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Warum plötzlich Gürtelrose?

Gefragt von: Nadja Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Risikofaktoren, die Ihr Gürtelrose-Risiko erhöhen
Alle Faktoren, die das Immunsystem schwächen, können deshalb bei Menschen, die bereits Windpocken hatten, auch eine Gürtelrose begünstigen, etwa: Stress. Infektionen. Immunsuppression, etwa bei Krebs-, HIV-Patienten oder Transplantierten.

Woher kommt plötzlich Gürtelrose?

Die Ursache für die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Infektion mit dem Windpocken-Virus (Varicella-Zoster-Virus). Dieses Virus gehört zur Familie der Herpes-Viren und kann zwei verschiedene Krankheitsbilder auslösen.

Was ist der Grund für Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist eine durch das Varicella-zoster-Virus (VZV) aus der Familie der Herpes-Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Zehn bis 20 Prozent der Varizellen-Erkrankten erleiden später Herpes zoster. Insgesamt entwickeln pro Jahr etwa zwei bis fünf von 1.000 Menschen eine Gürtelrose.

Warum bricht eine Gürtelrose aus?

"Als mögliche Ursachen sind Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel, Fehlfunktionen von Blutgefäßen und Blutdruckanstiege aufgrund von Schmerzen oder Stress durch Zoster denkbar", sagt der Münchner Arzt Biedermann. Es gibt eine sogenannte Zoster-Impfung für Menschen ab 50 Jahren, die schon einmal Windpocken hatten.

Kann Gürtelrose durch Stress ausgelöst werden?

Ein Ausbruch von Gürtelrose erfolgt durch die Reaktivierung der Windpocken-Viren - meist ausgelöst durch Stress oder eine Immunschwäche. Aber auch Traumata, UV-Strahlung und Medikamente, die die Immunabwehr schwächen können einen Ausbruch der Krankheit befördern.

Diagnose Gürtelrose - was kann man tun? I SWR rundum gesund

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Wer ist anfällig für Gürtelrose?

allen Personen ab 60 Jahren, Personen ab 50 Jahren, deren Abwehrsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist, Personen ab 50 Jahren mit Grunderkrankungen wie beispielsweise Diabetes, rheumatoider Arthritis, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung oder Asthma.

Was darf man bei einer Gürtelrose nicht tun?

Der an Gürtelrose Erkrankte sollte die Hautläsionen abdecken und die Händehygiene strikt beachten, insbesondere nach Berührung der Hautläsionen, um eine Schmierinfektion zu vermeiden. Solange der Bläschenausschlag besteht, sollte der Kontakt zu abwehrgeschwächten Personen und Schwangeren unbedingt vermieden werden.

Wie fängt die Gürtelrose an?

Die Krankheit beginnt meist mit Mattigkeit und leichtem Fieber sowie Schmerzen in einem bestimmten Hautgebiet. Vorwiegend ist der Rumpf betroffen. In dem betroffenen Hautareal bilden sich dann Rötungen und gerötete Bläschen, die manchmal jucken können. Nach ein paar Tagen platzen die Bläschen auf und verkrusten.

Wie startet Gürtelrose?

Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Die Erstinfektion mit VZV verursacht zunächst Windpocken. Nachdem die Windpocken abgeheilt sind, bleiben die Viren weiterhin im Körper und können selbst noch Jahre später wieder aktiv werden.

Was sollte man bei Gürtelrose nicht essen und trinken?

Zuckerverzicht zur Stärkung des Immunsystems: möglichst keine Süßigkeiten, Gebäck, süße Trockenfrüchte; vor allem Schokolade vermeiden. Gegen Süßhunger helfen Bitterstoffe aus der Apotheke. Maßvoll Kohlenhydrate, bevorzugt alte Getreidesorten verwenden: Dinkel, Emmer, Einkorn und Scheingetreide wie Buchweizen, Quinoa.

Wie lange sollte man mit Gürtelrose zu Hause bleiben?

Diese würden andernfalls an Windpocken erkranken. Ärzte schreiben bei einer Gürtelrose-Erkrankung die Betroffenen krank. Wie lange die Menschen bei Gürtelrose krankgeschrieben werden, hängt vom Verlauf ab. In der Regel nehmen junge Erwachsene nach etwa 3 Wochen wieder ihre Arbeit auf.

Wie lange dauert es bis eine Gürtelrose weg ist?

Verläuft die Gürtelrose mild, ist die Erkrankung nach zwei bis vier Wochen überstanden und die Haut wieder vollständig regeneriert. Die Bläschen des Ausschlags verhärten zwar bereits nach sieben bis zehn Tagen, aber bis die Krusten abfallen dauert es danach noch einige Zeit.

