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Warum ruft mich meine Krankenkasse an?

Gefragt von: Giesela Brunner  |  Letzte Aktualisierung: 21. Juli 2023
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Manche Krankenkassen bedrängen offenbar Versicherte, die Krankengeld erhalten, mit Kontrollanrufen, um herauszufinden, ob die Versicherten auch tatsächlich krank sind. Dabei fordern sie die Mitglieder auch auf, sensible Informationen am Telefon preiszugeben.

Warum will mich die Krankenkasse anrufen?

„Die Krankenkasse darf anrufen, weil die Versicherten eine Pflicht zur Mitwirkung bei der Aufklärung eines Sachverhalts haben“, erläutert Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Diese Mitwirkungspflicht darf aber nicht für ständige Anrufe missbraucht werden.

Wie reagieren wenn Krankenkasse anruft?

Wer krank ist, braucht Zeit und Ruhe, um wieder gesund zu werden. Doch nicht selten kommt es vor, dass Patienten, die Krankengeld beziehen, von den Mitarbeitern ihrer Krankenkasse angerufen und bedrängt werden. Der Sozialverband VdK rät, die Ruhe zu bewahren und sich an den VdK zu wenden.

Was darf die Krankenkasse am Telefon Fragen?

Krankenkassen benötigen dafür zwingend eine schriftliche oder elektronische Einwilligung. Darüber müssen sie Versicherte vorab schriftlich informieren. Allenfalls um diese Information anzukündigen, dürfen die Krankenkassen ihre Versicherten telefonisch kontaktieren.

Was erfährt die Krankenkasse vom Arzt?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

10.06.2021 Achtung, wenn Krankenkassen nachfragen!

17 verwandte Fragen gefunden

Kann die Krankenkasse beim Arzt anrufen?

Darf mich die Kasse anrufen? Ihre Krankenkasse darf die Informationen ausschließlich schriftlich – digital oder per Brief – von Ihnen einholen. Nur wenn Sie einer telefonischen Erhebung schriftlich oder elektronisch zugestimmt haben, kommt auch ein Telefonat in Frage.

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Wie lange diese ausfällt, ob nur ein paar Tage oder gleich mehrere Wochen, liegt in seinem Ermessen und der voraussichtlichen Genesungsdauer. Dasselbe gilt auch bei psychischen Krankheitsbildern. Wie lange darf ein Hausarzt also bei Depression einen Patienten krankschreiben? Das entscheidet der Arzt immer selbst.

Wie prüft MDK Arbeitsunfähigkeit?

Krankenkassen überprüfen regelmäßig die Arbeitsunfähigkeiten von Versicherten. Sie sind bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen gesetzlich verpflichtet, eine gutachterliche Stellungnahme des MDK einzuholen. Die Beurteilung erfolgt überwiegend nach Aktenlage. Körperliche Untersuchungen gibt es nur in Einzelfällen.

Was darf ich machen wenn ich psychisch krank geschrieben bin?

Da ein Spaziergang an der frischen Luft förderlich für die Gesundheit sein kann, ist er während einer Krankschreibung in der Regel erlaubt. Gerade bei psychischen Erkrankungen wie Depression oder Burnout kann er maßgeblich zur Erholung beitragen und wird deshalb sogar von Mediziner*innen empfohlen.

Was passiert wenn man die AU nicht zur Krankenkasse schickt?

Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.

Kann der Medizinische Dienst die Krankschreibung aufheben?

Die Antwort lautet eindeutig Nein. Dem MDK ist es gesetzlich untersagt, in die ärztliche Behandlung einzugreifen (§ 275 Abs.

Was prüft die Krankenkasse bei Krankengeld?

Die ersten sechs Wochen zahlt ihr Chef weiter. In den restlichen vier Wochen gibt es Krankengeld von der Kasse. Diese prüft zunächst, welcher Betrag niedriger ist: 70 Prozent vom Bruttolohn oder 90 Prozent vom Nettogehalt. Hier ist der Nettowert mit rund 60 Euro pro Tag geringer als der Bruttobetrag mit rund 70 Euro.

