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War mein Vater bei der Stasi?

Gefragt von: Daniel Born B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Im Sommer 2013 liest Petra Riemann in der Zeitung: Ihr Vater, der Schauspieler Lutz Riemann, war ein umtriebiger IM der Stasi . Er dementiert das nicht, aber weist all ihre Fragen dazu zurück. Die Tochter begibt sich auf Spurensuche, die sie ins Stasi -Unterlagen-Archiv führt.

Wie kann man herausfinden ob jemand bei der Stasi war?

Zumindest ob jemand damals offizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit oder MfS Offizier war, lässt sich durch ein Detektivbüro in der Regel herausfinden. Dazu benötigt man den vollen Namen und möglichst das Geburtsdatum. Diese offiziellen Mitarbeiter waren alle registriert.

Kann man seine Stasi Akte einsehen?

Der Antrag auf Akteneinsicht für Privatpersonen. Jeder Mensch hat das Recht, jene Unterlagen einzusehen, die das Ministerium für Staatssicherheit über die eigene Person angelegt hat. Mehr als zwei Millionen Menschen haben seit 1992 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Hatte jeder Bürger in der DDR eine Stasi Akte?

Am 29. Dezember 1991, rund ein Jahr nach der Wiedervereinigung, trat das Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) in Kraft. Es erlaubte jedem Bürger, einen Antrag auf Einsicht in seine Akte zu stellen.

Kann ich die Stasi Akte meiner Großeltern einsehen?

Die Möglichkeit zur Einsichtnahme in MfS-Unterlagen mit Informationen zu anderen Menschen (z.B. den Eltern) ergibt sich für Privatpersonen nur aus §15 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) als nahe Angehörige eines Vermissten oder Verstorbenen.

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Wie lange kann man die Stasi Akten noch einsehen?

Innerhalb eines halben Jahres gibt es Auskunft, ob Akten vorliegen. Bis zur Einsicht oder Übersendung kann es dann noch bis zu drei Jahre dauern.

Ist die Stasi heute noch aktiv?

Aufgebrachte Bürger stürmten vor 25 Jahren die Zentralen der DDR-Staatssicherheit. Bis heute verändern die Spitzel-Akten das Leben von Menschen radikal. Noch kann jeder die Spitzelberichte lesen, in vier Jahren sollen die Stasi-Akten dann im Bundesarchiv verschwinden.

Wo sind die Stasi Leute heute?

Laut der Antwort des Innenministeriums sind 309 dieser Bediensteten im Polizeipräsidium, 10 weitere bei der Polizei-Hochschule und 13 beim Zentraldienst beschäftigt. Seit Anfang 2011 sei kein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter aus dem Polizeidienst entlassen worden.

Was hat ein Stasi Mitarbeiter verdient?

Der Sold eines MfS-Bediensteten setzte sich aus drei Elementen zusammen: Dienstgrad + Vergütungsstufe + Dienstalterzuschlag. Ein IM-führender Hauptmann mit zehn Jahren Diensterfahrung konnte bis zu 2242,50 Mark verdienen.

Wie lange werden Stasi Akten aufbewahrt?

Und das war so gemeint, dass die Stasi-Unterlagen dann ins Bundesarchiv kommen und erst mal für mindestens 30 Jahre nicht zugänglich sind.

Kann ich die stasiakte meiner Eltern einsehen?

Erst seit 2012 ist es durch eine Gesetzesänderung ohne enormen Aufwand möglich, die Akten naher Angehöriger einzusehen. Das Sichten und Sortieren dauert Monate, manchmal bis zu anderthalb Jahre. Dafür ist das Online-Formular, mit dem man den Antrag stellt, schnell ausgefüllt.

Was steht alles in der stasiakte?

Es handelt sich um ca. 111 Kilometer Akten, zu denen unter anderem auch 41 Millionen Karteikarten, 1,95 Millionen Fotografien, 2.876 Filme und Videos sowie ca. 23.250 Tondokumente gehören. Darüber hinaus existieren noch rund 15.500 Behältnisse mit bisher ungesichtetem, zerrissenem Schriftgut.

Was ist ein berechtigtes Interesse Stasi Unterlagen?

Als nahe Angehörige oder naher Angehöriger können Sie Akteneinsicht erhalten, soweit Sie ein berechtigtes Interesse glaubhaft machen, das in Zusammenhang mit dem Aufarbeitungszweck des Stasi-Unterlagen-Gesetzes steht.

