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Warum ist ein Übergabeprotokoll wichtig?

Gefragt von: Frau Dr. Annelie Wittmann B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das Übergabeprotokoll dient der Dokumentation über bereits bestehende Mängel und Schäden in einer Wohnung bzw. einem Haus. Durch eine Unterschrift erkennen beide Vertragsparteien das Übergabeprotokoll als wirksam an. Es kann beiden Vertragsparteien bei einer späteren Beweispflicht von Mängeln zu Gute kommen.

Was passiert ohne Übergabeprotokoll?

Verzichtest Du beim Auszug des Mieters auf ein Übergabeprotokoll, wird es schwierig, Reparaturansprüche für Mängel durchzusetzen, die erst im Nachhinein erkannt werden. Grundsätzlich solltest Du aber auch im Mietvertrag Angaben über die Endrenovierung machen.

Ist ein Übergabeprotokoll rechtlich notwendig?

Ist ein Übergabeprotokoll Pflicht? Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Übergabeprotokoll nicht. Dringend zu empfehlen ist es trotzdem. Denn: Später kann es als Beweismittel und als Argumentationshilfe notwendig werden, wenn eine Partei des Mietvertrages die andere für Schäden in der Wohnung verantwortlich machen will.

Wie verbindlich ist ein Übergabeprotokoll?

Das Wohnungsübergabeprotokoll ist für beide Parteien rechtlich bindend und schließt insbesondere spätere Ansprüche des Vermieters aus. Eine Vermieterin hat ihre Mieterin nach Beendigung des Mietverhältnisses auf Schadensersatz verklagt.

Warum muss bei einer Wohnungsübergabe ein Protokoll angefertigt werden?

Um einen Disput bei der Wohnungsübergabe zu verhindern, ist das Anfertigen eines Wohnungsübergabeprotokolls sinnvoll. Hierin werden nicht nur Schäden festgehalten, sondern auch Zählerstände sowie die Anzahl der übergebenen Schlüssel.

Vorsicht! Wohnungsübergabe - Worauf ist zu achten

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Wie lange hat der Vermieter Zeit nach Auszug Mängel geltend machen?

Wann verjähren die Schadensersatzansprüche des Vermieters? Schadensersatzansprüche des Vermieters wegen einer Veränderung oder Verschlechterung der Mietsache verjähren gemäß § 548 BGB in sechs Monaten. Diese Frist beginnt in dem Moment, in dem der Vermieter die Wohnung vom Mieter zurückerhält.

Ist ein Mietvertrag ohne Übergabeprotokoll gültig?

Als Vertragspartei eines Mietvertrages, egal ob Sie Mieter oder Vermieter sind, sollten Sie immer auf die Erstellung eines entsprechenden Abnahme- beziehungsweise Übergabeprotokolls bestehen.

Kann Vermieter nach Abnahme Mängel geltend machen?

Entdeckt der Vermieter nach der Wohnungsrückgabe Mängel an der Wohnung, kann er regelmäßig seinen ehemaligen Mieter in Anspruch nehmen. Es muss den Schadenersatzanspruch jedoch innerhalb von sechs Monaten nach der Rückgabe der Wohnung geltend machen, andernfalls ist seine Forderung verjährt (vgl. § 548 Abs. 1 BGB).

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Was kann der Vermieter nach Auszug in Rechnung stellen?

Aber kann der Vermieter nach der Wohnungsübergabe noch Forderungen stellen? Eigentlich nicht: Ihre verbleibenden Verpflichtungen sind im Wohnungsübergabeprotokoll festgehalten. Stellt der Vermieter weitere nachträgliche Mängel fest, kann er in der Regel keine Forderungen mehr stellen und muss die Mängel selbst beheben.

Wer haftet für Schäden nach Wohnungsübergabe?

Werden nach der erfolgter Wohnungsübergabe Mängel entdeckt, welche als schwerwiegend eingestuft werden, so müssen Vermieter die Kosten dafür übernehmen.

Ist man verpflichtet bei Auszug zu streichen?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Was tun wenn der Vermieter das Übergabeprotokoll nicht unterschreibt?

