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Warum breitet sich Malaria aus?

Gefragt von: Viola Brenner-Fuhrmann  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Die Kriegsereignisse begünstigten die Verbreitung der Malariaerreger durch Flüchtlings- und Truppenbewegungen und die Brutbedingungen der Anopheles-Mücken durch Bombentrichter u.a. Landschaftszerstörungen. Seit Mitte der 1950er Jahre gilt die Malaria in Deutschland als ausgerottet.

Warum verbreitet sich Malaria?

Die Mücke ist der Wirt für die kleinen einzelligen Parasiten, die Malaria auslösen. Durch den Stich der Mücke gelangen die Parasiten in die Blutbahn des Menschen und vermehren sich dort. Die Parasiten namens Plasmodien sind somit die eigentlichen Erreger der Tropenkrankheit.

Wie breitet sich Malaria aus?

Während des Stichs einer infizierten Mücke gelangen die infektiösen Formen der Erreger (Sporozoiten) mit dem Speichel der Mücke in die Blutbahn des Menschen. Mit dem Blut werden sie in die Leber gespült und dringen in die Leberzellen ein.

Wie entwickelt sich Malaria?

Malaria wird durch Plasmodien (Parasiten) ausgelöst, die durch Mücken auf den Menschen übertragen werden. Bei Plasmodium vivax und P. ovale (Erreger der Malaria tertiana) entwickelt sich nur ein Teil der Merozoiten in den roten Blutkörperchen zu Schizonten.

Was passiert bei Malaria im Körper?

Wer mit Malaria tropica infiziert wird, leidet zunächst an Kopf- oder Gliederschmerzen und bekommt unregelmäßige Fieberschübe. Hat sich das Plasmodium falciparum erst einmal im menschlichen Körper ausgebreitet, kann es die roten Blutkörperchen befallen. Blutarmut und schwere Organschäden können die Folge sein.

Was ist Malaria?!

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Ist Malaria vollständig heilbar?

Grundsätzlich ist jede Malaria heilbar, sofern eine Therapie rechtzeitig begonnen wurde. Bei Malariaverdacht sollte unbedingt sofort ein Arzt oder medizinische Hilfe aufgesucht werden. Ist dies aufgrund der Reiseumstände nicht möglich, sollte eine guter Mückenschutz selbstständig durchgeführt werden.

Wird man Malaria wieder los?



Bei Personen, die in Malariagebieten aufgewachsen sind und eine Teilimmunität ausgebildet haben, kann die Krankheit noch nach mehreren Jahren ausbrechen. Bei einer Teilimmunität kann das körpereigene Immunsystem die Infektion zwar nicht verhindern, hält jedoch die Auswirkungen der Erkrankung zurück.

Warum sterben Mücken nicht an Malaria?

Tatsächlich ist der Mensch nur der Zwischenwirt des Malariaparasiten, Endwirt ist die Mücke. In uns vermehrt sich der Erreger ungeschlechtlich: erst in der Leber, dann in den roten Blutkörperchen. Ein Teil der Parasiten bildet schließlich weibliche und männliche Zellen.

Kann jede Mücke Malaria übertragen?

Mücken übertragen Malaria – aber nicht jede Malariamücke ist gleich. Ein internationales Team mit Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin hat entdeckt, dass manche Mückenarten den Malariaparasiten besser übertragen als andere.

Was ist an Malaria so schlimm?

In schweren Fällen, vor allem bei der Malaria tropica, kann es zu Symptomen wie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust oder Krampfanfällen sowie zu Komplikationen wie ausgeprägter Blutarmut oder Nierenversagen mit Todesfolge kommen. Die Malaria tropica ist die gefährlichste der drei Malariaformen.

Wann wird Malaria übertragen?

In der Regel erfolgt die Übertragung der Plasmodien durch den Stich einer blutsaugenden weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles, bei dem mit dem Speichel der Mücke Sporozoiten in die menschliche Blutbahn gelangen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Malaria zu bekommen?

Reisende nach Ostafrika haben bei einem Aufenthalt von einem Monat ein Risiko von mindestens einem Prozent, an einer Malaria zu erkranken, bei Reisen nach Westafrika steigt die Wahrscheinlichkeit sogar auf 2 bis 3 Prozent.

