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Warum produziert Deutschland keinen Wasserstoff?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Susan Mayr  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Aktuell macht die hohe Abgaben- und Steuerlast auf Strom den Betrieb von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung betriebswirtschaftlich unrentabel. Notwendig könnte zudem eine Kostensenkung der Wasserstofferzeugung auf unter 500 Euro/kW sein.

Kann Wasserstoff in Deutschland hergestellt werden?

Jetzt belegt eine Studie: Eine wirtschaftliche Herstellung von grünem Wasserstoff ist auch hierzulande möglich. Eine Wasserstoffanlage in Köln. Gasförmige Energieträger sind fundamentaler Bestandteil der Energiewende.

Wo in Deutschland wird Wasserstoff hergestellt?

Von Lingen (Emsland) bis nach Gelsenkirchen und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter sollen Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff in mehreren Schritten zwischen 2024 und 2030 unter dem Dach des Gesamtprojektes verbunden werden.

Kann Deutschland grünen Wasserstoff herstellen?

Das Bundesforschungsministerium brachte die drei Wasserstoff-Leitprojekte 2021 zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Weg. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt, wobei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt.

Warum Wasserstoff nicht die Zukunft ist?

Der Anteil an nachhaltigem Wasserstoff beträgt weltweit aber heute gerade einmal 2 Prozent. Und es gibt noch ein Problem: Das grüne Verfahren ist nicht besonders effizient: Bis zu einem Drittel der nutzbaren Energie geht verloren – vor allem durch Abwärme.

Alternative zu russischem Gas: Was kann Wasserstoff?

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Ist Wasserstoff wirklich die Zukunft?

Derzeit kostet die Herstellung von grünem Wasserstoff mehr als doppelt so viel als das vergleichsweise schmutzige, graue Gegenstück. Aber das wird sich ändern. Je mehr erneuerbare Energien wir haben - und der weltweite Anteil soll bis 2040 auf 45 Prozent steigen -, desto erschwinglicher wird grüner Wasserstoff werden.

Hat grüner Wasserstoff Zukunft?

Wissenswertes zu Grünem Wasserstoff 15.05.2022 nationale wasserstoffstrategie. Die Bundesregierung hat die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Sie soll Grünen Wasserstoff marktfähig machen und seine industrielle Produktion, Transportfähigkeit und Nutzbarkeit ermöglichen.

Kann Erdgas durch Wasserstoff ersetzt werden?

Der Wasserstoff kann in seiner Form direkt zu einem kleinen Teil ins Gasnetz eingespeist werden. Er kann aber auch mittels Methanisierung in sogenanntes grünes Gas umgewandelt werden. Dieses synthetische Methan kann direkt in das Erdgasnetz eingespeist und somit in der kompletten Gasinfrastruktur genutzt werden.

Wie schädlich ist Wasserstoff für die Umwelt?

Blauer Wasserstoff ist eine fossile und klimaschädliche Energiequelle, weil er aus Erdgas hergestellt wird. Bei Förderung und Transport wird durch Leckagen klimaschädliches Methan freigesetzt. Und auch die Herstellung von blauem Wasserstoff erfolgt nicht völlig emissionsfrei.

Ist grüner Wasserstoff explosiv?

Das macht ihn für viele zum Wundermittel für die Energiewende. Aber: Das flüchtige Gas ist hochexplosiv.

Welche Nachteile hat Wasserstoff als Energieträger?

Was sind die Nachteile von Wasserstoff-Brennstoffzellen?
  • Wasserstoff-Extraktion. ...
  • Investitionen sind erforderlich. ...
  • Kosten der Rohmaterialien. ...
  • Fehlende Verlässlichkeit. ...
  • Gesamtkosten. ...
  • Wasserstoffspeicherung. ...
  • Infrastruktur. ...
  • Leicht entflammbar.

Welches Land produziert grünen Wasserstoff?

