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Warum EEG bei Neugeborenen?

Gefragt von: Herr Christoph Römer  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Das neonatale EEG ermög- licht nebst der Aufzeichnung epileptischer Anfälle und epilepsietypischer Potenziale auch eine Beurteilung des kortikalen Reifezustands des Kindes und ist für prognostische Aussagen ein wichtiger Baustein.

Warum macht man ein EEG bei Kindern?

Mit Hilfe des EEG`s können Störungen der elektrischen Arbeit des Gehirns erkannt werden. Diese werden vor allem durch Epilepsien, aber auch durch Fehlbildungen und andere Gehirnerkrankungen verursacht.

Wie wird ein EEG bei Babys gemacht?

Das EEG ist eine ungefährliche Untersuchung und tut nicht weh. Wie wird ein EEG abgeleitet? Hierzu werden kleine Elektroden mit Gurten oder einer Haube am behaarten Kopf befestigt. Diese Elektroden werden mit Kabeln verbunden, die die schwachen Ströme des Gehirnes zu einem Verstärker leiten.

Wann wird ein EEG gemacht?

Ein EEG wird zum Beispiel bei Verdacht auf eine Nervenerkrankung wie etwa Epilepsie oder bei Hirnschädigungen aufgezeichnet. Manchmal wird während Operationen damit die Narkose überwacht. Auf Intensivstationen oder in einem Schlaflabor kann es Auskunft über die Hirnfunktion geben.

Wie erkenne ich Epilepsie bei Baby?

Bei Neugeborenen und Säuglingen sind Anfälle noch schwerer zu erkennen als bei älteren Kindern. Sie können sich durch Augenbewegungen, Schmatzen, Armrudern und Zuckungen äußern. Oft treten sie schon in den ersten Tagen nach der Geburt auf. Anfälle bei Säuglingen sind meist die Folge einer Erkrankung.

Baby Stella Gets An EEG

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Warum krampfen Neugeborene?

Traumata, Infektionen, hypoxische Gehirnschädigen und Stoffwechselstörungen (z.B. neonatale Hypoglykämie oder Elektrolytstörungen) können zu einem Krampfanfall im Neugeborenenalter führen.

Hat man Epilepsie von Geburt an?

Die Krankheit wird in der Regel nicht vererbt: Rund 95 Prozent der Kinder epilepsiekranker Eltern sind selbst nicht von Epilepsie betroffen. Hat die Mutter Epilepsie, ist das Vererbungsrisiko etwa doppelt so groß als wenn der Vater erkrankt ist.

Was lässt sich durch ein EEG feststellen?

Mithilfe der Elektroenzephalographie (EEG) kann die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen und grafisch dargestellt werden. Sie wird in der Neurologie eingesetzt. Die elektrische Aktivität im Gehirn entsteht durch Reiz- und Informationsübertragung von Nervenzellen der Hirnrinde.

Welche Krankheiten im EEG feststellen?

Das EEG dient vor allem der Überprüfung der Gehirnaktivität. Diese kann bei folgenden Erkrankungen des Gehirns gestört sein: Epilepsie. Gehirnentzündung (Enzephalitis)
...
Bei diesen Krankheiten ist die Untersuchung wichtig
  • Enzephalitis.
  • Epilepsie.
  • Fieberkrampf.
  • Japanische Enzephalitis.

Was könnte es sein wenn ein EEG Auffällig ist?

Jede Welle gibt Auskunft über die Aktivität von Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion. Zeigen sich im EEG lokal begrenzte Veränderungen, kann das auf einen Tumor oder einen Hirnschaden hinweisen. Zur genaueren Abklärung wird nach dem EEG meist ein MRT durchgeführt.

Was sagt ein Schlaf EEG aus?

Im Schlaf ist eine veränderte elektrische Erregung oder Hemmung von Nerven- zellen im EEG besser nachweisbar als im Wachen, besonders wenn die Kinder zuvor lange wachgehalten wurden. Man spricht dann auch von einem Schlafentzugs-EEG. Durch die EEG-Veränderungen kann die Diagnose einer Epilepsie gesichert werden.

Was sollte man vor einem EEG nicht machen?

Am Abend vor der EEG-Untersuchung führen Sie bitte eine Haar-Kopfwäsche durch. Eine fettige Kopfhaut erschwert den Kontakt der Elektroden und beeinträchtigt somit das Ergebnis der Untersuchung.

Warum EEG bei ADHS?

