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Warum Kiefernekrose bei Bisphosphonaten?

Gefragt von: Dimitri Dittrich-Schmitz  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Da Bisphosphonate infolge ihrer langen Halbwertszeit im Knochen bei fortlaufender Therapie kumulieren und eine obere Sättigungskonzentration nicht bekannt ist, ist hypothetisch denkbar, dass ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Kiefernekrose unter Langzeittherapie besteht.

Wie entsteht eine Kiefernekrose?

Zu den Ursachen einer Kiefernekrose zählen ein gestörter Knochenstoffwechsel, nicht behandelte Parodontitiden, apikale Aufhellungen, chirurgische Eingriffe (Implantationen, Zahnextraktionen ohne folgender plastischer Deckung) oder entzündliche Prozesse anderer Natur (Schleimhaut, Zähne).

Wie bemerkt man Kiefernekrose?

Eine Kiefernekrose zeichnet sich unter anderem aus durch freiliegenden, nicht von Schleimhaut bedeckten Kieferknochen, zunehmende, scheinbar grundlose Zahnlockerungen, Eiteraustritt aus dem Kiefer oder auch durch Kieferbrüche ohne erkennbare äußere Einwirkung oder Ursache.

Welche Medikamente verursachen Kiefernekrose?

Nehmen sie regelmäßig Zometa®, Aredia®, Actonel® FOSAMAX®, Bonviva® oder Denosumab®? Dann können diese Medikamente Ihren Kieferknochen dauerhaft schädigen und eine Kiefernekrose verursachen.

Was spricht gegen Bisphosphonate?

Auch bei Erkrankungen der Speiseröhre oder des Magen-Darm-Trakts wird von Tabletten eher abgeraten. Bisphosphonat-Infusionen können in den Tagen danach zu grippeähnlichen Beschwerden führen – vor allem nach der ersten Anwendung.

2018 - 11 Prof. Dr. Dr. Alexander Kübler - Kiefernekrosen unter antiresorptiver Therapie

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Welche Alternative zu Bisphosphonaten?

Dazu zählen die Wirkstoffe Alendronsäure, Risedronsäure, Ibandronsäure und Zoledronsäure, die zu den Bisphosphonaten gehören. Eine Alternative ist der Antikörper Denosumab, der seit 2010 zugelassen ist. „Die Medikamente können Knochenbrüche verhindern und bei Krebspatienten die Knochenzerstörung bremsen.

Welches Bisphosphonat ist das beste?

Von allen Osteoporosemitteln ist die therapeutische Wirksamkeit der Bisphosphonate Alendron- und Risedronsäure derzeit am besten belegt. Beide Substanzen stoppen bei regelmäßiger Einnahme den Abbau der Knochenmasse.

Wie oft Kiefernekrose?

Symptome der Erkrankung sind freiliegende Knochen in der Mundhöhle sowie Schwellungen, Rötungen und Entzündungen des umliegenden Weichgewebes. Unter den Patientinnen und Patienten mit Tumorleiden ist statistisch gesehen jeder bzw. jede Fünfte von dieser Nebenwirkung betroffen.

Warum bei Osteoporose zum Zahnarzt?

Durch die lockeren Zähne dringen Bakterien leichter ein. Zusammen mit den Bisphosphonaten verstärkt das die Kiefernekrose. Ohne Behandlung kommt es dann zum Verlust von Teilen des Kieferknochens. Deshalb sollten Sie eine Kiefernekrose unbedingt vom Zahnarzt behandeln lassen.

Ist Kiefernekrose schmerzhaft?

Neben der Erkrankungsursache lässt sich auch das Erkrankungsstadium für die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose klassifizieren. Im Stadium I zeigt sich asymptomatischer Knochen ohne Schmerzen und Zeichen einer Entzündung.

Was kann ich gegen eine Nekrose tun?

Je nach Fall kann es sinnvoll sein, abgestorbenes Gewebe in einem chirurgischen Eingriff zu entfernen (Debridement), damit das umliegende Gewebe nicht geschädigt wird. Oft ist die Gabe von Antibiotika nötig, um eine Infektion zu verhindern oder in Schach zu halten und das Risiko einer Blutvergiftung zu senken.

Wie fängt eine Nekrose an?

Welche Ursachen hat eine Nekrose? Ursächlich für einen solchen Zelltod sind beispielsweise ein Sauerstoffmangel als Folge von Durchblutungsstörungen, Verätzungen, Verbrennungen, Erfrierungen, Verletzungen oder Infektionen.

Was kann man tun wenn der Knochen im Kiefer sich abbaut?

Der Knochenabbau im Kiefer, aufgrund eines fehlenden Zahnes, lässt sich nur durch eine Operation stoppen, bei der eine künstliche Zahnwurzel, ein Implantat, in den Kieferknochen eingesetzt wird und dort einheilt.

