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Wann wird MDK eingeschaltet?

Gefragt von: Frau Prof. Christine Möller B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Wer über einen längeren Zeitraum Krankengeld bezieht, muss damit rechnen, dass seine Krankenkasse den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) einschaltet, um das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit zu überprüfen.

Wann beauftragt die Krankenkasse den MDK?

Wenn eine gesetzliche Krankenkasse eine ärztlich bescheinigte Arbeitsunfähigkeit für klärungsbedürftig hält, kann sie den Medizinischen Dienst mit einer gutachtlichen Stellungnahme beauftragen. Dabei wird beispielsweise gefragt, ob Arbeitsunfähigkeit tatsächlich vorliegt.

Wer schaltet den MDK ein?

In der Tat: Der Arbeitgeber, der Ihrer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung misstraut, kann zum Zwecke der Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit den medizinischen Dienst der Krankenkassen, MDK, einschalten.

Wie prüft MDK Arbeitsunfähigkeit?

Der MD führt die Begutachtung zur Arbeitsunfähigkeit entweder nach Aktenlage oder durch eine persönliche körperliche Begutachtung durch. Wenn eine körperliche Untersuchung notwendig ist, lädt der MD Bayern Sie in das nächstgelegene Beratungs- und Begutachtungszentrum ein.

Warum wird der Medizinische Dienst eingeschaltet?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Der MDK steht vor der Tür! Muss ich ihn rein lassen? | Betriebsrat Video

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Warum ruft der Medizinische Dienst an?

Wann der MDK die Arbeitsunfähigkeit prüft

Benötigt die Krankenkasse Unterstützung bei der Beurteilung, ob eine Krankheit tatsächlich zu einer Arbeitsunfähigkeit (AU) führt, greifen sie auf das medizinische Wissen des MDK zurück.

Kann der MDK mich einfach gesund schreiben?

Arbeitnehmer werden krank, manchmal auch für längere Zeit. Wünscht man sich da nicht Spontanheilungen? Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) macht es möglich!

Was darf der Medizinische Dienst?

Der Medizinische Dienst ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Er stellt sicher, dass die Leistungen der Kranken- und der Pflegeversicherung nach objektiven medizinischen Kriterien allen Versicherten zu gleichen Bedingungen zugutekommen.

Was sagen wenn Krankenkasse anruft?

Rein rechtlich sind Versicherte nicht verpflichtet, am Telefon persönliche Informationen an ihre Krankenkasse herauszugeben. Es gibt zwar eine Mitwirkungspflicht, diese lässt sich aber auch schriftlich erfüllen. Ohnehin dürfen die Kassen viele Fragen nicht stellen. Dies ist die Aufgabe des MDK .

Was fragt der Medizinische Dienst der Krankenkasse?

Sie befragen Sie mittels eines festgelegten Fragenkatalogs über Ihre Einschränkungen, Probleme und Unterstützungsbedarf in Ihrem Alltag. In der Begutachtung werden die Selbständigkeit und Fähigkeiten in 6 Lebensbereichen, sogenannten Modulen, geprüft und erfasst: Mobilität. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen.

Kann meine Kasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Was überprüft der Medizinische Dienst?

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) unterstützt und berät in Deutschland die gesetzliche Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Die Gutachter des MDK überprüfen unter anderem, welchen Pflegegrad jemand hat – aber das ist nur ein Teil der Aufgaben des MDK.

Bin ich verpflichtet die Krankenkasse zurückzurufen?

Denn niemand muss der Krankenkasse telefonisch Rede und Antwort stehen, insbesondere nicht zu medizinischen Fragen. Dafür ist nach Paragraf 275 Sozialvgesetzbuch V ausschließlich der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) zuständig.

Wie verhalte ich mich wenn die Krankenkasse Druck macht?

