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Warum ist Wasserstoff nicht grün?

Gefragt von: Herr Dr. Tobias Mann  |  Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2023
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Generell ist Wasserstoff immer ein farbloses Gas. Je nach seinem Ursprung trägt er allerdings verschiedene Farben in seinem Namen. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet.

Warum kann Deutschland keinen grünen Wasserstoff herstellen?

Deutschland kann grünen Wasserstoff nicht in der benötigten Menge herstellen, dazu fehlt es an genügend Strom aus regenerativen Energien. Die Bundesregierung setzt daher auf internationale Kooperationen.

Ist grüner Wasserstoff wirklich grün?

Kommt der Strom für die Elektrolyse aus erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne, sogenannten grünen Energien, darf sich der Wasserstoff mit dem Zusatz "grün" schmücken. Wird er auf diesem Weg gewonnen ist Wasserstoff CO2 frei und ein Segen fürs Klima.

Warum grüner Wasserstoff noch nicht klimaneutral ist?

Von grünem Wasserstoff ist aber nur dann die Rede, wenn der Wasserstoff mittels Strom aus erneuerbaren Quellen durch Elektrolyse hergestellt wird. Der Wasserstoff ist dann CO2-frei hergestellt, er verbrennt auch CO2-frei.

Kann Deutschland grünen Wasserstoff herstellen?

Die Produktion von Elektrolyseuren, also von Anlagen zur Wasserstofferzeugung mittels Strom, ist jedoch aufwändig und kostenintensiv. Das Leitprojekt H2-Giga will ihre serienmäßige und kostengünstige Produktion ermöglichen, um Deutschlands Bedarf an grünem Wasserstoff zu decken.

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Warum Wasserstoff nicht die Zukunft ist?

Aufwendige & kostenintensive Herstellung

Wie Strom ist Wasserstoff kein Primärenergieträger, der einfach irgendwo abgebaut und verwendet werden kann. Wasserstoff muss zuerst erzeugt werden und dafür braucht es Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas oder auch Biomasse und Wasser. Es muss also Energie von außen zugeführt werden.

Warum wird in Deutschland kein Wasserstoff produziert?

Aktuell macht die hohe Abgaben- und Steuerlast auf Strom den Betrieb von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung betriebswirtschaftlich unrentabel. Notwendig könnte zudem eine Kostensenkung der Wasserstofferzeugung auf unter 500 Euro/kW sein.

Hat grüner Wasserstoff Zukunft?

Derzeit kostet die Herstellung von grünem Wasserstoff mehr als doppelt so viel als das vergleichsweise schmutzige, graue Gegenstück. Aber das wird sich ändern. Je mehr erneuerbare Energien wir haben - und der weltweite Anteil soll bis 2040 auf 45 Prozent steigen -, desto erschwinglicher wird grüner Wasserstoff werden.

Was ist der Unterschied zwischen Wasserstoff und grünen Wasserstoff?

Generell ist Wasserstoff immer ein farbloses Gas. Je nach seinem Ursprung trägt er allerdings verschiedene Farben in seinem Namen. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet.

Ist Wasserstoff wirklich die Zukunft?

Im Jahr 2050 werden rund 65 Millionen Tonnen an nachhaltig erzeugtem Wasserstoff erzeugt. Bereits ab 2030 wechselt das Hauptprodukt von grünem zu blauem Wasserstoff. Hierbei wird deutlich, dass Wasserstoff ein essenzieller Bestandteil auf dem Weg zur Klimaneutralität ist.

Kann Deutschland selber Wasserstoff herstellen?

Für die Herstellung von grünem Wasserstoff braucht es vor allem einen Ausbau der erneuerbaren Energien, betont der BDEW. Die hierzulande benötigten Mengen können derzeit noch nicht allein in Deutschland produziert werden.

Kann grüner Wasserstoff Erdgas ersetzen?

Er wird dort benötigt, wo die direkte Nutzung von erneuerbarem Strom nicht ausreicht, wie beispielsweise im Schwerlastverkehr oder in der Metallindustrie. Hier kann grüner Wasserstoff für energieintensive Prozesse und Transportdienstleistungen genutzt werden und so fossile Brennstoffe, insbesondere Erdgas, ersetzen.

Kann man Wasserstoff aus Salzwasser gewinnen?

