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Warum können ältere Menschen nicht mehr schlucken?

Gefragt von: Veronika Fröhlich-Wilhelm  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Schluckstörungen (Dysphagie) sind meist die Folge neurologischer Krankheiten ( z.B. Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose), die Probleme beim Schlucken verursachen. Ebenso können Tumorerkrankungen sowie Entzündungen von Mund, Rachen oder der Speiseröhre die Ursache der Schluckstörung sein.

Was tun bei Schluckbeschwerden im Alter?

In unklaren Fällen hilft eine Schluckdiagnostik weiter (siehe Kapitel "Schluckstörung: Diagnose"). Die Schlucktherapie umfasst gezielte Übungen und eine Ernährung, die möglichst genau an die verbliebene Schluckfähigkeit angepasst wird. Hinzu kommen medikamentöse und chirurgische Maßnahmen.

Was tun wenn Patient nicht mehr schlucken kann?

Haben Sie Schwierigkeiten, den Nahrungsbrei zur oder in die Speiseröhre zu befördern, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) aufsuchen. Bleibt die Nahrung aber gefühlt hinter dem Brustbein stecken oder spüren Sie jeden Bissen „hinunterrutschen“, kann ein Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe) helfen.

Bei welcher Krankheit kann man nicht mehr schlucken?

Oropharyngeale Dysphagie

Parkinson-Krankheit. Multiple Sklerose (MS) Schädel-Hirn-Trauma (SHT) virale oder bakterielle Entzündungen (wie Borreliose), Tumoren oder abbauende (degenerative) Erkrankungen im Zentralen Nervensystem (ZNS)

Warum kann man plötzlich nicht mehr schlucken?

Von Dysphagie spricht man, wenn Schluckstörungen gemeint sind. Sie können im Zusammenhang mit organischen Erkrankungen auftreten, aber auch psychische Ursachen haben. Ältere Menschen sind besonders häufig davon betroffen. Dauert eine Dysphagie längere Zeit an, sind die Folgen oft schwerwiegend.

Schluckstörung - Oft unerkannt dennoch Folgenreich - Dysphagie - Was hilft ?

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Was kann im schlimmsten Fall bei einer Schluckstörung passieren?

Im schlimmsten Fall kann eine Dysphagie bis zur völligen Schluckunfähigkeit führen. Schluckstörungen jeglicher Art und Intensität sollten deshalb immer medizinisch abgeklärt werden.

Warum können Demenzkranke nicht mehr schlucken?

Durchblutungsstörungen im Gehirn und Schlaganfälle können zu Schluckstörungen führen. Rund 60 Prozent aller Schlaganfallpatienten sind davon betroffen. Die Schluckstörung bildet sich meist nicht vollständig selbstständig zurück. Etwa ein Viertel aller Betroffenen verstirbt kurz nach einem Schlaganfall.

Ist eine Schluckstörung gefährlich?

Chronische Schluckstörungen (Dysphagie) beeinträchtigen die Nahrungsaufnahme. Somit kann es zu Mangelernährung und Dehydration kommen. Außerdem gelangen durch Schluckstörungen oftmals Nahrungsmittel in die Atemwege. Dies kann unter Umständen eine Lungenentzündung auslösen.

Was passiert wenn man nicht schluckt?

Je nach Schweregrad kann es durch die Schluckstörung zur erschwerten oder sogar gänzlich unmöglichen Nahrungsaufnahme kommen. Eine Dysphagie kann für Betroffene eine gravierende Beeinträchtigung des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens bedeuten.

Welcher Nerv ist für das Schlucken verantwortlich?

Hirnnervs (Zungenschlundnerv) verursacht. Dieser trägt zur Bewegung der Rachenmuskulatur bei und leitet Informationen vom Rachen, den Mandeln und der Zunge ins Gehirn.

Wie lange dauert eine Schluckstörung?

Studien zeigen, dass sich die meisten Patienten mit einer Dysphagie innerhalb von zwei Wochen erholen.

Welche Medikamente helfen bei Schluckstörungen?

Einige Dysphagie-Patienten leiden außerdem unter Schluckauf. Bei schweren Symptomen empfiehlt die Leitlinie die Kombination aus Domperidon, Baclofen und einem Protonenpumpenhemmer. Letztgenannte Wirkstoffe sind außerdem hilfreich gegen Refluxsymptome, die die Dysphagie verstärken können.

Wie nennt man die altersbedingte Veränderung des schluckens?

