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Warum kostet selbst erzeugter Strom Geld?

Gefragt von: Marian Conrad MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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1.200 Kilowattstunden verbraucht er selbst; diesen Strom muss er nicht für 30 Cent vom Versorger kaufen. Bei eigenen Stromgestehungskosten von zehn Cent spart er 20 Cent, insgesamt pro Jahr 240 Euro. Für welche Option sich Eigenheimbesitzer entscheiden sollten, muss individuell abgewogen werden.

Wie wird der Eigenverbrauch besteuert?

Hat die PV-Anlage und Speicher beim Kauf zum Beispiel 18.000 Euro (netto) gekostet, so kann der Betreiber bei seiner Steuererklärung dafür 3.420 Euro Vorsteuererstattung geltend machen. Aber: Der Eigenverbrauch der Solaranlage muss dann mit der Umsatzsteuerpflicht versteuert werden.

Wie wird selbst erzeugter Strom verrechnet?

Das Einspeisen des erzeugten Stroms bringt dem PV-Anlagen-Betreiber keine bzw. nur sehr geringe Vorteile. Sinnvoller ist es stattdessen, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Zum Vergleich: Der Zukauf einer kWh Strom kostet rund 28 Cent, die Kosten für die selbst erzeugte kWh Strom liegen bei 9-12 Cent.

Was kostet 1 kWh Strom Eigenverbrauch?

Eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, kostet Dich etwa 12 bis 16 Cent. Insgesamt sind in Deutschland rund zwei Millionen kleine Solarkraftwerke (PV-Anlagen) mit bis zu 20 Kilowatt Leistung auf Hausdächern installiert. Jeden Monat kommen im Schnitt 15.000 dazu.

Welchen Strompreis für Eigenverbrauch?

Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch wird mit einem Strompreis von 20 Cent angesetzt. Auf den ermittelten Betrag sind 19 % Umsatzsteuer zu zahlen.

Photovoltaik 2022 durchgerechnet: Das ändert alles!

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Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden.

Warum muss man selbst erzeugten Strom versteuern?

Selbst erzeugter Photovoltaik-Strom, den Sie nutzen, hat einen Wert, der zu Ihrem Einkommen dazu zählt. Das müssen Sie versteuern. Sollten Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn durch Verkauf erzielen, fällt Einkommensteuer an.

Warum sich Photovoltaik nicht lohnt?

Eine kleine Photovoltaik-Anlage lohnt sich wirtschaftlich nicht, wenn ihr den gesamten produzierten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen wollt. Das liegt daran, dass die Einspeisevergütung die Kosten für die Produktion des Solarstroms nicht mehr deckt.

Was passiert mit nicht verbrauchten Solarstrom?

Ist das nicht möglich, etwa weil das Stromnetz überlastet ist, dann werden Entschädigungszahlungen fällig. Umgekehrt sind Netzbetreiber verpflichtet, Ökostrom gegenüber „konventionellem“ Strom bevorzugt abzunehmen und Überschüsse an der Börse zu verkaufen.

Wie viel Solarstrom darf ich selber nutzen?

Mit einer PV-Anlage von 5 kWp können ca. 30 % des produzierten Stroms selbst genutzt werden. Mit einem integrierten Speichersystem ist es möglich, weitere 35 % des erzeugten Stroms selber zu verbrauchen – der Anteil des Eigenverbrauchs steigt auf bis zu 65 %. Somit haben Sie Ihre Stromkosten selbst im Griff.

Was passiert wenn zu viel Strom erzeugt wird?

Zu viel überschüssiger Strom kann sogar zu Negativpreisen an der strombörse führen. Immer öfter liegt der Preis an der Strombörse unter den Produktionskosten. Teilweise kommt es sogar zu Negativpreisen. In diesem Fall muss der Verkäufer dem Abnehmer Geld zahlen, damit dieser seinen Strom annimmt und verwertet.

Wie funktioniert eigenstromverbrauch?

Beim Eigenverbrauch (auch Eigenstromnutzung genannt) nutzen Sie den erzeugten Strom in Teilen oder vollständig für Ihren Bedarf. Damit senken Sie Ihre Kosten gleich zwei Mal: Erstens müssen Sie bei Ihrem Versorger weniger Strom einkaufen, zweitens sind Sie unabhängiger von künftigen Strompreiserhöhungen.

Wann muss ich Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?

