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Warum bekommt man von Metformin Durchfall?

Gefragt von: Frau Dr. Monica Ehlers MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Die Forscher haben auch eine Erklärung für eine häufige Nebenwirkung von Metformin gefunden. Bei vielen Patienten kommt es zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Ihre Ursache könnte in einer starken Vermehrung von Escherichia-Spezies sein. Diese Bakterien bilden Gase, die bei den Patienten zu Blähungen führen.

Was tun gegen Durchfall durch Metformin?

Sehr häufig (bei mehr als einem von zehn Patienten) treten Beschwerden im Verdauungstrakt auf wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen können sich bessern, wenn Metformin zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Der Verdauungstrakt wird dann weniger stark gereizt.

Wie verträgt man Metformin besser?

Wie wird Metformin angewendet? Der Wirkstoff Metformin ist als Tabletten erhältlich. Die Einnahme erfolgt mehrmals täglich (meist zwei bis dreimal) zu den Mahlzeiten. So ist das Medikament besser verträglich als auf nüchternen Magen.

Wie äußert sich eine Metformin Unverträglichkeit?

Die Anzeichen für eine Laktatazidose ähneln häufig den oben genannten Nebenwirkungen von Metformin. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen. Kommen jedoch zu diesen Beschwerden noch weitere Magen-Darm-Beschweren, Krämpfe, Muskelschmerzen sowie eine beschleunigte Atmung hinzu, ist eine Laktatazidose wahrscheinlich.

Was macht Metformin im Darm?

„Die Studie zeigt, dass die Behandlung mit Metformin die Produzenten kurzkettiger Fettsäuren im Darm fördert“, so Professor Stalla. Es sei durchaus möglich, dass diese Wirkung im Darm einen Teil der Blutzuckersenkung durch Metformin ausmacht und zu den vielfältigen positiven Wirkungen des Medikaments beiträgt.

Metformin - Das musst du darüber wissen ! Typ 2 Diabetes - Blutzucker

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Wie lange hält der Durchfall bei Metformin an?

Metformin ist ein gut erforschtes und verträgliches Medikament. Sollten Nebenwirkungen auftreten, dann meist zu Beginn der Therapie mit Metformin. Sie betreffen vorwiegend Magen und Darm, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen. Oft bessern sich diese Symptome nach wenigen Tagen.

Warum vertrage ich Metformin nicht?

Wird Metformin nicht vertragen wird, ist ein anderes Antidiabetikum erforderlich. Wird das individuelle Therapieziel mit Lebensstilveränderungen und Metformin nicht erreicht, werden diese Antidiabetika als zweites Medikament zusätzlich zu Metformin eingesetzt.

Warum Metformin abends einnehmen?

Medikamente mit Metformin werden während oder nach der Mahlzeit eingenommen, dadurch verringern sich Nebenwirkungen wie Übelkeit. Alkohol verstärkt die Nebenwirkungen des Metformins, deshalb sollte er möglichst gemieden werden.

Was hilft gegen Durchfall bei Diabetes?

Auch hier gilt: Trinken Sie viel Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Viel trinken kann bei Verdauungsproblemen helfen: am besten ist dabei Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßter Tee.

Warum wird Metformin aus dem Handel genommen?

Dirk Müller-Wieland, gesundheitspolitischer Sprecher der DDG. Er verweist auf das Beispiel Synjardy, eine Fix-Kombination aus Empagliflozin plus Metformin: Das Präparat wurde im November vom Markt genommen, nachdem der G-BA dem Kombipräparat keinen Zusatznutzen zuerkannt hat.

Wie lange dauert es den Blutzucker mit Metformin zu senken?

Sie nehmen die Tabletten in der Dosierung ein, die Ihnen der Arzt verordnet hat. Ob Sie die Menge eventuell erhöhen müssen, lässt sich erst nach einigen Tagen oder einer Woche beurteilen, da Metformin seine optimale Wirkung erst nach zwei bis drei Tagen erreicht hat.

Wie schädlich ist Metformin?

Wird Metformin in übermäßigen Mengen konsumiert, kann es zu einer Überlastung der Nieren kommen. Metformin kann in so einem Fall nicht richtig ausgeschieden werden und es kommt zu einer Anreicherung des Medikaments im Körper des Betroffenen. Dies kann eine Entgleisung des Säure-Basen Haushalts verursachen.

