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Warum kühlt der Wald?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Margret Wenzel  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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An warmen Tagen verdunsten die Bäume im Wald große Mengen Wasser. Mit der Feuchtigkeit, die der Wald dabei an die Luft abgibt, kühlt er die Umgebung wie eine natürliche Klimaanlage. An heißen Sommertagen bleibt es im Wald dadurch meist angenehm kühl, im Gegensatz zur Stadt oder im Umland.

Warum kühlen Wälder?

warum es im Wald auch im Sommer so angenehm kühl bleibt? Mithilfe ihrer Wurzeln versorgen sich die Bäume mit Wasser aus dem Boden. Dieses Wasser verdunstet dann über die Blätter oder Nadeln. Die dabei entstehende „Verdunstungskälte“ hält die Temperatur im Wald niedriger als auf freien Flächen.

Warum geht der Wald kaputt?

Schuld ist vor allem die Trockenheit. Braune, trockene Bäume in einem Waldstück des Schönbuchs in Baden-Württemberg. Die Wälder in Deutschland sind wegen starker Stürme sowie der extremen Dürre zwischen 2017 und 2020 massiv geschädigt.

Was tut der Wald für das Klima?

Unsere Wälder sind nicht nur stark vom Klimawandel bedroht – sie selbst sind zugleich wichtige Klimaschützer! Mit ihren Nadeln und Blättern filtern sie das klimaschädliche Kohlendioxid aus der Luft und spalten es in Sauerstoff und Kohlenstoff. Den Sauerstoff geben sie wieder an die Luft ab.

Wie reguliert der Wald das Klima?

Zudem steuern Wälder als größte terrestrische Kohlenstoffspeicher Verdunstung, Wasserkreisläufe und so das Wetter. Zusammenhängende Waldflächen funktionieren wie riesige Klimaanlagen. Die Bäume setzen die auf ihre Kronen einstrahlende Sonnenenergie in Wasserdampf um, der einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre hat.

Wie sieht der Wald der Zukunft aus? | ARTE Re:

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Welche 4 Funktionen hat der Wald?

Die Leistungen unserer Wälder
  • Naturschutz: Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten.
  • Bodenschutz: Erosions- und Lawinenschutz.
  • Klimaschutz: Lärmfilter, Staubfilter, CO2-Senkung.
  • Hochwasserschutz: Schutz vor Überschwemmungen.
  • Erholung: Der Wald stellt vielfältigen Erholungsraum bereit.

Kann der Wald das Klima retten?

Nein. Aufforstungen sind keineswegs der Königsweg zur Klimarettung. Auch wenn es bei vielen so ankam. Von heute auf morgen viele hundert Millionen Hektar neuen Wald aus dem Boden zu stampfen – das wird nicht funktionieren.

Was beeinflusst den Wald?

Auf regionaler Ebene beeinflussen Wälder insbesondere die Umgebungstemperatur und die Sauberkeit der Luft. Außerdem speichern Bäume sehr große Mengen Kohlenstoff (C), indem sie bei der Photosynthese CO₂ aufnehmen und daraus Holz bilden. Auch in den Böden intakter Wälder sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert.

Warum verbessert der Wald die Luft?

Der Wald filtert Staub und Ruß aus der Luft, da sich diese an den Blättern absetzen und beim nächsten Regen abgeschwemmt werden. Gasförmige Verunreinigungen werden aus der Luft gefiltert indem sie von den Pflanzen aufgenommen werden.

Warum ist der Wald so wichtig für uns?

Weltweit sind Wälder die Lebensgrundlage von 1,6 Milliarden Menschen. Außerdem schützen sie den Boden, indem die Baumwurzeln verhindern, dass Wind und Wasser ihn forttragen. Wälder speichern und reinigen versickerndes Regenwasser, aus dem wir unser Trinkwasser gewinnen.

Was macht den Wald krank?

Immer größere Waldflächen wiesen starke Schäden auf, viele Bäume waren bereits abgestorben. Vor allem Nadelbäume wie Fichten in den Mittelgebirgen waren davon betroffen. Als Ursachen für die Zerstörung gelten vor allem die Luftverschmutzung und zunehmend auch die Klimaerwärmung.

Wie machen Menschen den Wald kaputt?

Die wichtigsten abiotischen Belastungsgrößen für Wälder sind die physikalisch wirksamen Verursacher Sturm, Schnee und Feuer. Auf gleiche Weise wirken Trockenheit (Wassermangel), mechanische Verletzungen, Erdrutsche und Lawinen, Elektrizität und Radioaktivität.

Warum stirbt der deutsche Wald aus?

