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Wann wird die Verkehrssicherungspflicht verletzt?

Gefragt von: Susanne Fröhlich  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Eine schuldhafte Verletzung der Verkehrssicherungspflichten liegt nur dann vor, wenn Anzeichen übersehen werden, die auf eine Gefahr durch den Baum hingewiesen hätten. Zudem müsste auf Landstraßen jederzeit mit Hindernissen gerechnet werden.

Was fällt unter Verkehrssicherungspflicht?

Derjenige, der eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält, hat die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen (Sicherungsmaßnahmen) zu treffen, um Schäden anderer zu verhindern.

Wann liegt eine Verkehrssicherungspflicht vor?

Verkehrssicherungspflicht - Allgemeines

Als verkehrssicherungspflichtig wird angesehen, wer eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält, oder eine Sache beherrscht, welche für Dritte gefährlich werden könnte, oder wer gefährliche Sachen dem allgemeinen Verkehr aussetzt oder sie in den Verkehr bringt.

Wen trifft die Verkehrssicherungspflicht?

Die Verkehrssicherungspflicht trifft denjenigen, der einen Gefahrenbereich schafft. Dieser muss die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen treffen, um eine Schädigung anderer möglichst zu verhindern. Verletzungen der Verkehrssicherungspflicht können teuer werden.

Wer kontrolliert die Verkehrssicherungspflicht?

Wer kontrolliert die Verkehrssicherungspflicht? Die Kontrolle der Verkehrssicherheit eines Hauses oder Grundstücks obliegt dem Eigentümer. Vor allem nach Stürmen ist daher jedem zu raten, entsprechende Kontrollen am eigenen Grundstück durchzuführen und diese schriftlich zu dokumentieren.

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Wie oft müssen Straßen kontrolliert werden?

Die Kontrollen müssen in zeitlichen Abständen durchgeführt werden, die sich an der Verkehrsbedeutung der Straße und der Gefährlichkeit orientieren. Ihr Umfang und ihre Intensität sind durch die Zumutbarkeit begrenzt. In der Regel reicht es aus, die Fahrbahnoberfläche einer monatlichen Kontrolle zu unterziehen.

Kann die Verkehrssicherungspflicht übertragen werden?

Eine Übertragung der Verkehrssicherungspflicht auf eine andere Person durch eine Vereinbarung ist im Grundsatz zulässig. Voraussetzung hierfür ist eine klare Absprache. Der anderen Person darf nicht nur die Beseitigung von Gefahrenquellen übertragen werden.

Kann die Verkehrssicherungspflicht auf den Mieter übertragen werden?

Soll die Verkehrssicherungspflicht teilweise auf den Mieter übertragen werden, so ist Voraussetzung hierfür eine eindeutige und ausdrückliche Vereinbarung. Erfolgte eine entsprechende Übertragung und kann der Mieter seiner Verpflichtung nicht mehr nachkommen, so ist dies dem Vermieter anzuzeigen.

Wer haftet bei Unfall auf Gehweg?

Der Bundesgerichtshof (Az. III ZR 240/11) stellt aber klar, dass eine Kommune für den Sturz einer Fußgängerin auf einem stark verwitterten und verfallenen, unebenen Gehweg haftet. Sie kann sich nicht darauf berufen, dass eine Instandhaltung des Gehwegs aufgrund enger finanzieller Verhältnisse nicht möglich ist.

Wer haftet bei Unfall auf Gemeinschaftseigentum?

“ Da es sich bei dem Garten um Gemeinschaftseigentum handelt und keine Sondernutzungsrechte bestehen, haftet im Falle eines Unfalls unter Umständen die Wohnungseigentümergemeinschaft gegenüber dem Geschädigten.

Wer haftet Eigentümer oder Pächter?

Der Pächter haftet von Beginn der Pachtzeit an für den verkehrssicheren Zustand des Pachtgrundstückes einschließlich seines etwaigen Aufwuchses. Er übernimmt hinsichtlich des Grundstücks die Verkehrssicherungspflicht und stellt den Verpächter insoweit von allen Ansprüchen Dritter frei.

Was versteht man unter der Gefährdungshaftung?

Definition: Was ist "Gefährdungshaftung"? Schadensersatzpflicht, die kein Verschulden (Verschuldenshaftung) voraussetzt, sondern darauf beruht, dass der Ersatzpflichtige bei einer erlaubten Tätigkeit unvermeidlich eine gewisse Gefährdung seiner Umgebung herbeiführt.

Wann ist ein Baum eine Gefahr?

