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Warum darf man die Asche eines Toten nicht verstreuen?

Gefragt von: Herr Dr. Bastian Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Die Kirchen – und hier besonders die katholische – lehnen ein Ausstreuen der Asche Verstorbener grundsätzlich ab. Jede Anonymisierung der Bestattungen trägt nach Meinung der Kirche dazu bei, den Tod unsichtbar zu machen und die personale Würde des Menschen über den Tod hinaus zu verdunkeln.

Warum darf man die Asche eines Toten nicht behalten?

So legt etwa § 168 Absatz 1 Strafgesetzbuch (StGB) fest, dass man sich der Störung der Totenruhe schuldig macht, wenn man Teile eines Leichnams entwendet – das gilt auch für die Asche.

Wo darf man die Asche eines Toten verstreuen?

Es gibt jedoch einige wenige Bundesländer in denen sogenannten Aschewiesen auf dem Friedhof geschaffen wurden. Hier ist es möglich die Asche anonym verstreuen zu lassen. Auf den Friedhöfen in Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ist dies möglich.

Kann man in Deutschland die Asche eines Verstorbenen verstreuen?

In Bayern und in Deutschland darf man Totenasche grundsätzlich nicht verstreuen. In Bremen gibt es Ausnahmen und in Berlin kann man auf sogenannten Aschestreuwiesen auf Friedhöfen die Asche zwar nicht verstreuen, aber ohne Urne vergraben.

Was darf man mit der Asche eines Verstorbenen machen?

Im deutschen Bestattungsrecht ist die freie Verfügung über die Asche eines Verstorbenen nicht vorgesehen. Der Friedhofszwang verbietet es in Deutschland, die Asche eines Verstorbenen im Privatbereich zu verwahren.

Bestattung: Wie Leichen verbrannt werden

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Wie viel Asche bleibt von einem Menschen?

Die durchschnittliche Aschemenge, die nach der Einäscherung eines Erwachsenen freigesetzt wird, beträgt etwa 3 bis 3.5 Liter.

Ist in der Urne nur die Asche eines Verstorbenen?

Frage: Stimmt es, dass in eine Urne nur eine Schaufel Asche aus einem Gemisch verschiedener eingeäscherter Verstorbener kommt? Antwort: Nein, das ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Die Asche in der Urne stammt zu fast 100 % vom Verstorbenen und dessen Brennsarg.

Ist es legal Asche zu verstreuen?

Zwar ist das Verstreuen der Asche von Verstorbenen laut den geltenden Bestattungsgesetzen untersagt und wird mit bis zu 20.000 Euro bestraft. Wer nach dem Tod jedoch wünscht, verstreut zu werden, sollte gesetzliche Schlupflöcher kennen.

Was kostet Asche verstreuen?

Auch die Folgekosten entfallen, denn bei den Aschestreuwiesen handelt es sich in der Regel um anonyme Bestattungen. Die Kosten für die Grabpflege und das Grab selber entfallen dementsprechend.

Wird bei einer Seebestattung die Asche verstreut?

Die Seebestattung ist eine Art der Naturbestattung. Die Asche des Verstorbenen wird dabei von einem Schiff aus im Meer beigesetzt, in einer dafür vorgesehenen wasserlöslichen Urne. Das Verstreuen der Asche auf dem Wasser ist in Deutschland nicht gestattet.

Wie läuft eine Ascheverstreuung ab?

Die Angehörigen dürfen bei der Zeremonie jedoch meistens anwesend sein. Die andere, selten genutzte Möglichkeit zur Verstreuung der Asche ist eine Luftbestattung über bestimmten Arealen der Nord- oder Ostsee. Die Asche wird dabei mit einem Fluggerät über das Seegebiet geflogen und dann über der offenen See verstreut.

Kann man seine Asche in den Bergen verstreuen lassen?

Bei der Almwiesenbestattung wird die Urne auf einer Naturwiese in den Bergen bestattet. Auf Wunsch ist die Beisetzung der Asche auch direkt unter einem Edelweiß möglich. Es gibt zudem die Variante, die Asche an einem Hang durch den Wind oder sie direkt über der Almwiese verstreuen zu lassen.

Kann man die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause nehmen?

Auch Verstorbene, die im Rahmen einer Feuerbestattung eingeäschert werden, müssen in einer Urne auf dem Friedhof beigesetzt werden. Daher ist es in Deutschland nicht gestattet, nach der Trauerfeier und Abschiednahmen vom Verstorbenen die Urnen mit nach Hause zu nehmen.

