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Warum gibt es so wenig Ärzte in Deutschland?

Gefragt von: Frau Theresia Forster B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Junge Ärzte wandern teilweise aus Deutschland ins Ausland ab; im Jahr 2010 waren insgesamt 17.000 Ärzte im Ausland tätig. Die Abwanderung von in Deutschland tätigen Ärzten lag Ende der 2000er bei jährlich etwa 2.560. Laut Bundesärztekammer waren rund 16.000 Ärzte im Zeitraum zwischen 2001 und 2008 ausgewandert.

Warum gibt es immer weniger Ärzte?

Die Präferenzen junger Ärzte haben sie verändert

Aufgrund der zunehmenden Ausdünnung vieler ländlicher Regionen, wird die Erreichbarkeit von Patienten für Ärzte immer schwerer. Da viele Kranke älter und wenig mobil sind, müssen die Ärzte zu ihnen kommen.

Warum gibt es nicht genug Ärzte?

Ein Faktor: die Demographie. Denn nicht nur die Ärzte werden immer älter, auch die Patienten werden im Schnitt betagter. "Und ältere Patienten haben mehr chronische Erkrankungen, benötigen also eine intensivere medizinische Betreuung", erklärt Kaplan. Auch die ungleiche Verteilung ist ein Problem.

Warum gibt es so wenig Hausärzte?

Gründe für den Hausarztmangel

Bis 2035 werden altersbedingt fast 30.000 Hausärzte ausscheiden. Die freiwerdenden Hausarztsitze werden Nachwuchsärzte und zugewanderte Ärzte nicht in gleicher Zahl besetzen. Das liegt zum einen daran, dass sich wenige Nachwuchsmediziner dafür entscheiden, sich als Hausarzt niederzulassen.

Warum so viele ausländische Ärzte in Deutschland?

Insbesondere für ausländische Ärzte liegt daher der Reiz, nach Deutschland auszuwandern und dort zu arbeiten. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten Ärzte aus dem Ausland lag 2013 nach der Bundesärztekammer noch bei etwa 31.000, im Jahr 2018 bei bereits rund 55.000.

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Hat Deutschland einen Ärztemangel?

Bis zum Jahr 2035 werden – laut einer Studie der Robert Bosch Stiftung – in Deutschland rund 11 000 Hausärzte fehlen. Infolgedessen werden fast 40 Prozent der Landkreise von Unterversorgung bedroht oder sogar betroffen sein. Vor allem in ländlichen Regionen könnte die ärztliche Versorgung zum Problem werden.

Woher kommen die meisten ausländischen Ärzte?

Die größte Zahl berufstätiger ausländischer Ärztinnen und Ärzte kommt aus Syrien: Insgesamt sind es 5.404, davon arbeiten 4.314 in deutschen Krankenhäusern, die übrigen sind ambulant oder in anderer Form ärztlich tätig.

Warum will keiner mehr Hausarzt werden?

Aufgrund der demographischen Entwicklung innerhalb der Ärzteschaft gehen immer mehr Hausärzte in Ruhestand, sodass in den kommenden zehn Jahren 51.000 Hausarztstellen neu zu besetzen sein werden. Doch fehlt dafür der medizinische Nachwuchs. Kaum ein Mediziner will nach seiner Ausbildung mehr aufs Land.

Warum wollen Ärzte nicht mehr aufs Land?

Ein großes Problem ist immer die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Praxis. Das deutsche Medizinstudium bereitet nicht auf die Niederlassung vor. Eine Praxis ist nun mal ein kleiner Betrieb und alles, was zur Steuerung nötig ist, muss zusätzlich zur täglichen Arbeit als Arzt erlernt und durchgeführt werden.

Welche Ärzte fehlen in Deutschland?

Die Top-3 der Fachbereiche, in denen aktuell die meisten Fachärztinnen und Fachärzte fehlen, sind die Psychiatrie und Psychotherapie (245) sowie mit großem Abstand die Innere Medizin mit ihren untergeordneten Fachbereichen (449) und – auf Platz eins – die Allgemeinmedizin (467).

Wie viele Ärzte verlassen Deutschland?