Rein altersbedingte Veränderungen des Schluckens werden als Presbyphagie bezeichnet. Sind diese Veränderungen so gravierend, dass sie nicht mehr kompensiert werden können, spricht man von einer Presbydysphagie.

Was kann man bei Schluckbeschwerden Trinken?

Viel trinken

Gut geeignet ist warmer Kamillentee. Unterstützend können Sie stilles Mineralwasser trinken, um auf die empfohlene Trinkmenge von ca. 2 Litern pro Tag zu kommen.

Woher kommt Schluckstörung?

Schluckstörungen kommen bei den verschiedensten Krankheiten vor. Diese reichen von neurologischen Erkrankungen, darunter erblichen Muskel- oder Nervenkrankheiten, über Erkrankungen im Hals und Rachen bis hin zu krankhaften Veränderungen der Speiseröhre und deren Umgebung im Brustraum.

Kann keine Flüssigkeit schlucken?

(Dysphagie)

Bei Dysphagie werden Nahrungsmittel und/oder Flüssigkeiten nicht normal vom Rachen (Pharynx) in den Magen transportiert. Die Personen haben das Gefühl, dass Nahrung oder Flüssigkeiten auf dem Weg hinab in die Röhre, die den Rachen mit dem Magen verbindet (Speiseröhre), stecken bleiben.

Kann nicht schlucken Ersticken?

Patienten mit Schluckangst haben häufig auch Angst vor dem Ersticken. Diese sehr seltene Störung gehört in die Gruppe der spezifischen Ängste und muss von der Panikstörung, der generalisierten Angststörung und der Anorexia nervosa abgegrenzt werden.

Können Demenzkranke das Schlucken vergessen?

Im Spätstadium der Alzheimer-Demenz sind Kauen und Schlucken nicht mehr möglich, da die Gehirnzentren, die diese hochkomplexen Vorgänge koordinieren und steuern, zerstört sind (10). Beim Essen und Trinken wird ein Lebensmittel mit vielen Sinnen erfasst: Riechen, Schmecken und das Fühlen von Konsistenz und Temperatur.

Wie sieht das Endstadium bei Demenz aus?

Im schweren Stadium ist die Demenzerkrankung so weit fortgeschritten, dass geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Spra- che schwer beeinträchtigt sind. Die Fähigkeit zu sprechen ist nahezu oder völlig erloschen, vertraute Personen werden häufig nicht mehr erkannt.

Was passiert wenn alte Menschen nicht mehr Essen und Trinken?

Wenn ein Mensch nicht mehr isst, nicht mehr trinkt, dann ist der Tod meist nur noch wenige Tage entfernt. Der Körper verliert an Kraft, mehr und mehr wendet sich der Blick nach innen. Die bewussten Momente werden seltener.

Wie kann man das Schlucken wieder lernen?

Eine Möglichkeit, den Schluckvorgang im Alltag zu trainieren und vorhandene Fähigkeiten zu stärken, bieten Übungen aus der Logopädie. Logopädische Übungen bei Schluckstörungen zielen darauf ab, die beim Schlucken erforderlichen Bewegungsabläufe und die Empfindsamkeit im Mundraum zu erhalten.

Warum Verschleimen alte Menschen?

Auch die chronische Bronchitis tritt häufig im höheren Lebensalter auf. Oft ist sie Folge von jahrelangem Rauchen. Aber auch Umweltgifte (Luftverschmutzung) und Arbeitsplatzbedingungen (Stäube, Reizgase) können im Alter eine chronische Bronchitis nach sich ziehen. Wichtiges zur chronischen Bronchitis im Überblick.

Welcher Arzt bei Schluckbeschwerden?

Man sollte bei solchen Beschwerden alsbald einen Arzt beziehungsweise HNO-Arzt aufsuchen. Das gilt umso mehr bei Schluckbeschwerden oder einer kloßigen Sprache.

Welcher Teil des Gehirns ist für das Schlucken zuständig?

Die Nerven, die am wesentlichsten für das Schlucken verantwortlich sind, sind bestimmte Hirnnerven, die in den „Schluckzentren“ im Hirnstamm – auch pattern generators genannt – ihre Kerne/ Umschaltstellen besitzen.

Wie löst man den Schluckreflex aus?

Schluckreflex, Bez. für den angeborenen, reflektorisch (Reflex) gesteuerten Schluckvorgang. Dieser dient dem Transport der Nahrung aus der Mundhöhle in die Speiseröhre und wird durch Berührung der Gaumenbögen, des Zungengrundes oder der hinteren Rachenwand ausgelöst.