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Warum kein Zoo?

Gefragt von: Krystyna Kroll  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Bei der Wiederauswilderung ergeben sich oft Schwierigkeiten: Zootiere sind in der freien Wildbahn kaum überlebensfähig, da sie nicht gelernt haben, sich durchzusetzen. Außerdem könnten Zoos keinen Beitrag zum Artenschutz leisten, solange nicht gleichzeitig die natürlichen Lebensräume geschützt würden.

Warum sollte es keine Zoos geben?

Kontra: Kritik an Zoos

Wildtiere sind in ihrem Körperbau und ihren Verhaltensweisen auf das Leben in Freiheit ausgerichtet. Im Zoo fehlen ihnen natürliche Reize, sich verändernde Landschaften und Beschäftigungsmöglichkeiten und sie fühlen sich von den Besuchermassen gestört.

Was spricht gegen Tiere im Zoo?

Tierquälerei in Zoos

Doch Tierquälerei ist bei der Tierhaltung im Zoo nicht nur deshalb kritisch zu betrachten, weil Wildtiere dort zu wenig Platz haben und grundsätzlich nicht artgerecht gehalten werden können. Tiere werden auch zu Kunststücken gezwungen, um Zoobesucher zu unterhalten.

Warum sollte man Zoos nicht abschaffen?

Bedrohte Tiere wie Eisbären oder Menschenaffen, die im Zoo geboren wurden, können außerdem gar nicht ausgewildert werden. Die Tiere, für die das Argument des Artenschutzes wirklich gelten würde, sind letztlich nur eine Handvoll. Die anderen werden ausgestellt, um die Sensationslust der Menschen zu befriedigen."

Sind Zoos sinnvoll?

Zoos sind einer der stärksten öffentlichen Resonanzkörper für das Thema Tier- und Artenschutz. Und sie steuern entscheidendes Know-how zur Bewahrung der Arten bei. Keine andere Institution hat so viel Wissen darüber, wie man aus winzigen Restbeständen einer Tierart wieder vitale Populationen erzeugt.

Meeresbiologe Robert Marc Lehmann über Zoos // 3nach9

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Ist es moralisch vertretbar in den Zoo zu gehen?

Die Spezies selbst ist keine moralisch relevante Größe; es ist immer nur das Individuum, das Rechte hat. Und auch wenn es ein Tier ist, dürfen wir ihm nicht zumuten, in Gefangenschaft zu leben, um für seine Art als "Botschafter" zu fungieren, wie es manchmal heißt, oder seine Spezies hinter Gittern zu "vertreten".

Sind Zoos sinnvoll oder Tierquälerei?

„Zoos betreiben Artenschutz. “ Die meisten Tiere, die in Zoos leben, gehören keiner bedrohten Tierart an. Nur 20 bis 25 Prozent aller weltweit bedrohten Säugetiere werden in Zoos gehalten – bei Reptilien sind es sogar nur 3 Prozent.

Sind die Tiere im Zoo glücklich?

Von daher fühlen sich die allermeisten Tiere vor allem dort wohl, wo sie viel Platz haben, wo sie in Freiheit sind. Im Zoo leben Tiere in Gefangenschaft. So wie Menschen, die eingesperrt werden, unglücklich sind, können auch Tiere hinter Gitterstäben traurig werden.

Warum ist ein Zoo wichtig?

Gut geführte und international anerkannte Zuchtprogramme in Zoos können beispielsweise einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten. Außerdem beteiligen sich viele Zoos an Programmen mit dem Ziel zur Auswilderung bedrohter oder ehemals fast in der Wildnis ausgestorbener oder extrem seltener Arten.

Ist ein Zoo noch zeitgemäß?

Tieren einmal ganz nahe sein und sie in Ruhe beobachten - viele Menschen gehen gerne in Zoos. Aber ist das noch zeitgemäß? Der Primatologe Volker Sommer sagt: Nein.

Welche Tiere wurden von Zoos gerettet?

Zum Beispiel das Goldene Löwenäffchen, der Wisent und das Przewalskipferd. Sie wurden nur deshalb vor dem Aussterben gerettet, weil sie in Zoos durch spezielle Zuchtprogramme wieder vermehrt wurden. 1970 gab es in freier Wildbahn nur noch 200 Goldene Löwenäffchen. Heute sind es wieder über 1.000 Tiere.

Warum laufen Tiere im Zoo hin und her?

In ihren engen Gefängnissen entwickeln die Tiere stereotype Verhaltensmuster. Sie schaukeln rhythmisch hin und her oder laufen tagein, tagaus die gleiche Strecke in ihrem Käfig ab, oder sie schaukeln mit dem Kopf hin und her; diese abnormen Verhaltensweisen nennt man das sog. Weben.

Warum tötet PETA Tiere?

