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Warum darf der Papst keine Organe spenden?

Gefragt von: Frau Larissa Hesse  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Papst Benedikt XVI. ging schon in den 1970er-Jahren mit gutem Beispiel voran und trug lange Zeit einen Spenderausweis bei sich. Erst mit der Wahl zum Papst sei der Spenderausweis ungültig geworden, erklärte der Vatikan 2011, da der Körper des Papstes auch nach seinem Tod intakt bleiben müsse.

Kann der Papst Organspender sein?

Rom. Papst Benedikt XVI. ist kein Organspender mehr. Der aus den 70er Jahren stammende Organspendeausweis sei mit der Wahl Kardinal Joseph Ratzingers zum Papst automatisch ungültig geworden, erklärte der päpstliche Privatsekretär Georg Gänswein in einem Schreiben an einen deutschen Arzt.

Was sagt der Papst zur Organspende?

Der Papst verwies auf den Katechismus der Katholischen Kirche, der die Organspende eine „edle und verdienstvolle Tat“ nennt. Zugleich heißt es dort, Organspende sei „sittlich unannehmbar, wenn der Spender oder die für ihn Verantwortlichen nicht ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben“ (Artikel 2296).

Was hält die Kirche von der Organspende?

Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland stehen der Organ- und Gewebespende positiv gegenüber. Eine religiöse Verpflichtung zu einer Spende sehen sie jedoch nicht. Sowohl die Organspende als auch der Empfang eines Spenderorgans müssen freiwillig sein.

Ist eine Organspende ethisch vertretbar?

Ob man geradezu von einer ethischen Pflicht zur Organspende sprechen kann, ist wiederum umstritten. Für die Lebendspende (z.B. einer Niere) gilt das wohl nicht. Aus ethischer Sicht ist aber die Bereitschaft zur freiwilligen Organspende unbedingt zu fördern.

Warum spenden nicht mehr Menschen Organe? | BR24

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Warum Organspende nur bei Hirntod?

Der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod) ist Voraussetzung zur Organspende. Hirntod heißt: Wichtige Teile des Gehirns arbeiten nicht mehr und seine Funktionsfähigkeit ist für immer verloren.

Warum ist der Hirntod so umstritten?

Das Hauptproblem für das erste Argument ist aber, dass seine zweite Prämisse unhaltbar ist, weil es neben den Hirntoten eben auch andere Menschen gibt, die ebenfalls kein psychisches Innenleben haben (Embryonen, anenzephale Neugeborene und manche Wachkoma-Patienten), die aber sicher nicht tot sind.

Welche Religion ist gegen Organspende?

Welche Rolle spielt der religiöse Glaube bei der Spende von Organen? Das Gebot zur Hilfeleistung und Solidarität gibt es im Christentum, Islam, Judentum und in anderen Glaubensrichtungen. Daraus ergibt sich jedoch keine religiöse Pflicht zur Organspende, denn die Entscheidung darüber obliegt dem Einzelnen.

Wie stehen die Zeugen Jehovas zur Organspende?

Unter den Zeugen Jehovas wird Organspende und -transplantation akzeptiert, aber nicht gefördert. Die Entscheidung dafür oder dagegen ist dem Individuum überlassen. Da die Anhänger dieser Glaubensrichtung im Blut die Seele des Lebewesens sehen, lehnen sie Bluttransfusionen ab.

In welchen Ländern ist die Organspende verboten?

In Belgien, Luxemburg, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn gilt diese Form der Widerspruchsregelung.

Warum darf man nicht Jehova sagen?

Jehovas Zeugen legen viel Wert darauf, dass der richtige Name Gottes "Jehova" ist. Im Hebräischen gibt es keine Vokale und so steht im Alten Testament als Name Gottes: J-H-W-H. Die Mehrheit der Forscher ist der Meinung, dass "Jahwe" die richtige Übersetzung ist.

Warum dürfen Zeugen Jehovas nicht operiert werden?

1. Auf Operationen, die eine Bluttransfusion zwingend erfordern, muss die Ärztin oder der Arzt verzichten; sie sind beim Zeugen Jehovas strikt kontraindiziert. 2. Die Durchführung elektiver Eingriffe, die trotz der Verweigerung der Bluttransfusion eine positive Nutzen-Risikobilanz haben, ist prinzipiell zulässig.

