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War der Mauerfall friedlich?

Gefragt von: Wilhelmine Blank  |  Letzte Aktualisierung: 9. April 2023
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Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer wegen der friedlichen Revolution. Das bedeutet, dass die Menschen in Ostdeutschland wieder nach Westberlin gehen konnten. Aber es bedeutete auch mehr: Deutschland war nicht mehr geteilt.

War der Mauerfall ein Missverständnis?

Der 9. November 1989 war durch ein Missverständnis zum glücklichsten Tag der deutschen Geschichte geworden. Ein knappes Viertjahrhundert später begeht Günter Schabowski am Sonnabend seinen 85. Geburtstag.

War die friedliche Revolution wirklich friedlich?

In Texten und Veranstaltungen wurde deutlich, dass die "friedliche Revolution" für viele Menschen alles andere als friedlich war. Die andere Frage ist: War es eine Revolution? Ja, der Fall der Mauer und die Einheit waren ein gewaltiger, sogar globaler Umbruch und das Ereignis hatte Elemente einer Revolution.

Wie wurde der Mauerfall verkündet?

Mauerfall: Der 9.

Am 9. November 1989 stimmt das Zentralkomitee der SED einem neuen Reisegesetz zu. Nach dem Versprecher von Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz am Abend, wird die Mauer nur wenige Stunden später fallen.

Was wäre wenn die Berliner Mauer nicht gefallen wäre?

Im Antenne MV-Interview verrät er: „Wenn die Mauer nicht gefallen wäre, dann wären wir weiter getrennt, als Familie, dann hätte ich nie wieder nach Hause fahren können. “ Er sei einer derjenigen gewesen, die zu DDR-Zeiten ihre Meinung laut und mit Nachdruck vertraten.

Revolutionen: Die friedliche Revolution 1989 | #FokusDHM

23 verwandte Fragen gefunden

Wer war schuld am Mauerfall?

So erzwangen die Reformen des sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow, die Wirtschaftskrise, die Massenflucht der Menschen in den Westen und die friedlichen Demonstrationen der DDR-Bürgerinnen und -Bürger das Ende der DDR-Diktatur.

Was war gut in der DDR?

Im Arbeiter- und Bauernstaat DDR war das Recht auf Arbeit verfassungsmäßig garantiert. Wer nicht arbeitete, musste mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe rechnen. Im Kollektiv zu arbeiten unterstrich den Gedanken der Solidarität (vgl. Ziegler/ Oster 2019).

Was ist aus Schabowski geworden?

Schabowski war Diabetiker. Er lebte nach mehreren Infarkten und Schlaganfällen in einem Berliner Pflegeheim, in dem er am 1. November 2015 nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren starb. Günter Schabowski wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem (Grabnummer 013-172) in Berlin beerdigt.

Was hat Schabowski gesagt?

Schabowski verkündet Reisefreiheit für DDR-Bürger

Auf einem handschriftlichen Zettel macht er sich für die bevorstehende Pressekonferenz die Notiz "Verlesen Text Reiseregelung". Dort trägt er den Text stammelnd und konfus live im DDR-Fernsehen vor und erklärt, die neue Regelung gelte "ab sofort, unverzüglich".

Warum war der Mauerfall so wichtig?

Die Menschen in der DDR gingen auf die Straße und protestierten gegen die DDR. Sie wollten Meinungsfreiheit und freie Wahlen. Und sie wollten wieder in den Westen reisen können. Die Friedliche Revolution war erfolgreich, denn es gab den im November den Mauerfall.

Wie war es in der DDR zu leben?

Kinder und Beruf waren gut vereinbar

Das Leben in der DDR war von der Geburt bis zum Berufsleben durchgeplant. Frauen waren ebenso wie Männer berufstätig. Nur wenige Betriebe boten Halbtagsstellen an. Die Kleinkinder kamen schon mit dem ersten Lebensjahr in die Kinderkrippe.

Wie kam es zum Umbruch in der DDR?

Ausgehend von Leipzig demonstrieren bald Hundertausende im ganzen Land und erhöhen den Druck auf das SED-Regime. Gleichzeitig fliehen massenhaft Menschen aus der DDR. Um die Macht der Partei zu erhalten, drängt die SED-Spitze Honecker am 18. Oktober 1989 zum Rücktritt.