Es ist Teil der PETA-Ideologie, dass Tiere besser tot wären, als gefüttert zu werden. Jede Form der Tierhaltung wird streng abgelehnt. Daher macht es in der Gedankenwelt PETAs durchaus Sinn, diese Tiere zu töten, denn so kommen sie ihrem Endziel nahe, dass es keine Tiere mehr in menschlicher Obhut geben soll.

Warum gehen Veganer nicht in den Zoo?

Doch auch bei den besten Tiergärten ist klar: Die Haltungsbedingungen können niemals die Freiheit des natürlichen Lebensraumes ersetzen, daher bewegt man sich hier zwangsläufig in einer Grauzone, in der ein Übel gegen einen Nutzen abgewägt werden muss.

Wie ethisch sind Zoos?

Zoos stellen schließlich gefangene Tiere zur Schau. Viele Zootiere können sich nicht so verhalten, wie sie es in ihren natürlichen Habitaten tun würden. Auch die Tötung gesunder Tiere, weil sie etwa nach Maßgabe von Zuchtprogrammen "überzählig" sind, ist Teil der Wirklichkeit heutiger Zoos.

Welche Tiere wären ohne Zoo ausgestorben?

Tiere, die ohne Zoo ausgestorben wären

Viele Reptilien, darunter Schildkröten, Echsen und Schlangen sind schon in zahlreichen Unterarten von unserem Planeten verschwunden. Auch die Vogelwelt schrumpft beinahe täglich in ihrer Vielfalt in sich zusammen.

Wie viele Tiere Schläfert PETA ein?

2017: PETA schläfert 1.800 Hunde und Katzen ein

doch nur 27 Hunde und 17 Katzen konnten sie vermitteln; fünf ihren Besitzern zurückgeben. 330 Hunde und 255 Katzen gab PETA an andere Tierheime ab. 1.838 Haustiere wurden eingeschläfert, darunter 596 Hunde, 1.213 Katzen und weitere 33 andere Tiere.

Werden Hunde in deutschen Tierheimen getötet?

Werden in Deutschland Tiere im Tierheim eingeschläfert? Deutsche Tierheime dürfen Tiere laut Tierschutzgesetz nur einschläfern, wenn ein vernünftiger Grund wie eine unheilbare, schwere Krankheit oder Verhaltensstörung vorliegt, unter der das Tier langanhaltend leiden würde.

Was passiert mit meinem Hund wenn er eingeschläfert wurde?

Hund einschläfern: Was passiert danach? Du kannst deinen Hund nach dem Eingriff mit nach Hause nehmen und ihn begraben, z.B. im Garten oder auf einem Tierfriedhof. Auch eine Einäscherung ist möglich.

Welcher Zoo ist artgerecht?

Artgerechte Haltung und Artenschutz stehen im Hagenbeck heutzutage an oberster Stelle. Ursprünglich als Privatgarten des Schwabenkönigs Wilhelm I. angelegt, gehört die Wilhelma mittlerweile zu den meistbesuchten Zoos in Deutschland.

Werden Tiere im Zoo älter?

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass über 80 Prozent der Arten im Zoo länger leben als in der Wildbahn – darunter so verschiedene Arten wie Kaffernbüffel, Rentiere, Zebras, Biber oder Löwen.

Woher haben Zoos ihre Tiere?

Vor vielen Jahren holten einige Zoo-Direktoren Tiere aus ihrem wilden Zuhause in die Zoos von Deutschland. Seit ungefähr 60 Jahren züchten die Zoos ihre eigenen Tiere. Das bedeutet, dass die Zootiere Babys bekommen – und keine neuen Tiere aus der Wildnis geholt werden. Manchmal tauschen Zoos auch untereinander.

Was passiert wenn ein Tier im Zoo stirbt?

Ist die Todesursache geklärt, wird das Tier in aller Regel verbrannt. Tierkörperbeseitigungsanlagen übernehmen diese Aufgabe und gewinnen dabei Tierfett, Tiermehl und Häute, die wiederum als Brennstoff oder Leder genutzt werden können.

Werden Tiere aus Zoos ausgewildert?

Unter der Aufsicht von Wissenschaftlern wurden Tiere aus verschiedenen Zoos in ihren eigentlichen Lebensraum zurück gebracht und wieder in der Natur freigelassen. Die ausgewilderten Zootiere vermehrten sich und heute gibt es Przewalski-Pferde und Wisente wieder in freier Wildbahn. Dort sind sie streng geschützt.

Sind Wildparks besser als Zoos?

Dennoch sind Wildtierparks keineswegs tierfreundlicher als andere zoologische Einrichtungen, denn auch hier leben Tiere teilweise auf engstem Raum und können ihren natürlichen Instinkten nicht nachgehen. Das hat oftmals unnatürliche Verhaltensweisen wie Selbstverletzung oder Stereotypien zur Folge.