Wie hoch ist die Stasi Rente?

April 1999 (1 BvL 11/941) hatte das BVerfG § 7 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes für in Teilen verfassungswidrig erklärt, soweit die Vorschrift die Rentenansprüche auf die Werte der Anlage 6 zum AAÜG begrenzte, die ursprünglich Höchstwerte in Höhe von 70 Prozent des Durchschnittseinkommens in der DDR vorsah.

Was sind Stasi Methoden?

Einführung zu den Methoden der Stasi

Auch Entführung, Erpressung, Drohung und Fälschung gehörten zum Arsenal der Stasi-Methoden. Eine unabhängige Kontrollinstanz, ein Gericht oder ein parlamentarisches Gremium, zur Überprüfung der Methoden und Befugnisse des MfS gab es nicht.

Was ist mit den Stasi Mitarbeitern passiert?

Die offiziellen Stasi-Mitarbeiter wurden im Frühjahr 1990 arbeitslos, als das Ministerium für Staatssicherheit aufgelöst wurde. Viele Ex-Geheimdienstler wechselten in die Privatwirtschaft.

Wie viel Prozent der DDR Bürger waren bei der Stasi?

Der Anteil von Bundesbürgern oder Ausländern unter den IM des MfS betrug nicht einmal 2 Prozent. 1989 waren mindestens 3.000 Bundesbürger inoffiziell im Dienste des MfS , zusätzlich mehrere Hundert Ausländer.

Wie viele Stasi Spitzel?

Nach den im Kern seit Januar 1990 bekannten Zahlen führten Stasi-Offiziere zum Ende der SED-Diktatur rund 189.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM).

Wie heißen Stasi-Mitarbeiter?

Inoffizieller Mitarbeiter (IM), bis 1968 Geheimer Informator (GI), war in der DDR die MfS-interne Bezeichnung für eine Person, die dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS, auch „die Stasi“) verdeckt Informationen lieferte oder auf Ereignisse oder Personen steuernd Einfluss nahm, ohne formal für diese Behörde zu ...

Wie schlimm war die Stasi?

Die Stasi-Mitarbeiter missachteten Menschenrechte und Persönlichkeitsrechte, um Bürger systematisch zu bespitzeln. Sie überwachten Systemkritiker, kontrollierten ihre Post, hörten Telefonate ab und verschafften sich unerlaubt Zutritt zu Wohnungen.

War die Stasi ein ganz normaler Geheimdienst?

Das Ministerium für Staatssicherheit, kurz MfS oder Stasi genannt, war innenpolitische Geheimpolizei, Ermittlungsbehörde und Auslandsnachrichtendienst in einem. Eines aber war sie ganz sicher nicht: ein „normaler“ Geheimdienst.

Wer hat bei der Stasi gearbeitet?

Während seiner Existenz beschäftigte das MfS rund 250.000 Personen hauptamtlich, darunter rund 100.000 Zeitsoldaten (unter anderem des Wachregiments Feliks Dzierzynski). Fast 85 Prozent der hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter waren Männer.

Wie heißt die Stasi heute?

Als "MfS" wurde die Stasi bis Mitte November 1989 bezeichnet. Im Zuge der Friedlichen Revolution fasste die DDR-Volkskammer am 17. November 1989 den Beschluss, das MfS in "Amt für Nationale Sicherheit" (AfNS) umzubenennen, neuer Leiter wurde einer der bisherigen Stellvertreter Erich Mielkes, Wolfgang Schwanitz.

Was war das Ziel der Stasi?

Als Geheimpolizei überwachte das MfS in der DDR die Bevölkerung, während er im Ausland als Nachrichtendienst Spionage und Propaganda gegen den Westen betrieb. Bis heute steht die Stasi symbolisch für die Missachtung der Bürgerrechte und die Ausmaße der Unterdrückung durch die Führung der DDR.

Warum Akteneinsicht nur mit Anwalt?

Für das Recht auf Akteneinsicht von Beschuldigten und Geschädigten bedeutet das ab 2020 konkret: Beschuldigte ohne Anwalt bekommen ein eigenes Einsichtsrecht zugestanden, da der Hauptgrund für eine Einschränkung der Akteneinsicht – die Gefahr der Manipulation der Ermittlungsakte – bei einer E-Akte wegfällt.

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