Kann mir die Krankenkasse das Krankengeld streichen?

Eine Krankenkasse darf die vom Arzt attestierte Arbeitsunfähigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen lassen. Wenn der MDK feststellt, dass der Versicherte wieder arbeitsfähig ist, kann die Krankengeldzahlung eingestellt werden.

Was sind fangfragen beim Gutachter?

Mit solchen Fangfragen versuchen Forensiker*innen, Straftäter*innen zu überführen, die eine psychische Krankheit vortäuschen, damit sie milder bestraft werden. Auch Gutachter*innen der IV wenden die Methode bei Depressiven an, obwohl diese dafür nicht geeignet ist. Das zeigt ein Fall, dessen Akten Surprise vorliegen.

Was tun wenn man aus psychischen Gründen nicht mehr arbeiten kann?

Berufsunfähig: Bei 37 Prozent aller Fälle sind psychische Probleme Schuld, so eine Versichererstudie. GARCHING. Burn-out, Depression, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen sind nach einer Studie der Swiss Life die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit in Deutschland.

Was ist eine erschöpfungsdepression?

"In der Erschöpfungsdepression ist die Energie in Form von Sorgen und Grübeln oft irgendwo anders geparkt – und dann hat man für das basale Leben nicht mehr genügend Kraft. Lebensnotwendige Aufgaben wie Einkaufen oder die Pflege eines Angehörigen können Betroffene allerdings oft noch lange Zeit aufrechterhalten.

Was fragt der Medizinische Dienst der Krankenkasse?

Welche Erkrankungen/Behinderungen wurden bei Ihnen festgestellt? Wann waren Sie zuletzt im Krankenhaus oder eine Rehabilitation? Wie groß sind Sie, wie viel wiegen Sie? Können Sie selbstständig Aufstehen, Sitzen, Gehen, sich Festhalten?

Kann der MDK mich in Rente schicken?

Nein. Das ist Sache der Deutschen Rentenversicherung. Die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung geben nur eine Prognose ab, ob die Arbeitsunfähigkeit vorübergehend oder „auf nicht absehbare“ Zeit besteht bzw. ob Ihre Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder gemindert ist.

Wer entscheidet über Arbeitsunfähigkeit?

Grundsätzlich entscheidet die Krankenkasse anhand der ihr vorliegenden Bescheinigungen, ob sie die AU anerkennt. Der Gesetzgeber hat aber auch Arbeitgebern Rechte eingeräumt: Sie können bei Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit die zuständige Krankenkasse einschalten. Wichtig!

Was will der MDK alles sehen?

In der Begutachtung werden die Selbständigkeit und Fähigkeiten in 6 Lebensbereichen, sogenannten Modulen, geprüft und erfasst: Mobilität. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten.

Wann kommt der MDK zur Überprüfung?

Wann kommt der MDK? Stationäre und ambulante Einrichtungen werden einmal jährlich einer MDK-Prüfung unterzogen. Der MDK muss die Prüfung bei ambulanten Diensten einen Tag vorher ankündigen. Eine Ausnahme gilt bei Anlassprüfungen – hier sollte die Prüfung unangekündigt erfolgen.

Wann zahlt die Krankenkasse kein Krankengeld mehr?

Wird der Anspruch auf Krankengeld (78 Wochen Arbeitsunfähigkeit innerhalb von 3 Jahren wegen derselben Erkrankung) ausgeschöpft, wird kein Krankengeld mehr gezahlt. Ist die versicherte Person noch immer arbeitsunfähig, endet zugleich ihre Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung (sog. Aussteuerung).

Kann die Krankenkasse mich zum Psychiater zwingen?

Wer psychisch krank ist, aber dringenden Bedarf für eine Psychotherapie nachweist, kann laut Sozialgesetzbuch die Kosten für eine Therapie auch bei privaten Therapeuten abrechnen. Die Kassen lehnen allerdings immer mehr solcher Anträge ab – aus Kostengründen.

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