Zum Inhalt springen

Warum muss der Ladedruck begrenzt werden?

Gefragt von: Matthias Ritter-Noll  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.6/5 (19 sternebewertungen)

Die mechanische und thermische Belastung eines aufgeladenen Verbrennungs-Motors hängt wesentlich vom maximalen Druck der verdichteten Ansaug-Luft und von deren Temperatur ab. Um eine Überlastung kritische Motor-Komponenten, wie Kolben, Lager und Ventile zu vermeiden, muss also der maximale Ladedruck begrenzt werden.

Was passiert bei zu hohem Ladedruck?

Deshalb wird häufig die Baugröße des Turboladers verringert. Dies hat aber wiederum zur Folge, dass bei hohen Drehzahlen der Ladedruck unzulässig hoch wird, bzw. die Laderdrehzahlen zu hoch werden. Es besteht die Gefahr einer Turbo- und Motorzerstörung.

Was bewirkt die ladedruckregelung?

Elektrische Ladedruckregelung

Wenn der Ladedruck gering ist, drückt das Taktventil auf das Ladedruckventil damit dieses geschlossen bleibt und das Turbinenrad mit dem gesamten Abgasstrom angetrieben wird. Ist der Ladedruck zu groß mindert das Taktventil den Druck auf das Ladedruckregelventil.

Was passiert bei zu geringem Ladedruck?

| Ist der Turbolader-Ladedruck zu gering, weist der Motor einen Leistungsmangel auf: Das Laufzeug erreicht nicht mehr die maximale Drehzahl und kann dadurch nicht mehr den vollen Ladedruck aufbauen. Ursache hierfür ist die durch den Schmierungsmangel bedingte Mischreibung. | Aus der Abgasanlage kommt schwarzer Rauch.

Was bedeutet Ladedruck Regelgrenze unterschritten?

LADEDRUCKREGELUNG REGELGRENZE UNTERSCHRITTEN heißt in dem Fall, dass das Ladedruckregelsystem nicht richtig arbeiten konnte, weil der Unterdruck durch ein Leck nicht korrekt war und das System dieses Leck nicht rausgregeln konnte.

Wie funktioniert Ladedruckregelung, Ladedruck erhöhen | Turbolader einfach erklärt

42 verwandte Fragen gefunden

Was bedeutet P0299?

OBD2 Diagnostic Trouble Code P0299 bedeutet, dass Turbolader/Verdichter - Ladedruck zu niedrig erkannt wurde.

Was macht die unterdruckdose am Turbo?

Der Unterdruck wird im Ansaugtrakt erzeugt und verbesserte Druckdosen können für ein besseres Ansprechverhalten des Turboladers sorgen. Gute Unterdruckdosen halten den Druck, selbst bei höheren Drehzahlen, konstant und helfen dabei, die Leistung des Turboladers zu erhalten.

Wie hoch ist der Ladedruck Turbolader?

Dieselmotoren (besonders in Nutzfahrzeugen) fahren mit höheren Drücken von maximal 1,5 bis 2,5 bar, Serien-Benziner eher unter 1 bar. Hintereinander geschaltet sind Drücke bis ca. 5 bar realisiert worden, allerdings nur bei Rennfahrzeugen mit Qualifikationsmotor.

Wie lange kann ein Turbo halten?

Schäden an Turboladern sind schon seit Jahren der Graus aller Dieselfahrer. Manche Diesel-Turbos halten nur etwas mehr als 100.000 Kilometer. Auch bei Ottomotoren mit Turbolader kann nach einiger Zeit der Lader kaputtgehen. Dann wird es teuer.

Kann ein Turbolader überdrehen?

Undichtigkeiten im Ladeluftsystem führen zu einem Überdrehen des Turboladers und somit zu einem Ausfall. Die Ursachen können über den Fehlerspeicher, eine Ladedruckanzeige oder auf dem Prüfstand überprüft werden.

Wie macht sich ein defekter ladedrucksensor bemerkbar?

Symptome eines verschmutzten oder defekten Ladedrucksensors sind, dass der Motor oftmals in den Notlauf springt und deshalb die Motorwarnleuchte leuchtet, der Kraftstoffverbrauch erhöht ist und der Motor vielleicht auch unrund läuft. So besitzt der Wagen eine eingeschränkte Leistung.

Wie bekommt man Turbo Flutter?

Wenn es überschüssige Druckluft im Turbolader-System gibt, kommt es zum Turbo Flattern, welches auch Kompressor-Schwankung genannt wird. Ist der Motor nicht in der Lage die gesamte Luftmenge, welche durch den Turbolader kommt, zu verbrennen, wird die überschüssige Luft im Ladeluftkühler aufgebaut.

Warum braucht man ein Wastegate?