China: Produktion im großen Maßstab

Und wegen der Dimension: China setzt damit um, was hierzulande bislang nur auf dem Papier existiert – die Produktion von grünem Wasserstoff im großindustriellen Maßstab.

Woher kommt das Wasser für grünen Wasserstoff?

Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt, wobei für diese Wasserelektrolyse ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt.

Wie gefährlich ist Wasserstoff wirklich?

Es kann zu Komplikationen kommen, wenn hohe Konzentrationen eingeatmet werden – was dann aber dem Mangel an Sauerstoff (O2) geschuldet ist. Die Komplikationen reichen von Bewegungsstörungen über Bewusstlosigkeit bis hin zur Gefahr von Ersticken.

Was ist besser e Auto oder Wasserstoff?

Energiebilanz: E-Auto im Vorteil

Elektroautos verfügen über eine sehr hohe Effizienz. Rund 70 Prozent der gespeicherten Strommenge kommen tatsächlich als Antriebsleistung zum Tragen („Tank to Wheel“-Effizienz). Bei Wasserstoffautos ist dieser Wert mit etwa 20 Prozent im Vergleich zu Stromern deutlich geringer.

Welcher Brennstoff hat Zukunft?

Bereits seit mehr als zwanzig Jahren erforscht die Industrie den Einsatz von Wasserstoff im Wärmemarkt. Brennstoffzellen-Heizgeräte sollen zukünftig die handelsüblichen Öl- und Gaskessel ersetzen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine eigene Wasserstoff-Infrastruktur.

Warum setzt sich Wasserstoffantrieb nicht durch?

Zum schlechten Wirkungsgrad und den hohen Kosten für die Infrastruktur kommen dann auch noch höhere Anschaffungs- und Wartungskosten. Denn ein Wasserstoffauto ist ähnlich aufgebaut wie ein Elektroauto, besitzt aber zusätzlich noch eine hochkomplexe Brennstoffzelle und einen speziellen Tank.

Was ist das Problem bei Wasserstoff?

Grüner und nachhaltiger geht es nicht, wie es scheint. Doch die Technologie hat zwei grundlegende Probleme: Zum einen ist die Herstellung von Wasserstoff teuer und nicht gerade umweltfreundlich. Der größte Anteil des bisher genutzten Wasserstoffs stammt aus chemischen Fabriken, wo er als sogenannter Beifang anfällt.

Warum Elektro statt Wasserstoff?

Der Grund, warum der Antrieb immer wieder als Alternative zu Elektroautos herangezogen wird, sind die kurzen Tankzeiten und die Klimabilanz. Denn eigentlich sind auch Wasserstoff-Fahrzeuge Stromer. Der grundsätzliche Unterschied besteht in der Art der Energiespeicherung.

Wann kommt der Durchbruch von Wasserstoff?

Laut der Mitteilung des Kölner Unternehmens soll der Wasserstoffmotor ohne Brennstoffzelle und Batterie im Jahr 2024 in die Serienproduktion gehen. Für die Autoindustrie ist ein solcher Antrieb nicht vorgesehen, theoretisch jedoch für alle Antriebsarten der Deutz AG.

Kann Wasserstoff Benzin ersetzen?

Wasserstoff kann auch in Benzinmotoren verwendet werden. Es wird viel Energie bei der Wasserstoffproduktion benötigt.

Was ist die Zukunft Wasserstoff oder Elektro?

Weltweit gewinnt die E-Mobilität an Fahrt. Doch ins klimatechnische Paradies fährt uns auch der Akku nicht. Denn: Je höher die Reichweite, desto weniger „sauber“ sind E-Autos.

Sind Wasserstoff Autos umweltfreundlicher als Elektroautos?

Elektroautos – vorne bei Effizienz und Umwelt

Beim Verhältnis von aufgewandter zu nutzbarer Energie schneiden nämlich Elektroautos besser ab: In Batterie-Autos führen 73% der aufgewendeten Energie zur Fortbewegung, bei Wasserstoff-Autos 22%. Der Rest geht verloren.