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Warum ist der Beruf Altenpfleger so unbeliebt?

Gefragt von: Salvatore Bader  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Schuld sind schlechte Bezahlung und wenig Karrierechancen. Pflegeforscher Stefan Görres erklärt, wie die Altenpflege ihr Image aufpolieren könnte. Altenpflege gilt nicht gerade als Traumberuf. Auch deshalb werden laut Studien in 20 Jahren etwa eine halbe Million Mitarbeiter in der Pflege fehlen.

Warum ist Pflege so unbeliebt?

Drei andere Punkte sorgen dafür, dass Pflegejobs unbeliebt sind: Personalmangel - die Arbeit wird auf zu wenige Menschen verteilt. Sie stresst dadurch noch mehr und wird zur gesundheitlichen Belastung. Das ist "der Knackpunkt für Beschäftigte und Einrichtungen in sozialen Dienstleistungen", schreiben die Autorinnen.

Warum gibt es so wenig Altenpfleger?

Außerdem stehen Pflegekräfte oft in einem engen Verhältnis zu den Menschen, die sich in ihrer Obhut befinden. Hier steht das eigene Berufsprofil im Weg: Menschen, die sich für vergleichsweise wenig Geld in einem sozialen Beruf engagieren, neigen dazu, ihre Bedürfnisse hinter denen anderer zurückzustellen.

Welche Nachteile hat der Beruf Altenpfleger?

Pflege von älteren Menschen - Nachteile des Metiers

Der Beruf des Altenpflegers ist körperlich und psychisch anstrengend. Neben nur leicht eingeschränkten Menschen gibt es Pflegebedürftige, die vollkommen immobil sind und deren Betreuung nur mit einer weiteren Hilfskraft möglich ist.

Was spricht gegen einen Pflegeberuf?

Die schlechte Bezahlung ist momentan wohl das stärkste Argument gegen den Einstieg in die Pflegebranche. Jedoch ist auch hier in den kommenden Jahren mit Änderungen zu rechnen. Der zunehmende Bedarf an Fachkräften wird die Nachfrage heben, sodass ein höheres Durchschnittsgehalt zu erwarten ist.

Systemrelevanter Beruf, geringes Gehalt? Das verdient ein Altenpfleger I Lohnt sich das? I BR

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Was sind die Vorteile als Altenpflegerin?

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen

Der Beruf ist natürlich nicht nur vielseitig, sondern kann durch viele Weiterbildungsmaßnahmen ergänzt werden. Somit kann man sich immer wieder weiterbilden, neue Fähigkeiten und Kompetenzen erlangen und sich noch intensiver um die Bedürfnisse seiner Mitmenschen kümmern.

Ist Pflege ein guter Beruf?

Pflege ist mit viel Arbeit und schlechter Bezahlung verbunden. Bislang werden Pfleger oft noch als Handlanger gesehen, die mit medizinischer Arbeit kaum etwas zu tun haben. In Deutschland sind Pflegeberufe keine angesehenen Berufe und das spüren auch junge Menschen auf Jobsuche.

Warum ist Altenpflege so anstrengend?

Physisch und seelisch kann das ganz schön schlauchen. „Es ist körperlich anstrengend, wenn man lange Zeit am Stück arbeitet. Irgendwann verlässt dich die Kraft. Es zehrt besonders an den Nerven, wenn es dem Menschen schlecht geht und man nicht weiß, wie man ihm helfen kann.

Warum Pflegeberuf ergreifen?

In der Pflege ist Eines unverzichtbar - Teamwork. Du arbeitest nicht nur mit deinen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch mit Menschen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen zusammen. Das befähigt dich, deinen Blickwinkel auch mal zu wechseln und der Mensch, den du pflegst erhält die bestmögliche Versorgung.

Soll ich Altenpflegerin werden?

Sie haben einen sicheren Job mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven, da pflegebedürftige Menschen immer auf pflegerische Unterstützung angewiesen sind. Ihre Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, denn Sie pflegen, betreuen, beraten und unterstützen Menschen aller Alterstufen.

Werden Pflegekräfte wirklich schlecht bezahlt?

Mehr Geld bekommen sie kaum. Tausende gaben den Beruf seit Beginn der Pandemie auf. Die Löhne von Pflegekräften in Krankenhäusern und Heimen sind während der Corona-Pandemie nur leicht gestiegen. Das zeigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.

Werden Pfleger gut bezahlt?

Nach deiner Weiterbildung zur Stationsleitung liegt dein Einstiegsgehalt zum Beispiel durchschnittlich bei 3.000 Euro brutto im Monat. Später ist ein Monatsverdienst von 4.500 Euro nicht ungewöhnlich. Damit wirst du deutlich besser bezahlt als in deinem alten Job als Gesundheits- und Krankenpfleger:in.