Bei Aufmerksamkeitsproblemen ist häufig eine erhöhte Theta-Aktivität im Gehirn vorhanden. Theta-Wellen können kurzgefasst als „Tagtraum-Wellen“ bezeichnet werden. Diese Wellen im EEG treten dann auf, wenn die Gedanken wandern, abdriften und die Konzentration nachlässt.

Was sagen die Gehirnströme aus?

Sie geben Hinweise darauf, ob vielleicht Tumore, Gefäßverschlüsse oder Geschwülste die Kopfschmerzen auslösen. Um die Gehirnströme zu messen, verteilt der Arzt 20 Elektroden gleichmäßig auf dem Kopf des Patienten. Es werden Spannungsunterschiede zwischen jeweils zwei Elektroden gemessen.

Welche Bedeutung kommt dem EEG zu?

Bei einem EEG wird die Hirnaktivität gemessen. Deshalb kommt die Elektroenzephalografie vor allem beim Verdacht auf Nervenschäden und Erkrankungen des Gehirns zum Einsatz. Ärzte können damit aber auch die Hirnfunktionen überwachen, etwa während einer Operation, bei schlafenden Menschen oder Komapatienten.

Wie lange dauert eine EEG?

Normales EEG dauert etwa 30 Minuten

Dabei lassen sich die Signale mit einem mobilen Computer über einen längeren Zeitraum (in der Regel 24 Stunden) aufzeichnen. Ansonsten dauert die Durchführung des EEGs etwa 30 Minuten. Die aufgezeichneten Gehirnströme werden in Kurven dargestellt.

Kann man mit einem EEG einen Gehirntumor feststellen?

Mit dem EEG ist eine grobe Lokalisation eines Hirntumors möglich und kann die Anfallsgefährdung ermittelt werden. Die Liquor-Untersuchung dient in manchen Fällen zum Ausschluss einer entzündlichen Erkrankung des Nervensystems.

Kann ein EEG falsch sein?

Falschdiagnose durch fehlerhafte Interpretation des EEGs

Doch bei etwa 5 bis 25 Prozent der Patienten mit Anfällen oder Bewusstseinsstörungen wird fälschlicherweise eine Epilepsie diagnostiziert.

Was bedeuten langsame Hirnströme?

Fokal verlangsamte EEG-Signale nach einem fiebrigen Status epilepticus können möglicherweise früh eine beginnende Epilepsie ankündigen. Sie gehen oft mit MRT-Veränderungen einher, die auf eine Hirnschädigung deuten.

Wie sieht ein EEG bei Epilepsie aus?

Typisch für eine Epilepsie sind bestimmte Kurvenveränderungen im EEG, die in der Regel auch zwischen den Anfällen nachweisbar sind. Bei einer fokalen Epilepsie, bei der sich der Anfall auf abgegrenzte Bereiche des Gehirns konzentriert, sieht man im EEG hohe und spitze Ausschläge, sogenannte Spikes.

Wie oft epileptischer Anfall Baby?

Häufigkeit von Epilepsien bei Neugeborenen und Kleinkindern

Man nimmt an, dass epileptische Anfälle und Epilepsien bei Neugeborenen bei etwa jedem zweihundertsten Kind (0,5%) auftreten.

Kann ein Baby im Bauch epileptische Anfälle haben?

Allerdings können nur extrem lang andauernde oder häufige Anfälle das Gehirn direkt schädigen. Per se kann eine Epilepsie in jedem Alter auftreten - im Erwachsenenalter gehäuft ab dem 75. Lebensjahr (siehe Seite 124), aber auch bereits beim Baby im Mutterbauch. Dabei sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen.

Ist West Syndrom heilbar?

Therapie. Das West-Syndrom ist im Vergleich zu anderen Epilepsien schwer erfolgreich zu behandeln. Eine möglichst frühzeitige Diagnose und ein umgehender Behandlungsbeginn sind ausgesprochen wichtig, um die Chance zu erhöhen, Folgeschäden möglichst gering zu halten.

Was tun bei Krämpfen Neugeborene?

Tragen, leichtes Schaukeln und Körperkontakt helfen und wirken beruhigend. Sanftes Streicheln über den Bauch im Uhrzeigersinn mit Fenchel-Kümmelöl, Winde-Öl oder Bäuchleinöl kann Erleichterung bringen. Warme Bäder können entspannend wirken und eine Kolik lösen.

Wann fangen Krämpfe bei Babys an?

Die Bauchkrämpfe beginnen meist im zweiten Lebensmonat und verschwinden erst im vierten Monat wieder. Im Volksmund werden sie deshalb oft Dreimonats-Koliken genannt. Knaben sind häufiger betroffen als Mädchen.