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Warum gibt es im Westen keine Jugendweihe?

Gefragt von: Heiko Otto-Stumpf  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Mit dem Machtantritt des deutschen Faschismus wurde dieser Tradition rigoros ein Ende gesetzt. Bereits am 28. Februar 1933 wurde durch die Verordnung des Reichspräsidenten „Zum Schutz von Volk und Staat“ auch die Jugendweihen verboten. Danach konnten nur noch vereinzelt Jugendweihen illegal stattfinden.

In welchen Ländern wird Jugendweihe gefeiert?

In Norwegen, Schweden, Island und anderen nordeuropäischen Ländern gibt es vergleichbare Feiern. Humanistische Verbände in Norwegen und Schweden nennen die Feiern für die Jugendlichen „Humanistische Konfirmation“.

Ist Jugendweihe noch zeitgemäß?

Jugendweihe, Konfirmation und Kommunion/Firmung sind definitiv noch zeitgemäß. In christlichen Elternhäusern sind die entsprechenden Initiationsfeste obligatorisch, da erst durch diese die Jugendlichen zu vollwertigen Kirchenmitgliedern werden und ihr Glaube bestätigt wird.

Warum war die Jugendweihe in der DDR so wichtig?

Und obwohl die Jugendweihe auch in der DDR offiziell freiwillig war, galt sie als ein verpflichtendes Bekenntnis zu den Zielen des Staates. Bei Verweigerung der Teilnahme mussten die Kinder mit Nachteilen in ihrer weiteren schulischen und beruflichen Laufbahn rechnen.

Wie lief eine Jugendweihe in der DDR ab?

Fest und Geschenke. Mit 14 Jahren erfolgte dann die Jugendweihe in einer feierlichen Zeremonie. In einem Gelöbnis bekannten sich die Jugendlichen zum sozialistischen Staat, zur Freundschaft mit der Sowjetunion und mit den anderen sozialistischen Bruderstaaten sowie zum Kampf für Frieden und gegen den Imperialismus.

Jung, sozialistisch, indoktriniert? Die Jugend der DDR I Geschichte

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Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wer hat die Jugendweihe erfunden?

Das Politbüro der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) beschließt am 14. März 1954 die Einführung der Jugendweihe.

Welchen Sinn hat die Jugendweihe?

Die Jugendweihe ist ein Fest für Jugendliche, das seit dem 19. Jahrhundert gefeiert wird. Es markiert den Eintritt ins Erwachsenenalter. In der DDR nutzte die SED die Tradition dazu, die Achtklässler auf den Sozialismus des Arbeiter- und Bauernstaats einzuschwören.

Wie alt ist man bei der Jugendweihe?

Bei der Jugendweihe feiern junge Menschen im Alter von 13-15 Jahren den Eintritt ins Erwachsenenalter und es ist eine nicht-konfessionelle Veranstaltung. Das bedeutet, dass die Kirche oder die Glaubensrichtung keine Rolle spielt.

Wie hieß Jugendweihe früher?

Sie erfanden für ihre Kinder eine Mündigkeitsfeier „bei erlangter Verstandesreife“ in der Familie. Das Fest sollte nicht so inhaltsleer verlaufen wie die damaligen Konfirmationen. Sie nannten ihr Ritual „Einführung in die Gemeinde“, „Kindereinführung“, „feierliche Einsegnung“ – oder eben „Jugendweihe“.

Wie viel Geld bekommt man bei der Jugendweihe?

Zur Jugendweihe ist es ähnlich. Von Verwandten gibt es meist 50 bis 100 Euro, von den Eltern um die 150 Euro. Aber auch Nachbarinnen und Nachbarn geben gerne eine Kleinigkeit dazu – 10 bis 20 Euro sind hier aber oft ausreichend.

Was ist der Unterschied zwischen Konfirmation und Jugendweihe?

Bei den Katholiken feiern Jugendliche die Firmung anstelle der Konfirmation. Bei der Jugendweihe feiern Mädchen und Jungen ohne Religion. Das Familienfest ist ein Schritt in die Welt der Erwachsenen. Hier übernehmen sie ab jetzt Verantwortung.

Was sagt man wenn jemand Jugendweihe hat?

Ich gratuliere dir ganz herzlich zu deiner Jugendweihe! Vertraue stets auf deine Fähigkeiten und dein Können, höre auf dein Herz und glaube deinem Verstand – dann wirst du im Leben niemals scheitern. heute beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Dich. Wir sind uns sicher, dass Du ihn meistern wirst.

Ist Jugendweihe und Firmung das gleiche?

Die katholische Kirche kennt nach der Erstkommunion noch die Firmung. Die Jugendweihe ist, etwas allgemeiner, eine Feier des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenwerden, ausdrücklich ohne religiösen Bezug.

Wo wird in Deutschland Jugendweihe gefeiert?

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Jugendweihe zu einem kleinbürgerlichen Familienfest. Auch nach dem Mauerfall lebte und lebt die Tradition in Ostdeutschland fort.

Wie läuft heut zu Tage eine Jugendweihe ab?

Das Jugendweihe feiern hat sich über die Jahre wenig verändert. Gab es früher noch ein Gelöbnis, findet stattdessen heute eine Festrede mit einer Gratulation für jeden Jugendlichen, der an der Weihe teilnimmt, statt. Die Jugendlichen bekommen ein Buch und Blumen als Erinnerung überreicht.

Welches Buch gab es in der DDR zur Jugendweihe?

März 1955 - Erste Jugendweihe in der DDR. Ein Blumenstrauß und ein Buch mit dem Titel "Weltall - Erde - Mensch" oder "Der Sozialismus - Deine Welt".

Was braucht man alles für die Jugendweihe?

Wie bei vielen Ereignissen und Feierlichkeiten stellt sich natürlich auch bei der Jugendweihe die Frage nach dem passenden Geschenk.
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Welche Geschenke passen zur Jugendweihe?
  • Geld.
  • Fotoalbum.
  • Reise.
  • Gutschein für gemeinsame Unternehmungen (Ausflug etc.)
  • Blumen.
  • Bücher.

War das Leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Warum ging es der DDR schlecht?

Das Scheitern des zentralstaatlich geplanten Wirtschaftssystems der DDR war 1989 offensichtlich. In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke.

Wie begrüßt man sich in der DDR?

Es war auch der Gruß der FDJ in der DDR, mit dem man sich zu Beginn einer FDJ-Versammlung oder eines Fahnenappells begrüßte (beispielsweise durch den Versammlungsleiter mit „Ich begrüße euch mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend: Freundschaft! “ oder kurz „FDJler: Freundschaft!

Was ist typisch für die DDR?

Die DDR war eine Diktatur. Sie verstand sich als sozialistischer Staat und bezeichnete sich als Arbeiter- und Bauernstaat. Aber die Macht lag weder bei den Arbeitern noch bei den Bauern. Die politische Macht lag alleine bei einer Partei, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands).

Was war in der DDR Mangelware?

Besonders begehrt sind dabei Hygieneartikel wie Zellstofftaschentücher, Küchenrollen – und vor allem Toilettenpapier. Es wurde zur absoluten Mangelware, auch jetzt leeren sich die Regale wieder. In den Märkten hört man deshalb nicht selten murrende Kunden: "Das ist ja wie in der DDR!"