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Warum lässt sich u 238 nicht spalten?

Gefragt von: Heinz-Dieter Jordan  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Das Isotop Uran 238 dagegen ist nicht ohne Weiteres spaltbar; es lässt sich allerdings durch Neutronenbeschuss in das leicht spaltbare Plutonium 239 umwandeln. Natururan besteht zum Großteil (ca. 99,3 %) aus dem Isotop Uran 238 (238U) und nur zu ca. 0,7 % aus dem leicht spaltbaren Uran 235.

Ist Uran 238 Spaltbar?

Über 99 Prozent des Natururans bestehen aus Uran-238, das schwer spaltbar ist. Uran-235 hat nur einen Anteil von rund 0,7 Prozent, ist aber leicht spaltbar und wird deshalb – in einer höheren Konzentration resp.

Warum lässt sich Uran 235 besonders gut spalten?

Die besondere Bedeutung von U-235 besteht darin, dass es sich in zwei leichtere Atomkerne (Spaltprodukte) teilt, sobald ihm ein weiteres Neutron hinzugefügt wird. Genau genommen bildet sich zuerst ein Zwischenkern des Urans, nämlich das Isotop U-236, das sich in einem energetisch hoch angeregten Zustand befindet.

Welches Uran kann man spalten?

Entsprechend können Uran-233 und Uran-235 gespalten werden (andere ungerade Isotope sind zu instabil), genauso wie etwa Plutonium-239 und Plutonium-241. Dagegen können Uran-236 und Uran-238 nicht gespalten werden, genauso wenig wie Pu-238, Pu-240 und Pu-242.

Warum nicht Uran 238?

Das Schwermetall Uran liegt natürlicherweise in unterschiedlichen Atomsorten (Isotopen) vor: Zu 99,3 Prozent als U 238. Diese Sorte enthält im Atomkern 92 Protonen und 146 Neutronen, macht zusammen 238 Kernbausteine. Nur zu 0,7 Prozent besteht das Metall hingegen aus U 235 mit drei Neutronen weniger.

Kernspaltung und Kernreaktion im Atomkraftwerk (Animation)

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Was ist der Unterschied zwischen Uran 235 und 238?

U235 und U238 - zwei unterschiedliche Uranisotope

U235 und U238 sind die beiden wichtigsten Isotope des Elements Uran (es gibt noch weitere). Die beiden Atomkerne der Isotope haben selbstredend 92 Protonen, jedoch im ersten Fall 143 Neutronen und im zweiten Fall 146 Neutronen.

Wie kann u 235 gespalten werden?

Spaltung von Uran-235 durch Beschuss mit Neutronen

B. Uran-235 mit langsamen Neutronen beschossen werden (siehe Abb. 1). Ein solches Neutron kann das Uran-235-Isotop anregen, sodass es innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne in mehrere Teile zerfällt.

Wie wird aus Uran 238 Uran-235?

Beim atomaren Verfahren werden die Atome eines Isotopengemisches selektiv ionisiert. Nach der Ionisation eines Isotops (235U) kann es leicht von den nicht ionisierten Atomen des anderen Isotops (238U) durch Beschleunigung in einem elektrischen Feld getrennt werden.

Ist Uran 238 radioaktiv?

Die Halbwertszeit beträgt für die verschiedenen Radionuklide zwischen Mikrosekunden bis Milliarden Jahre. Es gibt drei natürliche radioaktive Zerfallsreihen. Die sehr langlebigen Mutternuklide sind Uran-238, Uran-235 und Thorium-232.

Wie viel kostet 1 kg Uran?

Für den Preis von bis zu 260 Dollar pro Kilogramm Uran würden sich auch Vorkommen erschliessen lassen, die aufwändiger im Abbau sind.

Kann man jedes Atom spalten?

Radioaktive Stoffe zerfallen ganz von allein, und mit "roher Gewalt", also beispielsweise durch Bestrahlung mit Neutronen, lässt sich fast jeder Atomkern zertrümmern.

Wie lange ist Tschernobyl noch verseucht?

Doch sie ist nur auf 100 Jahre ausgelegt. Die Explosion von Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der heutigen Ukraine hat 150.000 Quadratkilometer Land stark verstrahlt.

Ist es legal Uran zu besitzen?

Hintergrund: einige gewerbliche Mineralienhändler bieten beispielsweise Pechblende (Uraninit, Gehalt an Uran-238 ca. 80 %) in 20 bis 100 Gramm schwere Mineralien an, die Freigrenze dürfte hierbei deutlich überschritten sein. Darf ein Mineraliensammler so ein Stück genehmigungsfrei erwerben bzw.

Warum wird Munition mit Uran angereichert?

Munition aus abgereichertem Uran ("depleted uranium", DU) wird von Nato-Streitkräften seit den siebziger Jahren im Kampf gegen Panzer verwendet. Durch seine Dichte, die um 70 Prozent höher liegt als die von Blei, verleiht das Uran dem Geschoss ein hohes Gewicht und damit eine enorme Durchschlagskraft.

Wie lange dauert es bis Tschernobyl wieder bewohnbar ist?

Die radioaktive Strahlung in Tschernobyl ist ein Erbe für Jahrhunderte. 35 Jahre nach der Nuklearkatastrophe ist das Gelände noch immer verseucht. Geht es nach dem Schweizer Unternehmen Exlterra, könnte damit in fünf Jahren Schluss sein. Denn das Start-Up will das Gebiet wieder bewohnbar machen.

Kann man Uran anfassen?

Radioaktive Mineralstufen möglichst nicht berühren. Falls doch, anschließend die Hände gut reinigen. Formatieren radioaktiver Stufen nur im Freien. Möglichst Gummihandschuhe und Atemschutz tragen.

Ist Uran immer radioaktiv?

Uran ist radioaktiv und zerfällt vorwiegend unter Aussendung von Alphastrahlen, die besonders biologisch wirksam sind. Die Reichweite der Alpha-Strahlung von Uran beträgt in Luft wenige Zentimeter und in Körpergewebe je nach Dichte wenige Millimeter bis Bruchteile von Millimetern.

Was ist waffenfähiges Uran?

Hochangereichertes Uran (HEU) ist ein waffenfähiges Material, das sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich verwendet wird. Viele Forschungsreaktoren sowie Reaktoren zur Herstellung medizinischer Isotope wurden und werden mit waffenfähigem, hochangereicherten Uran (HEU) betrieben.

Woher kommt die Energie bei der Spaltung von Uran 235?

Eine Kernspaltung kann aber auch durch Beschuss mit nuklearen Teilchen ausgelöst werden. Man spricht hier von einer induzierten Spaltung. Bei Atomkernen wie denen von Uran 235 (235U) oder Plutonium 239 genügt der Beschuss mit relativ langsamen (thermischen) Neutronen.

In was zerfällt Uran 235?

Die Uran-Actinium-Reihe ist die natürliche Zerfallsreihe des Uranisotops 235. Sie kann jedoch zu den künstlichen Transuranen verlängert werden. Das Mutternuklid des Uran-235 ist das in großen Mengen in Kernreaktoren erbrütete Plutonium-239.

Wie viel Uran gibt es noch auf der Erde?

Alle wirtschaftlich förderbaren Uranreserven in Gesteinen belaufen sich aktuell auf 8.070.000 Tonnen Uranerz: Im Mittel wuchsen die Reserven zwischen den Jahren 2015 bis 2019 um 107.000 Tonnen Uranerz. Vereinfachend wird dieses Wachstum für die nächsten 100 Jahre angenommen mit insgesamt 10.700.000 Tonnen.

Wie lange wird es noch Uran geben?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.