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Warum durfte man nicht aus der DDR?

Gefragt von: Rose Marquardt B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Sie wollten nicht in einem Staat leben, der ihnen keine Freiheit ließ. Sie wollten ihre Meinung äußern dürfen und dahin reisen, wohin sie wollten. Sie wollten nicht beobachtet und bespitzelt werden. Manchmal war auch der Wunsch nach besseren Lebensverhältnissen der Grund, in den Westen ziehen zu wollen.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Warum war es in der DDR so schlimm?

Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst aufgrund von Mangel und fehlender Freiheiten. Die DDR befindet sich im Niedergang.

Wann durfte man die DDR verlassen?

Seit Gründung der DDR im Oktober 1949 bis zur Grenzöffnung im November 1989 verließen dreieinhalb bis vier Millionen Menschen die DDR in Richtung Westen.

Wer durfte in der DDR Reisen?

Auslandsreisen waren im Wesentlichen nur in das befreundete sozialistische Ausland erlaubt; lange Zeit genehmigungsfrei beispielsweise nach Polen und in die Tschechoslowakei (ČSSR), bei Erteilung einer Reisegenehmigung auch nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien, in die UdSSR oder (noch seltener) nach Kuba.

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

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Wie viel Urlaubstage hat man in der DDR?

Die Freizeit, Sache wie Begriff, entstand in der DDR ziemlich parallel zur BRD. Der DDR-Werktätige hatte Anspruch auf mindestens 15 Tage Urlaub, von 1965 an galt die Fünf-Tage-Woche.

Wie war der Urlaub in der DDR?

Das Recht auf Urlaub war in der Verfassung der DDR und im Gesetzbuch der Arbeit der DDR festgeschrieben. 1961 etwa stand jedem Werktätigen ein Grundurlaub von 12 Tagen zu. In den Jahren danach wurde er regelmäßig angehoben. 1975 etwa waren es schon 18 Tage.

Warum wollte man aus der DDR fliehen?

Es waren insbesondere junge Menschen, die die DDR verließen. Viele flohen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der fehlenden Freiheitsrechte. Viele politische Aktivistinnen und Aktivisten waren so starken Repressionen ausgesetzt, dass sie gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.

Warum aus der DDR Fluchten?

Juni 1953, die Folgen des "planmäßigen Aufbaues des Sozialismus", politische Verfolgung, die Kollektivierung der Landwirtschaft, die verstärkte Ideologisierung der Universitäten, die Versorgungskrise, ein Mangel an persönlichen Zukunftschancen oder die wirtschaftliche Attraktivität der Bundesrepublik.

Was passierte mit DDR Flüchtlingen?

Bis Ende 1961 gelangten über 50.000 Flüchtlinge über die undichten Absperrungen in den Westen. Viele wurden festgenommen, verletzt oder getötet. Mindestens 138 Menschen starben zwischen 1961 bis 1989 bei Fluchtversuchen an der Berliner Mauer. Etwa 75.000 Fluchtversuche scheiterten im gleichen Zeitraum.

War das Leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Wie scheiterte die DDR?

Anfang der 1980er Jahre ist Honeckers Strategie, über Sozialleistungen die SED-Herrschaft zu stabilisieren, praktisch gescheitert. Die Menschen gehen zu Hunderttausenden auf die Straße. Am 3. Oktober 1990 ist die DDR Geschichte.

Wie fühlten sich die Menschen in der DDR?

Jeder Schulabgänger konnte sicher sein, einen Ausbildungsplatz und anschließend einen Arbeitsplatz zu finden. Gleichzeitig bestand jedoch auch die Pflicht zur Arbeit. Wer nicht arbeitete, musste mit einer Geldstrafe rechnen, im schlimmsten Fall mit einer Gefängnisstrafe. Die Arbeit kam in der DDR vor allem anderen.

Was war schlimm in der DDR?

Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die Menschen nicht frei leben konnten. Es gab keine freien Wahlen, die Macht lag alleine bei einer Partei. 1989 gab es in der DDR eine friedliche Revolution, die DDR brach zusammen. 1990 haben sich DDR und Bundesrepublik Deutschland vereinigt.

Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Hatte die DDR Meinungsfreiheit?

Die Verfassung der DDR garantierte Meinungsfreiheit für die Bürger des Landes, jedoch nicht als allgemeines Recht: Die Meinungsäußerung musste den Grundsätzen der Verfassung folgen, um "legal" zu sein. Für die Staats- und Parteiführung bedeutete Meinungsfreiheit vor allem das Risiko des Machtverlustes.

Welche Schwierigkeiten gab es bei der Flucht DDR?

Und nicht zuletzt kam es häufig vor, dass Dienstreisende, Sportler, Wissenschaftler oder Touristen von offiziell genehmigten Westreisen nicht zurückkehrten. Bei Fluchtversuchen kamen insgesamt über 1.000 Menschen ums Leben. Viele wurden erschossen, manche ertranken oder stürzten ab.

Wie viele Menschen starben bei dem Versuch aus der DDR zu fliehen?

Weit über 100 000 Bürger der DDR versuchten zwischen 1961 und 1988 über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Weit mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen.

Hat es jemand über die Berliner Mauer geschafft?

Zwischen Mauerbau und Mauerfall gelingt mindestens 5.075 DDR-Bürgern auf zum Teil abenteuerlichen Wegen und unter Lebensgefahr in und um Berlin die Flucht durch die Sperranlagen in den Westteil der Stadt. Die Anzahl der Fluchten, die gescheiterten sind, ist bis heute nicht bekannt.

Wo wurden DDR Flüchtlinge aufgenommen?

Massenflucht von Ost- nach Westdeutschland: 1953 bis 1961

Am 14. April 1953 weihte Bundespräsident Theodor Heuss in West-Berlin eine zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin ein: das Notaufnahmelager Marienfelde, gelegen in der amerikanischen Besatzungszone.

Wer floh aus der DDR?

Von der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 bis in den Juni 1990 verließen über 3,8 Millionen Menschen den Staat, davon viele illegal und unter großer Gefahr. Eingeschlossen sind in diese Zahlen aber auch 480.000 seit 1962 legal ausgereiste DDR-Bürger. Etwa 400.000 kehrten im Laufe der Zeit wieder in die DDR zurück.

Wer flüchtet aus der DDR?

Rund 2,8 Millionen Menschen sind nach der Gründung der DDR 1949 bis zum Mauerbau 1961 in die Bundesrepublik Deutschland geflohen. Nach dem Bau der Mauer war die sogenannte Republikflucht nur noch unter großen Gefahren möglich. Zigtausende nahmen das Risiko bis zum Mauerfall 1989 dennoch auf sich.

Wie war die Schule in der DDR?

Im Alter von 6 Jahren wurden in der DDR alle Kinder in die Polytechnische Oberschule, kurz POS, eingeschult. Mit dem Begriff Oberschule verbindet man auch Schulen mit ausschließlich höheren Klassen, aber die POS bestand aus drei Stufen: Unter- (1. –3. Klasse), Mittel- (4.

Was gab es in der DDR für Ferien?

Üblicherweise während der Monate Juli und August dauerten die Sommerferien in der DDR mindestenst acht Wochen. Der Beginn der grossen Ferien war nach der Zeugnisausgabe am letzten Schultag des vergangenen Schuljahres. Dies war immer ein Freitag.

Wie viel Wochen Winterferien gab es in der DDR?

Essen, nein. Im Februar hatten die Schulkinder in der DDR drei Wochen Winterferien. Glück hatte der, der nicht in die "Ferienspiele"-Betreuung oder zu Hause bleiben musste, sondern mit Eltern oder Großeltern in den Winterurlaub fahren konnte.