Heutige Elektrolysesysteme können keinen Wasserstoff aus salzhaltigem Wasser gewinnen. Bisherige Systeme sehen vor, dass Wasserstoff für Brennstoffzellen erzeugt wird, indem man zuvor mit viel Energie entsalztes Wasser aus Meerwasser herstellt, um aus diesem aufbereiteten Wasser wiederum Wasserstoff zu gewinnen.

Warum setzt Japan auf Wasserstoff?

Um seine Klimaziele zu erreichen, setzt Japan auf Wasserstoff. Dafür muss man das vielfältig nutzbare Gas aber mit erneuerbarer Energie erzeugen – und zwar möglichst günstig. Industrie und Regierung investieren deshalb Milliarden in die Forschung.

Ist grüner Wasserstoff explosiv?

Das macht ihn für viele zum Wundermittel für die Energiewende. Aber: Das flüchtige Gas ist hochexplosiv.

Was passiert mit dem Wasser nach der Wasserstoffherstellung?

Wasserstoff ist für den Klimaschutz ein optimaler Energieträger. Bei der Verbrennung von Wasserstoff fällt als Reaktionsprodukt nur Wasserdampf bzw. flüssiges Wasser an. Bei den meisten Anwendungen würde dieser nahezu keinen Beitrag zur Klimaerwärmung haben.

Ist blauer Wasserstoff umweltfreundlich?

Wasserstoff lässt sich als sogenannter grüner, blauer oder türkiser Wasserstoff klimafreundlich erzeugen. Bei der Verbrennung von Wasserstoff werden keine umwelt- oder klimaschädlichen Stoffe freigesetzt, also auch kein CO₂.

Welches Land produziert grünen Wasserstoff?

Grüner Wasserstoff, der mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien und Wasser per Elektrolyse hergestellt wird, wird insbesondere von südeuropäischen Ländern – Spanien und Italien – bevorzugt. Beide zeichnen sich durch ein hohes Potenzial für erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaik, aus.

Kann man Wasserstoff selbst herstellen?

Wasserstoff kann auf unterschiedliche Weisen hergestellt werden. In Wohnhäusern wird dies vor allem durch Wasserdampf aus Erdgas (mit einem Reformer) oder durch überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien und Wasser (mittels Elektrolyse) möglich.

Wo kommt das Wasser für Wasserstoff her?

Wasserstoff wird heute hauptsächlich mittels Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen. Dabei wird viel CO2 freigesetzt, was ihn nicht so umweltfreundlich macht, wie gemeinhin gedacht. Alternativ kann Wasserstoff auch mit Strom im Elektrolyseverfahren erzeugt werden.

Was spricht noch gegen Wasserstoff?

Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff ist schwierig, wenn man ihn z.B. mit fossilen Brennstoffen vergleicht. Er kann nicht einfach durch Pipelines gepumpt oder in LKWs verladen werden. Das bringt noch mehr Kosten für Wasserstoff-Brennstoffzellen als Energiequelle mit sich.

Was kostet 1 kg grüner Wasserstoff?

Die Kosten für grünen Wasserstoff hängen von der Herkunft des eingesetzten Stroms ab. Bei der Verwendung von Solarstrom belaufen sie sich auf knapp 6 €/kg Wasserstoff, bei Windenergie auf etwa 4 €/kg. Je nach Verfügbarkeit von grünem Strom können die Herstellungskosten regional auf bis zu 2,50 €/kg sinken.

Warum kommt Wasserstoff nicht in der Natur vor?

Das am häufigsten vorkommende Isotop des Wasserstoffs hat nur ein Proton im Kern, das von einem Elektron umkreist wird. In der Natur kommt Wasserstoff in atomarer Form praktisch nicht und auch als molekulares Gas sehr selten vor. Überwiegend liegt Wasserstoff in gebundener Form als Wasser vor.

Wie viel KW braucht man um 1 kg Wasserstoff herzustellen?

Wie viel Strom wird benötigt um 1 kg Wasserstoff im Elektrolyseverfahren herzustellen? Die benötigte Strommenge variiert je nach Betriebsmodus und Leistung des Elektrolyseurs und liegt in etwa zwischen 40 – 80 kWh/kg. Das entspricht ungefähr einem Wirkungsgrad von 80 – 40 %.

Kann man Gas durch Wasserstoff ersetzen?

Erdgas und Wasserstoff unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, daher kann man Erdgas nicht ohne Weiteres eins zu eins durch Wasserstoff ersetzen.

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