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Warum ein Sexualpädagogisches Konzept in der Kita?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Sabrina Hummel  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Ziel eines Sexualpädagogischen Konzeptes ist es, dass für die erwachsenen Menschen die Verantwortlichkeiten im Bereich Sexualpädagogik geklärt sind, die Mitarbeitenden sich in sexualpädagogischen Fragen sicher(er) fühlen; eine gemeinsame Haltung definiert ist und im Alltag für alle spürbar wird.

Warum ist ein Sexualpädagogisches Konzept wichtig?

Sexualpädagogik fördert die Auseinandersetzung und Reflexion eigener und gesellschaftlicher Vorstellungen und Werte in Bezug auf Sexualität, Partnerschaft und Familie. Wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt, kann diese gegenüber anderen formulieren und auf deren Einhaltung achten.

Was ist ein Schutzkonzept Kita?

Ein Schutzkonzept in der Kita sensibilisiert Pädagogen Auffälligkeiten hinsichtlich einer Kindeswohlgefährdung zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Es dient somit dem Schutz der betreuten Kinder und der Mitarbeiter*innen der jeweiligen Einrichtung.

Was versteht man unter kindliche Sexualität?

Kindliche Sexualität ist eine ganzheitliche Erfahrung und eher mit Sinnlichkeit als mit tatsächlicher Sexualität zu vergleichen. Sie ist nicht auf die Geschlechtsorgane konzentriert, diese werden jedoch auch mit einbezogen. Babys unterschieden noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität.

Was macht man als sexualpädagoge?

Aufgabe von Sexualpädagogik und sexueller Bildung ist es, Menschen auf ihrem Weg zu sexueller Selbstbestimmung und Verantwortlichkeit zu begleiten und zu unterstützen. Sexualpädagogik soll Perspektiven aufzeigen, ohne zu indoktrinieren, und Anhaltspunkte für eine Orientierung geben, ohne zu reglementieren.

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Welche Ziele hat Sexualpädagogik?

Wesentliche Ziele der Sexualpädagogik sind: die Vermittlung von Kenntnissen über Sexualität, die Befähigung zum sexuellen Erleben und Handeln und. die Gestaltung der moralischen Einstellung zur Sexualität (Ethik).

Was gehört zur Sexualpädagogik?

Themen sexualpädagogischen Arbeitens

das Geschlechterverhältnis mit seinen psychischen, sexuellen, kulturellen und sozioökonomischen Dimensionen. partnerschaftliches Verhalten und Kommunikation. sexuelle Orientierungen. psychodynamische Aspekte zu Körper, Lust und Sexualität.

Was gehört zum Schutzkonzept?

Welche Bestandteile haben Schutzkonzepte?
  1. Leitbild. ...
  2. Verhaltenskodex und Selbstverpflichtungserklärung. ...
  3. Fortbildungen. ...
  4. Personalverantwortung. ...
  5. Partizipation von Kindern und Jugendlichen. ...
  6. Präventionsangebote. ...
  7. Beschwerdeverfahren. ...
  8. Notfallplan.

Was bedeutet Kinderschutz im Kindergarten?

Kinder unterliegen einem besonderen, gesetzlich festge- schriebenen, Schutzauftrag. Dies bedeutet, dass sie einen umfassenden Schutz vor Gefährdungen benötigen, sowohl im familiären als auch im institutionellen Kontext. Im institutionellen Kontext beginnt der Kinderschutz bereits mit der pädagogischen Konzeption.

Was ist Prävention im Kindergarten?

Das Präventionsprogramm bietet Kindern im Alter von 5 bis 7 Jahren die Möglichkeit, frühzeitig zu lernen, wie sie selbst mit Konflikten, Belästigungen, Bedrohungen und Gewalt erfolgreich umgehen können.

Warum ein Schutzkonzept?

Ein Schutzkonzept hilft beispielsweise Schulen, Kindertagesstätten, Heimen, Sportvereinen, Kliniken Kirchengemeinden oder Kinder- und Jugendreisen zu Erfahrungsräumen und Orten zu werden, an denen Kinder und Jugendliche wirksam vor sexueller Gewalt geschützt sind.

Wann hat man Sexualkunde?

Sexualkunde: Dieses Fach steht in der Grundschule auf dem Lehrplan und wird oft in der vierten Klasse durchgenommen. Später in der siebten Klasse ist es dann noch einmal vorgesehen. Das Thema soll nämlich auf keinen Fall ausfallen. Denn auf Sexualkunde haben Schulkinder und Jugendliche ein Recht.

Was dürfen Erzieher im Kindergarten nicht?

