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Warum brennt nasses Stroh?

Gefragt von: Stephanie Dittrich  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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In der feuchtwarmen Umgebung entwickeln sich Gärungsbakterien und Pilze. Diese „ver- brennen“ Nährstoffe und sorgen aufgrund der Stoffwechselaktivität für einen weiteren Temperaturanstieg auf etwa 45 °C.

Wann entzünden sich Strohballen?

Temperaturen: Bis 45° C 45° - 60° C 60° - 70° C über 70° Ungefährlich bedenklich brandgefährlich Brandgefahr Erreicht das Heu 60° C, ist täglich zu messen! Über 70° C: Feuerwehr anrufen!

Wie feucht darf Stroh sein?

Bei Stroh sollte ähnlich wie beim Getreide ein Feuchtigkeitsgehalt von unter 15 % eingehalten werden. Bei Heu sollte ein Feuchtigkeitsgehalt von unter 13 % eingehalten werden.

Warum fängt nasses Heu an zu brennen?

Infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Heus kommt es an einzelnen Stellen zu einem Wärmestau. Dabei entstehen so hohe Temperaturen, daß das Heu sich selbst entzündet. Die Gefahr der Heuselbstentzündung hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig erhöht.

Wie lange dauert es bis sich Stroh selbst entzündet?

Während des Molekülzerfalls kann es zu einem Temperatursprung um 150 °C innerhalb von zwei bis drei Tagen auf etwa 250 °C kommen und eine autonome Selbstzündung wird möglich.

Pferde im Offenstall - Heuselbstentzündung | Pferde Hoschi

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Wie warm darf ein Strohballen werden?

Die Temperatur sollte 45 Grad Celsius nicht überschreiten. Ab 50 Grad wird es kritisch - dann muss alle 6 Stunden gemessen werden. In den ersten zwei Wochen sollte die Temperatur täglich gemessen werden. Die Einlagerung ist so zu organisieren, dass jeder Punkt mit der Messsonde erreicht werden kann.

Ist es schlimm wenn Heu nass wird?

Regen kann langfristig Nährstoffe aus dem Heu auswaschen und die Halme mürbe machen, so dass es sich nicht mehr so gut zu Ballen pressen lässt. Außerdem wird es blasser, das ist jedoch nur ein äußeres Qualitätsmerkmal.

Kann sich feuchtes Stroh selbst entzünden?

Heu, Stroh, verschiedene Pelletarten, Ge- treide und andere Stoffe aus Land- und Nahrungsgüterwirtschaft können sich selbst erhitzen und entzünden. Sehr stark ausgeprägt ist diese Neigung bei Heu. Eine Selbstentzündung erfolgt nicht schlagartig, sondern in mehreren Phasen.

Wie entsteht Heubrand?

Frisches und noch leicht nasses Heu wird zur Trocknung in Scheunen gelagert und dort belüftet. Dabei können Gärprozesse einsetzen, die Energie freisetzen. Diese treiben die Temperatur im Heustock in die Höhe. Wird es dann zu heiss, entzündet sich das Heu von selbst, und das Feuer greift rasch auf die Scheune über.

Wie lagert man Stroh richtig?

Strohlager im Freien müssen einen Abstand von mindestens 25 Metern zu Gebäuden, Stromleitungen, öffentlichen Verkehrswegen und Bahngleisen einhalten, zu Gebäuden mit brennbaren Umfassungswänden sowie Waldgrundstücken gilt ein Mindestabstand von mindestens 50 Metern.

Wie alt kann Stroh sein?

Stroh wird eigentlich nicht schlecht, wenn es trocken gelagert wird. Das kannst du auch nach mehreren Jahren noch verfüttern.

Wie merkt man das Heu trocken ist?