Denn für die Prüfung Deiner Arbeitsunfähigkeit ist nicht die Krankenkasse zuständig, sondern der Medizinische Dienst. Falls Dich die Krankenkasse trotzdem am Telefon drangsaliert, solltest Du möglichst wenig über Dich preisgeben. Teile ihr mit, dass Du alles Nötige gern schriftlich klärst.

Ist man verpflichtet mit der Krankenkasse zu telefonieren?

Darf mich die Kasse anrufen? Ihre Krankenkasse darf die Informationen ausschließlich schriftlich – digital oder per Brief – von Ihnen einholen. Nur wenn Sie einer telefonischen Erhebung schriftlich oder elektronisch zugestimmt haben, kommt auch ein Telefonat in Frage.

Was muss ich beachten wenn der MDK kommt?

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Legen Sie den Termin so, dass er in Ihren Zeitplan passt.
  • Tragen Sie alle wichtigen Unterlagen sorgfältig zusammen.
  • Machen Sie sich mit den Begutachtungskriterien vertraut.
  • Bereiten Sie die pflegebedürftige Person auf den Termin vor.
  • Starten Sie erst, wenn alle da sind.

Was fragt der MDK am Telefon?

Welche Erkrankungen/Behinderungen wurden bei Ihnen festgestellt? Wann waren Sie zuletzt im Krankenhaus oder eine Rehabilitation? Wie groß sind Sie, wie viel wiegen Sie? Können Sie selbstständig Aufstehen, Sitzen, Gehen, sich Festhalten?

Welche Unterlagen hat der MDK?

Standard sind in der Regel Laborwerte, Medikamentenverordnungen sowie ggf. OP- bzw. Pflegeberichte und der Entlassbrief. Auch ist in den Schreiben des MDK meist schon vermerkt, welche Unterlagen Sie zur Verfügung stellen sollen.

Kann der Medizinische Dienst die Krankschreibung aufheben?

Gelegentlich berichten allerdings Mandanten und sogar Ärzte, dass der MDK nach der Begutachtung dem Arzt das Ergebnis mitteilt und diesen zugleich auffordert, keine weiteren AU-Bescheinigung mehr auszustellen. Wäre ein solches Vorgehen statthaft? Die Antwort lautet eindeutig Nein.

Wer entscheidet ob man arbeitsunfähig ist?

Den kann Ihr Hausarzt oder ein entsprechender Facharzt diagnostizieren. Ein solcher ärztlicher Nachweis ist Grundvoraussetzung dafür, um überhaupt als berufsunfähig anerkannt zu werden. Der Arzt kann auch entscheiden, ob Sie damit akut arbeitsunfähig sind.

Kann ich den medizinischen Dienst verweigern?

Die Krankenkasse kann von einer Beauftragung des Medizinischen Dienstes (nur) absehen, wenn sich die medizinischen Voraussetzungen der Arbeitsunfähigkeit eindeutig aus den der Krankenkasse vorliegenden ärztlichen Untersuchungen ergeben (§ 275 Abs. 1a Satz 4 SGB V).

Wie läuft die telefonische Begutachtung des MDK ab?

Bei der telefonischen Begutachtung erhält der Gutachter die Informationen überwiegend schriftlich und mündlich, ohne dass der Gutachter die pflegebedürftige Person und deren Wohnung sieht. Sie sollten sich daher gut vorbereiten und die Situation umfassend schildern.

Was darf die Krankenkasse nicht Fragen?

Wer krankgeschrieben ist, erhält von seiner Krankenkasse oft einen „Selbstauskunftsbogen“ mit medizinischen und persönlichen Fragen. Zulässig ist das meistens nicht. Deswegen sollten Betroffene ihre Daten keinesfalls gutgläubig der Kasse zur Verfügung stellen.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was darf ich machen wenn ich psychisch krank geschrieben bin?

Dazu gehören zum Beispiel Schwimmen, Wassergymnastik oder spezielle Übungen im Fitness-Studio. Wanderungen und sportliche Betätigung können bei psychischen Beschwerden wie einer Krankschreibung bei Burn-out oder Depression hilfreich sein.