Kann man Metformin auch wieder absetzen?

vor allem zu Beginn der Therapie Magen-Darm-Beschwerden auftreten; in der Regel klingen diese von selbst ab. Metformin sollte deshalb nicht vorschnell abgesetzt werden.

Warum neigen Diabetiker zu Durchfall?

Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aufgrund von Diabetes sind u. a. eine eingeschränkte Muskelfunktion des Magens (Gastroparese) sowie Störungen des Nervensystem im Darm, die zu Durchfall, Verstopfung und Inkontinenz führen können. Weitere mögliche Symptome sind Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Völlegefühl und Übelkeit.

Haben Diabetiker öfter Durchfall?

Zudem leiden Menschen mit Diabetes gehäuft unter Verstopfungen und wiederkehrenden, oft nachts auftretenden Durchfällen. Darüber hinaus haben Diabetes-Patienten ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Infektionen und Gallensteine.

Ist Durchfall bei Diabetes gefährlich?

Menschen mit Diabetes haben häufiger Magen-Darm-Probleme als Gesunde. Ursache ist oft eine "autonome Neuropathie" - eine Störung des Nervensystems, verursacht durch den Diabetes. Magen-Darm-Probleme sollten behandelt werden, wenn sie belasten und länger als vier Wochen auftreten.

Warum dicker Bauch bei Diabetes?

Wenn Sie dauerhaft mehr Energie aufnehmen als Sie verbrauchen, leben Sie in einer positiven Energiebilanz. Die überschüssige Energie wird zunächst in Form von Fett im Unterhautfettgewebe gespeichert.

Was hat der Darm mit Diabetes zu tun?

Menschen mit Diabetes haben häufiger Magen-Darm-Probleme als Gesunde. Ursache ist oft eine „autonome Neuropathie“ – eine Störung des Nervensystems, verursacht durch den Diabetes. Magen-Darm-Probleme sollten behandelt werden, wenn sie belasten und länger als vier Wochen auftreten.

Was tun wenn der Stuhl flüssig ist?

Die Konsistenz des Stuhls ist dünn und breiig oder flüssig. Eine häufige Ursache sind Infektionen mit Bakterien oder Viren. Unterschieden wird zwischen akutem und chronischem Durchfall. Gegen die Beschwerden helfen Elektrolytlösungen und Kohletabletten.

Wann nimmt man Metformin am besten ein?

Metformin zu und nach dem Essen

Metformin aus der Gruppe der Biguanide ist die wichtigste Schlüsselsubstanz in der oralen Diabetes-Behandlung und so Wirkstoff der Wahl für die meisten Typ-2-Diabetiker. Medikamente mit diesem Wirkstoff sollten unzerkaut während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Was ist besser als Metformin?

Gliflozine können außerdem einige vorzeitige Todesfälle und Schäden an Herz und Nieren verhindern. Diese Wirkung zeigen sie vor allem bei Menschen mit bestehender Herzerkrankung. Gliflozine erhalten Sie als Tabletten zusätzlich zu Metformin.

Was kann passieren wenn man Metformin absetzt?

Keinesfalls sollte selbstständig die Einnahme von Metformin abgesetzt werden, da es ohne zusätzliche Blutzuckerkontollen und evtl. kurzfristige Behandlungsumstellungen zu Entgleisungen des Glukosestoffwechsels kommen kann.

Wie schädlich ist Metformin für die Nieren?

Metformin wird im Körper nicht verstoffwechselt und unverändert über die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion führen deshalb zu einem Anstieg der Plasmawerte. Überdosierungen begünstigen die Entwicklung einer Laktatazidose.

Bei welchem Wert ist man zuckerkrank?

Die Diagnose Diabetes wird gestellt, wenn der Nüchternblutzuckerwert wiederholt über 126 mg/dl liegt (entspricht 7 mMol/L).

Wie oft muss der Blutzuckerwert gemessen werden bei Einnahme von Metformin?

Bei Metformin besteht kein hohes Risiko für Hypoglykämie (Unterzuckerung), hier müsste man gar nicht mehr testen, geschweige denn mehrmals täglich, so die Autoren.