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Warum baut Ägypten kein Getreide an?

Gefragt von: Frau Prof. Swetlana Klaus MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Das reicht natürlich nicht aus, um ein Land mit 87 Millionen Einwohnern zu versorgen. Unter anderem fehlt es an Weizen. Getreideimport ist für Ägypten sowie den gesamten nordafrikanischen Trockengürtel lebenswichtig. Der Staat führt daher dreimal so viel Getreide ein, wie er selbst benötigt.

Woher bezieht Ägypten sein Getreide?

Russland und die Ukraine sind die Kornkammer Ägyptens. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine versucht der nordafrikanische Staat, rasch neue Weizenlieferanten zu finden. Ein Anstieg der subventionierten Brotpreise wird befürchtet. Russland und die Ukraine sind Schlüsselakteure auf dem globalen Getreidemarkt.

Kann sich Ägypten selbst ernähren?

Ägypten kann sich längst nicht mehr selbst ernähren, die Bevölkerung explodiert. Zwischen 1960 und 2017 stieg die Zahl der Einwohner von 27 auf gut 97 Mio. Mit rund 10 Mio. t importiert das Land am Nil mehr als die Hälfte seines Jahresbedarfs an Weizen.

Wird in Ägypten Weizen angebaut?

Weizen ist in Ägypten ein strategisch wichtiger Rohstoff. Jährlich werden mehrere Millionen Tonnen importiert. Die Regierung versucht nun den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen, stößt dabei aber auf enttäuschte Landwirte.

Wie viel Getreide importiert Ägypten?

In Ägypten werden die Mühlen vom Staat subventioniert. Der traditionelle Brotfladen gilt als Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung. Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA die Weizenimporte Ägyptens auf 11,75 Mio. Tonnen.

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Warum importiert Ägypten Weizen?

Weizen ist in Ägypten ein strategisch wichtiger Rohstoff. Mehrer Millionen Tonnen werden jährlich importiert. Auch aus Russland und der Ukraine. Wegen des Ukraine-Krieges steigen nun die Preise für Brot – viele können sich das lebenswichtige Lebensmittel kaum mehr leisten.

Wo kauft Deutschland Getreide?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Ist Ägyptens Landwirtschaft leistungsfähig?

Ägypten besteht ja zum größten Teil aus einer trockenen Wüstenlandschaft. Das fehlende Wasser macht es den Menschen unmöglich, dort etwas anzubauen. Landwirtschaft ist in Ägypten darum nur in Oasen und am Nil möglich.

Welches Land ist der größte Weizenproduzent?

wichtigste Getreideart ist der Weizen. Das Hauptanbaugebiet war in Indien, gefolgt von Russland und der EU. Mit einem Anteil von rund 29,3 Mio. ha lag Indien an erster Stelle der Weizenflächen.

Wie lange wird in Ägypten schon Getreide angebaut?

12.000 Jahren Getreide angebaut.

Wo werden in Ägypten Kartoffeln angebaut?

Doch mitten in der Wüste Ägyptens erstrecken sich hunderte Quadratkilometer weite grüne Felder, auf denen unter anderem jene Kartoffeln angebaut werden, die 4000 Kilometer weit nach Österreich transportiert und hier als „Heurige“ verkauft werden. Möglich ist das durch aufwendige künstliche Bewässerung.

Wie nennt man die Bauern in Ägypten?

Die Bauern. Die Bauern, genannt Fellachen, besaßen kaum Einnahmen und Rechte. Häufig kam noch hinzu, dass sie als Hörige der Gnade ihres Herrn ausgeliefert waren und kaum über Eigentum verfügten. Den Großteil der Ernte mussten die Fellachen als Pacht und Steuern an den Pharao abgeben.

Was exportiert Ägypten?

Das wichtigste Exportgut Ägyptens im Jahr 2021 waren Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Anteil von rund 22,85 Prozent der Exporte Ägyptens. Auf Gas (SITC Abschnitt 34) entfielen etwa 10,2 Prozent von Ägyptens Exporte.

Wer ist der größte Getreide Exporteur der Welt?

Die größten Weizen-Exporteure waren im abgelaufenen Jahr Russland (27,4 Mio. Tonnen), Australien (26,2 Mio.), USA (24 Mio.) und Kanada (21,5 Mio.), zeigen Daten des International Trade Centre (ITC).

Kann Deutschland sich mit Weizen selbst versorgen?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2020/21 bei 101 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 125 Prozent.

Woher bezieht China Weizen?

In den letzten beiden Jahren waren Australien und Frankreich die wichtigsten Lieferanten von Weizen und Gerste nach China.

Wer ist der größte Weizen Lieferant für Deutschland?

Im Jahr 2020 importierte Deutschland 11.954 t Weizen aus der Ukraine und 263 t aus Russland.

Welche Nahrungsmittel kommen aus Ägypten?

Die Basis der ägyptischen Küche bilden Reis, Kartoffeln, Kichererbsen, Auberginen, Bohnen und Nudeln, also kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Auch an Öl wird nicht gespart und Frittieren scheint ein gängiges Hobby in der Bevölkerung zu sein.

Wie arbeiteten die Ägypter ihr Land?

Die Ägypter arbeiteten mit Stein, Metall, Holz und Glas. Im 19. Jahrhundert wurde die ägyptische Kunst von Wissenschaftlern unter Napoléon „wiederentdeckt“ und geriet in die Aufmerksamkeit von Forschern, Sammlern und Museen.

Was wächst in Ägypten?

Flora am Nil

So wachsen an den Ufern Dattel- und Fächerpalmen, Sykomoren, Zypressen, Eukalyptus- und Johannisbrotbäume. An den Rändern des riesigen 6.671 Kilometer langen Nils und dessen Kanälen wachsen mehr als 100 Arten von Gräsern – darunter auch Bambus und Schilfrohr.

Warum kann kein Getreide aus der Ukraine exportiert werden?

Ein Problem dabei: Es gibt zu wenig Personal an den Grenzen. Rund 24 Millionen Tonnen Getreide lagern nach ukrainischen Angaben aktuell in der Ukraine und können wegen des Angriffskriegs und der daraus folgenden Blockade der Häfen nicht exportiert werden.

Welche Länder bekommen Getreide aus der Ukraine?

Auch Indonesien bezog 15,1 Prozent aller Getreideeinfuhren aus der Ukraine. Dahinter folgten Bangladesch (8,4 Prozent), Pakistan (6,9 Prozent), Türkei (5,6 Prozent) und Marokko (5,3 Prozent).

Warum muss Deutschland Weizen importieren?

Ein Fünftel der Ernte für die Ernährung – fast 60 Prozent sind Futter. Bei anderen auch für die Ernährung wichtigen Getreidearten wie Roggen, Hartweizen und Hafer, sind wir eben nicht ausreichend versorgt – hier müssen die Deutschen auch in normalen Jahren beträchtliche Mengen importieren.