Wann muss eine Mücke Stechen um Malaria zu übertragen?

Die gefährliche Infektionskrankheit "Malaria" tritt auf, wenn die dämmerungs- und nachtaktiven Anopheles-Mücken durch Ihre Stiche Malariaerreger sog. Plasmodien übertragen.

Wie merkt man das man Malaria hat?

Typische Symptome von Malaria sind u.a. Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Über 90 % aller Infektionen werden vom Plasmodium falciparum verursacht. Dies ist der Erreger der Malaria tropica, die auch tödlich enden kann, Überträger ist die Anopheles-Mücke.

Was hilft gegen Malaria?

Medikamente gegen Malaria
  • Artemether / Lumefantrin. ...
  • Atovaqoun/Proguanil. ...
  • Chloroquin. ...
  • Mefloquin. ...
  • Weitere Mittel zur Behandlung der Malaria:
  • Dihydroartemisinin/Piperaquintetraphosphat. ...
  • Doxycyclin. ...
  • Chinin.

Wie kann man Malaria vorbeugen?

Keine Malaria-Impfung, daher ist Prophylaxe wichtig

Einen Reise-Impfstoff gegen Malaria gibt es noch nicht. Zum Schutz vor der Erkrankung stehen Medikamente zur Verfügung, die vor, während und nach dem Aufenthalt im Malaria-Gebiet eingenommen werden müssen.

Wie heißt der Impfstoff gegen Malaria?

Die WHO nannte in der Malaria Vac- cine Technology Roadmap (2006, 2013) das Ziel, bis zum Jahr 2030 effiziente Impfstoffe gegen P. falciparum und P. vi- vax zu entwickeln. Die Impfstoffe sol- len eine Wirksamkeit von mindestens 75% gegen Malaria haben und für den Einsatz im endemischen Gebiet geeignet sein.

Ist Malaria ein Virus oder eine Bakterie?

Erreger: Erreger der Malaria ist weder ein Bakterium noch ein Virus, sondern ein parasitischer Einzeller der Gattung Plasmodium.

Was ist Malaria einfach erklärt?

Malaria ist eine der wichtigsten Infektionskrankheiten innerhalb der Subtropen und Tropen. Sie wird durch Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen und durch einzellige Erreger der Gattung Plasmodium verursacht, die die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im menschlichen Körper befallen.

Wie schnell muss Malaria behandelt werden?

Die medikamentöse Behandlung erfolgt in der Regel über 6 Tage. Während einer laufenden Therapie werden je nach Schwere der Erkrankung regelmäßig die Erregerzahl im Blut und der körperliche Zustand (Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz) kontrolliert.

Kann man Malaria ohne Fieber haben?

Bei Malaria tropica kann das typische rhythmische Wechseln des Fiebers als Symptom fehlen. Neurologische Komplikationen wie Bewusstseinsstörungen und Eintrübung sind hier jedoch möglich. Diese können bis zum Koma reichen und auch Lähmungen und Krampfanfälle beinhalten.

In welchem Land gibt es Malaria?

Im tropischen Afrika ist das Malariarisiko am größten, insbesondere in den Ländern südlich der Sahara. Auch in asiatischen Ländern ist Malaria verbreitet, unter anderem in Indien, Pakistan, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, den Philippinen und Indonesien. Vor allem zu Beginn der Regenzeit steigt das Risiko stark an.

Welche Länder sind Malariafrei?

Als Malariafrei gelten die Städte und übrigen Gebiete.
  • Sambia. ...
  • Simbabwe. ...
  • Malawi. ...
  • Namibia. ...
  • Botswana. ...
  • Tansania. ...
  • Uganda und Ruanda. ...
  • Kenia.

Welches Land in Afrika ist Malariafrei?

Doch mit der Insel La Réunion im Indischen Ozean sowie mit Namibia, Südafrika und Botswana im südlichen Teil des Kontinents gibt es Gebiete, in denen malariafreies Reisen in Afrika möglich ist.

Wo gibt es keine Malaria?

In Malaysia, Vietnam, Kambodscha, Laos, Korea und auf den Philippinen ist die Gefahr einer Erkrankung an Malaria geringer, jedoch nicht zu vernachlässigen, da ländlichere Regionen außerhalb der Metropolen weiterhin von der Krankheit geplagt werden.

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