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Warum hört man Hochspannungsleitungen?

Gefragt von: Frau Prof. Christine Bachmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Bei Hochspannungsleitungen verlaufen mehrere Leiterseile parallel – und deren jeweilige Felder wirken aufeinander. Gleiche Felder stoßen sich ab, unterschiedliche Felder ziehen sich an. Dadurch geraten die Seile in Bewegung, sie schwingen aufgrund der Wechselwirkung in einem 50-Hertz-Takt – also 50-Mal pro Sekunde.

Warum machen Strommasten Geräusche?

Sie schwingen mit der Leitung und dem sich wechselnden elektrischen Feld. Dabei wechseln sie die Form von rund zu oval - und zurück. Diese Verzerrung der Tropfen bringt die Luft in Bewegung. Es entstehen tiefe Schallwellen, die wir als Brummen wahrnehmen.

Warum knistert es unter Hochspannungsleitungen?

Während des Betriebs von Freileitungen kann es bei feuchtem Wetter - bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit - zu so genannten Korona-Entladungen und damit zu Geräuschentwicklungen an der Oberfläche der Leiterseile kommen. Das Knistern ist die Folge einer elektrischen Entladung in der Luft.

Können Stromleitungen Geräusche machen?

Stromleitungen können Geräusche verursachen. Die typische Form von Hochspannungsleitungen gehören zum Landschaftsbild in Deutschland dazu. Die dicken Seile zwischen den Stahlgittermasten sind auch beliebte Landeplätze für Vögel. Wer sich einer solchen Anlage nähert, kann Geräusche wahrnehmen.

Wie gesundheitsschädlich sind Hochspannungsleitungen?

Die menschliche Gesundheit könnte durch Hochspannungsleitungen beeinträchtigt werden. Denn unter anderem erzeugen die Leitungen elektrische und magnetische Felder, die den Körper beeinflussen können. Zudem ist der Bau von Stromleitungen mit Eingriffen in die Natur verbunden und verändert das Landschaftsbild.

Wissen vor 8 - Warum gibt es Hochspannungsleitungen?

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Wie weit sollte man von einer Hochspannungsleitung weg wohnen?

Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Seit dem Jahr 2013 gibt es ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.

Ist es gefährlich unter einer Hochspannungsleitung zu wohnen?

380 000 Volt

Auch im Abstand von mehreren hundert Metern ist die Strahlung messbar. Ein Haus kann sich mit der Spannung «aufladen», was die Bewohner unter Strom setzt. Starkstromleitungen direkt beim Haus sind gefährlich und können der Gesundheit schaden.

Kann man Hochspannung hören?

Hochspannungsleitungen transportieren elektrische Energie – und wenn man unter ihnen steht, kann man das scheinbar auch hören.

Ist es normal Strom zu hören?

Das am häufigsten als Störung empfundene Geräusch typischer AC-Stromversorgungen ist ein niederfrequentes Brummen mit 100 oder 120 Hz. Da die Stromversorgungen sich in ihrer Komplexität und Struktur stetig weiterentwickeln, verändert sich auch der Bereich der von ihnen emittierten Schallwellen.

Was fließt durch Hochspannungsleitungen?

Hochspannungsleitung. Hochspannungsleitungen werden zur Übertragung elektrischer Energie über große Entfernungen im Verbundnetz eingesetzt. Sie werden mit besonders hohen elektrischen Spannungen von mindestens 60 kV (Kilovolt) bis hin zu Höchstspannungen von etwa 1 MV = 1000 kV betrieben.

Wie weit strahlt ein Strommast?

Dafür gibt es eine ganz grobe Faustformel, nämlich 1 Meter je kV Spannung (bei den großen Masten sind das 380 kV, also 380 m Abstand). Das reicht unserer Erfahrung nach ziemlich sicher aus, um Magnetfeld-Belastungen auszuschließen. Oft reichen auch schon 50 bis 200 Meter – aber eben nicht immer.

Für was sind die Bälle an den Stromleitungen?

Die Flugwarnkugeln dienen der Flugsicherung. Überall, wo Flugzeuge oder Hubschrauber tief fliegen oder landen müssen, besteht die Gefahr, dass Piloten eine Stromleitung übersehen und es zu einem Unfall kommt. Damit genau das nicht passiert, dafür sind diese Warnkugeln mit einem Durchmesser von etwa 60 cm da.

Wie erkenne ich eine Hochspannungsleitung?

Ob es sich um eine 220-kV- oder 380-kV-Spannungsleitung handelt, erkennt man bei älteren Leitungen an der Zahl der Isolatoren: Eine 220-kV-Leitung besitzt in der Regel zwei Isolatoren je Leiterseil, eine 380-kV-Leitung drei oder vier Isolatoren.

Warum schwingen Stromleitungen?

Aufgrund einer gewissen Elastizität, die die Leitungen allein aufgrund der jahreszeitlichen Schwankungsbreite der Temperatur haben muss, werden diese nun gedehnt und im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zum Schwingen gebracht.

Wie laut ist Strom?

Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied: Stromleitungen dürfen bei Nässe maximal 45 Dezibel laut sein. Stuttgart/Berlin.

Wie wird eine Hochspannungsleitung?

Dieses leichte Kunststoffseil wird von einem Hubschrauber von Mast zu Mast gezogen. Die Monteure hängen es händisch in die Seilrollen ein. Mit dem Vorseil wird dann das eigentliche Leiterseil eingezogen. Dafür kommen Seilzugwinden zum Einsatz.

Warum summen Elektrogeräte?

Grund für brummende und piepsende Ladestecker sind häufig Schwingungen durch Magnetfelder in leitenden Bauteilen der Platinen. Sie werden durch die Frequenz des Wechselstroms hervorgerufen, erklärt der TÜV. Eine Gefahr gehe davon in der Regel nicht aus.

Kann man Strom riechen?

Strom riecht zum Beispiel nach Moder, Schlamm und feuchtem Holz. Etwa in einem Turbineneinlauf, kurz nachdem er abgedichtet und das Wasser abgelassen wurde. Strom kann aber auch den unangenehmen Geruch von Schmieröl verströmen, etwa nahe den Lageröl-Behältern, die die Turbinen reibungslos laufen lassen.

Wie viel Volt hat eine Gleichspannung?

Der Strom (A) ist deshalb höher, weil der Gleichstrom mit 12 V oder 24 V niedriger als Wechselstrom mit 230 V ist, während die (erforderliche) Leistung gleich bleibt.

Warum bekommen Vögel keinen Stromschlag auf der Leitung?

Vögel bekommen keinen Stromschlag, weil die Stromleitung, auf der sie sitzen, keinen geschlossenen Stromkreislauf bildet. Es fließt also kein Strom durch den Körper der Vögel.

Kann man eine Hochspannungsleitung berühren?

Solange sie nur einen Draht beziehungsweise ein Leiterseil berühren, ist das kein Problem.

Wem gehören die Hochspannungsleitungen?

2.8 Wem gehört das Netz? Die Netze liegen in Deutschland in der Hand der vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW.

Ist eine stromtrasse gefährlich?

Fakt ist, dass die von Stromtrassen ausgehenden Magnetfelder durchaus gesundheitsschädlich sein können. Deren Stärke wird in Nano-Tesla gemessen, weiß der Diplomingenieur und Bauträger Udo Stützer.