Wie lange ging die Wende?

Wendezeit: Von der friedlichen Revolution zur Einheit

November 1989 überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich steht die Grenze zum Westen offen. Knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, existiert die DDR nicht mehr - Deutschland ist wiedervereinigt.

Ist der Mauerfall eine Zeitenwende?

Der Fall des «antifaschistischen Schutzwalls», wie der sozialistische Staat das Bauwerk genannt hat, markiert aus heutiger Sicht eindeutig eine Zeitenwende: den Untergang der DDR, das Ende des «real existierenden Sozialismus», den Zerfall des Ostblocks, den Ausklang des kurzen 20. Jahrhunderts.

Wer hat Schabowski den Zettel gegeben?

Heute befindet sich der Notizzettel Schabowskis, der 2015 starb, im Besitz der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn. Wie er in dessen Sammlung kam, ist aber nicht ganz geklärt: Der Verkäufer verlangte Anonymität, die ihm das Museum auch zusicherte.

Wie hieß Deutschland vor dem Mauerfall?

Die Deutsche Demokratische Republik, deren Regierung sogleich den sowjetischen Sektor Berlins als Hauptstadt beanspruchte, wurde am 7. Oktober 1949 durch die Verabschiedung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik durch Umwandlung der SBZ gegründet.

Wer hat die Öffnung der Mauer verkündet?

Am 9. November 1989 verkündet Politbüro-Mitglied Günter Schabowski in Ost-Berlin bei einer internationalen Pressekonferenz, dass die Grenzen geöffnet werden. Ein italienischer Journalist hatte die entscheidende Frage nach dem neuen Reisegesetz gestellt.

Wer hat damals die Grenzöffnung verkündet?

Zwar gelangte Schabowski durch die Ankündigung der Grenzöffnung am 9. November zu großer Berühmtheit. Doch wegen seiner Mitverantwortung für die Todesschüsse an der Mauer verurteilte das Landgericht Berlin den einstigen SED-Funktionär 1996 zu drei Jahren Haft.

Wo fiel die Mauer zuerst?

Mauerfall: Zuerst fiel die Grenze im Süden Berlins.

Wer hat die Mauer bauen lassen?

Die DDR-Regierung ließ im August 1961 die Berliner Mauer errichten. Den Befehl gab der Ministerrat am 12. August unter Führung des SED-Parteichef und Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Mit der Mauer sollte vor allem die Abwanderung der gut ausgebildeten DDR-Bürger und Bürgerinnen gestoppt werden konnte.

Wer öffnete die Berliner Mauer?

Harald Jäger ist der Mann, der am 9. November 1989 den Berliner Grenzübergang Bornholmer Straße öffnen ließ. Der ehemalige DDR-Oberstleutnant gilt damit als einer der Protagonisten der historischen Ereignisse vor 25 Jahren.

Wer hat gesagt unverzüglich?

09.11.2021, 14:41 1 Min. Eine unbedachte Äußerung auf einer Pressekonferenz bringt 1989 die Mauer zum Einsturz - und macht Günther Schabowski weltberühmt.

Was hat ein Arzt in der DDR verdient?

So verdiente ein Arzt beim Berufseinstieg um die 830 DDR-Mark. Das durchschnittliche Arbeitseinkommen lag Mitte der 1980er-Jahre mit 1.140 DDR-Mark deutlich höher. In Westdeutschland konnten Ärzte locker mit einigen tausend D-Mark rechnen.

Wie hieß der Kaffee in der DDR?

Wie im Westen, tranken auch die Deutschen in der ehemaligen DDR gerne eine Tasse Kaffee. Doch mancher träumte dabei klammheimlich von West-Kaffee. Sie hießen Mona, Rondo oder Mokka-Fix-Gold.

Wie wurden die Kinder in der DDR erzogen?

Die frühe Sozialisation in der DDR wurde für den größten Teil der Kinder durch eine öffentliche Früherziehung geprägt, in der „Planerfüllung“ vor Beziehungsgestaltung stand. Das hatte zur Folge, dass emotionales Lernen erschwert wurde. Zu wenig Beachtung fanden Trennung und Verlust.