Die Sinnenprüfung verrät's! „Überlagertes, verregnetes Heu riecht zum Beispiel fad“, erklärt Futterexperte Otfried Lengwenat. „Wenn es trocken ist, kann es aber durchaus verfüttert werden. Riecht es dagegen dumpf, muffig oder sogar verschimmelt, so darf man es nicht verfüttern!

Kann frisches Heu brennen?

Schon den Römern der Antike war bekannt, dass frisch eingebrachtes Heu sich selbst entzünden kann, wenn es nicht völlig trocken eingelagert wird.

Warum wird Stroh zu Ballen gepresst?

Vorteil gegenüber den bisherigen Bindern: Stroh konnte in gleichförmige Ballen dicht gepresst und damit deutlich platzsparender gelagert werden. Die Pressen wurden hinter stationären Dreschkästen aufgestellt, von wo aus sie das Stroh aufnahmen.

Was tun wenn Heuballen warm werden?

Wenn eine Überhitzung rechtzeitig erkannt wird, ist es möglich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen: den erwärmten Ballen vom Stapel entfernen und die Luftzirkulation zur Kühlung des Heus fördern.

Wie lange dauert es bis Heu trocken ist?

Heu trocknen – so gehen Sie vor

Lassen Sie das gemähte Gras je nach Wetter drei bis fünf Tage in der Sonne liegen. Erst dann, wenn das Heu klirrend trocken ist, lagern Sie es in einen Schuppen ein. Im Schuppen sollten Sie das Heu noch einmal fünf bis sechs Wochen trocknen lassen.

Wie lange kann Heu warm werden?

Beim feuchten Heu steigt die Temperatur in allen Ballenbereichen in bis zu 4 Tagen auf 50 °C, um dann lang- sam nach ca. zwei Wochen auf unter 30 °C zu sinken.

Kann sich ein Wald selbst entzünden?

Waldbrände entstehen unter natürlichen Bedingungen durch Blitzschlag, vulkanische Aktivitäten und Selbstentzündung. In Deutschland spielt als natürliche Entstehung die Selbstentzündung und Blitzeinschlag keine besondere Rolle.

Wie entsteht eine Selbstentzündung?

Zu einer Selbstentzündung kann es kommen, wenn ausreichend große Mengen von leicht brennbarem organischem Material (zum Beispiel Heu, Kohle, Mehl, ölgetränkte Lappen oder Holzspäne) mit ausreichender, aber nicht zu starker Durchlüftung lagern.

Wie warm darf ein heustock werden?

Bei der Messung mithilfe einer Sonde gelten folgende Richtwerte: Temperaturen unter 50 Grad Celsius sind unbedenklich. Übersteigt der Messwert aber 60 Grad, besteht bereits Brandgefahr, und die Temperatur des Heustocks sollte alle fünf Stunden überprüft werden.

Kann Getreide sich selbst entzünden?

Selbstentzündung

Heu, Stroh, verschiedene Pelletarten, Getreide und andere Stoffe aus Land- und Nahrungsgüterwirt- schaft können sich selbst erhitzen und entzünden.

Wie oft am Tag Heu wenden?

Je seltener gewendet wird, desto weniger Schmutz gelangt ins Heu. Bei aufbereitetem und breit gestreutem Futter reicht oft ein Arbeitsgang. Drei bis vier Stunden nach dem Mähen, wenn das trockene Gras leicht ergraut ist, wird einmal breitflächig gewendet.

Wohin mit nassem Heu?

mit einer Heumar in größere Reihen machen und dann ggf pressen und so zum verrotten stellen gesammelt auf eine Haufen , oder anzünden oder wenn in größeren Reihen mit Ladewagen zusammenfahren .

Wann Heu mähen morgens oder abends?

Der hohe Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten oder Zucker im Heu verbessert den Geschmack und den Geruch des Futters, daher fressen die Tiere es besser. Forschungen haben gezeigt, dass Kühe und Pferde lieber Heu wählen, das am Nachmittag gemäht wurde, als Heu, das am Morgen gemäht wurde.