Das Bypassventil (Wastegate) sitzt im Abgasstrom des Turboladers. Dieses Ventil kann über einen Aktuator geöffnet werden und so einen Teil des Abgasstroms an der Turbine vorbeileiten, um den Ladedruck auf den gewünschten Wert einzuregeln.

Wie hoch darf der Ladedruck sein?

So arbeiten normale Ottomotoren mit Vorverdichtung häufig mit Lade-Überdrücken weniger als einem Bar. Diesel- und stärkere und/oder kleinere (Downsizing) Otto-Motoren mit Ladedrücken von 1 bar und mehr (beispielsweise VW Golf VI R: 1,2 bar).

Wie fährt man einen Turbo richtig?

In der Praxis heißt das: Die ersten Kilometer sollten in einem Drehzahlbereich zwischen 1.000 und 2.500 Umdrehungen pro Minute gefahren werden. Und auch nach einer hohen Belastung des Motors, z.B. durch Autobahnfahrten, darf man ein turbogeladenes Auto nicht direkt ausschalten.

Warum kann ein Turbolader kaputt gehen?

Es entstehen sehr hohe Temperaturspitzen in den Lagerungen des Turboladers. Das Motorenöl verkokt durch Überhitzung in den Lagerstellen innerhalb weniger Sekunden. Die Ölkohlepartikel führen nach einem Wiederstart des Motors zu einem mechanischen Abrieb in den Lagern und nachfolgend zum erhöhten Lagerspiel.

Warum ist mehr Hubraum besser?

Ein hoher Wert im Hubraum bedeutet meist – wenn auch nicht zwangsläufig immer – eine höhere Leistung in kW oder PS. Effiziente Motoren mit hohem Kolbendruck und stabilem Drehmoment können dank großem Hubraum mehr Kraftstoff pro Hub verbrennen und erhöhen so die Motorleistung.

Welche Auto Motoren sind die besten?

Den Gesamtsieg "International Engine of the Year" holte sich Volkswagen. Der 1.4 TSI (verfügbar mit 140 PS, 150 PS, 160 PS und 170 PS) setzte sich mit 354 Punkten hauchdünn gegen den 3-Liter-Diesel mit Doppel-Turbo von BMW durch (350 Punkte).

Kann man auch ohne Turbolader fahren?

Experten raten davon ab, mit einem defekten Turbolader weiterzufahren. Ob Verlust der Motorleistung, pfeifende Geräusche, erhöhte Ölverbrauch, oder Rauchentwicklung – sobald Symptome eines Defekts am Turbolader erkannt wurden, sollte der Turbolader in einer Fachwerkstatt geprüft und ggf. repariert werden.

Wann springt der Turbo an?

Funktionsweise des Turboladers

Da die Abgasmenge jedoch erst bei 1.500 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute erreicht wird, setzt auch ab dort erst der Turbo ein. Unterhalb dieser Grenze funktioniert der Turbomotor wie ein normaler Saugmotor.

Was macht die Unterdruckdose?

Sie dient zum Beispiel zum lastabhängen Verstellen des Zündzeitpunktes bei mechanisch gesteuerten Zündungen von Ottomotoren (siehe Bild), zum Steuern des Druckventils (Wastegate) an turbogeladenen Motoren oder zum Verstellen der Turbinenleitschaufeln bei Turboladern mit variabler Turbinengeometrie ("VTG-Lader").

Kann man Turbolader reinigen?

Es gibt Turbo-Cleaner, die sowohl für die Reinigung des Turboladers eines Dieselfahrzeugs als auch eines Benziners verwendet werden können. Oft handelt es sich bei den Reinigungsmitteln für den Turbolader aber auch um spezielle Diesel-Turbo-Cleaner bzw. Turbo-Reiniger nur für Benziner.

Wie viel PS kriegt man mit einem Turbo?

Die Faustregel ist, dass ein Motor mit Turbo-Beatmung zwischen 40 % und 70 % Mehrleistung liefert. Bei der Montage eines Twin-Turbos kann die Motorleistung sogar fast verdoppelt werden.

Was ist wenn der Turbo pfeift?

Pfeift der Turbolader mit steigender Drehzahl, ist die Welle beschädigt oder ausgeschlagen. Das pfeifende Geräusch entsteht durch die metallische Reibung. Deutet auf eine Ölundichtigkeit im Turbolader hin, etwa durch eine ausgeschlagene Laderwelle.

Wann geht das Waste-Gate auf?

Wenn ein bestimmter Druck erreicht wird, öffnet sich die Klappe in Richtung Auspuff. Dieser Vorgang lässt die Abgase – an der Turbine vorbei geleitet – in die Atmosphäre strömen, damit die Ladedrehzahl nicht unermesslich steigt. Drückt man wieder weniger auf das Gas, schließt sich die Klappe.

Nächster Artikel
Wie viele Nullstellen gibt es?