Erzieher dürfen also bei der Betreuung der Kinder nicht "mehr“ als die Eltern, sondern müssen die Grenzen des elterlichen Sorgerechts einhalten: Und das ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung (§ 1631, Abs. 2 BGB) und der Schutz des Kindeswohls (§ 1666 BGB).

Was ist ein Verhaltenskodex Kita?

Die Mitarbeiter*innen sind verpflichtet, gegen jede Form von Diskriminierung, gewalttätiges oder sexistisches Verhalten und Mobbing Stellung zu beziehen. Die betreuten Kinder/Familien dürfen in unbekleidetem Zustand weder beobachtet, fotografiert oder gefilmt werden.

Was hat Partizipation mit Kinderschutz zu tun?

11 Kinderschutz und Partizipation sind Begriffe, die offenbar in einem Spannungsfeld zueinander stehen. 12 Während Kinderschutz mit Für- sorge und damit oft mit Fremdbestimmung und Paternalismus (Bevormundung) verbunden wird, beinhaltet Partizipation eine aktive Teilnahme und Selbstbestimmung.

Wer muss ein Schutzkonzept haben?

Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) verpflichtet Kitas und alle anderen Einrichtungen der Jugendpflege, ein Schutzkonzept gegen Gewalt zu entwickeln.

Was steht im institutionellen Schutzkonzept?

In das Institutionelle Schutzkonzept sind die Inhalte der §§ 4 - 10 der Präventionsordnung (Persönliche Eignung, Erweitertes Führungszeugnis und Selbstauskunftserklärung, Verhaltenskodex, Beschwerdewege, Qualitätsmanagement, Aus- und Fortbildung, Maßnahmen zur Stärkung von Minderjährigen und schutz- oder ...

Wie lautet das Schutzkonzept der Öve?

Die ÖVE/ÖNORM E 8001-1 geht in Kapitel 8 auf die zulässigen Stromquellen für die Schutzmaßnahme Schutzkleinspannung und Funktionskleinspannung ein. Zulässig dafür sind zum Beispiel: Generatoren für Kleinspannung • Sicherheitstransformatoren (nach ÖVE EN 60742 bzw.

Welche Themen gehören zur Sexualerziehung?

Inhalte und Methoden der Sexualerziehung
  • Geschlechtsunterschiede, Geschlechtsmerkmale bei Jungen und Mädchen.
  • Zeugung, Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Geburt, Entwicklung des Säuglings.
  • Sexueller Missbrauch von Kindern.
  • Körperliche und psychische Veränderungen in der Pubertät.
  • Geschlechtstypisches Rollenverhalten.

Was versteht man unter Sexualerziehung?

Mit dem Begriff der Sexualerziehung werden bewusste und geplante Erziehungsprozesse bezeichnet, die darauf abzielen, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene in ihrer Sexualität zu beeinflussen.

Was ist Geschlechtererziehung?

Innerhalb des gesetzlich vorgegebenen Rahmens der Sexualerziehung hat die Jungmädchenmütter-, AIDS-, Drogen- und Missbrauchs-Prävention Priorität. Dazu kommt eine zeit- und altersgemäße Geschlechts-, Gender- und schulpädagogische Sexualerziehung (umfassend nachhaltige Sexualbildung).

Wie werde ich sexualpädagoge?

Die neunteilige Weiterbildung schließt mit einem Kolloquium inklusive einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolvent_innen der Weiterbildung die Bezeichnung „Sexualpädagogin / Sexualpädagoge (isp)” führen.

Was ist pädagogisches Fehlverhalten?

Dazu zählen zum Beispiel das Beschämen, Ausgrenzen und Abwerten von Kindern und ihren Leistungen. Ebenso sind das Zwingen zum Essen, Unterlassen von Hilfestellung und mangelnde Anregung Beispiele für pädagogisches Fehlverhalten.

Was ist im Kindergarten verboten?

keinen Vanillepudding mit nicht gegarten (Ei-)Schnee-Flocken oder Tiramisu an. Auch auf weichgekochte Frühstückseier oder nicht durchgebratene Spiegeleier sollten Sie verzichten. Ebenfalls verbietet die Tier-LMHV (§ 17) die Abgabe von Rohmilch (oder Vorzugsmilch) und Rohrahm.

Wann verletzt eine Erzieherin ihre Aufsichtspflicht?

Kinder, die vor Beginn der offiziellen Öffnungszeit in den Kindergarten kommen oder gebracht werden, stehen noch nicht unter der Aufsicht der Fachkräfte. Werden sie von den Eltern einfach vor der verschlossenen Kindergartentür abgestellt, verletzen diese möglicherweise ihre Aufsichtspflicht.