Schadsymptome, die sofortiges Handeln erfordern

Der Baum steht schief, der Schiefstand ist erst kürzlich aufgetreten. Der Baum würde bei einem Umsturz Personen oder Sachen gefährden. Vom Stamm weg gehende konzentrische Risse im Boden können auf einen kürzlich aufgetretenen Wurzelschaden hindeuten.

Was macht die Verkehrssicherung?

Die Verkehrssicherungspflicht obliegt demjenigen, der einen Gefahrenbereich schafft oder unterhält und soll Dritte vor Gefahren an Rechten und Lebensgütern schützen.

Was macht Verkehrssicherung?

Die rechtlich gebotene Verkehrssicherung umfasst diejenigen Maßnahmen, die ein umsichtiger und verständiger, in vernünftigen Grenzen vorsichtiger Mensch für notwendig und ausreichend hält, um andere vor Schäden zu schützen. Es geht also nicht darum, jeder abstrakten Gefahr vorzubeugen.

Wer muss Teich absichern?

Sicherung des Grundstücks

Die Rechtsprechung ist in der Regel sehr streng. Von Teichbesitzern wird gefordert, das Grundstück einzuzäunen und selbst vor unbefugtem Betreten abzusichern. Ist dies nicht möglich, müssen sie die Wasseroberfläche abdecken.

Wer zahlt gehwegsanierung?

Instandhaltung fällt der Kommune anheim

In nahezu allen Städten und Gemeinden in Deutschland wird aber der Erhalt der Verkehrssicherheit eines öffentlichen Gehweges an den Hauseigentümer übertragen, dessen Grundstück an eben diesen Gehweg grenzt.

Wer haftet bei Sturz auf Parkplatz?

Das Amtsgericht wies die Klage jedoch ab. Das Gericht kristallisierte in hiesigem Urteil heraus, dass grundsätzlich jeder Eigentümer eines Grundstückes bei entsprechenden Witterungsverhältnissen den öffentlich zugänglichen Bereich seines Grundstücks von Eis und Schnee zu befreien und für die Begehbarkeit zu sorgen hat.

Wer ist verantwortlich für den Gehweg?

In der Regel sind Städte und Gemeinden auf öffentlichen Straßen für das herbstliche Laubräumen zuständig. Allerdings übertragen die Kommunen die Räumpflicht für den Gehweg vor der eigenen Haustür oft auf die Hauseigentümer - auch wenn die Bäume am Straßenrand gar nicht ihnen, sondern der Stadt gehören.

Ist der Vermieter für die Außenbeleuchtung zuständig?

Grundsätzlich gehören die Kosten des Stroms für die Außenbeleuchtung und die Beleuchtung von Gemeinschaftsflächen, wie Treppenhäuser, Flure, Keller und Waschküchen zu den Nebenkosten der Beleuchtung. Diese Stromkosten können vom Vermieter auf den Mieter oder die Mieter umgelegt werden.

Welche Pflichten beinhaltet die Obhutspflicht des Mieters?

Die Obhutspflicht ist eine Art Fürsorgepflicht des Mieters. Sie bedeutet, dass der Mieter die Wohnung pfleglich behandeln und alle voraussehbaren Schäden versuchen muss zu verhindern. Bei unerwartet auftretenden Schäden muss er dafür sorgen, dass sich diese nicht noch verschlimmern.

Was muss der Vermieter instandsetzen?

Umfang der Instandhaltungs-/Instandsetzungspflicht

Die in § 535 BGB verankerte Instandhaltungspflicht des Vermieters umfasst grundsätzlich die Beseitigung aller Fehler und Schäden, die den Gebrauch der "Mietsache" beeinträchtigen oder unmöglich machen.

Wer haftet für ein Grundstück?

Der Eigentümer eines Grundstücks ist für den Zustand seines Grundstücks verantwortlich, § 823 BGB. Wenn er einen Verkehr auf dem Grundstück zulässt, haftet er auch für die sich dadurch ergebenden Gefahren.

Was ist Sorgfaltspflicht Mieter?

Diese Pflichten umfassen, dass die Wohnung, auch mitvermietete Einrichtung der Wohnung (z.B. Einbauküche, auch ein Toilettenbecken, Bodenbelag usw.), pfleglich und schonend zu behandeln sind. Diese Pflichten beinhalten auch, dass die Wohnung regelmäßig zu lüften und zu beheizen ist.

Was sind Waldtypische gefahren?

Erläuterung zu „waldtypische – atypische Gefahren“

Fahrspuren in Wegen, Reisig im Bestand, Trockenzweige in Baumkronen, herabhängende Äste nach Schneebruch oder Sturmschäden sind Beispiele für typische Waldgefahren.