Wer ist Jesus für die Zeugen Jehovas?

Jehovas Zeugen betrachten Jesus als Gottes erstes und als einziges von ihm unmittelbar erschaffenes Geschöpf. Damit vertreten sie die Präexistenz Christi. Er wird als Sohn Gottes seinem Vater untergeordnet angesehen.

Welcher Glauben ist am meisten verbreitet?

Das Christentum ist die größte Weltreligion. Auf der Welt gibt es mehr als zwei Milliarden Anhänger.

Was passiert wenn man keinen Organspendeausweis hat?

Das heißt: Falls keine Dokumentation der Entscheidung der verstorbenen Person vorliegt, werden die nächsten Angehörigen oder Bevollmächtigten im Fall der Fälle gebeten, im Sinn der verstorbenen Person über eine Organ- und Gewebespende zu entscheiden.

Was ist illegaler Organhandel?

Illegaler Organhandel umfasst die illegale Beschaffung von Organen, deren Vermittlung an Pati- enten sowie die anschließende Transplantation.

Was spürt ein Hirntoter?

Ein hirntoter Mensch fühlt keine Schmerzen. Denn seine Gehirnfunktionen sind komplett ausgefallen, und ohne ein funktionierendes Gehirn gibt es keinen Schmerz. Da das Gehirn tot ist, kann es weder Schmerzreize empfangen noch Gefühle oder Empfindungen erzeugen.

Wie stirbt man als Organspender?

Der Tod ist nachgewiesen, wenn bei der spendenden Person der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod) eingetreten ist. Sollen Organe und Gewebe gespendet werden, so wird der Hirntod in einem aufwendigen Verfahren - der Hirntoddiagnostik - festgestellt.

Kann man Hirntod heilen?

Bisher ist kein einziger Fall bekannt, in dem ein nach den vorgeschrieben Richtlinien als hirntot diagnostizierter Patient sich auch nur teilweise wieder erholt hätte – der Hirntod-Nachweis ist ebenso sicher wie offensichtliche Todeszeichen, die mancher aus dem „Tatort“ kennt, etwa Totenflecken oder die Leichenstarre.

Wie stirbt ein Hirntoter?

Während das Herz unabhängig vom Gehirn schlägt, bedarf die Atmung der kontinuierlichen Steuerung durch das Atemzentrum im Hirnstamm. Fällt dieses durch einen Hirnstamminfarkt oder ein Schädelhirntrauma aus, versagt die eigenständige Atmung.

Was passiert wenn das Gehirn 15 Minuten ohne Sauerstoff ist?

Schon nach wenigen Sekunden führt Sauerstoffmangel im Gehirn zur Bewusstlosigkeit. Nach wenigen Minuten ist es unwiderruflich geschädigt. Nach etwa zehn Minuten ohne Sauerstoff stirbt das Gehirn endgültig. Damit erlischt auch die Fähigkeit, selbst zu atmen.

Wie lange kann man noch Leben wenn Hirntod ist?

Besonders verunsichert haben Beobachtungen an 175 Patienten, die als Hirntote noch lange überlebt haben. Dokumentiert sind Beispiele von einer Woche bis zu vierzehn Jahren. Das sind natürlich Ausnahmen. Denn Hirntote gelten als Tod und werden normalerweise entsprechend behandelt.

Was ist so schlimm an Zeugen Jehovas?

Auf Wikipedia ist hierzu folgendes zu finden: Zitat "Die Zeugen Jehovas sind durch ihre ausgeprägte Missionstätigkeit, ihre Ablehnung von Bluttransfusionen, das Nichtbegehen aller religiösen Feier- und Festtage außer dem Abendmahl und das Nichtfeiern von Geburtstagen bekannt.

Wie werden Zeugen Jehovas beerdigt?

Normalerweise veranstalten die Trauernden im Gotteshaus, „Königreichssaal“ genannt, im Krematorium oder am Grab eine persönliche Feier: Ein Prediger hält eine Traueransprache, die Gemeinde betet und singt Lieder aus dem Gesangbuch. Weltliche Musikstücke werden nicht gespielt.

Was dürfen Zeugen Jehovas nicht essen?

essen kein Blut, also auch keine Blutwurst. Alkohol ist gemäß der Bibel in Maßen erlaubt. Darüber hinaus kennen Z. keine religiösen Ernährungsvorschriften.