ausnahme von Wachstumsregionen wie Berlin, Dresden, Leipzig, Halle etc.

Was ist eine Stadtschrumpfung?

Unter der Stadtschrumpfung versteht man im Grunde die negative Änderung einer oder mehrerer statistischer Größen. Hauptsächlich wird hierbei die Bevölkerungszahl zu Grunde gelegt, allerdings können auch andere ökonomische Variablen, wie beispielsweise die Zahl der Arbeitsplätze, herangezogen werden.

Wo schrumpfen Städte?

Statt weiter zu wachsen, schrumpfen viele Städte in den industrialisierten Ländern, vorwiegend in altindustriellen Regionen, z. B. in Großbritannien, Italien, Russland, in den USA oder sogar in China. Besonders viele Klein-, Mittel- und Großstädte schrumpften und schrumpfen in den neuen Bundesländern Deutschlands.

Warum diese Stadt immer weiter schrumpft | WDR Doku

43 verwandte Fragen gefunden

Was tun gegen Shrinking Cities?

Weitere Themen sind der Einsatz von alternativen Energien, die Nutzung von städtischen Freiflächen für die Obst- und Gemüseproduktion (Urban Farming) sowie eine nachhaltige Gestaltung von Städten, um sie besser gegen Naturkatastrophen zu sichern.

Welche Großstädte schrumpfen?

Köln und Bremen schrumpfen, Leipzig wächst

Auch Köln verlor 2021 mehr als doppelt so viele Einwohner wie noch 2020. Fünf Großstädte konnten dagegen wachsen: allen voran Leipzig, gefolgt von Berlin, Hannover, Hamburg und München.

Warum schrumpft das Ruhrgebiet?

Als Hauptgrund für dieses Szenario nannte Klemmer die Spätfolgen der Abwanderungsbewegung wegen der Montankrise seit den siebziger Jahren. 700.000 Arbeitsplätze seien seither dem Ruhrgebiet verloren gegangen. Heute fehlten deswegen die jungen Leute, um für die notwendigen Kinderzahlen zu sorgen.

Welche Stadt wächst am schnellsten?

So stark wachsen die deutschen Städte
  • München ist laut einer Studie der Zeitschrift "Capital" die Stadt mit den besten Wirtschaftsperspektiven in Deutschland. ...
  • Platz 1: München. ...
  • Platz 2: Stuttgart. ...
  • Platz 3: Düsseldorf. ...
  • Platz 4: Hamburg. ...
  • Platz 5: Köln. ...
  • Platz 6: Frankfurt. ...
  • Platz 7: Heidelberg.

Warum ist Detroit eine schrumpfende Stadt?

Hintergrund der Suburbanisierung Detroits war neben dem Automobilismus auch der Rassenkonflikt. Zwischen 1940 und 1960 wuchs der Anteil der Schwarzen auf ein Drittel der Einwohnerschaft. Die weißen Mittelschichten, voller Ressentiment gegen die schwarzen Unterschichten, flohen an die Peripherie.

Warum schrumpfen Städte und Dörfer?

Die Lebensverhältnisse in Dörfern sowie in Klein- und Mittelstädten haben sich durch die gesellschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts, durch wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Wandel stark verändert. Dörfer und kleine Städte sind die wichtigsten Siedlungstypen in ländlichen Räumen.

Warum schrumpft der Osten Deutschlands?

Abwanderung und wenige Geburten haben dafür gesorgt, dass die Bevölkerung Ostdeutschlands in den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung drastisch geschrumpft ist. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes leben heute noch rund 12,5 Millionen Menschen in den fünf neuen Bundesländern (ohne Berlin).

Warum schrumpft Berlin?

In den zehn vorangegangenen Jahren war Berlin kontinuierlich um jährlich bis zu 60.000 Menschen gewachsen, 2019 gab es noch ein Plus von rund 20.000. Von 2009 bis 2019 nahm die Zahl der Einwohner um rund 400.000 zu – ein Grund für Wohnungsmangel und höhere Mieten in der Bundeshauptstadt.

Was passiert bei Bevölkerungsrückgang?