Der Vermieter muss den Mangel aber dokumentieren und unter Umständen ein Beweissicherungsverfahren durchführen. Unterschreibt der Vermieter nicht das Übergabeprotokoll oder nimmt er diesen Termin nicht wahr, sollte der Mieter mit einem Zeugen den Zustand der Wohnung schriftlich und mit Fotos dokumentieren.

Wer schreibt das Übergabeprotokoll?

b) Übergabeprotokoll beim Auszug (für Haus und Wohnung)

Verwalter oder Hausmeister übergeben. Falls Mängel an der Immobilie während des Mietverhältnisses entstanden sind, werden sie hierbei dokumentiert. Das Wohnungsübergabeprotokoll wird dabei in den meisten Fällen vom Vermieter bzw. Verwalter des Hauses angefertigt.

Was muss ich beim Auszug alles machen?

Der Mieter muss die Wohnung leer und sauber übergeben. Er darf nach dem Mietrecht bei Auszug auch keine Gegenstände zurücklassen. Tut er dies doch, kann der Vermieter eine Entrümpelungsfirma auf Kosten des Mieters beauftragen.

Was muss Mieter bei Auszug putzen?

Damit eine Wohnung als besenrein gilt, müssen Sie folgende Arbeiten erledigen:
  • Alle Böden kehren und Teppichböden absaugen, auch im Keller und auf dem Dachboden.
  • Spinnweben in allen Räumen entfernen.
  • Einbauküche und Kühlschrank putzen.
  • Balkon und Terrasse fegen und Schmierschichten beseitigen.

Ist Mieter verpflichtet Fenster zu putzen?

Fenster putzen für Mieter keine Pflicht. Wann und wie zu reinigen ist, bleibt aber dennoch grundsätzlich dem Mieter überlassen: Fenster putzen ist nicht jedermanns Sache und daher können die Meinungen von Mieter und Vermieter hier unterschiedlich sein.

Was muss der Mieter beim Auszug putzen?

In § 546 BGB steht, dass der Mieter beim Auszug verpflichtet ist, die Wohnung besenrein an den Vermieter zu übergeben. Das bedeutet, dass alle Böden gekehrt und Teppichböden gesaugt werden müssen. Das gilt auch für Nebenräume wie Keller oder Garagen.

Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

Für welche Forderungen kann die Mietkaution einbehalten werden?
  • Mietschulden.
  • offene Nebenkostennachzahlungen.
  • noch zu erwartende Nebenkostennachzahlungen.
  • Mängel oder vom Mieter verursachte Schäden an der Mietsache, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

Was muss der Mieter zahlen für Schäden?

Laut dem Gesetzgeber sind die Mieter nur für Schäden haftbar, die mutwillig oder aus Unachtsamkeit entstanden sind. Alle Schäden, die durch die vertragsgemäße Nutzung des Objekts entstanden sind, müssen vom Vermieter behoben werden.

Was zählt mehr Mietvertrag oder Übergabeprotokoll?

Dem Übergabeprotokoll kommt erhebliche – mit dem Mietvertrag gleichzusetzende Beweiswirkung zu. Eine genaues Protokoll ist insbesondere dann wichtig, wenn der Vermieter wie im nachstehenden Beispiel eines Urteils eine verwahrloste Wohnung zurücknehmen muss.

Wer muss bei der Wohnungsübergabe dabei sein?

Ist ein Wohnungsübergabetermin erst einmal vereinbart, dann sollten Mieter und Vermieter natürlich auch erscheinen. Beide dürfen ggf. auch einen Vertreter bevollmächtigen, der an ihrer Stelle den Termin wahrnimmt.

Wer muss Übergabeprotokoll unterschreiben?

Ob bei Einzug oder Auszug, das Protokoll über den Zustand der Wohnung im Zeitpunkt der Übergabe, hilft dem Mieter und Vermieter als Beweismittel im Schadensfall. Wichtig ist bei der Anfertigung allerdings, dass alle Parteien des Mietvertrages unterschreiben.