Ist Pflege unterbezahlt?

Die Pflegekräfte sind unterbezahlt und es gibt große Unterschiede bei den Gehältern. Besonders ausschlaggebend für die Höhe des durchschnittlichen Monatslohns ist das Geschlecht und Alter, das Bundesland sowie der Träger.

Was sind die Probleme in der Pflege?

Der wachsende Fachkräftemangel im Pflegebereich stellt dabei für viele Krankenhäuser bereits heute ein ernstzunehmendes Problem dar. Die Folgen personeller Unterbesetzung in der Pflege sind für die betroffenen Häuser meist weitreichend. Einerseits steigen die Kosten für die Personalakquise.

Was fehlt in der Pflege?

Die Verhältnisse in der Pflege alter und kranker Menschen sind zum Teil katastrophal, darauf machen Betroffene und Verbände seit Jahren aufmerksam. Es fehlt an Personal und Nachwuchs. Engagierte Fachkräfte in der Pflege sind am Rande ihrer Leistungsfähigkeit, unterbezahlt und gesellschaftlich zu wenig anerkannt.

Was macht Pflegekräfte unzufrieden?

Der wachsende Fach- kräftemangel im Pflegebereich stellt dabei für viele Krankenhäuser be- reits heute ein ernstzunehmendes Problem dar. Die Folgen personel- ler Unterbesetzung in der Pflege sind für die betroffenen Häuser meist weitreichend. Einerseits stei- gen die Kosten für die Personal - akquise.

Wie lange bleiben Pflegekräfte in Ihrem Beruf?

Alle Anstrengungen sollten sich daher an die heute Pflegenden richten. Hier liegen große Beschäfti- gungspotenziale: Die durchschnittliche Verweildauer einer ausgebildeten Kraft liegt zwischen 8,4 Jahren (Altenpflege) und 13,7 Jahren (Krankenpflege).

Was gefällt mir nicht an der Arbeit mit älteren Menschen?

Geduld – Geduld ist auch sehr wichtig in der Arbeit mit alten Menschen, denn diese sind in ihrer Bewegung meist stark eingeschränkt, aber auch ihre Sprachfähigkeit und Hörfähigkeit „zwingt“ uns zur Geduld, denn alles geht einfach um einiges langsamer als bei jungen und gesunden Menschen.

Wie ist es in der Pflege zu arbeiten?

Pflegekräfte haben Früh-, Spät- und Nachtdienst und arbeiten sowohl am Wochenende als auch an Feiertagen. Eine enorme Arbeitsbelastung. Der Pflegenotstand sorgt meistens dafür, dass eine Schicht unterbesetzt ist. Als Pfleger*in bist du für mehrere Personen gleichzeitig zuständig.

Was macht Pflegekräfte krank?

Der Studie zufolge leiden Pfleger und Krankenschwestern besonders häufig an stressbedingten psychischen Krankheiten. Neurosen und depressive Zustandsbilder verursachen 30 Prozent mehr Fehltage als im DAK-Durchschnitt. Die Stressbelastung stehe in engem Zusammenhang mit der Arbeitsorganisation auf vielen Stationen.

Wie hart ist Altenpflege?

Der Druck, allem gerecht zu werden, ist hoch: Man muss organisiert, qualitativ und schnell arbeiten, aber der Bewohner soll nicht das Gefühl haben, abgearbeitet zu werden. Kommunikation, Augenkontakt, zuhören und auf die Bedürfnisse achten ist wichtig – heutzutage aber nicht so einfach.

Wie viele Pflegekräfte leiden unter Burnout?

30% der Pflegekräfte in Deutschland gaben an, unter einem Burnout zu leiden. Das ist fast jede Dritte Pflegekraft. Diese hohe Zahl lässt verstehen, warum Pflegekräfte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen bei Fehltagen aufgrund von Burnout ganz vorne liegen.

Was macht die Pflege attraktiver?

Mit dem Pflegeberufereformgesetz allein wird man die Beliebtheit der Pflegeberufe nicht erhöhen. Anreize könnten ein einheitlich gestuftes Qualifikationssystem auf verschiedenen Ebenen und – ohne Frage – bessere Arbeitsbedingungen sein.

Hat der Beruf Altenpfleger Zukunft?

Altenpfleger gehört zu den Berufen, die sehr zukunftsträchtig sind. Ein Grund liegt in der Natur des Menschen verborgen: Es wird stets alte Menschen geben, die Hilfe benötigen. Zudem steigt die Zahl der über Achtzigjährigen stark an.

Wie lange kann man in der Altenpflege arbeiten?

Pro Woche darf ein Arbeitnehmer also nach Gesetz höchstens 48 Stunden arbeiten, für insgesamt 48 Wochen im Jahr.