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Warum bestehen Steckdosen aus Duroplasten?

Gefragt von: Frau Prof. Wiltrud Hartung  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Da Duroplaste sich in der Wärme nicht verformen, sind sie recht temperaturbeständig. Daher eignen sie sich gut als Topf- und Pfannengriffe, als Bremsbeläge für Autos, als Steckdosen, als Gehäuse für elektrische Geräte und so weiter.

Für was verwendet man Duroplaste?

Duroplaste werden meist dort verwendet, wo sie auch unter stark schwankenden Temperaturen ihre Stabilität unter Beweis stellen können, zum Beispiel in Elektroinstallationen oder im Freien. Im Alltag kennt man sie zum Beispiel von Tretbootverkleidungen oder Spielgeräten auf dem Kinderspielplatz.

Welche Gegenstände bestehen aus Duroplaste?

Duroplaste, auch Duromere genannt, sind Kunststoffe, die nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformt werden können.
...
Anwendungsgebiete
  • Motorraumanwendungen (Wasserpumpengehäuse, Bremskolben, Riemenscheiben, Kommutatoren, u. ...
  • Schutzhelme, wie der Feuerwehrhelm.
  • Kabelbahnen (Ebo)

Was ist besser Thermoplast oder Duroplast?

In ästhetischer Hinsicht sind Thermoplaste den duroplastischen Polymeren überlegen, doch sehen duroplastische Werkstoffe oft besser aus als Metalle oder andere Werkstoffe.

Welcher Kunststoff ist ein Duroplast?

Zu den Duroplasten zählen: Polyurethane (PUR), Phenolharze, Harnstoff- und Melaminharze, Polyesterharze, Epoxidharze, Silikone. Eine andere Möglichkeit der Einteilung bieten die verschiedenen Eigenschaftsprofile.

Duroplasten - Kunststoffe

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Wie erkenne ich Duroplast?

Durch die engmaschige, chemische Vernetzung sind die Makromoleküle in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Aus diesem Grund ist ein Duroplast nicht schmelzbar. Bei niedrigen Temperaturen befindet er sich im hartelastischen Bereich und ist hart und spröde.

Was sind die Eigenschaften von Duroplaste?

Vorteilhafte Eigenschaften

Duroplaste kennen keinen Erweichungsbereich, der Werkstoff behält auch bei hohen Temperaturen seine Festigkeit und verfügt über eine hohe Wärmeformbeständigkeit. Duroplaste zeichnen sich durch ihre Härte und Steifigkeit aus. Der geringe Ausdehnungskoeffizient bringt eine hohe Maßstabilität.

Wie stabil ist Duroplast?

Duroplast – antibakteriell und besonders pflegeleicht

Auch die glatte und porenfreie Oberfläche bietet ideale Reinigungs- und damit Hygienebedingungen. Sie ist zudem besonders widerstandsfähig gegen chemische Reinigungsmittel. Der an Glas erinnernde Kunststoff ist sehr stabil und lange haltbar.

Was versteht man unter Duroplaste?

Duroplast. Die Gruppe der Duroplaste, oft auch als Duromere bezeichnet, beinhaltet Kunststoffe, die durch chemische Reaktion erstarren. Sie reagieren meist mit einer Polykondensation und vernetzen zu einem räumlich engmaschigen Gitter aus Makromolekülen, das dem Duroplast seine hohe mechanische Festigkeit verleiht.

Ist Polyester ein Duroplast?

"Duroplaste" ist eine "Sammelbezeichnung für alle aus härtbaren Harzen hergestellten Kunststoffe". Zu den Duroplasten gehören Kunststoffe wie Polyester, Epoxidharze, Formaldehydharze und Polyurethane.

Warum sind Duroplaste nicht Umformbar?

Aufgrund des Verhaltens bei Wärme sind sie nicht schweißbar und nicht umformbar. Duroplaste werden bis zur Zersetzungstemperatur unter geringer Abnahme der Festigkeit eingesetzt.

Warum lassen sich Duroplaste nicht schmelzen?

Energiezufuhr (erhitzen) führt zum Schwingen der Moleküle, auch im Duroplast, kann dieses aber nicht Schmelzen, da eine strake Vernetzung mit Elektronenpaarbindungen besteht, es kommt daher bei ausreichender Erhitzung zur irreversiblen Zersetzung.

Warum kann man Duroplasten nicht recyceln?

Die chemischen Bindungen, die die Polymere engmaschig vernetzen, sind viel stärker als etwa bei den Thermoplasten. Sie lassen sich nur schwer aufbrechen. Einmal ausgehärtet, können duroplastische Kunststoffe durch abermaliges Erwärmen nicht wieder erweicht und verformt werden und sind somit nicht wiederverwertbar.