Warum geht der Kieferknochen zurück?

Gründe für Kieferknochenschwund

Der Hauptgrund für Knochenabbau im Ober- und Unterkiefer ist länger zurückliegender Zahnverlust. Aber auch Erkrankungen wie chronische Parodontitis oder andere entzündliche Prozesse tragen zu einem Verlust gesunder Knochensubstanz im Kiefer bei.

Wie lange kann man Bisphosphonate nehmen?

Für eine Therapie mit Raloxifen besteht ein nachgewiesener Nutzen bis zu 8 Jahren. Die Therapie mit Bisphosphonaten hat einen nachgewiesenen Nutzen für 3 bis 5 Jahre. Denosumab hat einen nachgewiesenen Nutzen bis zu 3 Jahren. Nach dem Absetzen müssen aber andere Maßnahmen zum Erhalt der Knochendichte eingesetzt werden.

Sind Haferflocken für Osteoporose gut?

Als präventive Maßnahme oder bei diagnostizierter Osteoporose sollten diese magnesiumreichen Lebensmittel in Ihrer täglichen Ernährung nicht fehlen: Vollkorngetreide und Vollkornprodukte, wie Hafer, Naturreis, Hirse, Grünkern.

Was sollte man bei Osteoporose nicht tun?

Das sind vor allem Alkohol, kochsalz- und fettreiche Kost, Speisen mit einem hohen Phosphatgehalt, wie Wurst, Fleisch, Schmelzkäse oder viele Fertigprodukte, Ballaststoffe sowie Lebensmittel mit viel Oxalsäure, etwa Spinat, rote Beete, Rhabarber oder Schokolade.

Kann sich die Knochendichte wieder verbessern?

Gesunde, starke Knochen, ein Leben lang – neben einer ausgewogenen, kalziumreichen Ernährung, Sonne und Vitamin D ist ein regelmäßiges Krafttraining sinnvoll. Dieses darf gern intensiv sein; Studien attestieren einer hohen Trainingsintensität bessere Effekte auf die Knochendichte als „gemütlichem“ Training.

Kann man Osteoporose auch ohne Bisphosphonate behandeln?

Weitere Mittel, die bei Gegenanzeigen, Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit der Bisphosphonate zur Verfügung stehen sind: Denosumab: Denosumab ist ein Biologikum und hemmt sehr gut den Knochenabbau. Es muss zwei Mal pro Jahr unter die Haut (subkutan) gespritzt werden.

Welche Medikamente sind schlecht bei Osteoporose?

Schädliche Medikamente für die Knochen – frühzeitige vorsorgende Maßnahmen sind notwendig
  1. Kortison. Die häufigste Form einer Osteoporose durch Medikamente geschieht durch Kortison. ...
  2. Antidepressiva. ...
  3. Antiepileptika. ...
  4. Strahlentherapie / Chemotherapie / Zytostatika (Krebsmedikamente) ...
  5. Marcumar. ...
  6. AIDS Medikamente.

Was ist das beste Mittel gegen Osteoporose?

Offiziell zugelassen zur Behandlung der Osteoporose und zugleich mit der höchsten Empfehlungsstufe A bewertet sind derzeit nur die modernen Aminobisphosphonate Alendronat (Fosamax®) und Risedronat (Actonel®) sowie das Raloxifen (Evista®) und die Kombination Calcium und Vitamin D.

Kann sich Kieferknochen regenerieren?

Der Knochen kann durch einen gezielten Knochenaufbau (Augmentation) in den meisten Fällen wieder aufgebaut werden. Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) kann ein solcher Aufbau den Zahnhalteapparat und Kieferknochen wieder regenerieren und den betroffenen Zahn stabilisieren.

Was stärkt Kieferknochen?

Vitamine und Mineralstoffe stärken den Kieferknochen

Idealerweise sollte man Kalzium und Magnesium in einem Verhältnis von 2 zu 1 einnehmen. Vitamin D sorgt darüber hinaus dafür, dass Kalzium besser aufgenommen und in die Knochen eingebaut wird.

Welcher Sport ist gut für Osteoporose?

Für den besten Effekt bei Osteoporose greifen Sie idealerweise auf Sportübungen zurück, bei denen die Knochen stark in Anspruch genommen werden: Geeignet sind beispielsweise Gymnastik, Krafttraining, Wandern oder Nordic Walking.

Wie lange dauert die Heilung einer Nekrose?

Oberflächliche Nekrosen bei Menschen mit intaktem Immunsystem heilen nach Beseitigung der Ursache in der Regel innerhalb von wenigen Wochen ab. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, sollte auch hier eine fachgerechte Betreuung, ggf. unter Einbindung des Arztes, stattfinden.

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