Deutschland für Ärzte immer attraktiver

Demnach sei die Zahl der abwandernden Ärzte seit dem Jahr 2008 kontinuierlich gesunken. Zum Vergleich: Während im Jahr 2018 lediglich 1.941 Mediziner das Land verlassen haben, um im Ausland tätig zu werden, waren es 2008 noch 3.065 Ärzte.

Wie viel Prozent der Deutschen sind Ärzte?

Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2020, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und liegt inzwischen bei 48,1 Prozent.

Wie viel Prozent der Bevölkerung sind Ärzte?

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, kamen somit 4,5 Ärztinnen und Ärzte auf je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 2019 kamen auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner noch 4,4 Ärztinnen und Ärzte.

Wie viele Ärzte gehen pro Jahr in Rente?

Knapp 52.000 Ärzte gehen bis 2020 in Ruhestand.

Wie viele Ärzte fehlen auf dem Land?

Wie bekommt man erfolgreich Ärzte aufs Land? Bis 2030 werden ungefähr 110.000 Ärzte fehlen. Die medizinische Versorgung auf dem Land ist davon besonders betroffen, da gerade dort die dauerhafte Sicherung der Patientenversorgung inzwischen nicht mehr gewährleistet werden kann.

Wie viele Ärzte wandern aus?

Dabei emigrierten 1 881 deutsche Ärzte, 558 ausländische Ärzte kehrten in ihr Heimatland zurück. Das mit Abstand beliebteste Auswanderungsland für deutsche Ärzte ist die Schweiz, gefolgt von Österreich, den USA und Großbritannien.

Was ist die landarztquote?

Aus der im Masterplan Medizinstudium 2020 festgeschriebenen geplanten “Stärkung der Allgemeinmedizin” resultierte die sogenannte “Landarztquote”, die den Ländern ermöglichen soll einen weiteren Anreiz dafür zu schaffen, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte im ländlichen Raum als Allgemeinmediziner niederlassen.

Kann ein russischer Ärztin Deutschland arbeiten?

Wenn Sie Ihre Arztausbildung im Ausland absolviert haben, benötigen Sie zur Ausübung des Berufes und zur Beschäftigungsaufnahme in Deutschland eine staatliche Zulassung, die sog. Approbation. Ohne diese Zulassung dürfen Sie nicht in Deutschland als Ärztin oder Arzt im Dienst am Patienten tätig werden.

Wo gibt es die besten Ärzte der Welt?

Japan hat das beste Gesundheitssystem

Laut der Studie bietet Japan das beste Gesundheitssystem. Mit 72 von 100 möglichen Punkten liegt es sowohl bei der Anzahl von Ärzten, Pflegepersonal und Krankenhausbetten vorne, als auch bei der durchschnittlichen Lebenserwartung von fast 86 Jahren.

Wie leben Ärzte privat?

Einen deutlichen Zusammenhang gibt es auch mit der Privatsituation: Ärztinnen und Ärzte, die verheiratet sind oder in einer festen Partnerschaft leben, sind deutlich zufriedener als solche ohne Partner. Die Lebenszufriedenheit der Ärztinnen und Ärzte unterscheidet sich nicht von der anderer Berufsgruppen.

Werden Ärzte gebraucht?

Anders als in vielen anderen Berufen fühlen sich Ärzte gebraucht, manchmal sogar unverzichtbar. Selbst in der Befragung des Marburger Bundes, in der so viele über ihre Arbeitsbedingungen klagen, geben 80 Prozent der Befragten an, dass sie ihren Beruf "in hohem Maße als sinnstiftend und befriedigend" empfinden.

Welches Bundesland hat die meisten Ärzte?

Das dichteste Netz hat Kaufbeuren in Bayern mit 95,9 Hausärzten pro 100.000 Einwohner.

Wie viel verdient ein Oberarzt in Deutschland?

eine Oberärztin genau? Die Gehälter für Oberärzte und -ärztinnen sind in der Regel durch einen Tarifvertrag geregelt. Zwischen verschiedenen Arbeitgebern gibt es da Unterschiede. Bei der Einstellung als Oberarzt können Sie mit einem Verdienst zwischen circa 7.700 Euro und 8.170 Euro rechnen.