Ist Duroplaste löslich?

Die Vernetzung der Makromoleküle ist bei Duroplasten dreidimensional (räumlich), engmaschig und amorph. Eine besondere Eigenschaft von Duromeren ist, dass sie in keinem Lösungsmittel löslich sind und keine Quellungserscheinungen mit Weichmachern aufweisen.

Wie entsteht ein Duroplast?

Duroplaste werden oft mittels Polykondensation hergestellt. Zur Herstellung von Duroplasten werden Polymerketten untereinander oder mit Monomeren vernetzt. Die Vernetzung der Bausteine wird mittels Wärme, Strahlung oder chemischen Additiven initiiert.

Ist Duroplast UV beständig?

Daraus kann Gira besonders dünnwandige Formteile fertigen, die eine für Duroplast eher ungewöhnliche Schlagzähigkeit, daneben aber die typisch positiven Eigenschaften von Duroplast aufweisen: elektrische Isolierung, Temperaturstabilität sowie UV- und Chemikalienbeständigkeit.

Warum verkohlen Duroplasten?

Bei sehr hohen Temperaturen zerreißt das Netz, das heißt die Atom- bindungen werden gespalten und der Kunststoff zer- setzt sich in kleine Moleküle, welche dann mit dem Luftsauerstoff reagieren. Der Kunststoff verkohlt also bei hohen Temperaturen und seine ursprüngliche Struktur ist nicht wiederherstellbar.

Können Duroplaste recycelt werden?

Duroplaste sind langlebig und hitzebeständig, können jedoch nicht einfach wiederverwertet werden. US-Chemikern ist es gelungen, diese Kunststoffe so zu modifizieren, dass sie sich leichter abbauen lassen, ohne ihre mechanischen Eigenschaften zu verlieren.

Sind Duroplaste plastisch verformbar?

Duroplaste sind nur während ihrer Formgebung bei höheren Temperaturen plastisch verformbar. Wenn sie einmal ausgehärtet sind, behalten sie ihre Form und Härte auch unter Hitzeeinwirkung. Der Grund dafür ist die engmaschige, dreidimensionale Molekülvernetzung, die sie von Thermoplasten unterscheidet.

Welcher Kleber für Duroplaste?

technicoll® 9431

Pastöser, zähelastischer 2-K PUR Klebstoff für die Klebung von Metallen, Duromeren und thermoplastischen Kunststoffen. technicoll® 9431 ist der Klebstoff für die Klebung und Reparatur von Karosserieteilen und Verbundwerkstoffen.

Wie lassen sich Duroplaste verarbeiten?

Nur vor ihrer Polymerisation, also noch vor der Aushärtung, können Duroplaste in die gewünschte Form gebracht werden. Eine spätere Umformung ist hingegen nicht mehr möglich. Die weitere Bearbeitung erfolgt dann durch spanabhebende Verfahren, wie Drehen, Bohren oder Fräsen.

Kann man Duroplaste schweißen?

Elastomere und Duroplaste lassen sich nicht schweißen. Thermoplaste: Bestehen hauptsächlich aus linearen Molekülketten, die durch Wärme aneinander entlanggleiten und den Kunststoff form- und schweißbar machen.

Kann man Duroplaste Spritzgießen?

Mit dem Duroplast-Spritzgiessen können sehr grosse Wanddicken der Teile von bis zu 50 mm realisiert werden. Ein typisches Anwendungsgebiet für Duroplaste (BMC) sind Fahrzeugschein- werfer, genauer deren Reflektoren, bei denen die gute Masshaltigkeit und Temperaturbeständigkeit von Duroplasten zum Tragen kommt.

Warum heißt Kunststoff Kunststoff?

Durch die guten elektrischen Eigenschaften wurde er unter anderem in der aufstrebenden Elektroindustrie eingesetzt. Der Münchner Chemiker Dr. Ernst Richard Escales gab 1910 der Werkstoffgruppe den Namen „Kunststoffe“. Die von ihm gegründete gleichnamige Zeitschrift erschien erstmals 1911.

Wie sind Duroplaste aufgebaut?

Duroplaste dagegen sind Kunststoffe, die sich nach dem Erhärtungsprozess nicht wieder durch erneutes Erwärmen verformen lassen. Sie sind härter und spröder als Thermoplaste und bestehen auch nicht aus Molekülketten, sondern aus netzartig angeordneten Molekülverbindungen.