Warum darf man in Deutschland Urnen nicht mit nach Hause nehmen?

Noch besteht in der Bundesrepublik Deutschland der so genannte Friedhofszwang. Die allgemeine Einstellung geht dahin, dass nur auf einem Friedhof die Totenruhe gewährleistet ist. Daher darf man eine Urne mit Totenasche nicht mit nach Hause nehmen.

Wie Friedhofszwang umgehen?

Dafür kommt grundsätzlich jedes private Grundstück in Frage. Eine weitere Möglichkeit, den Friedhofszwang zu umgehen, ist die Verbrennung des Verstorbenen im Ausland, beispielsweise in der Schweiz oder in den Niederlanden. Die Asche des Verstorbenen wird nach der Einäscherung via Post nach Deutschland zurückgeschickt.

In welchem Land darf man eine Urne mit nach Hause nehmen?

Urne zu Hause in Europa

In der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist es ohne weiteres möglich, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen. Ob man die Urne dann auf den Kaminsims stellt oder im Garten verstreut, ist dem Gesetzgeber egal.

Was ist die billigste bestattungsart?

Was ist die günstigste Bestattung? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine anonyme Bestattung oft die günstigste ist. Denn in der Regel handelt es sich dabei um eine Feuerbestattung. Das heißt, dass lediglich Kosten für die Einäscherung im Krematorium, die Friedhofsgebühren und Kosten für den Bestatter entstehen.

Ist die Asche eines Menschens schädlich?

Seit es immer mehr Friedwälder gibt, gibt es die Frage: Wie giftig ist die menschliche Asche für den Boden? Zwar enthalten menschliche Aschen Schwermetalle, aber für das Verstreuen einer menschlichen Asche kann Entwarnung gegeben werden.

Was kostet ein Sarg zum Verbrennen?

Da im Krematorium eine Verbrennung ohne Sarg nicht durchgeführt werden kann, müssen die Kosten für einen Sarg in jedem Fall einkalkuliert werden. Die Kosten eines Sargs können je nach Region und Bestatter stark variieren. Abhängig vom Material liegt die Preisspanne zwischen 300 und 1.000 Euro.

Kann man seine Asche im Ausland verstreuen lassen?

Was ist vor Überführung und Bestattung zu beachten? Um im Ausland Asche zu verstreuen, können Sie den Verstorbenen in ein ausländisches Krematorium überführen. Nach der Feuerbestattung darf die Asche an Sie übergeben werden - vorausgesetzt, Bestatter oder Grabstätte im Ausland haben diese offiziell angefordert.

Kann man eine Urne im Garten beisetzen?

Beisetzung der Asche

Der Wunsch, den Angehörigen bei sich zu haben, die Urne mit nach Hause zu nehmen oder im eigenen Garten beizusetzen, wird ebenfalls häufig geäußert. In Deutschland ist Ihnen dieses Vorgehen in der Regel nicht erlaubt.

Kann man sich im eigenen Garten beerdigen lassen?

In Deutschland herrscht Friedhofszwang: Verstorbene müssen ihre letzte Ruhe in offiziellen Gräbern finden. Nur Bremen erlaubt die Beisetzung im eigenen Garten – überall sonst wird getrickst.

Warum darf man im Sarg keine Schuhe tragen?

Warum werden Tote ohne Schuhe in den Sarg gelegt? »Ein generelles Verbot von Schuhen im Sarg existiert nicht. Prinzipiell legt aber jeder Friedhof in einer Friedhofsordnung fest, in welcher Kleidung der Tote zu bestatten ist. Oft findet sich da die Vorschrift, dass Leichen nur in Naturtextilien bestattet werden dürfen.

Warum muss man im Sarg verbrannt werden?

Der Sarg fährt mit in den Ofen ein, weil der Sarg dazu dient, die optimale Einäscherung des Verstorbenen zu gewährleisten. Nach der Kremation ist der Sarg vollständig verbrannt, ebenfalls beispielsweise die Innenverkleidung des Sarges.

Werden Tote mit Kleidung verbrannt?

Einige Krematorien bieten auch die Einäscherung mit der Kleidung des Verstorbenen an. Hierbei gibt es oft allerdings bestimmte Beschränkungen. So sollte diese aus Naturfasern bestehen, sodass keine giftigen Abgase entstehen.