Unseren Wäldern geht es schlecht. Deutschlandweit sterben in nicht gekanntem Ausmaß ganze Waldflächen ab. Grund ist vor allem die extreme Trockenheit der letzten Jahre und damit einhergehend eine größere Anfälligkeit für Schädlinge. Nie zuvor in der Erdgeschichte hat sich das Klima so schnell verändert.

Ist es im Wald wärmer oder kälter?

Das Blätterdach der Wälder funktioniert weltweit wie eine Isolationsschicht. Dies schützt die darunter lebenden Organismen vor den Auswirkungen der Klimaerwärmung. Im Durchschnitt sind die Höchsttemperaturen im Wald um 4 Grad niedriger als im Freien.

Was passiert mit dem Wald im Sommer?

Die Bäume wachsen im Sommer am stärksten und haben große grüne Blätter. Die Bäume brauchen dann besonders viel Wasser aus dem Boden. Ihre Wurzeln nehmen das Wasser auf, pumpen es durch den Stamm nach oben, bis in die Blätter hinein. Dort verdunstet es.

Wie viel kühler ist es im Wald?

Forscher aus Europa und den USA können den Temperaturunterschied innerhalb und ausserhalb von Wäldern mit handfesten Messungen belegen. Ihre Daten zeigen, dass die maximale Temperatur in Wäldern weltweit im Durchschnitt vier Grad tiefer liegt als ausserhalb.

Welche Wald liefert am meisten Sauerstoff?

Wald produziert Sauerstoff

Laubwälder produzieren jedes Jahr 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar, Nadelwälder kommen sogar auf 30 Tonnen pro Hektar und Jahr. Eine etwa 150 Jahre alte Buche produziert täglich 11.000 Liter Sauerstoff. Davon kann ein Erwachsener mehr als 13 Jahre lang atmen.

Ist der Sauerstoffgehalt im Wald höher?

Nachts allerdings verbrauchen die Pflanzen Sauerstoff, denn ohne Licht können sie keinen neuen produzieren. Der Sauerstoffgehalt im Wald sinkt deshalb kontinuierlich bis kurz nach Sonnenaufgang und ist dann meist nicht höher als andernorts.

Wer macht den Wald sauber?

Hintergrund: Waldfunktionen - Wald reinigt die Luft

Der Wald filtert Staub und Ruß aus der Luft, da sich diese an den Blättern absetzen und beim nächsten Regen abgeschwemmt werden. Gasförmige Verunreinigungen werden aus der Luft gefiltert indem sie von den Pflanzen aufgenommen werden.

Was passiert wenn man einen Baum umarmt?

Bäume umarmen für Körper und Geist. Bäume umarmen hat neben der Stärkung des Immunsystems weitere positive Effekte für Körper und Geist. In ihrer Gegenwart schlägt das Herz ruhiger und gleichmäßiger, der Blutdruck sinkt, die Muskeln entspannen sich.

Kann der Wald heilen?

Aufenthalte im Wald steigern Killerzellen im Blut

Der Wald stärkt zudem das Immunsystem und schützt sogar vor Krebs. Qing Li, Professor an der Fakultät für Medizin an der Universität Tokio, hat mit seinem Team herausgefunden, dass Aufenthalte im Wald die Produktion der sogenannten Killerzellen anregen.

Warum beruhigt der Wald?

Das Waldklima wirkt positiv auf den Organismus: Denn im Wald entwickelt sich ein ganz eigenes Klima: das Waldinnenklima. Gegenüber dem Klima in der freien Landschaft ist es im Wald kühler, das Kronendach schützt vor Sonneneinstrahlung, auch die Verdunstung der Bäume kühlt und sorgt für eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Was wäre wenn es den Wald nicht mehr gäbe?

Was wäre die Erde ohne Wälder und ohne Bäume? Sie wäre öd und leer. Und auch Menschen gäbe es auf diesem Planeten nicht. Denn Bäume erzeugen Sauerstoff, ohne den Menschen nun einmal nicht leben können, und sie versorgen uns mit dem wichtigen Naturstoff Holz für Möbel und allerlei andere Gebrauchsgegenstände.

Was kostet 1 ha Aufforstung?

Je nach Baumart und Pflanzverband müssen Sie mit Kosten von 1.500 bis 3.500 €/ha für die Aufforstung rechnen. Hinzu kommt der Zaunbau zum Schutz der Kultur. Er ist je nach Ausführung mit 7 bis 10 €/lfd. m zu veranschlagen.

Was ist Waldaufforstung?

Grundvoraussetzung: Bestockung mit Forstpflanzen

Laut Gesetzgeber ist eine entsprechende Vegetation eine zwingende Voraussetzung für Wald. Jede mit Forstpflanzen bewachsene (bestockte) Fläche ist demnach Wald. „Forstpflanzen“ sind zu forstlichen Zwecken nutzbare Pflanzen, die Stämme ausbilden.