Das Pro-Kopf-Einkommen kann bei Bevölkerungsrückgang wachsen. Zusätzlich kommt es zur Verbesserung der Lebensqualität, bedingt durch geringeres Verkehrsaufkommen, geringere Umweltverschmutzung, verbesserte Luft- und Wasserqualität und Wiederbewaldung.

Was ist die größte Stadt der Welt?

Größte Stadt der Welt ist zurzeit der Ballungsraum Tokio, in dem 37 Millionen Menschen leben. Es folgen Delhi mit einer Einwohnerzahl von 31 Millionen und Schanghai mit 28 Millionen. Zum Vergleich: Berlin als größte Stadt Deutschlands zählt rund 3,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Wo leben die wenigsten Menschen in Deutschland?

Die geringste Bevölkerungsdichte hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 69 Einwohnern je km². Die Bevölkerungsdichte zeigt die inländische Bevölkerung im Verhältnis zur gesamten Landfläche.

Welche Stadt in Deutschland wächst am stärksten?

Leipzig ist einer aktuellen Studie zufolge die am schnellsten wachsende Stadt Deutschlands. Bis 2035 ist mit einem Einwohnerplus von rund 16 Prozent zu rechnen. Mit Zuwachs können auch Potsdam, Dresden, Erfurt, Halle, Magdeburg und Jena rechnen. Gleichzeitig wird bundesweit ein stärkeres Stadt-Land-Gefälle erwartet.

Warum schrumpft die Stadt Gelsenkirchen?

Noch immer leidet Gelsenkirchen am Niedergang der Stahlindustrie und dem Steinkohlebergbau. Die Arbeitslosenquote in manchen Stadtteilen liegt bei weit über 20 Prozent. Abwanderung und Geburtenrückgang haben die Revierstadt von einst 400 000 auf heute 273 000 Einwohner schrumpfen lassen. Tendenz: weiter fallend.

Wieso schrumpft Gelsenkirchen?

Das Problem: Gelsenkirchen befindet sich in einer Art Teufelskreis. Das BBSR prognostiziert, dass die Gesamtbevölkerung älter wird. Gleichzeitig werden nicht genügend Arbeitskräfte in die Stadt kommen, um dies auszugleichen.

Wie viele Einwohner hat Dortmund 2022?

Platz 9 – Dortmund

Dortmund ist mit 587.696 Einwohnern die größte Stadt des Ruhrgebiets und schafft es in diesem Städteranking auf den neunten Platz.

Wie viel Prozent der Deutschen leben in der Stadt?

Das ist im dicht besiedelten Deutschland mit 230 Menschen pro Quadratkilometer nicht so klar abzugrenzen. 77 Prozent der Menschen leben in Städten oder Ballungsgebieten und nur 15 Prozent in Dörfern mit weniger als 5.000 Einwohnern.

Wie Städte wachsen?

Immer mehr Megacitys

Städte ziehen deshalb so viele Menschen ab, weil sie wirtschaftlich und kulturell viel mehr zu bieten haben als der ländliche Raum. Es gibt viel mehr Arbeitsplätze sowie Schulen, Universitäten und Kliniken, Kinos, Restaurants, Theater, Veranstaltungen und Treffpunkte.

Wie viele Großstädte gibt es in Deutschland?

Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern. Zum Jahresende 2020 gab es in Deutschland nach dieser Definition 80 Großstädte.

Wird Berlin wachsen?

Die Bevölkerungszahl in Berlin ist 2021 um 0,4 Prozent gestiegen. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg gab die Zahl der Personen, die zum 31. Dezember 2021 in der Bundeshauptstadt gemeldet waren, mit knapp 3,8 Millionen Einwohnern an.

Wird Berlin größer?

Die Hauptstadt wächst schneller, als die Bevölkerungsexperten rechnen können. Die Prognose von 250.000 Menschen mehr bis 2030 musste die Senatsverwaltung bereits nach oben korrigieren. Aber Berlin wird nicht überall boomen. Etwa dreieinhalb Millionen Einwohner leben heute in Berlin – und es werden immer mehr.