Kann man durch die Corona Impfung Gürtelrose bekommen?

Innerhalb von zwei Monaten nach einer COVID-19-Impfung ist die Gürtelroserate im Vergleich zu ungeimpften Personen fast verdoppelt. Absolut betrachtet liegt die Inzidenz mit 0,2 % aber nach wie vor sehr niedrig.

Wie lange dauert eine unbehandelte Gürtelrose?

Tritt die Erkrankung im Gesichtsbereich auf, ist in jedem Fall ein therapeutisches Eingreifen sinnvoll. Ansonsten heilt die Gürtelrose ähnlich wie die Windpocken bei einem normalen Verlauf nach 2-4 Wochen ab. Eine frühzeitige Behandlung ist allerdings in den meisten Fällen - vor allem bei Schmerzen - ratsam.

Wie fühlt man sich wenn man Gürtelrose hat?

Juckreiz, brennender Schmerz, Taubheit oder ein Kitzeln an den Stellen, an denen der Ausschlag auftreten wird. Grippeartige Symptome, zum Beispiel Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Magenprobleme (eher untypisch)

Kann Gürtelrose auch harmlos verlaufen?

Gürtelrose beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen, bevor der typische Ausschlag mit roten Flecken, Bläschen und großen Schmerzen auftritt. In zwei Dritteln der Fälle verläuft Gürtelrose überwiegend harmlos und bildet sich nach zwei bis vier Wochen wieder zurück.

Wie gefährlich ist die Gürtelrose?

Gefährlich kann die Gürtelrose an bestimmten Körperstellen werden, da sie Organe dauerhaft schädigen kann. Es können zum Beispiel Hornhautnarben oder Innenohrstörungen entstehen.

Ist eine Gürtelrose meldepflichtig?

Meldepflicht gemäß IfSG

Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Windpocken sowie gemäß § 7 Abs. 1 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Varizella-Zoster-Virus, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet.

Wie lange darf man bei Gürtelrose nicht duschen?

Merke: Wer unter einer Gürtelrose leidet, sollte eine strenge Hygiene einhalten. Vor allem wenn die Bläschen noch mit Flüssigkeit gefüllt sind, besteht Ansteckungsgefahr. Die Betroffenen sollten in den ersten Tagen sicherheitshalber auf Duschen und Baden verzichten, um das Virus nicht großflächig zu verteilen.

Hat man bei einer Gürtelrose Bett Bettruhe?

Die Behandlung kann in weniger komplizierten oder weniger stark ausgeprägten Fällen auch in Form vom Tabletten (also zu Hause) erfolgen. Allerdings ist Bettruhe (Krankenstand auch zur Prävention von einer Infektion anderer Personen!) erforderlich. In der Regel ist die Gürtelrose nach 3 bis 4 Wochen abgeheilt.

Ist Gürtelrose ansteckend ja oder nein?

Gürtelrose ist weniger ansteckend. Nur die Flüssigkeit in den Bläschen des Ausschlags ist infektiös. Anstecken können sich Personen, die weder eine Windpocken-Erkrankung durchgemacht haben, noch gegen Windpocken geimpft sind. Eine Infektion ruft dann zunächst Windpocken hervor.

In welchem Alter bekommt man Gürtelrose?

Die Krankheit tritt in allen Altersgruppen auf, am häufigsten sind über 50-Jährige betroffen. PatientInnen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko, an Herpes zoster zu erkranken.

Warum kein Ibuprofen bei Gürtelrose?

Schmerzen lindern, Viren eindämmen

Die Schmerzen bei Gürtelrose sind meist so stark, dass entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen nicht helfen. Daher sind schwache Opioide wie Tramadol Mittel der Wahl. Ergänzend werden sogenannte Co-Analgetika verordnet, die die Linderung neuropathischer Schmerzen unterstützen.

Ist Gürtelrose heilbar?

Zwar heilt die Gürtelrose oft nach wenigen Wochen auch ohne Behandlung wieder ab. Der Arzt kann aber wirksame Medikamente gegen das Varizella-Zoster-Virus verschreiben, die den Heilungsprozess beschleunigen und die Folgerisiken des Zosters senken.

Welche Spätfolgen nach Gürtelrose?

Bleiben sie länger als drei Monate bestehen, spricht man von einer Post-Zoster-Neuralgie. Sehr selten kehren die Schmerzen auch wieder zurück, nachdem sie bereits verschwunden waren. Das Hauptsymptom einer Post-Zoster-Neuralgie sind die Nervenschmerzen (Neuralgie). Häufig ist auch die Haut überempfindlich und juckt.