Das Wichtigste in Kürze. Wenn Du eine Photovoltaikanlage betreibst und den Strom mit Gewinn verkaufst, bist Du Unternehmer und damit steuerpflichtig. Hat Deine PV-Anlage nur maximal 10 Kilowatt Leistung und nutzt Du Deinen Solarstrom privat, kannst Du Dir aussuchen, ob Du Einkommensteuer auf Deinen Gewinn zahlst.

Wieso ist der Eigenverbrauch umsatzsteuerpflichtig?

Der Eigenverbrauch soll verhindern, dass etwas ohne Umsatzsteuerbelastung in den Endverbrauch gelangt. Der Vorsteuerabzug, den der Unternehmer für Leistungen, welche für sein Unternehmen erbracht wurden, in Anspruch genommen hat und die in der Folge privat genutzt werden, soll rückgängig gemacht werden.

Wie viel kWp steuerfrei?

Die Einkünfte aus kleinen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 10 kWp müssen jetzt nicht mehr bei der Einkommenssteuererklärung angegeben werden. Auf diese Regelung haben sich die Bundesländer und Bundesfinanzministerium geeinigt.

Was mache ich mit zu viel produzierten Strom?

Bevor überschüssiger Solarstrom schlichtweg weggeschmissen wird, ist es aber sinnvoller, ihn in einer Batterie zu speichern und dann später selbst zu verbrauchen. Verschiedene Solarfirmen entwickeln gerade Batteriesysteme mit Hochdruck. Meist sind Batteriespeicher für einen wirtschaftlichen Einsatz aber noch zu teuer.

Ist Nulleinspeisung erlaubt?

A: Systemabhängig ist eine „Nulleinspeisung“ technisch möglich. Allerdings wird die Nulleinspeisung je nach Gebiet vom Netzbetreiber nicht genehmigt. Dieser wird auch im Falle einer Nulleinspeisung einen Zweirichtungszähler einbauen, worüber eine Einspeisung ins öffentliche Netz gemessen wird.

Welcher Eigenverbrauch ist realistisch?

Welcher Eigenverbrauch ist realistisch? Ein Eigenverbrauch von bis zu 70 % gilt als realistisch – allerdings nur in Kombination mit einem Speicher. Wir vergleichen den Eigenverbrauchsanteil und Autarkiegrad einer dreiköpfigen Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik?

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Wann lohnt sich Eigenverbrauch Photovoltaik?

Photovoltaik lohnt sich vor allem dann, wenn der Eigenverbrauch möglichst hoch ausfällt. Dazu gab es mit dem neuen EEG 2021 eine positive Entwicklung für Besitzer einer Photovoltaikanlage: ab 2021 muss die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch erst ab einer Anlagenleistung von 30 kWp bezahlen.

Für wen lohnt sich eine Solaranlage auf dem Dach?

Wenig einspeisen, viel selber nutzen

Die gute Nachricht: Sonnenenergie vom eigenen Hausdach kann sich durchaus lohnen – wenn man den Großteil des produzierten Stroms selbst verbraucht. Studien zeigen: Je nach Größe und persönlichem Stromverbrauch hat sich eine Photovoltaik-Anlage nach zehn bis 14 Jahren amortisiert.

Kann ich meinen selbst produzierten Strom verkaufen?

Eigentümern von Photovoltaikanlagen können damit ihren Strom an der Energiebörse direkt vermarkten. Bereits ab einer Leistung von einem Kilowatt können Hauseigentümer die Dienstleistung in Anspruch nehmen und ihren Photovoltaik-Strom direkt vermarkten.

Kann ich meinen Strom meinem Nachbarn verkaufen?

Weil du den Strom nicht real an einen bestimmten Haushalt verschicken kannst, trittst du die Einspeisevergütung für deinen selbsterzeugten Strom an deinen Stromversorger ab. Die Vergütung behält der Stromversorger nicht für sich. Es ist dein virtuelles Stromguthaben, das du anderen Leuten zur Verfügung stellen kannst.

Ist eine PV Anlage noch rentabel?

Das Wichtigste in Kürze: Photovoltaik-Anlagen sind eine lohnende Investition, wenn möglichst viel vom selbst erzeugten Strom auch selbst genutzt wird. Das neue EEG 2023 macht auch Anlagen mit vollständiger Einspeisung wirtschaftlich attraktiv. Solarstrom-Anlagen können Sie kaufen oder mieten.

Kann man in die Steckdose einspeisen?

Was kann ein Stecker-Solargerät? Das Solarmodul erzeugt aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in "Haushaltsstrom" umwandelt. Dieser wird direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose.