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Warum müssen Kinder in Indien arbeiten?

Gefragt von: Stefanie Falk  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Für Kinderarbeit in Indien gibt es mehrere Ursachen, aber eine sticht besonders hervor: Armut. Armut ist der häufigste Grund dafür, warum Mädchen und Jungen arbeiten müssen. Die Kinder leisten anstrengende Arbeit, damit sie und ihre Eltern und Geschwister überleben können.

Welche Rolle spielt Kinderarbeit in Indien?

Die UNICEF schätzt, dass Indien aufgrund der hohen Bevölkerungszahl das Land mit der höchsten Kinderarbeit (absolut) ist, während die afrikanischen Länder im Bereich der Sahara den höchsten prozentualen Anteil an Kinderarbeit aufweisen. UNICEF definiert jedoch Kinderarbeit anders als die Regierung.

Unter welchen Bedingungen müssen Kinder in Indien arbeiten?

Zum Beispiel dürfen Kinder unter 18 nicht mehr "gefährlicher Arbeit" nachkommen. Dieser Begriff wird in dem Gesetz jedoch nicht definiert. Es ist außerdem Kindern unter 14 Jahren nur erlaubt, in Familienbetrieben zu arbeiten. Doch auch dieser Begriff ist nicht endgültig definiert.

Welche Gründe haben die Kinder um zu arbeiten?

Die Ursachen von Kinderarbeit liegen im wirtschaftlichen Ungleichgewicht dieser Welt und in einem Teufelskreis von mangelhaften Sozialsystemen, fehlender Bildung, Armut und Ausbeutung.

Wo müssen die Kinder in Indien arbeiten?

Die meisten sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Altersgruppe der 5-14-Jährigen umfasst in Indien insgesamt 260 Millionen Kinder. Weit verbreitet ist die Schuldknechtschaft verbunden mit Kinderarbeit.

Kinderarbeit in Indien - Zukunft statt Ziegel

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Wie viel verdient ein Kind bei Kinderarbeit in Indien?

Offiziell zugegeben werden allerdings nur 17 Millionen. Kinder sind billige Arbeitskräfte und verbessern den Lebensunterhalt ihrer Eltern. Außerdem werden Kinder als geschickte und flinke Arbeiter geschätzt. Trotzdem verdient ein Kind trotz der schweren Arbeit viel weniger als seine Eltern: etwa 26 Pfennige pro Tag.

Wie viel Prozent der Kinder in Indien müssen arbeiten?

Das sind zehn Prozent aller indischen Kinder unter 18 Jahren. Vor allem die 12- bis 17-Jährigen arbeiten bis zu 16 Stunden täglich, um mit dem Lohn ihre Familien zu unterstützen. Aber auch zehn Millionen Kinder in Indien zwischen fünf und 14 Jahren verrichten Kinderarbeit.

Ist Kinderarbeit gerecht?

Kinderarbeit ist verboten. Unbeschadet günstigerer Vorschriften für Jugendliche und abgesehen von begrenzten Ausnahmen darf das Mindestalter für den Eintritt in das Arbeitsleben das Alter, in dem die Schulpflicht endet, nicht unterschreiten.

Was für Kinderrechte gibt es in Indien?

Recht auf Schutz und Meinungsfreiheit

In Indien hat ein Kind das Recht, zu Hause und anderswo vor Vernachlässigung, Ausbeutung und Missbrauch geschützt zu werden.

Was macht Kinderarbeit mit Kindern?

Kinderprostitution und -pornografie. Einsatz von Kindern als Soldaten. Illegale Tätigkeiten, wie zum Beispiel Drogenschmuggel. Arbeit, die die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet, also zum Beispiel Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit.

Wer profitiert von der Kinderarbeit?

Zu den Profiteuren zählen demnach auch deutsche Autokonzerne. Führende Elektronikhersteller wie Apple, Samsung oder Sony, aber auch deutsche Autokonzerne wie BMW, Daimler und Volkswagen profitieren nach Angaben von Amnesty International von Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo.

Was unternimmt die indische Regierung gegen die Kinderarbeit?

Indien: Regierung bestätigt Kinderarbeitsverbot

Die indische Regierung hat das Verbot aller Formen von Kinderarbeit für Kinder unter 14 Jahren bekräftigt. Außerdem wurde das Verbot von Kinderarbeit bei besonders gefährlichen Tätigkeiten und in bestimmten Branchen für Kinder unter 18 Jahren bekräftig.

Wie leben arme Kinder in Indien?

Kinderarbeit – keine Zeit zum Spielen und Lernen

Um ihr eigenes und das Überleben ihrer Angehörigen zu sichern, arbeiten indische Kinder auf dem Feld, in Fabriken, in Steinbrüchen, in privaten Haushalten und in der Prostitution, anstatt in die Schule zu gehen.

In welchem Land arbeiten die meisten Kinder?

Indien, Bangladesch und die Philippinen sind einer US-Erhebung zufolge die Länder mit dem höchsten Anteil an Kinderarbeit an der heimischen Produktion. In Afrika werden Kinder vor ... allem in den Minen der Demokratischen Republik Kongo ausgebeutet.

Wo arbeiten die meisten Kinder?

Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft (70 Prozent), jedoch auch viele in der Industrie (10 Prozent) und als Hilfskräfte im Dienstleistungsbereich (20 Prozent).

Wie lange Arbeiten Kinderarbeiter?

Was ist Jugendlichen erlaubt? Die Beschäftigung von Jugendlichen ab 15 Jahren ist zulässig. Zu den Einschränkungen gehört, dass sie höchstens acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich beschäftigt werden dürfen - allerdings nur montags bis freitags, nicht aber am Wochenende.

Warum ist Kinderarbeit ein Teufelskreis?

Teufelskreis aus Armut und Kinderarbeit

Schätzungen zufolge erwirtschaften arbeitende Kinder 15 bis 30 Prozent des Haushaltseinkommens. Ein weiterer Grund für Kinderarbeit scheint die schlechte Qualität von Schulen zu sein: Vielerorts fehlen Lehrer und Unterrichtsmaterialien.

Bei welchen Marken gibt es Kinderarbeit?

Prada, Versace, Louis Vuitton – Luxusmarken gehören längst zum Image der Reichen und Schönen. Teure Markenklamotten sind ein Statussymbol; wer Louboutins oder Louis Vuitton – Taschen trägt, kann mühelos der Welt seinen Wohlstand demonstrieren.

Wie leben Mädchen in Indien?

Denn Mädchen bekommen oft weniger Nahrung und werden medizinisch schlechter versorgt als ihre Brüder. Mädchen müssen im Haushalt helfen und werden früh verheiratet, während Jungen öfter die Schule besuchen dürfen. Fast die Hälfte der Frauen kann in Indien nicht lesen und schreiben.

Wer profitiert von Kinderarbeit in Indien?

Auf Teeplantagen oder in Steinbrüchen: In Indien ist Kinderarbeit alltäglich. Davon, dass die Kinder nicht in die Schule gehen, profitieren vor allem Fabrik- und Plantagenbesitzer – und halten einen Teufelskreis am Leben.

Wie viele Kinder darf man in Indien haben?

In Indien gibt es keine Gesetze, die vorschreiben, wie viele Kinder eine Familie haben darf.

Warum gibt es in Indien so viel Armut?

Wolkenkratzer neben Slums

Neben den Wolkenkratzern der Großkonzerne wuchern dagegen die überbevölkerten Slums, die Armut und das Elend der Menschen wachsen. Die hygienischen und sozialen Bedingungen in indischen Slums – vor allem in Neu-Delhi und Kolkata – sind miserabel.

Wie ist die Schule in Indien?

Das Schulsystem in Indien besteht aus vier Stufen: Unterprimar- (6 bis 10 Jahre), Oberprimar- (11 bis 12), Sekundar- (13 bis 15) und Fachoberschule (17 bis 18). Die Unterprimarschule ist in fünf Standards aufgeteilt, Oberprimarschule in zwei, Sekundarschule in drei und Fachoberschule in zwei.

Warum ist Kinderarbeit ein Problem?

Weltweit schuften 218 Millionen Kinder unter gefährlichen, ausbeuterischen Bedingungen. Armut und Bildungsmangel sind die Hauptgründe, bleibende Schäden an Körper und Seele die Folge.

Wie alt sind die Kinder bei der Kinderarbeit?

Nach Schätzungen der ILOInternationale Arbeitsorganisation, englisch: International Labour Organization arbeiten rund 160 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren unter Bedingungen, die als Kinderarbeit einzustufen sind (97 Millionen Jungen, 63 Millionen Mädchen).

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